Episodenbeschreibung
Während Worf in Quarks Bar beobachtet, wie Quark sich mit einem bekannten Schmuggler unterhält,
beenden Bashir und O'Brien mit der Rubicon eine Routineinspektion im Gammaquadranten. Plötzlich
empfangen die beiden ein merkwürdiges Energiesignal, welches auf ein Schiff in Schwierigkeiten
hindeutet. Die beiden fliegen zu einem Planeten, dem Ursprung des Signals. Dort angekommen trifft
sie plötzlich eine unbekannte Energiewelle und zwingt sie zu einer Notlandung. Als sie ihr Runabout
verlassen, taucht plötzlich eine Gruppe von Jem'Hadar auf und nimmt die beiden gefangen.
Worf geht inzwischen den Aktivitäten des Schmugglers nach und informiert Odo, dass Quark vermutlich
Geschäfte mit ihm machen will. Odo ist über Worfs Einmischung in seine Kompetenzen nicht sonderlich
begeistert, verspricht aber dem Ganzen nachzugehen.
Der Jem'Hadar-Zweite Arak'Taral möchte Bashir und O'Brien inzwischen hinrichten lassen, doch der
Erste, Goran'Agar, lässt die beiden zunächst einsperren und sodann Bashir zu sich bringen. Er
erklärt dem Doktor, dass sich die Gründer des Dominion den Gehorsam der Jem'Hadar durch eine Droge
namens Ketracel-White sichern, die von den Vorta verwaltet wird. Die genetische Struktur der
Jem'Hadar ist so angelegt, dass sie ohne die Droge sterben müssen. Da die Droge kaum synthetisch
hergestellt werden kann, sind die Jem'Hadar auf diese Weise an das Dominion gebunden. Goran'Agar
ist vor einigen Jahren auf diesen Planeten abgestürzt. Die komplette Crew seines Schiffes starb und
er streckte seinen Ketracel-White-Vorrat auf mehrere Tage. Als der Vorrat verbraucht war, starb
Goran'Agar jedoch nicht. Er lebte einfach ganz normal weiter. Seither ist er völlig frei von der
Droge. Er kehrte zurück ins Dominion und bekam eine neue Crew. Mit dieser Besatzung suchte er erneut
diesen Planeten auf, um auch sie von der Droge zu befreien, doch bisher ohne Erfolg. Goran'Agar
wünscht sich mit seinen Männern das Dominion verlassen zu können, da sie nicht länger die Sklaven
der Gründer sein möchten. Der Vorrat an Ketracel-White wird in wenigen Tagen verbraucht sein und
Goran'Agar möchte, dass Bashir ihm hilft, seine Männer von der Droge zu befreien. Bashir willigt
ein, fordert jedoch die Hilfe von O'Brien, die ihm Agar auch gewährt.
Auf Deep Space Nine hat Worf nicht das Gefühl, dass Odo in der Schmuggler-Angelegenheit etwas
unternehmen will, er ermittelt deswegen auf eigene Faust weiter und findet heraus, dass am Abend
ein Treffen zwischen dem Schmuggler und Quark stattfinden soll. Er informiert Odo, doch
dessen Bemühungen in der Sache halten sich anscheinend noch immer in Grenzen. Es kommt zum Streit
zwischen Odo und Worf, da Odo es nicht gerne sieht, wenn sich jemand von der Sternenflotte in seine
Angelegenheiten einmischt.
O'Brien und Bashir arbeiten inzwischen an Fluchtplänen. O'Brien hat ein medizinisches Gerät so
modifiziert, dass es mit einem Energiestoß die Jem'Hadar-Wache ausschalten kann. Als Goran'Agar und
Arak'Taral auftauchen, untersucht Taral das Gerät, an dem O'Brien gerade arbeitet. Er aktiviert es
und die Energieentladung trifft eine Wache am Unterschenkel. O'Brien versucht die Waffe des Jem'Hadar
an sich zu bringen, wird von Arak'Taral jedoch aufgehalten. Dieser will den Chief sofort töten, doch
Goran'Agar lässt O'Brien wieder ins Gefängnis werfen. Bashir kann ohne chirurgische Einheit für
die verwundete Jem'Hadar-Wache nichts tun. Die Wache möchte von Agar getötet werden, da er nichts
mehr zum Überleben der Jem'Hadar beitragen kann und sein Tod mehr Ketracel-White für die anderen
bedeutet. Goran'Agar lehnt dies jedoch ab und erklärt, dass es Zeit wird, dass sie nun nach ihren
eigenen Regeln leben, anstatt nach denen des Dominion.
