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Episodenbeschreibung
Odo erhält eine
Nachricht von Gul Russol, einem zuverlässigen
cardassianischen Informanten. Gul Russol wurde zwar für
tot erklärt, nun will er sich aber mit Odo allein
treffen. Der Constable macht sich mit dem Runabout
"Rio Grande" auf den Weg.
Auf DS9 sind im
Moment größere Reparaturen notwendig, selbst die Defiant
ist nicht einsatzbereit. Sisko befiehlt dem Chief, dass
er in drei Tagen einen neuen Gravitationsstabilisator
auf der Defiant installiert haben soll, weil Sisko mit dem
Kampfschiff wieder auf Patrouille gehen will.
Aufgrund des materialverschlingenden Krieges kann
erst in drei Wochen ein solches Gerät geliefert
werden. Nog verspricht O'Brien jedoch, dass er den
Stabilisator in drei Tagen auftreiben wird, wenn er
eine persönliche Beziehung zu dem Materialchief
aufbaut und sich ein bisschen bei ihm "einschleimt".
Am Treffpunkt mit
Russol trifft Odo auf einen unterwürfigen Weyoun,
der nur dem Gründer Odo dienen will und sich nicht
mehr dem Dominion zugehörig fühlt; Russol sei schon
seit über einem Jahr tot, Weyoun musste ihn benutzen,
damit Odo ihn rettet. Er habe Cardassia verlassen
müssen, so erzählt er dem verblüfften Odo, weil
das Dominion ihn wegen des langsamen Fortschritts
des Krieges als Sündenbock abstempeln wolle.
Der Materialchief
der Sternenflotte informiert O'Brien über Nog, dass
ein Schiff einen zweiten Gravitationsstabilisator hätte,
und dass sie ihn vielleicht gegen etwas anderes aus
dem Bestand von DS9 eintauschen würden. O'Brien gibt
nach Zögern seinen Autorisationscode an Nog weiter,
der dann den Kuhhandel abschließen soll.
Odo und Weyoun
bekommen eine Nachricht vom Dominion, zur Überraschung
von Odo stammt sie von Damar und Weyoun. Dieser erklärt,
dass die Weyouns geklont wurden, Odo fragt aber,
warum gleich zwei auf einmal? Der Constable erfährt,
dass der altbekannte Weyoun, Nummer fünf, tot sei -
ein mysteriöser Transporterunfall, bei dem Damar
seltsamerweise nicht anwesend war. Weyoun Nummer
sechs sollte ihn dann ersetzen, doch Nummer sieben
bezeichnet Nummer sechs als genetisch defekt, weshalb
Nummer sechs dann schließlich übergelaufen sei.
Nummer sieben befiehlt seinem Alter Ego, dass er sein
Implantat im Gehirn, welches einen Selbstmord
verursacht und alle Vorta aktivieren sollen, wenn sie
in aussichtsloser Lage landen, aktivieren müsse.
Damar droht, dass sie den Runabout abschießen werden,
wenn sich Weyoun Nummer sechs nicht tötet. Zwar ist
Nummer sieben für eine diplomatische Lösung, aber
als Odo stur bleibt und Nummer sechs nicht ausliefern
will, schickt Damar ein Kriegsschiff des Dominion auf
Abfangkurs. Weyoun Nummer sechs erklärt Odo, dass er
meint, dass der Krieg falsch ist und sich deshalb Odo
persönlich unterworfen hat. Obwohl er immer noch an
die Gründer glaubt, findet er ihr Handeln nicht
richtig.
Weyoun Nummer sieben
spricht mit Damar, dass sie keinen Gründer abschießen
dürfen; Damar schlägt hingegen vor, dass die Jem'Hadar
einfach nicht erfahren sollen, dass Odo an Bord des
Runabouts ist und sie demnach das Schiff nur zerstören
sollen.
Der Tauschhandel
wird immer komplizierter, mittlerweile hatte Nog in O'Briens
Namen Siskos Schreibtisch verliehen, der zur Zeit
nicht auf DS9 ist, damit ein Chief ein Foto von dem
Schreibtisch machen kann. Inzwischen ist es ein so
großer Ringtausch geworden, dass O'Brien die ganze
Sache abbrechen will, doch Nog beruhigt ihn: Es werde
klappen, weil das Universum laut
Ferengiweisheiten ein großes, materielles Kontinuum
ist, und auf dem großen Fluss durch das Kontinuum
herrsche eine Strömung von Besitzen und Wollen, so
dass alle Tauschgeschäfte immer funktionieren würden.
Ein Jem'Hadar-Kriegsschiff greift die Rio Grande an und stört die
Commsysteme, damit sich Odo und Weyoun nicht mit dem
Schiff in Verbindung setzten können. Nummer sechs
beginnt daraufhin Odo zu erläutern, wo die
Achillesverse eines Dominionschiffes ist, und der Constable
vernichtete das Schiff mit einem gezielten Phaserschuss.
Weyoun ist nun traurig, weil er seine Götter beleidigt
hat, indem er ihre treuen Gefolgsleute vernichtete,
doch Odo sagt ihm, dass die Gründer keine Götter
seien und Weyoun sie deshalb auch nicht anbeten solle;
Weyoun kontert, dass die Vorta und Jem'Hadar
genetisch so programmiert sind, an die Gründer zu
glauben, denn warum sollen die Gründer Götter sein,
wenn keiner an sie glaubt?
Langsam wird es auf
DS9 für O'Brien problematisch: In seinem Namen
verhandelte Nog den gesamten Blutweinvorrat von
Gerneral Martok, den seine Frau ihm geschickt hatte.
