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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 2947,3
Die Enterprise erreicht die Raumbasis 11, die sich auf der Oberfläche eines
erdähnlichen Planeten befindet. Dort sollen die schweren Schäden
repariert werden, die das Schiff während eines Ionensturms erlitten
hat. Kirk hat bei diesem Sturm einen Mann verloren und macht bei
Commodore Stone, dem Kommandanten der Raumbasis, seine Aussage über den Tod
des Crewmitglieds. Der Captain gibt an, dass er Lt. Cmdr. Benjamin Finney in den
Ionenschirm schickte, als durch den Sturm zuerst Alarm gelb und dann Alarm rot
gegeben werden musste. Bei Alarm rot habe Kirk Finney den Befehl erteilt,
den Ionenschirm zu verlassen. Doch dieser habe nicht reagiert und dem Captain
sei nichts anderes übrig geblieben, als den Ionenschirm mitsamt Finney
abzuwerfen. Nachdem Kirk seine Aussage gemacht hat, beamt Spock mit dem
Computerlogbuch herunter, das die gemachten Angaben bestätigen soll.
Während Stone das Logbuch in Augenschein nimmt, taucht plötzlich Jamie, die
Tochter von Finney auf. Sie beschuldigt Kirk, der Mörder ihres Vaters zu
sein. Spock führt sie hinaus. Als Stone das Logbuch studiert hat, nimmt er
Kirk wegen Meineids und Mordes an Finney fest, da die Auswertung ergab,
dass Kirk den Schirm bereits bei Alarm gelb abgeworfen haben muss und nicht
erst bei Alarm rot, wie er ausgesagt hat.
Kirk darf sich ein wenig auf der Raumbasis umschauen. Dabei trifft er dort viele
alte Freunde von der Akademie, doch diese wollen nichts mehr mit ihm zu tun
haben, sie halten ihn alle für einen Mörder.
Kurz danach wird gegen den Enterprise-Captain die Voruntersuchung eröffnet, die
klären soll, ob ein Gerichtsverfahren eingeleitet wird. Stone ist die ganze
Sache sehr unangenehm, durch eine Verhandlung könnte das Ansehen der Sternenflotte
Schaden nehmen. Er möchte das Ganze am liebsten unter den Teppich kehren
und bietet Kirk einen unbedeutenden Posten beim Bodenpersonal an, wenn er
zugibt, dass er durch die dauernde Anspannung einen Fehler begangen hat.
Kirk weist diesen Vorschlag entrüstet zurück, er will sein Kommando behalten
und dafür kämpfen. Er besteht auf der Gerichtsverhandlung.
Während er auf diese wartet, trifft er auf der Raumbasis seine alte
Jungendliebe Areel Shaw, eine Rechtsanwältin. Sie rät ihm, die
Gerichtsverhandlung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Kirk möchte
sie für seine Verteidigung engagieren, doch sie ist bereits mit der
Anklageerhebung betraut. Areel hat vom Sternenflottenkommando die Weisung
bekommen, unter allen Umständen ein Urteil gegen Kirk und seine
unehrenhafte Entlassung aus der Sternenflotte zu erwirken. Erst jetzt
realisiert Kirk wirklich den Ernst der Lage. Seine Freundin empfiehlt ihm als
Verteidiger den Anwalt Samuel T. Cogley.
Kirk sucht diesen sofort auf und Cogley übernimmt das Mandat. Unterdessen
sucht Spock auf der Enterprise eine Fehlfunktion im Computer, die dazu
führen könnte, dass der Logbucheintrag verändert wurde.
Die Verhandlung beginnt mit der Beweisaufnahme der Anklage. Shaw ruft
zunächst Spock in den Zeugenstand. Dieser muss zwar zugeben, dass eine
Computerfehlfunktion relativ unwahrscheinlich sei und dass er bisher keine
gefunden habe, er ist aber nach seiner vulkanisch-logischen Einschätzung der
Meinung, dass Kirk auf keinen Fall einen Fehler begangen haben könne.
Nach Spock äußert sich der Personaloffizier der Enterprise über das
Verhältnis zwischen Finney und Kirk. Finney war früher Kirks Ausbilder an
der Akademie, sie seien schnell zu Freunden geworden und später aufs
gleiche Schiff versetzt worden. Als Kirk einen groben Fehler von Finney
bemerkt habe, sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als dies zu melden.
Daraufhin sei Finney von der Beförderungsliste gestrichen worden. Finney
habe daraufhin einen Hass auf Kirk entwickelt und ihn für das Ende seiner
Karriere verantwortlich gemacht.