Bashir berichtet O'Brien von Goran'Agars Wandlung. Die Jem'Hadar scheinen ohne die Abhängigkeit von
der Droge ihre grundlose Feindseligkeit abzulegen. Bashir ist der Meinung, dass er den Jem'Hadar
tatsächlich helfen kann. O'Brien hält dies für naiv und ist dagegen, den Jem'Hadar Unterstützung
zukommen zu lassen. Er ist der Meisnung, dass man sie so oder so töten würde. Bashir ist jedoch
anderer Meinung. Es kommt zum Streit zwischen den beiden und Bashir befiehlt O'Brien
letztlich aufgrund seines höheren Ranges ein Gerät aus der Rubicon auszubauen, welches Bashir für
seine Untersuchungen benötigt.
Arak'Taral begleitet O'Brien zur Rubicon. Der Jem'Hadar verabscheut die Kooperation von Goran'Agar mit
den beiden Föderationsmitgliedern und auch O'Brien hält wenig davon. Während sich die beiden
unterhalten, aktiviert O'Brien unbemerkt den Transporter und beamt sich damit in einige Entfernung
von der Rubicon.
Im Camp berichtet Bashir Goran'Agar, dass er bisher
noch nicht herausgefunden hat, warum er von der Droge frei ist. Er sieht aber eine Möglichkeit, die
er noch näher untersuchen muss. Da taucht Arak'Taral auf und berichtet von O'Briens Flucht. Er möchte
Bashir sofort hinrichten lassen, doch Goran'Agar glaubt Bashir, dass er von O'Briens Flucht nichts
wusste und lässt Bashir weiter arbeiten. Er befiehlt den Jem'Hadar nach O'Brien suchen, möchte
allerdings, dass ihn seine Männer lebend einfangen. Arak'Taral wirft Goran'Agar daraufhin Schwäche
vor und zieht los um O'Brien zu suchen. Goran'Agar erkennt, dass ihm seine Männer nun nicht mehr
gehorchen. Bashir schlägt vor, dass er selbst nach O'Brien sucht, um ihn lebend zu fangen, doch
dann wäre niemand mehr da, der auf Bashir aufpassen könnte. Der Doktor gibt Goran'Agar sein Wort, dass
er nicht fliehen wird und der Jem'Hadar-Erste vertraut ihm.
Inzwischen beobachtet Worf, wie Quark auf der Station verbotene Geschäfte mit dem Schmuggler machen
will. Er schreitet ein und nimmt den Schmuggler fest, als sich plötzlich eine Tasche des Schmugglers
in Odo verwandelt. Dieser hat die Transaktion die ganze Zeit in der Form der Tasche beobachtet und
wollte auf diese Weise die Schmugglerorganisation unterwandern, doch nun muss er sich mit dem
Mittelsmann begnügen und kann nur diesen festnehmen.
O'Brien taucht inzwischen beim Camp auf und trifft dort auf den unbewachten Bashir, der unterdessen
eine erste Spur hat, die zur Befreiung der Jem'Hadar von der Droge führen könnte. O'Brien
möchte, dass Bashir mit ihm flieht, doch Bashir will auf dem Planeten bleiben und weiter forschen. Da
greift O'Brien zu einer Waffe und zerstört Bashirs Arbeit. Nun hält Bashir nichts mehr auf dem Planeten
und die beiden wollen sich gerade zur Rubicon begeben, als Goran'Agar auftaucht. Er nimmt sie
mit zur Rubicon. Dort trifft er auf Arak'Taral. Er erschießt den Zweiten und ermöglicht Bashir und O'Brien
die Flucht. Bashir bietet ihm an, mit auf die Raumstation zu kommen, doch Goran'Agar ist der Kommandant
der Jem'Hadar und fühlt sich für sie verantwortlich. Auch wenn sie ihn töten würden, müsste er auf dem
Planeten bleiben.
O'Brien und Bashir starten das Schiff und fliegen zurück zur Station. Eigentlich wäre heute ihr
wöchentliches Dart-Spiel, doch die beiden haben wenig Lust darauf.
