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TOS 1.20 Kirk unter Anklage


Court-Martial

Review: Matthias Weber
Statistik: Elisabeth Leidenfrost

Episodenbeschreibung

Sternzeit: 2947,3
Die Enterprise erreicht die Raumbasis 11, die sich auf der Oberfläche eines erdähnlichen Planeten befindet. Dort sollen die schweren Schäden repariert werden, die das Schiff während eines Ionensturms erlitten hat. Kirk hat bei diesem Sturm einen Mann verloren und macht bei Commodore Stone, dem Kommandanten der Raumbasis, seine Aussage über den Tod des Crewmitglieds. Der Captain gibt an, dass er Lt. Cmdr. Benjamin Finney in den Ionenschirm schickte, als durch den Sturm zuerst Alarm gelb und dann Alarm rot gegeben werden musste. Bei Alarm rot habe Kirk Finney den Befehl erteilt, den Ionenschirm zu verlassen. Doch dieser habe nicht reagiert und dem Captain sei nichts anderes übrig geblieben, als den Ionenschirm mitsamt Finney abzuwerfen. Nachdem Kirk seine Aussage gemacht hat, beamt Spock mit dem Computerlogbuch herunter, das die gemachten Angaben bestätigen soll.
Während Stone das Logbuch in Augenschein nimmt, taucht plötzlich Jamie, die Tochter von Finney auf. Sie beschuldigt Kirk, der Mörder ihres Vaters zu sein. Spock führt sie hinaus. Als Stone das Logbuch studiert hat, nimmt er Kirk wegen Meineids und Mordes an Finney fest, da die Auswertung ergab, dass Kirk den Schirm bereits bei Alarm gelb abgeworfen haben muss und nicht erst bei Alarm rot, wie er ausgesagt hat.

Kirk darf sich ein wenig auf der Raumbasis umschauen. Dabei trifft er dort viele alte Freunde von der Akademie, doch diese wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben, sie halten ihn alle für einen Mörder.
Kurz danach wird gegen den Enterprise-Captain die Voruntersuchung eröffnet, die klären soll, ob ein Gerichtsverfahren eingeleitet wird. Stone ist die ganze Sache sehr unangenehm, durch eine Verhandlung könnte das Ansehen der Sternenflotte Schaden nehmen. Er möchte das Ganze am liebsten unter den Teppich kehren und bietet Kirk einen unbedeutenden Posten beim Bodenpersonal an, wenn er zugibt, dass er durch die dauernde Anspannung einen Fehler begangen hat. Kirk weist diesen Vorschlag entrüstet zurück, er will sein Kommando behalten und dafür kämpfen. Er besteht auf der Gerichtsverhandlung.

Während er auf diese wartet, trifft er auf der Raumbasis seine alte Jungendliebe Areel Shaw, eine Rechtsanwältin. Sie rät ihm, die Gerichtsverhandlung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Kirk möchte sie für seine Verteidigung engagieren, doch sie ist bereits mit der Anklageerhebung betraut. Areel hat vom Sternenflottenkommando die Weisung bekommen, unter allen Umständen ein Urteil gegen Kirk und seine unehrenhafte Entlassung aus der Sternenflotte zu erwirken. Erst jetzt realisiert Kirk wirklich den Ernst der Lage. Seine Freundin empfiehlt ihm als Verteidiger den Anwalt Samuel T. Cogley.
Kirk sucht diesen sofort auf und Cogley übernimmt das Mandat. Unterdessen sucht Spock auf der Enterprise eine Fehlfunktion im Computer, die dazu führen könnte, dass der Logbucheintrag verändert wurde.