Als letztes wird McCoy aufgerufen, er äußert sich über die psychologische
Seite des Konflikts zwischen Finney und Kirk. Er muss zugeben, dass es
nicht auszuschließen sei, dass Finneys Hass auf Kirk durch den Captain
genauso erwidert worden sein könnte. Bei allen drei Zeugen macht Cogley
kein einziges Mal von seinem Recht Gebrauch, diese ins Kreuzverhör zu
nehmen. Als Stone, der Vorsitzende des Gerichts, nach dem Grund dafür
fragt, erklärt Cogley alle bisherigen Aussagen für vollkommen irrelevant
und ruft dafür Kirk selbst in den Zeugenstand.
Dieser beteuert, dass alle seine Befehle richtig gewesen seien und in der
korrekten Reihenfolge gegeben wurden. Als Kirk mit seinen Ausführungen
fertig ist, kommt Areel Shaw zu ihrem wichtigsten Beweismittel, der
Aufzeichnung des Computerlogbuchs. Sie spielt die Aufzeichnung ab und man
sieht, dass Kirk den Schirm bereits bei Alarm gelb abwirft.
Als Cogley und Kirk im Anwaltsbüro ihre weitere Strategie absprechen, kommt
Jamie hinzu und entschuldigt sich bei Kirk. Sie habe ihre Meinung geändert
und glaube nicht mehr, dass er ihren Vater umgebracht hat. Der plötzliche
Meinungswechsel macht Cogley misstrauisch. Er hegt einen Verdacht, den er
aber zunächst noch für sich behält.
Als Kirk mit dem auf die Enterprise zurückgekehrten Spock spricht, muss
der Vulkanier eingestehen, dass er auch bei einer erneuten Überprüfung
des Computers keinen Fehler habe finden können. Kirk weiß inzwischen, dass
seine Chancen für einen Freispruch nicht sehr gut stehen. Er wünscht Spock
alles Gute und hofft, dass Spocks nächster Captain ihn ab und zu im Schach
schlagen würde. Als Kirk dies sagt, kommt Spock eine Idee, er geht in den
Aufenthaltsraum und spielt Schach gegen den Computer. Als Dr. McCoy
das sieht, regt er sich darüber auf, dass Spock seine Zeit damit verbringe
Schach zu spielen, während Kirk um seine Karriere zittern müsse.
Doch Spock offenbart ihm, dass er gegen den Computer schon zum 4. Mal
gewonnen habe, obwohl dies vollkommen unmöglich sei. Spock und McCoy beamen
auf die Raumbasis und platzen mitten in die Verhandlung. Cogley hatte
jedoch gerade die Beweisaufnahme abgeschlossen, indem er auf weitere Zeugen
verzichtete.
Nachdem Spock ihn kurz über seine neuen Erkenntnisse unterrichtet hat, möchte
Cogley den Vulkanier noch einmal in den Zeugenstand rufen. Shaw protestiert
dagegen, doch Cogley argumentiert, dass er bisher nicht die Gelegenheit gehabt
habe, den Hauptbelastungszeugen der Anklage ins Kreuzverhör zu nehmen, nämlich
den Computer. Stone willigt in die erneute Befragung Spocks ein, allerdings
wird die Verhandlung zu diesem Zweck auf die Enterprise verlegt.
Im Zeugenstand berichtet Spock davon, dass er vor einigen Wochen den
Computer für Schach programmiert habe, dadurch bekam der Computer genau die
Kenntnisse über dieses Spiel, die er selbst hatte. Das heißt, wenn Spock gegen
den Computer spiele und beide keinen Fehler machten, würde eine Reihe von
Unentschieden dabei herauskommen. Sobald Spock aber einen Fehler begehe,
würde der Computer gewinnen, doch Spock selbst könne den Computer
eigentlich nie schlagen und doch habe er es viermal getan, was bedeute, dass
zwar die Elektronik des Computers in Ordnung sei, die Programmbank aber
verändert wurde. Die einzigen drei Menschen auf dem Schiff, die dazu fähig
seien, wären Kirk, Spock selbst und Finney.
Durch diese Aussage kann Cogley seinen Verdacht untermauern, nach dem Finney
in Wirklichkeit noch lebt und sich vor den Suchmannschaften versteckt hat,
um dann das Logbuch zu manipulieren und die Schuld an seinem Tod Kirk in die
Schuhe zu schieben und damit dessen Karriere zu ruinieren.