Inzwischen entschuldigt sich Worf bei Sisko für die Behinderung von Odos Ermittlungen. Sisko erklärt
Worf, dass es nicht ganz einfach ist, sich auf der Station einzuleben und dass Worf sich dafür ein wenig
mehr Zeit nehmen soll.
Bewertung
"Der hippokratische Eid" ist eine intelligent erzählte, relativ unauffällige Folge, die uns die
Möglichkeit gibt, etwas hinter die Fassade der kalten Jem'Hadar-Kämpfer zu blicken. Die Krieger des
Dominion haben hier eine der wenigen Gelegenheiten, sich über ihre Standardrolle als Kanonenfutter
für die Actionszenen hinaus entwickeln zu können. Zusätzlich bekommt man einen genaueren Einblick
in die Gehorsamsstruktur der Jem'Hadar.
Zum ersten Mal empfindet der Zuschauer hier auch etwas Mitgefühl für die Situation der Jem'Hadar. Gut
herausgearbeitet wurde dabei das Dilemma der bereits genetisch als gehorsame Sklaven angelegten
Krieger, die durch ihre Abhängigkeit von der Droge Ketracel-White völlig an das Dominion gebunden
sind. Schwierig war es bei dieser Folge vor allem, die Jem'Hadar nicht in einem zu guten Licht
erscheinen zu lassen, damit der Zuschauer sie auch in späteren Folgen noch als Feinde akzeptieren
kann. Der Spagat ist jedoch gelungen. Oftmals beging oder begeht Star Trek den
Fehler, fremde Spezies zu sehr zu vermenschlichen, wenn es darum ging oder geht, mehr über diese
zu erfahren. Dadurch verwischt oftmals der Unterschied zwischen Föderation und fremden Kulturen.
Hier ging man jedoch erfreulicherweise mit der Charakterisierung von Goran'Agar
nicht zu weit. Agar war immer noch ein typischer Jem'Hadar, der lediglich seine grundlose
Feindseligkeit ohne Ketracel-White-Abhängigkeit ablegte.
Interessant ist die Episode auch aus einem anderen Grund. Zum ersten Mal in der 4. Staffel wird hier
die O'Brien-Bashir-Beziehung näher beleuchtet. Hierbei kommt es zur wahrscheinlich heftigsten
Auseinandersetzung zwischen den beiden. Dabei wird die Folge oftmals dafür kritisiert, dass Bashir
am Ende der Episode bereits wieder versöhnliche Töne gegenüber O'Brien anschlägt, doch zeigt gerade
diese Szene, inwieweit sich die Beziehung der beiden in der dritten Staffel weiterentwickelt hat.
Verstanden sich die beiden in den ersten beiden Staffeln noch nicht so gut, sind sie inzwischen zu
so guten Freunden geworden, dass selbst eine offene Befehlsverweigerung von O'Brien die Freundschaft
nicht dauerhaft gefährden kann.
An der O'Brien-Bashir-Auseinandersetzung in dieser Folge erkennt man auch, wie deutlich sich die
Serie und die mit ihr verbundenen Autoren seit der zweiten Staffel in ihren Leistungen gesteigert
und aus ihren Fehlern gelernt haben. Vergleicht man diese Folge mit denen der zweiten Staffel,
wird der Unterschied zwischen sinnvollen und sinnlosen Konflikten innerhalb der Stammcrew deutlich.
Gene Roddenberry wird oft in den Mund gelegt, dass er gegen jegliche Konflikte unter den
Hauptcharakteren von Star Trek war. Angeblich sollte es solche Konflikte im 24. Jahrhundert nicht
mehr geben, da sich die Menschheit weiterentwickelt hat. Roddenberry wird hier jedoch oft völlig
missverstanden, da er keineswegs gegen Konflikte an sich war. Jede Serie lebt von ihnen,
und auch Reibereien unter den Hauptpersonen gehören dazu, um dramatische Geschichten erzählen zu können.
Wären alle Hauptpersonen einer Serie immer einer Meinung, wäre dies völlig langweilig und uninteressant.