Die Verhandlung beginnt mit der Beweisaufnahme der Anklage. Shaw ruft zunächst Spock in den Zeugenstand. Dieser muss zwar zugeben, dass eine Computerfehlfunktion relativ unwahrscheinlich sei und dass er bisher keine gefunden habe, er ist aber nach seiner vulkanisch-logischen Einschätzung der Meinung, dass Kirk auf keinen Fall einen Fehler begangen haben könne.
Nach Spock äußert sich der Personaloffizier der Enterprise über das Verhältnis zwischen Finney und Kirk. Finney war früher Kirks Ausbilder an der Akademie, sie seien schnell zu Freunden geworden und später aufs gleiche Schiff versetzt worden. Als Kirk einen groben Fehler von Finney bemerkt habe, sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als dies zu melden. Daraufhin sei Finney von der Beförderungsliste gestrichen worden. Finney habe daraufhin einen Hass auf Kirk entwickelt und ihn für das Ende seiner Karriere verantwortlich gemacht.
Als letztes wird McCoy aufgerufen, er äußert sich über die psychologische Seite des Konflikts zwischen Finney und Kirk. Er muss zugeben, dass es nicht auszuschließen sei, dass Finneys Hass auf Kirk durch den Captain genauso erwidert worden sein könnte. Bei allen drei Zeugen macht Cogley kein einziges Mal von seinem Recht Gebrauch, diese ins Kreuzverhör zu nehmen. Als Stone, der Vorsitzende des Gerichts, nach dem Grund dafür fragt, erklärt Cogley alle bisherigen Aussagen für vollkommen irrelevant und ruft dafür Kirk selbst in den Zeugenstand.
Dieser beteuert, dass alle seine Befehle richtig gewesen seien und in der korrekten Reihenfolge gegeben wurden. Als Kirk mit seinen Ausführungen fertig ist, kommt Areel Shaw zu ihrem wichtigsten Beweismittel, der Aufzeichnung des Computerlogbuchs. Sie spielt die Aufzeichnung ab und man sieht, dass Kirk den Schirm bereits bei Alarm gelb abwirft.

Als Cogley und Kirk im Anwaltsbüro ihre weitere Strategie absprechen, kommt Jamie hinzu und entschuldigt sich bei Kirk. Sie habe ihre Meinung geändert und glaube nicht mehr, dass er ihren Vater umgebracht hat. Der plötzliche Meinungswechsel macht Cogley misstrauisch. Er hegt einen Verdacht, den er aber zunächst noch für sich behält.

Als Kirk mit dem auf die Enterprise zurückgekehrten Spock spricht, muss der Vulkanier eingestehen, dass er auch bei einer erneuten Überprüfung des Computers keinen Fehler habe finden können. Kirk weiß inzwischen, dass seine Chancen für einen Freispruch nicht sehr gut stehen. Er wünscht Spock alles Gute und hofft, dass Spocks nächster Captain ihn ab und zu im Schach schlagen würde. Als Kirk dies sagt, kommt Spock eine Idee, er geht in den Aufenthaltsraum und spielt Schach gegen den Computer. Als Dr. McCoy das sieht, regt er sich darüber auf, dass Spock seine Zeit damit verbringe Schach zu spielen, während Kirk um seine Karriere zittern müsse. Doch Spock offenbart ihm, dass er gegen den Computer schon zum 4. Mal gewonnen habe, obwohl dies vollkommen unmöglich sei. Spock und McCoy beamen auf die Raumbasis und platzen mitten in die Verhandlung. Cogley hatte jedoch gerade die Beweisaufnahme abgeschlossen, indem er auf weitere Zeugen verzichtete.
Nachdem Spock ihn kurz über seine neuen Erkenntnisse unterrichtet hat, möchte Cogley den Vulkanier noch einmal in den Zeugenstand rufen. Shaw protestiert dagegen, doch Cogley argumentiert, dass er bisher nicht die Gelegenheit gehabt habe, den Hauptbelastungszeugen der Anklage ins Kreuzverhör zu nehmen, nämlich den Computer. Stone willigt in die erneute Befragung Spocks ein, allerdings wird die Verhandlung zu diesem Zweck auf die Enterprise verlegt.
Im Zeugenstand berichtet Spock davon, dass er vor einigen Wochen den Computer für Schach programmiert habe, dadurch bekam der Computer genau die Kenntnisse über dieses Spiel, die er selbst hatte. Das heißt, wenn Spock gegen den Computer spiele und beide keinen Fehler machten, würde eine Reihe von Unentschieden dabei herauskommen. Sobald Spock aber einen Fehler begehe, würde der Computer gewinnen, doch Spock selbst könne den Computer eigentlich nie schlagen und doch habe er es viermal getan, was bedeute, dass zwar die Elektronik des Computers in Ordnung sei, die Programmbank aber verändert wurde. Die einzigen drei Menschen auf dem Schiff, die dazu fähig seien, wären Kirk, Spock selbst und Finney.
Durch diese Aussage kann Cogley seinen Verdacht untermauern, nach dem Finney in Wirklichkeit noch lebt und sich vor den Suchmannschaften versteckt hat, um dann das Logbuch zu manipulieren und die Schuld an seinem Tod Kirk in die Schuhe zu schieben und damit dessen Karriere zu ruinieren.