Das Gericht, das von Cogleys These beeindruckt ist, möchte nun einen Beweis
dafür sehen. Dazu lässt Kirk das gesamte Schiff evakuieren, lediglich die
Brückenbesatzung und das Gerichtspersonal bleiben an Bord. Dann werden die
Herztöne aller auf dem Schiff anwesenden Personen durch den Computer hörbar
gemacht. Dr. McCoy unterdrückt die Herztöne der Brückencrew und des Gerichts
einzeln und nacheinander mit einem speziellen Gerät, so dass sie für den
Computer unhörbar sind. Eigentlich dürfte man dann nichts mehr hören, doch
deutlich vernimmt man einen weiteren Herzschlag, nämlich den von Finney,
der sich offenbar irgendwo in der Nähe des Maschinenraums versteckt hält.
Kirk lässt die Schotten in diesem Bereich schließen. Finneys Tochter Jamie
wird an Bord gebeamt, um ihn zur Aufgabe zu überreden. Der Captain selbst
geht zum Maschinenraum um den Vermissten zu suchen und findet ihn auch. Finney
hat Kirk noch immer nicht verziehen, dass er ihn damals gemeldet und seine
Karriere zerstört hat. Er hat nunmehr die Maschinen der Enterprise sabotiert,
sie wird sich nicht im Orbit halten können, abstürzen und dabei verglühen.
Als Kirk ihm unterbreitet, dass er damit auch seine eigene Tochter umbringen
würde, bricht Finney zusammen und Kirk kann ihn überwältigen. Den Schaden, den
Finney angerichtet hat, repariert er notdürftig, so dass sich die Enterprise
im Orbit halten kann. Das Gericht spricht Kirk frei und Cogley übernimmt
sogleich seinen nächsten Fall, die Verteidigung von Finney. Auch Areel Shaw
verabschiedet sich von ihrem Jugendfreund und die reparierte Enterprise
verlässt die Raumbasis.
Bewertung
Seit Beginn der Serie waren die Autoren und Produzenten immer wieder
bemüht, mit klassischen Storys oder Storyelementen Zuschauer zur Serie zu
locken, die sonst wenig Interesse an Science Fiction hatten. In dieser
Folge wird dieses Bestreben besonders deutlich. Die Story hat deutliche
Züge eines klassischen Gerichtsdramas (wie wir es aus Filmen, wie "Die
Zeugin der Anklage" oder "Eine Frage der Ehre" kennen), es tauchen aber
auch Elemente einer Krimihandlung auf. Dabei werden die konventionellen
Storyelemente geschickt mit einer Science Fiction-Hintergrundhandlung ergänzt.
Betrachtet man die Gerichtsverhandlung muss man sagen, dass die Autoren
bemüht waren Spannung zu erzeugen, indem man dem Zuschauer den Ablauf der
Ereignisse auf der Enterprise während des Ionensturms vorenthalten hat.
Somit erfährt der Zuschauer erst nach und nach, was eigentlich geschehen
ist. Trotzdem will die Spannung irgendwie nicht richtig aufkommen, denn
Geschichten, in denen die Hauptperson einer Serie beschuldigt wird ein
Verbrechen begangen zu haben, sind leider deswegen immer problematisch, da
zumindest dem regelmäßigen Zuschauer von Anfang an klar ist, dass die
entsprechende Person unschuldig ist, da ansonsten die Serie ja zu Ende
wäre. Auch hier gibt es wohl kaum jemanden, der an Kirks Integrität zweifelt.
Somit ist die restliche Handlung ziemlich vorhersehbar und selbst die groß
angelegte Enthüllung, dass Finney in Wirklichkeit gar nicht tot ist, vermag
den Zuschauer nicht wirklich zu überraschen.
Die gesamte Handlung konzentriert sich dieses Mal fast ausschließlich auf
Kirk (lediglich Spock hat eine größere Rolle), und seine Charakterisierung
hätte interessanter sein können als die eigentliche Handlung. Sie wird zwar
eher im Hintergrund gehalten, lässt aber trotzdem einige Einblicke zu.
Stone möchte die ganze Angelegenheit unter den Teppich kehren und versucht
Kirk dazu zu bewegen, einen unwichtigen Posten beim Bodenpersonal anzunehmen,
um das Ansehen der Sternenflotte zu schützen.
Doch Kirk macht bei diesem Spiel nicht mit. Er hat für sein eigenes Kommando
hart gearbeitet, ist Captain mit Leib und Seele und will es auch bleiben.