Das wusste auch Roddenberry und so gab es auch in Star Trek schon immer Meinungsverschiedenheiten und
Konflikte, man denke nur an die ständigen Geplänkel zwischen Spock und McCoy. Roddenberrys Standpunkt
bezog sich lediglich auf die Art und Weise, wie solche Konflikte im 24. Jahrhundert ausgetragen werden
sollten. Die Menschen der Zukunft könnten durchaus noch miteinander streiten, allerdings sollten diese
Streitereien immer einen wichtigen Auslöser haben und niemals auf undisziplinierte Weise ausgetragen
werden. So gerieten zwar Spock und McCoy fast in jeder Episode aneinander, trotzdem respektierten sie
sich gegenseitig und trotz Meinungsverschiedenheiten kam es niemals dazu, dass man sich
anschrie oder völlig ohne Grund Beleidigungen an den Kopf warf. Roddenberry war auch der Meinung,
dass grundlose Konflikte nichts Sinnvolles zur Entwicklung einer Episode oder eines Charakters beitragen
würden.
Wie recht er mit dieser Ansicht hatte, erkannte man spätestens in der zweiten Deep Space Nine-Staffel,
als Bashir und O'Brien, einem allgemeinen Serien-Trend zu zwanghaften Konflikten folgend, oft
ohne erkennbaren Grund aneinander gerieten und O'Brien des Öfteren unnötig feindselig gegenüber
Bashir erschien. Unter manchen Fans wurden diese Streitereien unverständlicherweise auch noch mit denen
von Spock und McCoy in TOS verglichen, wobei man hier nur sagen kann, dass diese Fans das
Spock-McCoy-Verhältnis nicht wirklich verstanden haben können, da diese beiden Charaktere den höchsten Respekt
voreinander hatten und mit ihren Wortgefechten lediglich auf liebevolle Weise ihre
Meinungsverschiedenheiten ausdiskutierten. Allerdings hätten die beiden niemals angefangen sich ohne
Grund zu beschimpfen oder zu beleidigen. Auch hätte der eine den anderen nie nur deswegen abgelehnt,
weil dieser etwas anders ist. Genau dies geschah aber in der 2. Staffel von DS9, als O'Brien Bashir nicht
leiden konnte, nur weil dieser etwas unerfahren und naiv auftrat.
Dass die Streitereien zwischen O'Brien und Bashir jedoch keineswegs der Wille der großen Masse der Fans
waren, erkannten wohl auch die Produzenten und korrigierten die Bashir-O'Brien-Beziehung anfangs der
dritten Staffel massiv. Die beiden wurden nun zu Freunden, was Bashir und O'Brien im weiteren Verlauf
der Serie nicht nur deutlich sympathischer erscheinen ließ, sondern uns wohl auch die erfrischendste
Männerfreundschaft in ganz Star Trek bescherte und die Qualität der Dialoge zwischen den beiden um
Klassen ansteigen ließ.
In dieser Folge gerieten die beiden Charaktere nun erneut aneinander, doch gerade hier lässt sich der
Unterschied erkennen, zwischen Konflikten die Roddenberry vermeiden wollte und Konflikten, die es in
jeder Serie ab und an gibt und die zum Gelingen einer Folge beitragen. In dieser Episode entstand der
Konflikt zwischen Julian und Miles zwingend aus der Situation und aus den unterschiedlichen
Charaktereigenschaften der beiden. Auf der einen Seite der ehrgeizige Arzt, der an den
hippokratischen Eid gebunden ist und jedem zu helfen versucht und auf der anderen Seite Chief O'Brien,
der deutlich erfahrenere, aber rangniedrigere frühere Kämpfer. Dass es dabei in einer Situation wie
dieser zu unterschiedlichen Ansichten kommen musste, war nicht nur nachvollziehbar, der Konflikt trieb
auch die Folge an und brachte die Charaktere weiter.
In der zweiten Staffel war hingegen oft völlig unmotiviert ein Streit vom Zaun gebrochen worden, wohl
um dadurch Spannung zu erzeugen. Diese lässt sich durch Konflikte jedoch nur dann erzeugen,
wenn der Konflikt auch einen sinnvollen Hintergrund hat und zu etwas führt, eine Tatsache, die zu Beginn
der Serie oftmals vergessen wurde.
