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Episodenbeschreibung
Nachdem der Bird of Prey "Rotarran" unter Martoks
Kommando und mit Worf als Erstem Offizier die
gestrandete Crew um Sisko vom Wüstenplaneten geholt
hat, fliegen sie Richtung Sternbasis 375. Worf und
Jadzia reden über ihre bevorstehende Hochzeit. Am
Ziel angekommen kriegt die Rotarran neues Personal,
unter dem sich auch Worfs Sohn Alexander befindet,
der nun Jugendlicher und wohl auch klingonischer
Soldat ist. Bei der Vorstellung sagt er, dass er zu
keinem Haus gehöre und erwähnt seinen Vater nicht.
Auf
DS9 reden Odo und Kira im Quark's kurz über den
Widerstand, bei dem Jake auch mitmachen will; das
Gespräch bricht ab, als Kira Dukat begrüßen muss,
der von Bajor seine Tochter Tora Ziyal zur Station
geholt hat, die Kira mit Dukat direkt zum Abendessen
in seinem Quartier eingeladen hat.
Die
Rotarran bekommt währenddessen eine schwierige
Eskortmission zugewiesen, Martok spricht Worf auf
sein offensichtlich gestörtes Verhältnis zu
Alexander an. Worf antwortet, dass sich beide nie nah
waren und Martok kontert, dass sich Vater und Sohn
immer nah sein müssen, besonders wenn der Sohn ohne
Worfs Wissen Soldat wird. Später spricht Worf
Alexander darauf an, aber der will einfach nur dem
klingonischen Reich dienen und sein Vater ist ihm mittlerweile
völlig egal.
Auf
DS9 will Kira das Essen mit Dukat und Ziyal absagen,
als Ziyal schon bei der Vorbereitung ist. Ziyal erklärt,
dass sie auf Bajor nicht zurechtgekommen sei und ihrem
Vater schnell verziehen habe, weil sie sanftmütig sei
und sich schnell einwickeln ließ. Ziyal bittet Kira
ihretwegen zu kommen und Nerys sagt schließlich zu.
Im Casino auf der Rotarran beleidigt der Klingone Ch'Targh
Alexander und hält ihn für verweichlicht. Alexander
fordert ihn zum Kampf, bei dem er aber unterliegt. Plötzlich
greift Worf ein und bricht den Kampf ab, Alexander
ist wütend und geht.
Ziyal
zeigt Kira und Dukat während des Essens ihre auf Bajor
gefertigten Bilder von hoher künstlerischer Qualität
und lenkt das Gespräch auf ein politisches Thema:
Bedingungsloser Frieden zwischen Bajor und Cardassia,
was beide Veteranen aber stocken lässt. Als Ziyal
kurz weggeht, bedankt sich Dukat für Kiras Fürsorge
für seine Tochter.
In
Martoks Quartier sprechen der General und Worf miteinander,
weil der Captain wie immer beim Eskortdienst
ungeduldig ist. Er spricht Worf auf die Schlägerei
an und bemängelt sein Verhalten als Erster Offizier,
als "Alarmstufe Rot" erklingt - Alexander
liest aus den Sensorenanzeigen Jem'Hadar-Schiffe,
obwohl kein Sichtziel vorhanden ist. Alexander meldet
einen Torpedoabschuss, der aber wirkungslos bleibt,
da Alexander das Übungsprogramm über den Sensoren
aktiviert hatte - es waren keine Schiffe da. Damit
beweist er seine Tollpatschigkeit und steht zu Worfs
Ärger als Clown der Rotarran da.
Nachdem
Dukat einen propagandistischen Vortrag über Annäherungen
an Bajor beendet hat, lädt er Kira zu einer Feier
wegen Ziyal ein, da ihre Bilder ausgestellt werden.
Inzwischen
beobachtet Worf seinen Sohn beim Kampftraining: Er
ist schlecht, aber Worf kritisiert alles heftig bis
Alexander wütend wird: Die Vergangenheit hole ihn
wieder ein, sein Vater sei nicht stolz auf ihn, habe
ihn deshalb immer weggeschickt und ihn nie als Vater zu
irgend etwas aufgemuntert. Worf geht.
Damar
bringt Kira ein Geschenk von Dukat für die Feier,
ein teures Kleid. Kira wird nun langsam klar, dass
Dukat durch Ziyal auch Zugang zu ihrem Privatleben
hat und bringt es Dukat sauer mit einer Absage für
die Party zurück. Dukat schenkt es dann schnell
Ziyal, als Kira weg ist und seine Tochter zufällig erscheint.
Alexander
trainiert weiter, er kämpft aber immer noch schlecht.
Martok kommt hinzu und erklärt, dass eine Klinge nur so
gut wie ihr Krieger ist, er will desweiteren
Alexanders Grund für sein Hiersein wissen, denn Worf
beantragte schon seine Versetzung. Alexander ärgert
sich wieder über seinen Vater und will das Schiff
nicht verlassen. Er sagt, Worf ignoriere ihn immer,
akzeptiere ihn nie und habe ihn einfach fallen gelassen,
als klar geworden sei, dass er nicht den geforderten Idealen
seines Vaters entspricht. Als es zum Jem'Hadar-Angriff kommt,
ist die Rotarran unter Beschuss, aber Alexander und Ch'Targh
reparieren einen defekten Plasmainjektor, sodass die
Rotarran die Angreifer vernichten kann. Bei der Reparatur
sperrte sich Alexander versehentlich ein. Die Klingonen
akzeptieren jedoch den Sohn des Ersten wegen seiner Arbeit
und belächeln nur seine Tollpatschigkeit, die ihn immerhin
nicht bei seiner Arbeit behindert.