Schon in früheren Folgen wurde deutlich, dass Kirk ohne ein eigenes Kommando
nicht leben kann und deswegen kämpft er dafür.
Leider hört die Charakterisierung hier auch schon wieder auf. Die Folge
verpasst die Chance, auch in einem anderen Punkt Kirks Charakter noch einmal
zu vertiefen. So wird nur ein einziges Mal andeutungsweise auf seine Selbstzweifel
eingegangen, die ihn in früheren Folgen in Extremsituationen bereits heimsuchten.
Zum Beispiel erfuhren wir in
1.14: Spock unter Verdacht in einem Gespräch
mit McCoy, dass Kirk durchaus Angst davor hat, irgendwann einmal dem ständigen
Druck nicht mehr gewachsen zu sein und einen tödlichen Fehler zu begehen.
Hier thematisiert er dies in einem Gespräch mit seinem Verteidiger kurz, als er
sich die hypothetische Frage stellt, trotz "Dressur" im entscheidenden Moment
versagt zu haben, was er aber sogleich ausschließt.
Andererseits ist die Handlung aber so angelegt, dass wohl jeder andere Mensch
mit der gleichen Intensität um seinen Ruf gekämpft hatte, selbst wenn die
Computeraufzeichnung etwas anderes suggeriert.
Interessanterweise wird gerade dieser Kapitänskonflikt, das Abwägen und
Entscheiden, das manchmal auch Menschenleben kosten kann, bereits im Pilotfilm
"Der Käfig" in einem Gespräch zwischen Captain Pike und seinem Schiffarzt Dr. Boyce
aufgegriffen. In dieser Folge geschieht das aber nicht, was vielleicht auch daran
liegt, dass TOS meist völlig voneinander unabhängige Einzelgeschichten beinhaltet,
was auch nicht sonderlich verwundert, wenn man bedenkt, dass vor allem zu Beginn
der Serie fast jedes Drehbuch von einem anderen Autor stammt und Gene Roddenberry
auch nie ein Fan von episodenübergreifenden Geschichten war.
Aber zurück zur eigentlichen Handlung, die wieder einmal einige Ungereimtheiten
aufweist. So ist es fragwürdig, wie Finney die Computerlogbücher der Enterprise
manipulieren konnte, obwohl er sich gleichzeitig vor der Mannschaft verstecken musste.
Zu erklären ist diese völlig unrealistische Annahme wohl nur mit der allgemeinen
Unkenntnis über die Bedienung von Computern, die zur Zeit des Drehs der Folge noch
herrschte. Darüber hinaus wirkt die ganze Auflösung mit Finneys Manipulation des Logbuchs
doch sehr an den Haaren herbeigezogen.
Am merkwürdigsten ist aber, dass keiner der Brückenbesatzung in irgendeiner
Form mitbekommen haben will, wann Kirk den Schirm abgeworfen hat (wobei noch
dazu seltsam ist, dass dies mit einem einzigen Knopfdruck zu bewerkstelligen ist).
Völlig unglaubwürdig ist da noch ein mildes Urteil.
Originell hingegen ist Spocks Vorgehen, Kirk dadurch zu entlasten, dass er
gegen den Computer Schachpartien gewinnt. Nicht weniger gelungen
ist Cogleys Strategie, über die Herztöne herauszufinden, wieviel Menschen an
Bord der Enterprise sind, obwohl es reichlich fragwürdig ist, dass sich Geräusche,
die die Maschinen eines solchen Schiffes machen, sich soweit unterdrücken lassen, dass nur
noch Herztöne einiger Menschen zu hören sind.
Unklar bleibt, welchen Zweck der Ionenschirm eigentlich erfüllt und wieso
ausgerechnet dieser bei einem Ionensturm bei Alarm rot abgeworfen wird.
Kirk wirkt am Anfang etwas naiv, er nimmt die Anklage gegen sich nicht
richtig ernst und flirtet stattdessen mit seiner alten Bekannten Areel
Shaw.
Die Folge wird mal wieder in typischer TOS-Manier mit einem Faustkampf
zwischen Kirk und seinem Gegner beendet.
Schon zum zweiten Mal in der Serie trifft Kirk auf eine alte Jugendliebe.
Cogley hat in dieser Folge einen gelungenen Gastauftritt als schrulliger
Anwalt von Kirk. Er wird von Elisha Cook jr. gelungen verkörpert.