Das Gericht, das von Cogleys These beeindruckt ist, möchte nun einen Beweis dafür sehen. Dazu lässt Kirk das gesamte Schiff evakuieren, lediglich die Brückenbesatzung und das Gerichtspersonal bleiben an Bord. Dann werden die Herztöne aller auf dem Schiff anwesenden Personen durch den Computer hörbar gemacht. Dr. McCoy unterdrückt die Herztöne der Brückencrew und des Gerichts einzeln und nacheinander mit einem speziellen Gerät, so dass sie für den Computer unhörbar sind. Eigentlich dürfte man dann nichts mehr hören, doch deutlich vernimmt man einen weiteren Herzschlag, nämlich den von Finney, der sich offenbar irgendwo in der Nähe des Maschinenraums versteckt hält. Kirk lässt die Schotten in diesem Bereich schließen. Finneys Tochter Jamie wird an Bord gebeamt, um ihn zur Aufgabe zu überreden. Der Captain selbst geht zum Maschinenraum um den Vermissten zu suchen und findet ihn auch. Finney hat Kirk noch immer nicht verziehen, dass er ihn damals gemeldet und seine Karriere zerstört hat. Er hat nunmehr die Maschinen der Enterprise sabotiert, sie wird sich nicht im Orbit halten können, abstürzen und dabei verglühen. Als Kirk ihm unterbreitet, dass er damit auch seine eigene Tochter umbringen würde, bricht Finney zusammen und Kirk kann ihn überwältigen. Den Schaden, den Finney angerichtet hat, repariert er notdürftig, so dass sich die Enterprise im Orbit halten kann. Das Gericht spricht Kirk frei und Cogley übernimmt sogleich seinen nächsten Fall, die Verteidigung von Finney. Auch Areel Shaw verabschiedet sich von ihrem Jugendfreund und die reparierte Enterprise verlässt die Raumbasis.




Bewertung

Seit Beginn der Serie waren die Autoren und Produzenten immer wieder bemüht, mit klassischen Storys oder Storyelementen Zuschauer zur Serie zu locken, die sonst wenig Interesse an Science Fiction hatten. In dieser Folge wird dieses Bestreben besonders deutlich. Die Story hat deutliche Züge eines klassischen Gerichtsdramas (wie wir es aus Filmen, wie "Die Zeugin der Anklage" oder "Eine Frage der Ehre" kennen), es tauchen aber auch Elemente einer Krimihandlung auf. Dabei werden die konventionellen Storyelemente geschickt mit einer Science Fiction-Hintergrundhandlung ergänzt.
Betrachtet man die Gerichtsverhandlung muss man sagen, dass die Autoren bemüht waren Spannung zu erzeugen, indem man dem Zuschauer den Ablauf der Ereignisse auf der Enterprise während des Ionensturms vorenthalten hat. Somit erfährt der Zuschauer erst nach und nach, was eigentlich geschehen ist. Trotzdem will die Spannung irgendwie nicht richtig aufkommen, denn Geschichten, in denen die Hauptperson einer Serie beschuldigt wird ein Verbrechen begangen zu haben, sind leider deswegen immer problematisch, da zumindest dem regelmäßigen Zuschauer von Anfang an klar ist, dass die entsprechende Person unschuldig ist, da ansonsten die Serie ja zu Ende wäre. Auch hier gibt es wohl kaum jemanden, der an Kirks Integrität zweifelt. Somit ist die restliche Handlung ziemlich vorhersehbar und selbst die groß angelegte Enthüllung, dass Finney in Wirklichkeit gar nicht tot ist, vermag den Zuschauer nicht wirklich zu überraschen.