So gelungen die A-Handlung ist, so durchschnittlich ist gleichzeitig die B-Story. Worfs Bemühungen, sich
in das Stationsleben zu integrieren, mussten früher oder später zwar thematisiert werden, waren
trotzdem an Langweiligkeit kaum zu überbieten. Seine Schwierigkeiten mit Odo konnten kaum wirklich
unterhalten und wurden erfreulicherweise gegenüber der Haupthandlung entsprechend kurz gehalten. Der
ganze Handlungsstrang scheint nicht viel mehr als eine Routinebeschäftigung für Michael Dorn gewesen
zu sein, dem schließlich vertraglich zugesichert worden war, dass er in DS9 in eine wichtigere Rolle
integriert werden sollte, als dies in TNG der Fall war (was an sich schon schwierig genug war, da seine
Rolle in TNG gar nicht mal so klein und unwichtig war). Jedenfalls fügt sich Worfs Charakter hier noch
recht schwerfällig ein, und dass er in seiner Freizeit Verbrechern hinterherjagt, macht nur noch
deutlicher, dass es ihm im Moment an sinnvollen Aufgaben auf der Station mangelt.
Interessant ist die Tatsache, dass Quark völlig ohne Strafe laufen gelassen wird, obwohl er ganz
offensichtlich in den Handel mit verbotenen Materialien verwickelt war. Sein Glück scheint es zu sein,
dass er zu den Hauptpersonen der Serie gehört und somit hinter Gittern wenig zur Handlung beitragen
könnte.
Die Ausgangssituation der Folge ist mal wieder ziemlich haarsträubend. O'Brien und Bashir düsen
völlig ohne Grund im Gammaquadranten umher (eine im Logbuch erwähnte Bio-Inspektion macht das
Ganze nur noch unglaubwürdiger), obwohl das Dominion bereits ein jahr zuvor den Wunsch geäußert hatte,
dass die Föderation ihr Territorium nicht länger verletzen und auf ihrer Seite des Wurmlochs bleiben
soll (der Himmel weiß, warum solche Bitten von der Föderation inzwischen nicht mehr respektiert werden).
Der Absturz des Runabouts kommt zwar in Deep Space Nine weniger oft vor als die Shuttleabstürze bei der
Schwesterserie "Voyager", jedoch immer noch oft genug, um auch hier ein weiteres Star Trek-Klischee
zu bemühen.
Etwas schwach ist auch die oft verwendete Studio-Dschungel-Kulisse des Planeten. Bashir und O'Brien
werden dann natürlich auch noch in der üblichen Höhle festgehalten, die es immer und überall in
greifbarer Nähe zu geben scheint. Auch sonst sieht man recht wenig von der Effekteabteilung. Eine von
Odos Verwandlungen ist da schon eine willkommene Abwechslung.
Durch die Bank gelungen sind hingegen die Darstellerleistungen der Episode. Vor allem Colm Meaney und
Alexander Siddig schaffen es, ihren Szenen viel Intensität zu verleihen.
Das Drehbuch ist der erste Star Trek-Beitrag von Autorin Lisa Klink. Sie arbeitete nur dieses eine Mal
für Deep Space Nine, da sie schon kurze Zeit später zur Schwesterserie "Voyager" wechselte, bei der
es zu Beginn der zweiten Staffel an Autoren mangelte. Dort wurde sie zur Stammautorin, die Star Trek
dort allerdings nach insgesamt 14 Drehbüchern zum Ende der 4. Staffel leider wieder verließ. Klink ist
bekannt für interessante Charakterdramen, die sowohl durch kurzweilige Unterhaltung, als auch durch den
Anspruch, etwas mehr zu wollen, überzeugen können und somit oft ein ernstes Thema anschneiden oder eine
bestimmte Botschaft beinhalten.
Zum dritten von insgesamt acht Mal führte bei dieser Episode Odo-Darsteller René Auberjonois Regie.
Die deutsche Version ist hier und da mal wieder etwas dürftig. Offenbar ist man im Synchronstudio auch
nicht fähig, ein und denselben Begriff in zwei verschiedenen Folgen auch einheitlich zu übersetzen.
Wurde sonst, wie im Original, immer von der Droge "Ketracel White" gesprochen, ist dieses Mal die
ganze Zeit von "Tetracel White" die Rede.
Alles in allem bietet "Der hippokratische Eid" gut gemachte anspruchsvolle Unterhaltung, der es
lediglich etwas an Effekten mangelt, die ansonsten aber das Gesamturteil "Gut" verdient hat.
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