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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 45892,4
Die Enterprise erhält einen Notruf von einem
romulanischen Schiff. Als man eintrifft, beamen
Riker, Worf, Geordi und Fähnrich Ro herüber, um die
Schäden zu inspizieren und ihre Hilfe anzubieten.
Geordi meint, der Generator müsste ersetzt werden,
und so beamt er mit Ro auf die Enterprise, um einen
zu replizieren. Doch der Transport geht schief, die
beiden werden nicht mehr materialisiert und für tot
erklärt.
Bald darauf erwacht Ro in einem Gang auf der
Enterprise. Sie geht zur Krankenstation, doch niemand
nimmt von ihr Notiz, sie scheint für die anderen
überhaupt nicht zu existieren. Ihr Kommunikator
funktioniert nicht, und die Türen öffnen sich für
sie nicht automatisch. Sie beobachtet Picard und Dr.
Crusher, die über den offiziellen Bericht sprechen -
den Bericht über Ros und LaForges Tod. Als Picard
herausgeht, marschiert er einfach durch Ro hindurch;
als sie dann nach einem Pult greift, fasst sie
hindurch.
Indes leitet Riker einen Energietransfer zum
Romulanerschiff ein, damit es nach Abschluss der
Reparaturen wieder auf Warp gehen kann und lässt
Worf einen möglichst alten Computerkern
bereitstellen, da der Kern der Romulaner zerstört
wurde. Währenddessen stellt Data anomale
Energiefluktuationen am Transporter fest, wo Geordi
und Ro hätten materialisieren sollen. Nebenbei
bittet er den Captain, die Feier für Geordis und
Larrens Abschied arrangieren zu dürfen, da er Geordi
als seinen Freund betrachtete, was Picard ihm
gestattet.
Nachdem auch Geordi erwacht, trifft er Ro im
Maschinenraum. Sie können einander sehen und sogar
berühren. Ro vermutet, dass sie beide tot sind und
möchte sich nun, wie sie es von ihrem Volk gelernt
hat, von allen verabschieden, während Geordi sich
alles andere als tot fühlt. Er möchte lieber
herausfinden, was passiert ist und macht sich auf die
Suche nach einer Erklärung. Er nimmt den kürzesten
Weg: Durch eine Wand hindurch.
Inzwischen entdeckt Data einige Chronitonfelder über
das Schiff verteilt, die er sich noch nicht erklären
kann. Als er dann zusammen mit Worf in einem Shuttle
auf das Romulanerschiff fliegt, da die Transporter
vorläufig stillgelegt wurden, lassen Ro und Geordi
sich, von Data und Worf natürlich vollkommen
unbemerkt, mitnehmen, da sie glauben, die Lösung
für ihr Problem auf dem Romulanerschiff zu finden.
Und tatsächlich: Geordi findet Indizien, dass die
Romulaner versucht haben, einen Phasenumkehrer mit
der Tarnvorrichtung zu koppeln. Wenn das gelänge,
wäre man nicht nur unsichtbar, sondern auch
unverwundbar. Allerdings hatten die Klingonen solche
Versuche vor längerer Zeit eingestellt, da sie sehr
gefährlich waren. Vermutlich war dieses Experiment
die Ursache für die Explosion auf dem
Romulanerschiff.
Dann belauschen die beiden zwei Romulaner, die sich
darüber unterhalten, durch den Energiestrahl von der
Enterprise eine Myon-Rückkopplungswelle laufen zu
lassen, damit die Enterprise zerstört wird, wenn sie
wieder auf Warp geht. Also müssen Geordi und Ro die
Enterprise warnen. Aber wie? Zunächst kehren sie mit
Data im Shuttle zurück. Dann entdeckt Geordi beinahe
einen Weg, mit Data zu kommunizieren: Er bemerkt,
dass die Chronitonfelder immer dann entstehen, wenn
er durch etwas hindurchgeht, und Data scannt im
Maschinenraum gerade danach; doch obwohl Geordi ihm
Zeichen zu geben versucht, entdeckt Data ihn nicht,
sondern scheint nur verwirrt. Aber Geordi bemerkt
noch etwas: Ein Anionenstrahl, mit dem Data die
Chronitonfelder beseitigen will, kann ihn "aus
der Phase" bringen, also wieder in die normale
Welt, doch er muss Data erst begreiflich machen, dass
der Strahl sehr stark sein muss...