Die gesamte Handlung konzentriert sich dieses Mal fast ausschließlich auf Kirk (lediglich Spock hat eine größere Rolle), und seine Charakterisierung hätte interessanter sein können als die eigentliche Handlung. Sie wird zwar eher im Hintergrund gehalten, lässt aber trotzdem einige Einblicke zu. Stone möchte die ganze Angelegenheit unter den Teppich kehren und versucht Kirk dazu zu bewegen, einen unwichtigen Posten beim Bodenpersonal anzunehmen, um das Ansehen der Sternenflotte zu schützen.
Doch Kirk macht bei diesem Spiel nicht mit. Er hat für sein eigenes Kommando hart gearbeitet, ist Captain mit Leib und Seele und will es auch bleiben. Schon in früheren Folgen wurde deutlich, dass Kirk ohne ein eigenes Kommando nicht leben kann und deswegen kämpft er dafür.
Leider hört die Charakterisierung hier auch schon wieder auf. Die Folge verpasst die Chance, auch in einem anderen Punkt Kirks Charakter noch einmal zu vertiefen. So wird nur ein einziges Mal andeutungsweise auf seine Selbstzweifel eingegangen, die ihn in früheren Folgen in Extremsituationen bereits heimsuchten. Zum Beispiel erfuhren wir in 1.14: Spock unter Verdacht in einem Gespräch mit McCoy, dass Kirk durchaus Angst davor hat, irgendwann einmal dem ständigen Druck nicht mehr gewachsen zu sein und einen tödlichen Fehler zu begehen. Hier thematisiert er dies in einem Gespräch mit seinem Verteidiger kurz, als er sich die hypothetische Frage stellt, trotz "Dressur" im entscheidenden Moment versagt zu haben, was er aber sogleich ausschließt.
Andererseits ist die Handlung aber so angelegt, dass wohl jeder andere Mensch mit der gleichen Intensität um seinen Ruf gekämpft hatte, selbst wenn die Computeraufzeichnung etwas anderes suggeriert.
Interessanterweise wird gerade dieser Kapitänskonflikt, das Abwägen und Entscheiden, das manchmal auch Menschenleben kosten kann, bereits im Pilotfilm "Der Käfig" in einem Gespräch zwischen Captain Pike und seinem Schiffarzt Dr. Boyce aufgegriffen. In dieser Folge geschieht das aber nicht, was vielleicht auch daran liegt, dass TOS meist völlig voneinander unabhängige Einzelgeschichten beinhaltet, was auch nicht sonderlich verwundert, wenn man bedenkt, dass vor allem zu Beginn der Serie fast jedes Drehbuch von einem anderen Autor stammt und Gene Roddenberry auch nie ein Fan von episodenübergreifenden Geschichten war.

Aber zurück zur eigentlichen Handlung, die wieder einmal einige Ungereimtheiten aufweist. So ist es fragwürdig, wie Finney die Computerlogbücher der Enterprise manipulieren konnte, obwohl er sich gleichzeitig vor der Mannschaft verstecken musste. Zu erklären ist diese völlig unrealistische Annahme wohl nur mit der allgemeinen Unkenntnis über die Bedienung von Computern, die zur Zeit des Drehs der Folge noch herrschte. Darüber hinaus wirkt die ganze Auflösung mit Finneys Manipulation des Logbuchs doch sehr an den Haaren herbeigezogen.

