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3.4 Rajiin
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Rajiin
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von Sebastian Däs
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Episodenbeschreibung
Der Xindi-Rat kommt erneut zusammen und diskutiert über die Enterprise. Während die
Insektoiden und Reptilianer eine aggressive Vorgehensweise vorschlagen, denken andere, dass Vorsicht
angebracht ist. Der Wissenschaftler Degra, der die Superwaffe gegen die Menschen baut, benötigt mehr
Zeit. Man beschließt noch etwas zu warten.
Auf der Enterprise ist Captain Archer immer noch mitgenommen von seiner Transformation in eine andere
Lebensform. Er meint, dass die Crew unbedingt an "Trellium D" kommen muss, um die Enterprise vor den
gefährlichen Anomalien zu schützen. Kurzerhand beschließt man einen Abstecher zu einem außerirdischen
Handelsposten zu machen, wo der Captain einen Kontaktmann treffen will.
Archer, Reed und Trip gehen auf die Oberfläche und unterhalten sich mit B’Rat, der ihnen die Formel für
die Herstellung von "Trellium D" geben kann. Er erwähnt auch nebenbei, dass kürzlich Xindi hier waren
und gibt ihnen die Adresse.
Da die Enterprise-Crew unbedingt mehr herausfinden will, sucht man den genannten Händler auf, der sein
Geschäft mit dem Verkauf von Alien-Frauen für "besondere Dienste" macht. Leider hat er keine wirklich
wichtigen Informationen anzubieten, stattdessen will er dem Captain eine Frau andrehen. Archer verurteilt
dies natürlich, doch eine der Frauen übt eine unerklärliche Faszination auf ihn aus. Als er sich zum Gehen
wendet, rennt ihm die Frau hinterher, weil sie vor den Fängen des Händlers fliehen will. Da Archer nichts
von dieser barbarischen Sklaverei hält, lässt er sie einfach mitkommen.
Zurück auf dem Schiff stellt sich die Frau als Rajiin vor und der Captain verspricht, sie zu ihrem
Heimatplaneten zurückzubringen. Rajiin gibt sich jedoch sehr geheimnisvoll und besucht Archer später
in seinem Quartier. Mit ihren Reizen versetzt sie ihn fast in eine Art Trance und führt mit ihren Händen
einen Scan an seinem Körper durch. Kurz darauf scheint es so, als ob sich der Captain an nichts mehr
erinnert.
In der Zwischenzeit versuchen Tucker und T’Pol einige Proben an "Trellium D" herzustellen. Leider sind
sie zunächst wenig erfolgreich, weil die Substanz in ihrer flüssigen Form sehr instabil ist. T’Pol
schlägt vor, dass sie eine kleine Pause einlegen und begibt sich in ihr Quartier. Überraschend stößt
sie dort auf Rajiin, die die Vulkanierin genauso wie den Captain betört und beginnt, einen Bioscan zu
machen. Doch die Prozedur wird von Trip gestört, der ins Quartier kommt und eine bewusstlose T’Pol
vorfindet. Aus dem Hinterhalt kann Rajiin den Chefingenieur überwältigen und entfliehen, doch Trip löst
sofort Alarm bei der Sicherheit aus. Rajiin will mit Hilfe des Transporters von der Enterprise entkommen,
wird jedoch vorher von einem Sicherheitsteam gestellt und in die Arrestzelle gebracht.
Archer verhört sie dort, doch erhält zunächst keine Antworten. Kurz darauf wird er von Reed informiert,
dass zwei Xindi-Schiffe auf einem Abfangkurs sind. Einige der Lebenszeichen sind mit denen des Piloten
identisch, der die Erde angegriffen hat. Es scheint als ob Rajiin von den Reptilianer-Xindi geschickt wurde.
Sie gibt es letztendlich zu und meint, dass sie Scans von ihnen für die Biowaffe gesammelt hat, die die
Xindi entwickeln.
Währenddessen ist der Kampf mit den Xindi-Schiffen in vollem Gange. Die Enterprise wird geentert, und
die MACOs können mit ihren Phasern wenig gegen die Insektoiden und Reptilianer ausrichten.
So gelingt es ihnen schließlich die Gefängniszelle zu erreichen und Rajiin mitzunehmen. Archer will die
Verfolgung aufnehmen, doch die Schiffe verschwinden spurlos. Ihm bleibt nichts anderes übrig als sich
geschlagen zu geben und einen der toten Xindi zu analysieren.
Bei der nächsten Sitzung des Xindi-Rates sind alle Mitglieder empört über die radikale Vorgehensweise
der Insektoiden und Reptilianer. Doch zu ihrer Verteidigung präsentieren diese Rajiin, die genügend Daten
gesammelt hat, um mit dem Bau der Biowaffe gegen die Menschen zu beginnen...
Bewertung
Mit dieser Episode geht es weiter im Xindi-Plot, doch leider eher schlecht als recht.
Dabei wirkt "Rajiin" nicht einmal so versessen auf "Sexquoten", wie man nach den ersten Ankündigungen
und Trailern vermuten konnte. Die Handlung ist etwas enttäuschend und klischeehaft, wirkt dabei nicht
richtig ausgefeilt. Und obwohl die Spannung stellenweise sehr hoch ist, hat man das nicht dem Folgeninhalt
sondern der Einbeziehung der Xindi zu verdanken.