Stammregisseur Marc Daniels war allerdings nicht zufrieden mit Cook, da dieser
sich offensichtlich den Text nicht merken konnte. Daniels war bei seiner
dritten Arbeit für die Serie (nach der Produktionsreihenfolge) allgemein mit
dem Drehbuch unzufrieden.
Dieses Drehbuch stammt von Don M. Mankiewicz und Steven W. Carabatsos, welcher
auch noch die Folge 1.29: Spock außer Kontrolle
schrieb.
In dieser Folge gibt es ein Wiedersehen mit Lieutenant Hansen, bekannt
aus der Doppelfolge 1.11 + 1.12: Talos IV - Tabu.
Etwas plötzlich kommt Jamie Finneys Meinungsänderung. Im einen Moment
beschimpft sie Kirk noch als Mörder und dann ist sie mit ihm auf einmal
wieder ein Herz und eine Seele. Die amerikanische Originalversion
verschafft hier Klarheit. Dort wird es nämlich so dargestellt, dass Jamie
herausfindet, dass ihr Vater noch lebt und sich deswegen bei Kirk
entschuldigt. Der Originaldialog, nachdem Jamie erklärt, sie würde nicht an
Kirks Schuld glauben, lautet folgendermaßen:
Cogley: "Das ist sehr empfehlend, aber höchst ungewöhnlich! Nach allem ist
Captain Kirk der Schuld am Tod ihres Vaters angeklagt."
Kirk: "Sind sie fertig?"
Cogley: "Nein, aber ich könnte fertig werden."
Aus diesem Dialog wird klar, dass Cogley Jamies Meinungsänderung
durchschaut und somit herausgefunden hat, dass sie sich nur entschuldigt,
weil sie inzwischen weiß, dass ihr Vater noch lebt.
Im Deutschen wurde aus dem Dialog unverständlicherweise:
Cogley: "Was sie gesagt haben, stimmt, und es spricht für Sie, aber das
Gericht denkt anders. Der Captain steht immerhin im Verdacht, am Tod ihres
Vaters schuldig zu sein."
Kirk: "Sind sie fertig?"
Cogley: "Ja, aber so schnell werfe ich die Flinte nicht ins Korn."
Vor allem durch den unkorrekt übersetzten letzten Satz klingt das Ganze nicht
nur sehr holprig, sondern der Dialog macht auch keinen Sinn mehr.
Ein anderer Synchronisationsfehler ist das wilde Durcheinander mit den Rängen.
Während Kirk mal als Captain und mal als Commander bezeichnet wird, betitelt er
Commodore Stone auch nur als Captain. Auch ansonsten geht es eher chaotisch zu
mit den Anreden. Finney (der eigentlich Lieutenant Commander ist) wird mal als
Commander bezeichnet (was als Abkürzung für das lange Lieutenant Commander durchaus
üblich ist), dann aber wieder nur als Lieutenant. Der Personaloffizier wird dafür
vom Ensign zum Lieutenant gemacht.
Dies ist wieder eine der ZDF-Folgen, weswegen auch leider Szenen fehlen, zum
Beispiel ein Teil derer, in der Cogley das Gericht bittet, die Verhandlung
auf der Enterprise weiterzuführen. Ferner fehlt eine Sequenz, in der sich Kirk
und Finney begegnen.
Einige andere Szenen wurden von Sat.1 inzwischen wieder eingefügt.
Zur Abwechslung scheint jemand bei der deutschen Synchronisation aber auch
mal aufgepasst zu haben. Da die U.S.S. Intrepid in der Folge
2.18: Das Loch im Weltraum, welche in Deutschland
unmittelbar vor dieser Folge zu sehen war, zerstört wurde, benannte man das von Kirk
erwähnte Schiff in Independence um.
Die DVD-Version der Episode enthält alle Originalszenen, die Fehler blieben jedoch unverändert.
Alles in allem ist "Kirk unter Anklage" eine durchschnittliche Folge. Das
Gerichtsdrama ist recht gelungen, vermag aber nicht zu begeistern, außerdem
ist die Handlung spätestens ab der Hälfte der Folge sehr vorhersehbar. Für
die Handlung gibt es 4 Punkte.
Richtige Special Effects gibt es hier eigentlich keine, aber die ebenfalls
in diese Kategorie fallenden Kulissen sind gut gemacht. Die Raumstation ist
sowohl von außen als auch von innen gut anzusehen. Hier gibt es 5 Punkte.
Die Spannung lässt, wie oben bereits erwähnt, etwas zu wünschen übrig. 3
Punkte hierfür.
Insgesamt also 4 Punkte.
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