Indes trifft Ro auf der Brücke auf einen Romulaner,
der sie sehen kann. Er meint, er wäre ebenfalls wie
sie und LaForge "in Phase" gebracht worden
und suche nun nach einem Weg, das rückgängig zu
machen. Ungünstigerweise hat er eine Waffe bei sich
und bedroht Ro, weil er wissen will, wo Geordi ist,
von dem er sich Hilfe verspricht. Ro kann fliehen,
doch er ist ihr dicht auf den Fersen und erwischt sie
schließlich in einem Quartier. Im letzten Moment
kommt Geordi ihr zur Hilfe, und sie können den
Romulaner durch die Außenwand ins All werfen,
behalten aber zum Glück den Phaser.
Bald darauf ist die Energieübertragung beendet, und
die Romulaner ziehen wieder ihrer Wege. Picard will
gerade auf Warp gehen, als ihn eine Ingenieurin noch
um etwas Zeit bittet, wegen einer Chronitonsäuberung
im Maschinenraum.
Dann findet die Gedenkfeier im Zehn Vorne statt, was
für Geordi und Ro eine gute Gelegenheit ist,
möglichst viele Chronitonfelder zu erzeugen. Data
wird von der Brücke aus über die vielen neuen
Felder informiert und lässt einen starken
Anionenstrahl initiieren. Für wenige Sekunden sehen
er und der Captain Ro und Geordi. Data zieht die
richtigen Schlussfolgerungen, lässt einen sehr
starken Anionenstrahl durch den Raum fluten, und die
beiden tot geglaubten liegen absolut lebendig vor
ihm. Geordi lässt als allererstes den Warpantrieb
deaktivieren, dann wird aus der Gedenkfeier eine
Freudenfeier.
Bewertung
"So nah und doch so fern" ist eine sehr humorvolle Episode,
da Geordi und Ro den Rest der Crew vollkommen
unbehelligt belauschen können, wobei das
Gesprächsthema Nummer Eins natürlich ihrer beider
Tod ist. Es ist wunderbar anzusehen, wie sie mit
anderen in einem Raum stehen und doch für die
anderen nicht existieren. Mit Data und Geordi gibt es
eine herrliche Szene im Maschinenraum, als Geordi
immer wieder in ein Pult fasst und Data immer wieder
verwirrt mit dem Tricorder die Stelle lokalisiert.
Ähnlich schön ist eine Szene, in der Ro Riker und
Picard belauscht, als Riker darum bittet, die Rede
über Ro halten zu dürfen, was sie doch sehr
verwundert.
Spannung kommt zum Schluss hin auf, denn bevor Geordi
einen Weg gefunden hat, die Enterprise vor der
drohenden Explosion zu warnen, wenn man auf Warp
geht, will der Captain bei mehreren Gelegenheiten
Warp befehlen. Jedesmal kommt in letzter Sekunde die
Bitte, noch nicht zu beschleunigen, einmal von einer
Ingenieurin, einmal von Data. Neben der Spannung ist
dies vor allem ein running Gag, da dem Zuschauer ja
klar ist, dass die Enterprise nicht explodieren wird;
spannend ist eher die Frage, was dazwischen kommen
wird.
Interessant:
Gastdarsteller Brian Cousins ist im Zweiteiler
"Angriff der Borg"
als Borg Crosis noch einmal zu sehen, Susanna Thompson in
"Phantasie oder Wahrheit".
Die Handlung ist
letzten Endes nebensächlich, wurde aber geschickt mit
der Unsichtbarkeit der beiden Totgeglaubten verbunden
und durch den ebenfalls unsichtbaren Romulaner noch
erweitert, obwohl das eigentliche Augenmerk, wie
gesagt, auf Geordis und Ros desolater Situation
liegt.
Leider gibt es, wie so oft, einiges an der Logik zu
bemängeln. Zunächst stellt sich die grundsätzliche
Frage: Wenn Geordi und Ro durch alle Gegenstände
hindurchgehen können, warum hat der Fußboden dann
Materie für sie?
Aber selbst, wenn man diesen Aspekt einmal ignoriert,
gibt es noch interne Widersprüche, da Ro in einer
Szene ein Pult auf der Brücke berührt. Außerdem
können sich die beiden auf Bänke, Stühle und
ähnliches setzen, aber sie sind nicht in der Lage,
irgendetwas in die Hand zu nehmen.
Von diesen Schwächen abgesehen ist die Episode aber absolut
empfehlenswert und verdient, nicht zuletzt wegen der
hervorragenden Darsteller, die sich ja beim Dreh
durchaus in ein und demselben Raum befanden, ein
insgesamt gutes Urteil.
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