Währenddessen
mischt sich die bekannte weibliche Gründerin bei
Damar und Weyoun ein. Sie weiß nicht, dass sich Odo an
Bord des Runabouts befindet und beordert deshalb eine
Flotte zur Vernichtung des Schiffes. Damar bemerkt,
dass ihr Gesicht verändert wirkt, die Gründerin
korrigiert dies jedoch und spielt es herunter, indem
sie es auf die warme Umgebungstemperatur auf
Cardassia schiebt.
Weyoun Nummer sechs
erzählt Odo die Entstehungsgeschichte der Vorta: Die
Gründer werteten sie von wilden Höhlentieren
zu intelligenten Vorta auf. Sechs erklärt weiterhin,
dass die Gründer nun an einer unheilbaren und tödlichen
Krankheit leiden würden, die sich in der Großen
Verbindung ausgebreitet hat. Nur Odo sei nicht
infiziert, Weyoun sagt dem erschütterten Odo danach,
dass er dann als einziger Gründer das Dominion übernehmen
solle, was Odo jedoch strikt ablehnt. Plötzlich
greifen vier Dominionschiffe wieder an, der Runabout
flüchtet in ein Eis-Asteroidenfeld und versteckt sich
dort, indem er in einen großen Eisblock fliegt und
alle Systeme - inklusive der Lebenserhaltung -
abschaltet. Die Jem'Hadar beginnen nach einer
gewissen Zeitspanne auf die Eisblöcke zu schießen
und die Rio Grande muss fliehen, die Kriegsschiffe
nehmen die Verfolgung wieder auf. Weyoun Nummer sechs
sieht nur einen Ausweg um Odo zu retten, er ruft
Damar und Nummer sieben und begeht Selbstmord. Nummer
sieben zieht die Schiffe ab und Weyoun Nummer sechs
bittet mit letzter Kraft um Odos Segen, Odo bedankt
sich bei ihm und Weyoun stirbt in seinen Armen.
Als Sisko wieder auf
DS9 erscheint, erwartet O'Brien ein Donnerwetter,
doch dieser lobt den Chief, weil der Stabilisator
eingetroffen ist und sein Schreibtisch sauberer als
je zuvor ist. Später erklärt Nog dem Chief, dass
der große, materielle Fluss einen immer ans Ziel
bringt. Als Martok O'Brien entdeckt, informiert er
den Chief, dass er nun einen besseren Blutwein habe,
als seine Frau ihm schickte. Auch er bedankt
sich beim verdutzten O'Brien.
Zurück auf DS9
analysiert Odo Weyouns selbstlose Tat und ist trauirg
wegen des bevorstehenden Untergangs der Gründer. Doch
Kira beruhigt ihn insofern, dass ein Glaube an etwas
nie falsch ist.
In Bezug auf den Untergang der Gründer schließt Odo:
"Eines ist sicher: Egal wie der Krieg ausgeht,
ich bin der Verlierer."
Bewertung
Diese DS9-Folge,
die erst wie eine Odo-Charakterfolge beginnt,
entwickelt sich langsam zu einer guten DS9-Episode,
die die Problematik des Krieges, nämlich die
ethischen Fragen eines Soldaten nach
richtig oder falsch und die Folgen einer Desertion
diskutiert. Desweiteren erfährt der Zuschauer mehr
über die Gegenseite und den voraussichtlichen
Untergang der Wechselbälger, was für Odo sehr tragisch
und prägend ist. Die Produzenten präsentieren hier eine
gute Star Trek-Folge, die der siebten und letzten
DS9-Staffel würdig ist.
Die Spannung wird
von mir mit Zwei bewertet, da es teilweise sehr
fesselnd ist, ob und wie Odo und Weyoun den Jem'Hadar
entkommen und wie sich das Verhältnis zwischen den
beiden entwickelt. Zwar gab es auch ein paar schwache
Momente, wie die vielen Dialoge über Weyouns
Einstellung zum Dominion, aber im Großen und Ganzen
fasziniert die Folge den Zuschauer.
Die Special Effects
sind schlichtweg bombastisch: Die Flüge des Shuttles
durch die Eistrümmer wirken so real, dass man
glaubt, mit dem Shuttle mitzufliegen. Perfekte
Auflösung und Licht- sowie Kamerawechsel sind einige
der besten Effekte, die DS9 je aufgeboten hat; alle
anderen üblichen Effekte sind ja - wie immer -
gelungen, so dass die Special Effects eine satte Eins
verdienen.
Die Handlung ist gut
konzipiert und zeigt ein interssanten Verhältnis
zwischen Odo und Weyoun, auch die Beziehungen und
Spannungen im Dominionstützpunkt auf Cardassia sind
sehenswert. Der Charkter des Odo agiert seiner Rolle
entsprechend, zeigt aber durchaus Verständnis für
Weyouns Überlaufen. Die Handlung ist nicht
vorraussehbar und überrascht noch zusätzlich mit
dem doppelten "Bad End" für Odo, da Weyoun
tot ist und er ja der letzte seiner Art sein wird.
Die Idee und Art des Desertierens ist geschickt auf
das Star Trek-Universum übertragen. Der zweite
Handlungsstrang ist solide, die Witzigkeit wirkt aber
eher lächerlich und das Thema mit dem Ringtausch
scheint eher vorraussehbar. O'Brien gibt als Nogs
Vorgesetzter auch eine eher lächerliche Figur ab;
der Nebenplot ist zwar nicht schlecht, wirkt aber wie
ein Lückenfüller. Insgesamt wird die Handlung mit
Zwei bewertet, für eine Eins hat es unter anderem
aufgrund des Nebenplots nicht gereicht.
Zusammenfassend
bewerte ich diese Episode mit "Gut", da sie
zu den anspruchsvollen und gelungenen DS9-Folgen gehört.
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