DS9 7.6 Verrat, Glaube und gewaltiger FlussTreachery, Faith, and the Great Rivervon Thorsten Kroke |
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Episodenbeschreibung Odo erhält eine Nachricht von Gul Russol, einem zuverlässigen cardassianischen Informanten. Gul Russol wurde zwar für tot erklärt, nun will er sich aber mit Odo allein treffen. Der Constable macht sich mit dem Runabout "Rio Grande" auf den Weg. Auf DS9 sind im Moment größere Reparaturen notwendig, selbst die Defiant ist nicht einsatzbereit. Sisko befiehlt dem Chief, dass er in drei Tagen einen neuen Gravitationsstabilisator auf der Defiant installiert haben soll, weil Sisko mit dem Kampfschiff wieder auf Patrouille gehen will. Aufgrund des materialverschlingenden Krieges kann erst in drei Wochen ein solches Gerät geliefert werden. Nog verspricht O'Brien jedoch, dass er den Stabilisator in drei Tagen auftreiben wird, wenn er eine persönliche Beziehung zu dem Materialchief aufbaut und sich ein bisschen bei ihm "einschleimt". Am Treffpunkt mit Russol trifft Odo auf einen unterwürfigen Weyoun, der nur dem Gründer Odo dienen will und sich nicht mehr dem Dominion zugehörig fühlt; Russol sei schon seit über einem Jahr tot, Weyoun musste ihn benutzen, damit Odo ihn rettet. Er habe Cardassia verlassen müssen, so erzählt er dem verblüfften Odo, weil das Dominion ihn wegen des langsamen Fortschritts des Krieges als Sündenbock abstempeln wolle. Der Materialchief der Sternenflotte informiert O'Brien über Nog, dass ein Schiff einen zweiten Gravitationsstabilisator hätte, und dass sie ihn vielleicht gegen etwas anderes aus dem Bestand von DS9 eintauschen würden. O'Brien gibt nach Zögern seinen Autorisationscode an Nog weiter, der dann den Kuhhandel abschließen soll. Odo und Weyoun bekommen eine Nachricht vom Dominion, zur Überraschung von Odo stammt sie von Damar und Weyoun. Dieser erklärt, dass die Weyouns geklont wurden, Odo fragt aber, warum gleich zwei auf einmal? Der Constable erfährt, dass der altbekannte Weyoun, Nummer fünf, tot sei - ein mysteriöser Transporterunfall, bei dem Damar seltsamerweise nicht anwesend war. Weyoun Nummer sechs sollte ihn dann ersetzen, doch Nummer sieben bezeichnet Nummer sechs als genetisch defekt, weshalb Nummer sechs dann schließlich übergelaufen sei. Nummer sieben befiehlt seinem Alter Ego, dass er sein Implantat im Gehirn, welches einen Selbstmord verursacht und alle Vorta aktivieren sollen, wenn sie in aussichtsloser Lage landen, aktivieren müsse. Damar droht, dass sie den Runabout abschießen werden, wenn sich Weyoun Nummer sechs nicht tötet. Zwar ist Nummer sieben für eine diplomatische Lösung, aber als Odo stur bleibt und Nummer sechs nicht ausliefern will, schickt Damar ein Kriegsschiff des Dominion auf Abfangkurs. Weyoun Nummer sechs erklärt Odo, dass er meint, dass der Krieg falsch ist und sich deshalb Odo persönlich unterworfen hat. Obwohl er immer noch an die Gründer glaubt, findet er ihr Handeln nicht richtig. Weyoun Nummer sieben spricht mit Damar, dass sie keinen Gründer abschießen dürfen; Damar schlägt hingegen vor, dass die Jem'Hadar einfach nicht erfahren sollen, dass Odo an Bord des Runabouts ist und sie demnach das Schiff nur zerstören sollen. Der Tauschhandel wird immer komplizierter, mittlerweile hatte Nog in O'Briens Namen Siskos Schreibtisch verliehen, der zur Zeit nicht auf DS9 ist, damit ein Chief ein Foto von dem Schreibtisch machen kann. Inzwischen ist es ein so großer Ringtausch geworden, dass O'Brien die ganze Sache abbrechen will, doch Nog beruhigt ihn: Es werde klappen, weil das Universum laut Ferengiweisheiten ein großes, materielles Kontinuum ist, und auf dem großen Fluss durch das Kontinuum herrsche eine Strömung von Besitzen und Wollen, so dass alle Tauschgeschäfte immer funktionieren würden. Ein Jem'Hadar-Kriegsschiff greift die Rio Grande an und stört die Commsysteme, damit sich Odo und Weyoun nicht mit dem Schiff in Verbindung setzten können. Nummer sechs beginnt daraufhin Odo zu erläutern, wo die Achillesverse eines Dominionschiffes ist, und der Constable vernichtete das Schiff mit einem gezielten Phaserschuss. Weyoun ist nun traurig, weil er seine Götter beleidigt hat, indem er ihre treuen Gefolgsleute vernichtete, doch Odo sagt ihm, dass die Gründer keine Götter seien und Weyoun sie deshalb auch nicht anbeten solle; Weyoun kontert, dass die Vorta und Jem'Hadar genetisch so programmiert sind, an die Gründer zu glauben, denn warum sollen die Gründer Götter sein, wenn keiner an sie glaubt? Langsam wird es auf DS9 für O'Brien problematisch: In seinem Namen verhandelte Nog den gesamten Blutweinvorrat von Gerneral Martok, den seine Frau ihm geschickt hatte. Währenddessen mischt sich die bekannte weibliche Gründerin bei Damar und Weyoun ein. Sie weiß nicht, dass sich