"Rajiin" ist eine der Folgen, durch die sich der Zuschauer durchquälen muss, um am Ende das Wichtige
für den Story-Arc herauszufiltern. Die ersten 30 Minuten sind dabei ebenso langweilig wie peinlich.
Der Captain wird bei seinen Nachforschungen auf dem Alienmarkt mal wieder "zufällig" von einer Frau
betört, die ihm dann folgt. Obwohl Archer sonst eiskalt ist und jeden Trick durchschaut, hat die ganze
Crew in gewissen Situation immer noch die Naivität und Inkompetenz wie am Anfang. Beispielsweise ging der
Captain in "Zwei Tage auf Risa" schon mal einer Frau auf den Leim. Er mischt sich auch wieder in eine
fremde Kultur ein, in dem er sich bereiterklärt, die Sexsklavin mitzunehmen.
Könnte man über diese kleinen Unglaubwürdigkeiten noch hinwegsehen, so sind die endlos langezogenen
Szenen mit Rajiin auf dem Schiff wirklich nervtötend. Die Autoren mussten hier natürlich wieder alle
sexuellen Gelegenheiten ergreifen und ließen natürlich auch nicht Szenen mit Hoshi und T’Pol aus. Die
Szenen der „Scans“ sind vom Standpunkt der Spezialeffekte aber doch gelungen. Leider muss man wohl sagen,
dass die Schauspielerin für Rajiin nicht gerade die Beste in ihrer Rolle war, was noch erschwerend zu
diesen langweiligen Szenen hinzukommt.
Positiv hervorzuheben ist der B-Plot um das Trellium, sowohl der Händler B’Rat als auch die Versuche von
Tucker und T’Pol sind ganz amüsant. Eine nette Idee ist auch die Bezahlung von B’Rat mit Gewürzen.
Insgesamt kann man deutlich erkennen, dass sich Enterprise um mehr Kontinuität bemüht. Jede Folge
gliedert sich logisch in den Handlungsbogen um die Xindi ein, diesmal nimmt man sogar noch direkten Bezug
zur vorhergehenden Episode "Transformation". Konnte man bei Vorgängerserien oft das kollektive Vergessen der
Crew bei wichtigen Ereignissen in der Vorwoche kritisieren, so scheint sich ENT jetzt gegen dieses Tendenz
zu wehren.
Im Gegensatz zu den unübersehbaren inhaltlichen Defiziten ist "Rajiin" besonders im letzten Akt wirklich
sehr spannend. Die Reptilianer- und Insektoiden-Xindi setzen sich über den Beschluss des Rates hinweg und
konfrontieren zum ersten Mal die Enterprise in einem richtigen Kampf. Dabei kommen grausame Waffen zum
Einsatz und die MACOs scheinen nicht den Hauch einer Chance zu haben. Gleichzeitig überschlagen sich die
Ereignisse, als Rajiin von der Biowaffe berichtet. Damit wird das Ziel der Enterprise um einiges klarer,
wir erfahren auch etwas mehr über den Wissenschaftler Degra, der die Waffe entwickelt. Er wird im weiteren
Verlauf der Staffel noch sehr wichtig, das nächste Mal sieht man ihn in "Die Ladung".
Auch gibt es dieses Mal kein Happy End, darauf wird man sich wohl in der dunklen 3. Staffel gewöhnen
müssen. Archer kann das "Abholen" von Rajiin nicht verhindern und so haben die Xindi die nötigen Daten
um ihre biogene Waffe zu bauen. Das Ende lässt natürlich Fragen offen und gibt dem Story-Arc eine neue
Dimension. Für die Spannung also verdiente fünf Punkte.
Von den Effekten hätte man sich mehr erwarten können, besonders die Endszenen sparen etwas und auch die
Kämpfe mit den Xindi sind schnell vorbei. Zudem war der Weltraumbasar nicht gerade überzeugend. Da aber
der Xindi-Rat und die Körperscans trotzdem recht ansehnlich sind (beispielsweise erkennt man bei T’Pol
das grüne Blut), gibt es ein befriedigend.
Trotz einiger positiver Ideen und dem spannenden Schlussteil bleibt die Folge die meiste Zeit unter
dem gewohnten Durchschnitt. "Rajiin" ist für den Zuschauer durchschaubar, gleichzeitig schleppen sich
die Szenen zäh dahin bis die interessanten Details ans Licht kommen. Auch die recht plumpen sinnlichen
Andeutungen bieten keine Substanz. Insgesamt drei Punkte.
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Spannung
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SFX
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Handlung
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Gesamt
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Zusammenhänge
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Man sieht erneut den Rat der Xindi, den man aus "Die Xindi"
kennt. Der Hauptplot wird direkt weiterentwickelt, mehr Informationen zur
mysteriösen Waffe der Xindi folgen in "Die Ladung" und "Kriegslist".
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Archer leidet hier noch unter den Auswirkungen des Alien-Virus
aus "Transformation".
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Wertung:
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