Am merkwürdigsten ist aber, dass keiner der Brückenbesatzung in irgendeiner Form mitbekommen haben will, wann Kirk den Schirm abgeworfen hat (wobei noch dazu seltsam ist, dass dies mit einem einzigen Knopfdruck zu bewerkstelligen ist). Völlig unglaubwürdig ist da noch ein mildes Urteil.

Originell hingegen ist Spocks Vorgehen, Kirk dadurch zu entlasten, dass er gegen den Computer Schachpartien gewinnt. Nicht weniger gelungen ist Cogleys Strategie, über die Herztöne herauszufinden, wieviel Menschen an Bord der Enterprise sind, obwohl es reichlich fragwürdig ist, dass sich Geräusche, die die Maschinen eines solchen Schiffes machen, sich soweit unterdrücken lassen, dass nur noch Herztöne einiger Menschen zu hören sind.

Unklar bleibt, welchen Zweck der Ionenschirm eigentlich erfüllt und wieso ausgerechnet dieser bei einem Ionensturm bei Alarm rot abgeworfen wird.

Kirk wirkt am Anfang etwas naiv, er nimmt die Anklage gegen sich nicht richtig ernst und flirtet stattdessen mit seiner alten Bekannten Areel Shaw.

Die Folge wird mal wieder in typischer TOS-Manier mit einem Faustkampf zwischen Kirk und seinem Gegner beendet.

Schon zum zweiten Mal in der Serie trifft Kirk auf eine alte Jugendliebe.

Cogley hat in dieser Folge einen gelungenen Gastauftritt als schrulliger Anwalt von Kirk. Er wird von Elisha Cook jr. gelungen verkörpert. Stammregisseur Marc Daniels war allerdings nicht zufrieden mit Cook, da dieser sich offensichtlich den Text nicht merken konnte. Daniels war bei seiner dritten Arbeit für die Serie (nach der Produktionsreihenfolge) allgemein mit dem Drehbuch unzufrieden.
Dieses Drehbuch stammt von Don M. Mankiewicz und Steven W. Carabatsos, welcher auch noch die Folge 1.29: Spock außer Kontrolle schrieb.
In dieser Folge gibt es ein Wiedersehen mit Lieutenant Hansen, bekannt aus der Doppelfolge 1.11 + 1.12: Talos IV - Tabu.

Etwas plötzlich kommt Jamie Finneys Meinungsänderung. Im einen Moment beschimpft sie Kirk noch als Mörder und dann ist sie mit ihm auf einmal wieder ein Herz und eine Seele. Die amerikanische Originalversion verschafft hier Klarheit. Dort wird es nämlich so dargestellt, dass Jamie herausfindet, dass ihr Vater noch lebt und sich deswegen bei Kirk entschuldigt. Der Originaldialog, nachdem Jamie erklärt, sie würde nicht an Kirks Schuld glauben, lautet folgendermaßen:

Cogley: "Das ist sehr empfehlend, aber höchst ungewöhnlich! Nach allem ist Captain Kirk der Schuld am Tod ihres Vaters angeklagt."
Kirk: "Sind sie fertig?"
Cogley: "Nein, aber ich könnte fertig werden."

Aus diesem Dialog wird klar, dass Cogley Jamies Meinungsänderung durchschaut und somit herausgefunden hat, dass sie sich nur entschuldigt, weil sie inzwischen weiß, dass ihr Vater noch lebt.
Im Deutschen wurde aus dem Dialog unverständlicherweise:

Cogley: "Was sie gesagt haben, stimmt, und es spricht für Sie, aber das Gericht denkt anders. Der Captain steht immerhin im Verdacht, am Tod ihres Vaters schuldig zu sein."
Kirk: "Sind sie fertig?"
Cogley: "Ja, aber so schnell werfe ich die Flinte nicht ins Korn."