Odo an Bord des Runabouts befindet und beordert deshalb eine Flotte zur Vernichtung des Schiffes. Damar bemerkt, dass ihr Gesicht verändert wirkt, die Gründerin korrigiert dies jedoch und spielt es herunter, indem sie es auf die warme Umgebungstemperatur auf Cardassia schiebt. Weyoun Nummer sechs erzählt Odo die Entstehungsgeschichte der Vorta: Die Gründer werteten sie von wilden Höhlentieren zu intelligenten Vorta auf. Sechs erklärt weiterhin, dass die Gründer nun an einer unheilbaren und tödlichen Krankheit leiden würden, die sich in der Großen Verbindung ausgebreitet hat. Nur Odo sei nicht infiziert, Weyoun sagt dem erschütterten Odo danach, dass er dann als einziger Gründer das Dominion übernehmen solle, was Odo jedoch strikt ablehnt. Plötzlich greifen vier Dominionschiffe wieder an, der Runabout flüchtet in ein Eis-Asteroidenfeld und versteckt sich dort, indem er in einen großen Eisblock fliegt und alle Systeme - inklusive der Lebenserhaltung - abschaltet. Die Jem'Hadar beginnen nach einer gewissen Zeitspanne auf die Eisblöcke zu schießen und die Rio Grande muss fliehen, die Kriegsschiffe nehmen die Verfolgung wieder auf. Weyoun Nummer sechs sieht nur einen Ausweg um Odo zu retten, er ruft Damar und Nummer sieben und begeht Selbstmord. Nummer sieben zieht die Schiffe ab und Weyoun Nummer sechs bittet mit letzter Kraft um Odos Segen, Odo bedankt sich bei ihm und Weyoun stirbt in seinen Armen. Als Sisko wieder auf DS9 erscheint, erwartet O'Brien ein Donnerwetter, doch dieser lobt den Chief, weil der Stabilisator eingetroffen ist und sein Schreibtisch sauberer als je zuvor ist. Später erklärt Nog dem Chief, dass der große, materielle Fluss einen immer ans Ziel bringt. Als Martok O'Brien entdeckt, informiert er den Chief, dass er nun einen besseren Blutwein habe, als seine Frau ihm schickte. Auch er bedankt sich beim verdutzten O'Brien. Zurück auf DS9 analysiert Odo Weyouns selbstlose Tat und ist trauirg wegen des bevorstehenden Untergangs der Gründer. Doch Kira beruhigt ihn insofern, dass ein Glaube an etwas nie falsch ist. In Bezug auf den Untergang der Gründer schließt Odo: "Eines ist sicher: Egal wie der Krieg ausgeht, ich bin der Verlierer." Bewertung Diese DS9-Folge, die erst wie eine Odo-Charakterfolge beginnt, entwickelt sich langsam zu einer guten DS9-Episode, die die Problematik des Krieges, nämlich die ethischen Fragen eines Soldaten nach richtig oder falsch und die Folgen einer Desertion diskutiert. Desweiteren erfährt der Zuschauer mehr über die Gegenseite und den voraussichtlichen Untergang der Wechselbälger, was für Odo sehr tragisch und prägend ist. Die Produzenten präsentieren hier eine gute Star Trek-Folge, die der siebten und letzten DS9-Staffel würdig ist. Die Spannung wird von mir mit Zwei bewertet, da es teilweise sehr fesselnd ist, ob und wie Odo und Weyoun den Jem'Hadar entkommen und wie sich das Verhältnis zwischen den beiden entwickelt. Zwar gab es auch ein paar schwache Momente, wie die vielen Dialoge über Weyouns Einstellung zum Dominion, aber im Großen und Ganzen fasziniert die Folge den Zuschauer. Die Special Effects sind schlichtweg bombastisch: Die Flüge des Shuttles durch die Eistrümmer wirken so real, dass man glaubt, mit dem Shuttle mitzufliegen. Perfekte Auflösung und Licht- sowie Kamerawechsel sind einige der besten Effekte, die DS9 je aufgeboten hat; alle anderen üblichen Effekte sind ja - wie immer - gelungen, so dass die Special Effects eine satte Eins verdienen. Die Handlung ist gut konzipiert und zeigt ein interssanten Verhältnis zwischen Odo und Weyoun, auch die Beziehungen und Spannungen im Dominionstützpunkt auf Cardassia sind sehenswert. Der Charkter des Odo agiert seiner Rolle entsprechend, zeigt aber durchaus Verständnis für Weyouns Überlaufen. Die Handlung ist nicht vorraussehbar und überrascht noch zusätzlich mit dem doppelten "Bad End" für Odo, da Weyoun tot ist und er ja der letzte seiner Art sein wird. Die Idee und Art des Desertierens ist geschickt auf das Star Trek-Universum übertragen. Der zweite Handlungsstrang ist solide, die Witzigkeit wirkt aber eher lächerlich und das Thema mit dem Ringtausch scheint eher vorraussehbar. O'Brien gibt als Nogs Vorgesetzter auch eine eher lächerliche Figur ab; der Nebenplot ist zwar nicht schlecht, wirkt aber wie ein Lückenfüller. Insgesamt wird die Handlung mit Zwei bewertet, für eine Eins hat es unter anderem aufgrund des Nebenplots nicht gereicht. Zusammenfassend bewerte ich diese Episode mit "Gut", da sie zu den anspruchsvollen und gelungenen DS9-Folgen gehört. |
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Zusammenhänge
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-------------------------------- Ausdruck vom: 24. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/ds7_6.htm |