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Episodenbeschreibung
Julian Bashir liegt allein in seinem Quartier und versucht
sich aus lauter Langeweile an einem Problem mit einer
virulenten Krankheit, als plötzlich ein Notruf aus
der Krankenstation eingeht. Zu Bashirs Überraschung
handelt es sich um keinen wirklichen Notruf, sondern
er wird vom "Jack-Pack" begrüßt. Dies ist
eine Gruppe von genetisch aufgewerteten Menschen -
wie Bashir -, die jedoch ihre übernormalen Fähigkeiten
nicht kontrollieren können und deshalb wegen stark
exzentrischen Verhaltens in Behandlung sind. Die
Gruppe besteht aus dem arroganten und wahnsinnigen
Anführer Jack, dem Vamp Lauren, dem ewig ängstlichen
und unsicheren Patrick und der weggetretenen Sarina.
Die Freunde wurden schon einmal von Dr. Bashir versorgt,
deshalb wenden sie sich an ihn, der endlich Sarinas
Katalepsie behandeln soll. Sarina spricht nämlich
nicht, hat keine Mimik und reagiert überhaupt nicht
auf ihr Umfeld.
Nach
kurzem Smalltalk mit dem "Jack-Pack"
beginnt Bashir mit seiner Diagnose: Sarinas visuelle
und auditive Systeme können Reaktionen und
Informationen aufgrund ihrer zu hohen Verbesserung
nicht schnell genug in den Cortex und in die Synapsen
im Gehirn transportieren, ihr Geist ist also zu
schnell. Bashir hat eine Idee für Sarinas Therapie,
jedoch gibt es kein solch genaues Gerät, das ihr zur
Heilung verhelfen könnte. Mit Leichtigkeit baut das
"Jack-Pack" schnell ein derartiges Gerät
zusammen, womit Bashir Sarina endlich operieren kann;
nach - laut Bashir - einer gelungenen Operation
bleibt Sarina allerdings kataleptisch.
Nach
fünf Tagen weiterer Beobachtung in der
Krankenstation reagiert Sarina: Sie läuft raus zum
Promenadendeck und beginnt zu sprechen. Bashir ist
begeistert und überglücklich, er bringt Sarina zu
ihren drei exentrischen Freunden. Diese sind so
voller Freude, dass sie mit ihr anfangen zu singen
und aufgrund ihrer überragenden Intelligenz aus dem
einfachen "Do Re Mi Fa So La Tu Do" einen
vierstimmigen Kanon a capella komponieren. Bashir ist
so begeistert und auch fasziniert von Sarina, dass er
glatt seine wöchentliche Verabredung mit O'Brien
vergisst.
In
der nächsten Zeit verbringen Bashir und Sarina viel
Zeit miteinander, bis er sich in sie verliebt:
Er ist elektrisiert von ihrer Intelligenz und ihrer
natürlichen Schönheit. Leider treten bei Sarina ab
und zu Situationen auf, wo es so aussieht, als ob sie
wieder rückfällig wird, wie zum Beispiel beim Besuch
im Quark's, wo ihr auf einmal "viel zu viel"
los ist. Sarina erkennt zwar Bashirs Liebe zu ihr,
aber sie fühlt sich noch nicht reif dafür.
Als
sich Sarina als geheilt aus dem "Jack-Pack"
dazu entscheidet, auf DS9 zu bleiben, reagieren ihre
drei Freunde eher verärgert. Sarina nimmt mehr und
mehr am Stationsleben teil, aber allmählich fühlt
sie sich zu sehr im Mittelpunkt; sie erscheint
nachher ohne Entschuldigung nicht zu Bashirs
Einladung zum Abendessen.
Sarina
erleidet einen gravierenden und freiwilligen Rückfall
zur Katalepsie und möchte weiterhin auch so
bleiben, wie sie vor der Heilung war. Bashir bittet
das restliche "Jack-Pack" um Hilfe. Nach
einiger gemeinsamer Zeit mit Sarina erklären sie dem
Arzt, dass Sarina in Wirlichkeit einfach nur Angst
hat zu sprechen. Sarina beschließt nun, allein zu
leben und möchte in Zukunft bei einem medizinischen
Institut helfen. Bashir fühlt sich für ihr
Verhalten verantwortlich und auch schuldig, doch O'Brien
kann ihn beruhigen, da er ihr ja immerhin geholfen
hat.
Letztlich
begleitet Bashir Sarina zur Luftschleuse und sie
verabschiedet sich lächelnd von Bashir und küsst ihn.
Bewertung
"Sarina" ist eine typische Liebesgeschichte bei Star Trek, die
dann, wie so oft schon gesehen, tragisch und ohne
Happy-End endet. Als Charakterfigur liefert Julian
Bashir solides Handlungsmaterial, was aber leider
eher unspektakulär in Szene gesetzt wird, was nicht
allein an Alexander Siddig, sondern eher an den
Drehbuchautoren liegt. Viele Lovestory-Elemente hat
man schon gesehen und die Episode zeigt auch wenig
Neues; es gibt ein paar gute Momente zwischen Bashir
und Sarina, die aber nicht hervorstechen.
Die
Handlung wirkt eher wie schon mal abgespielt und
leicht voraussehbar. Toll ist, dass die Produzenten
vor dem Ende der Serie noch mal das "Jack-Pack"
präsentieren, die schon in
"Statistische Wahrscheinlichkeiten"
glänzen konnten und
zur Erfrischung beigetragen haben. Witzig ist es zu
sehen, wie Lauren sich "unsterblich in den süßen
Ferengifähnrich Nog" verliebt oder Jack und
Patrick das Ende des Universums diskutieren, das
schon in "ein paar Milliarden Jahren" naht.
Langsam nervig ist jedoch der ewige Running-Gag mit
Morns Gesprächigkeit, diesmal berichtet O'Brien von
dem sognannten Vielredner. Im Großen und Ganzen
bewerte ich die Handlung mit Drei, da sie auch nur
einen Handlungsstrang präsentiert.
Special
Effects sucht man genauso wie viel Spannung. Zwar ist
die Episode nicht unscheinbar oder gar langweilig,
doch der normale Special Effects-Standard (jawohl, in
der siebten Staffel spreche ich von "Standard",
obwohl die wenigen Special Effects ja viele andere
Serien übertreffen...) wird gehalten. Mit der
Spannung ist es ähnlich, man möchte schon wissen,
wie es sich zwischen Bashir und Sarina entwickelt,
aber leider ist alles zu sehr vorraussehbar und kommt
über eine normale Lovestory-Charakterepisode nicht
hinweg. Special Effects werden deshalb wie Spannung
mit Drei bewertet.
Insgesamt
ist es eine durchschnittliche Star Trek-Episode, die
eigentlich in einer siebten und letzten Staffel einer
fulminanten Serie nicht sehr viel zu suchen hat, aber
vielleicht wollten die Produzenten ihre Energien für
spätere Folgen aufbewaren? "Sarina" wird
daher mit Befriedigend bewertet.
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