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2.11 Kostbare Fracht
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Precious Cargo
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von Sebastian Däs
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Episodenbeschreibung
12. September 2152
Die Enterprise bekommt Besuch von zwei retellianischen Frachterpiloten, die um
Hilfe bei ihrer Reparatur bitten. Der Captain willigt ein und bittet Chefingenieur Charles
Tucker, sich um das Problem zu kümmern. Die Retellianer erläutern, dass sie eine Frau zu ihrer
Heimatwelt zurückbringen, sie jedoch wegen ihrer begrenzten Ressourcen in einer Stasiszelle
transportieren würden. Seit einer gewissen Zeit weise die Zelle jedoch einige Fehlfunktionen auf.
Während einer der Gäste von Archer zum Essen eingeladen wird und gerne annimmt, beaufsichtigt
der andere Retellianer Tuckers Fortschritte bei der Reparatur der Stasiszelle. Während er allein
vor sich hinarbeitet wird Trip auf die schöne Frau im Inneren der Stasiskammer aufmerksam, die
plötzlich aufwacht. Da sie in Panik ist, will Trip sie befreien, wird aber von einem der Retellianer
bewusstlos geschlagen. Er informiert seinen Kollegen, doch als Archer merkt, dass etwas nicht stimmt,
nimmt Malcolm Reed den „Gast“ gefangen, bevor er aufs Schiff gelangen kann. Unglücklicherweise kann
der andere Retellianer mit dem Schiff entkommen. Durch einen Trick verliert die Enterprise ihre
Warpfähigkeit und kann ihn nicht weiter verfolgen.
In der Zwischenzeit kommt Trip wieder zu sich. Er kann sich zuerst nicht mit der Frau verständigen,
sie hält ihn weiterhin für eine Bedrohung. Der Retellianer befiehlt Trip zwar die Reparatur fortzusetzen,
doch dieser sucht eine Fluchtmöglichkeit. Nachdem er seinen Universal-Translator zurückerhalten hat,
kann er endlich mit der Frau reden, die Kaitaama heißt. Sie ist eigentlich eine Gefangene und Mitglied
der adligen Familie des Planeten Krios. Sie will nicht flüchten, sondern auf die Lösegeldzahlung warten,
gleichzeitig kommandiert sie Trip herum wie einen Untertanen. Doch der Chefingenieur entdeckt einen
Schacht zu den Rettungskapseln und nach einer kleinen Diskussion kann er Kaitaama zum Mitkommen überreden.
In der engen Kapsel müssen sie einen holprigen Flug überstehen, am Ende findet Trip einen bewohnbaren
Sumpfplaneten, auf dem sie landen können.
Auf der Enterprise versuchen T’Pol und Archer Informationen aus dem Retellianer Plinn zu bekommen. Er
erweist sich allerdings zunächst als unkooperativ. Durch eine inszenierte Vorstellung von T’Pol als
strenge Richterin kann er jedoch schließlich doch „überzeugt“ werden. Er gibt ihnen die Warpfrequenz des
Schiffs, damit sie es lokalisieren können.
Auf dem Planeten schlagen sich Trip und Kaitaama durchs Dickicht, ihre Streitereien werden immer heftiger.
Als Kaitaama handgreiflich wird führt der „Kampf“ schließlich zu einem innigen Kuss zwischen beiden.
Nachdem sie nun endlich ihre Unstimmigkeiten hinter sich gebracht haben, werden sie von ihrem
retellianischen Verfolger auf dem Planeten aufgespürt. Die beiden können ihn jedoch durch einen
Hinterhalt bewusstlos schlagen und zu diesem Zeitpunkt trifft auch schon der Landungstrupp der Enterprise
ein.
Einige Zeit später trifft sich die Enterprise mit einem Schiff von Krios, das die Verbrecher aufnimmt
und Kaitaama zurückholt. Natürlich lässt es sich Trip nicht nehmen sie zu verabschieden, und sie lädt
den Chefingenieur zu einem Besuch auf ihren Planeten ein.