Vor allem durch den unkorrekt übersetzten letzten Satz klingt das Ganze nicht nur sehr holprig, sondern der Dialog macht auch keinen Sinn mehr.
Ein anderer Synchronisationsfehler ist das wilde Durcheinander mit den Rängen. Während Kirk mal als Captain und mal als Commander bezeichnet wird, betitelt er Commodore Stone auch nur als Captain. Auch ansonsten geht es eher chaotisch zu mit den Anreden. Finney (der eigentlich Lieutenant Commander ist) wird mal als Commander bezeichnet (was als Abkürzung für das lange Lieutenant Commander durchaus üblich ist), dann aber wieder nur als Lieutenant. Der Personaloffizier wird dafür vom Ensign zum Lieutenant gemacht.
Dies ist wieder eine der ZDF-Folgen, weswegen auch leider Szenen fehlen, zum Beispiel ein Teil derer, in der Cogley das Gericht bittet, die Verhandlung auf der Enterprise weiterzuführen. Ferner fehlt eine Sequenz, in der sich Kirk und Finney begegnen.
Einige andere Szenen wurden von Sat.1 inzwischen wieder eingefügt. Zur Abwechslung scheint jemand bei der deutschen Synchronisation aber auch mal aufgepasst zu haben. Da die U.S.S. Intrepid in der Folge 2.18: Das Loch im Weltraum, welche in Deutschland unmittelbar vor dieser Folge zu sehen war, zerstört wurde, benannte man das von Kirk erwähnte Schiff in Independence um.
Die DVD-Version der Episode enthält alle Originalszenen, die Fehler blieben jedoch unverändert.

Alles in allem ist "Kirk unter Anklage" eine durchschnittliche Folge. Das Gerichtsdrama ist recht gelungen, vermag aber nicht zu begeistern, außerdem ist die Handlung spätestens ab der Hälfte der Folge sehr vorhersehbar. Für die Handlung gibt es 4 Punkte.
Richtige Special Effects gibt es hier eigentlich keine, aber die ebenfalls in diese Kategorie fallenden Kulissen sind gut gemacht. Die Raumstation ist sowohl von außen als auch von innen gut anzusehen. Hier gibt es 5 Punkte. Die Spannung lässt, wie oben bereits erwähnt, etwas zu wünschen übrig. 3 Punkte hierfür.
Insgesamt also 4 Punkte.

Spannung: 3 SFX: 5 Handlung: 4 Gesamt: 4
Zusammenhänge

Hagan Beggs sahen wir in der Rolle von Lieutenant Hansen bereits in der Doppelfolge 1.11 + 1.12: Talos IV-Tabu.

Kleine TOS-Statstik
1. zerrissene Shirts von Kirk: 1
Kirks Shirt zerreißt während des Kampfes mit Ben Finney.
2. Anwendungen von Spocks Nackengriff: 1
Kirk trifft mit Areel Shaw eine seiner Jugendlieben wieder.
3. Spocks "Faszinierend": 0 mal
Spock fasziniert hier nichts.
4a. Spocks "logisch": 0 mal
Spock findet hier überhaupt nichts logisch.
4b. Spocks "unlogisch": 0 mal
Spock findet auch nichts unlogisches.
5. McCoys: "Ich bin Arzt und kein...": 0 mal
McCoy darf seinen berühmten Satz nicht sagen.
6. McCoys: "Er ist tot, Jim." und Variationen: 0 mal
Alle leben noch, Jim.
7. tote Rothemden: 0
Die Rothemden bleiben diesmal verschont.
8. hysterisch kreischende Frauen: 0
Keine Toten diesmal.
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Ausdruck vom: 22. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/tos1_20.htm