Als
Ziyal von Kira erfährt, dass sie nicht zur Party
wegen Dukat geht, versteht sie es und Kira ist
endlich wieder beruhigt. Indes redet Worf mit
Alexander. Beide - besonders Worf - sehen ihre
Sturheit ein und Worf verspricht seinem Sohn, ihm bei
seinem Weg zum Krieger zu helfen, wenn Alexander ihm
hilft, ein guter Vater zu werden. Danach wird
Alexander im Haus des Martok aufgenommen, er benutzt
jetzt stolz den Namen: Alexander, Sohn von Worf.
Bewertung
"Söhne und Töchter" ist eine Folge, die mal über den
Tellerrand des aktuellen Kriegsgeschehens um Sisko und
DS9 sieht. Zum einen haben wir es endlich mal wieder
verstärkt mit Worf zu tun, zum anderen wird das
Augenmerk, wie der Titel schon sagt, mal auf Dukats
Tochter Ziyal gelegt, die man seit "Indiskretionen" kennt,
und als Überraschung sozusagen ist Worfs Sohn
Alexander wieder mit von der Partie.
Alexander
stammt aus der stürmischen Nacht mit K'Ehleyr (siehe
TNG: "Klingonenbegegnungen")
und hatte seinen ersten Auftritt während
TNG: "Tödliche Nachfolge".
Bei TNG wurde Alexander meist von Brian Bonsall sehr überzeugend
gespielt, doch Marc Worden steht hier der
Glaubhaftigkeit in nichts nach. Überhaupt ist es mal
interessant zu sehen, was aus Alexander geworden ist, man
sieht in einer Szene ja auch das Bild, was man auch
schon bei "Der Weg des Kriegers" sah.
Es ist weiterhin nachvollziehbar, dass Alexander
mittlerweile ein dermaßen schlechtes Verhältnis zu
seinem Vater hat, der ihn ja wirklich nur wegschickte und ihm
die klingonischen Traditionen einzupauken versuchte.
Die Lösung des Konfliktes geht auch in Ordnung, Worf
akzeptiert Alexander und seine Arbeit endlich, auch
wenn er ein Schussel ist. Bei Alexanders nächstem
Auftritt in
"Klingonische Traditionen"
verstehen sich die beiden schon ziemlich gut, ob das
Ganze so schnell ging, sei einmal dahingestellt.
Auf
der anderen Seite verliert jemand den Kontakt zu
einer Bezugsperson: Ziyal, Tochter von Dukat, gerät
zwischen Dukats und Kiras Fronten und ergreift Partei
für ihren Vater, der sie sicher zu manipulieren weiß,
indem er Ziyals Gutmütigkeit ausnutzt. Ein passendes
Beispiel ist die Szene, in der Kira das Kleid zurückbringt.
Dukat macht aus der Niederlage einen Sieg, da er ja
der erfreuten Ziyal das Kleid gibt. Sie verliert jedoch
ihre Nähe zu Kira, da Nerys nichts mit Ziyals Vater Dukat
zu tun haben möchte.
Damit
kommen wir aber auch zur eigentlichen Aussage der
mit "Gut" bewerteten Handlung. Der Blick
fern von den Hauptpersonen zeigt noch weitere
Facetten im Krieg: Zum einen die Lage der Klingonen,
für die der Krieg ziemlich ressourcenfressend verläuft:
Zu wenig Soldaten und zu wenig Schiffe ist hier die
Botschaft zwischen der Worf-Handlung. Bei Ziyal ist
das schon tiefgründiger. Im Grunde genommen wird
Kira hier erstmal richtig mit der Kollaboration
konfrontiert, denn sie mag Ziyal sehr, aber
gleichzeitig bringt diese Verbindung im Privatleben
auch eine Verbindung zu Dukat. Kira muss sich
entscheiden: Entweder eine gute Freundin - Ziyal -
oder eine konsequente Opposition gegen Dukat, was natürlich
besser ist. Die Kleidszene ist hier der Schlüssel,
da dies ja Kira die mögliche Verbindung zum direkten
Feind durch Korruption zeigt. Treffend ist das Zitat
"Das Kleid ist in Ordnung, ich mag Sie nicht"
von Kira zu Dukat, indem sie klar ihren Standpunkt
zeigt. Dass Ziyal hier das Opfer ist, verstehen
sowohl Kira als auch Ziyal, wie das letzte Treffen zeigt.
Spannend
ist die Folge durchaus schon, man verfolgt die
Weiterentwichklung zwischen Worf und Alexander sowie
Kira und Ziyal, aber nur die Kampfszenen der
Klingonen sowie die hitzigen Dialoge einer kühnen
und wie gewohnt sehr impulsiven Kira Nerys mit dem
hinterhältigen Dukat lockern das Ganze auf, daher
eine knappe "Zwei". Aber auch die Atmosphäre
auf der Rotarran lässt nicht nur Klingonenherzen höher
schlagen.
Die
Spezialeffekte sind wieder erste Sahne, ich erinnere
nur an die Kampfszene oder gutes Klingonen- und
Cardassianermakeup.
Alles in allem reiht sich "Söhne und Töchter"
gut in die Dominionkampagne ein, es ist mal eine
gelunge Abwechslung, aber zugleich geht die Story
auch weiter. "Gut".
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