Bewertung
Mit dieser Folge setzt die 2. Staffel einen erneuten Tiefpunkt. Mittlerweile ist man
ja gewohnt, dass sich einige Storys wiederholen, doch wenn es so banal und abgespeckt wie in
„Kostbare Fracht“ passiert, bringt es das Fass schon fast zum Überlaufen. Die völlige Abwesenheit von
Spannung und das komplett uninteressante Thema leisten den Rest.
Schon in der Vergangenheit war abzusehen, dass Trip – wie schon sein berühmter Vorgänger Harry Kim –
bei ENT für die hoffnungslosen Romanzen mit Alien-Frauen verantwortlich ist. Hier stolpert er (durch
Zufall) wieder in eine Verfolgungsjagd, die zu keinem Zeitpunkt spannend ist. Zudem ist sie noch schlecht
strukturiert, weil weder auf die Handlungen des Verfolgers noch auf breitere Geschehnisse an Bord der
Enterprise eingegangen wird. Eine typische „Bottle Show“ wäre noch billiger gewesen und hätte in Bezug
auf die Charaktere wohl mehr gebracht.
Denn die Charakterisierung der Figuren beschränkt sich hier auf die übelsten Klischees, zudem erinnert
die Auflösung eher an einen billigen Liebesfilm.
Von richtiger „Handlung“ sollte man hier auch nicht mehr sprechen. Schon allein bei der Anfangssequenz
mit der Mundharmonika, kann man nur noch den Kopf schütteln. Auch in den darauf folgenden Szenen hat man
immer das unterschwellige Gefühl, dass das alles schon mal da war, nur viel besser. Der Verlauf der
Geschichte wird zunehmend langweiliger und wird noch durch lange peinliche Dialoge gedehnt. Irgendwie
musste man die 45 Minuten auch noch voll kriegen, denn selbst das Dehnen der sowieso schon hauchdünnen
Hauptstory reichte nicht mal aus. Die Szenen zur Überredung des Gefangenen sind nicht nur einfallslos,
man kann sie auch getrost als ziemlich lächerlich bezeichnen. Phlox ist übrigens diesmal komplett
abwesend, Hoshi und Travis dürfen immerhin auf der Brücke als Statisten mitwirken. Verdientermaßen nur
ein Punkt für die Handlung.
Spannung kommt ebenfalls zu keinem Zeitpunkt auf. Von Anfang bis Ende ist die „Handlung“ 100%ig
vorhersehbar. Man merkt, dass die Retellianer Verbrecher sind, man merkt, dass die Frau eine Gefangene
ist, ja man denkt sich auch, dass Trip und sie nach einer kleinen Romanze heil davonkommen. Als Zuschauer
muss man sich regelrecht jede Minute lang zwingen, weiter dranzubleiben. Am Ende knappe zwei Punkte für
die Spannung, denn immerhin gibt’s einen mehr oder weniger gelungenen „Showdown“ im Dschungel.
Wo Enterprise ansonsten bei den Effekten glänzt, ist auch dieses Mal nicht viel zu sehen. Kurze
Verfolgungsszenen mit etwas Gas und die kleine Landung der Rettungskapsel. Das war es auch schon, denn
die dunkle Frachterkulisse und der übliche Studio-Dschungel können schon länger keinen Blumentopf mehr
gewinnen. 3 Punkte für SFX.
Am Ende darf man sich nach solchen Folgen getrost fragen: Müssen es wirklich 26 Episoden pro Staffel
sein? Auf solche wie „Kostbare Fracht“ kann man nämlich in jedem Fall verzichten. Billig und noch dazu
schlecht, nur um das Jahr vollzukriegen – das war offensichtlich hier das Ergebnis.
Fazit: Eine wirklich grausame Folge, deren Niveau nur noch durch ihre völlige Belanglosigkeit
unterboten wird.
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Spannung
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SFX
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Handlung
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Gesamt
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Zusammenhänge
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Wertung:
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