|
Episodenbeschreibung
Die Voyager wird von einer gravimetrischen Welle
getroffen und ein Raumspalt öffnet sich direkt vor dem
Schiff. Eine Energieentladung dringt in die Voyager,
entlädt sich über den Warpkern und trifft Cmdr. Chakotay,
der sich gerade im Maschinenraum aufhält. Er wird
ohnmächtig und daraufhin sofort auf die Krankenstation
gebeamt.
Als er erwacht erklärt ihm der Doktor, dass sich sein
Körper in einer Art temporalem Fluss befunden hat. Durch
ein Serum gelang es ihm, die unterschiedlichen
Zeitperioden in seinem Körper wieder in Übereinstimmung
zu bringen.
Der Kontakt zum Rest des Schiffes ist abgebrochen. Zu
Chakotays Überraschung teilt ihm der Doktor mit, dass ihm
ein mobiler Emitter völlig unbekannt wäre und er deshalb
auf die Krankenstation begrenzt sei. Chakotay wird
misstrauisch und begibt sich sofort auf den Weg zur
Brücke.
Als er dort aus dem Turbolift steigt, befindet er sich auf der
Brücke vor sieben Jahren, als die Voyager sein
Maquis-Schiff noch im Alphaquadranten verfolgte.
Niemand scheint ihn als Crewmitglied zu kennen, und Cpt.
Janeway lässt ihn verhaften. Auf dem Weg mit dem
Turbolift in die Arrestzelle verschwinden Chakotays
Bewacher plötzlich und er landet wieder im
Maschinenraum.
Dort erwarten ihn Seska und einige Kazon-Krieger. Der
Maschinenraum befindet sich fünf Jahre in der
Vergangenheit, als die Kazon die Voyager erobert hatten.
Seska nimmt Chakotay sogleich gefangen und will ihn verhören,
ihm gelingt jedoch die Flucht, da sich im Maschinenraum ein
weiterer temporaler Übergang befindet.
Chakotay begibt sich wieder auf die Krankenstation. Der
Doktor bestätigt ihm, dass sich diese ca. 4 Jahre in der
Vergangenheit befindet. Chakotay vermutet, dass ihn das
Serum des Doktors resistent gegen die temporale
Zersplitterung der Voyager gemacht hat. Der Doktor händigt
ihm ein Serum-Hypospray aus und Chakotay begibt
sich wieder auf die Brücke. Es gelingt ihm, Cpt. Janeway
zu entführen und ihr das Serum zu injizieren. Sie ist immer
noch misstrauisch und hört ungläubig Chakotays
Erzählungen über ihre Zukunft.
Beide erreichen die Astrometrie, die sich siebzehn Jahre in
der Zukunft befindet. Icheb und Naomi, beide erwachsen,
sind erstaunt über ihre Ankunft, da sie Chakotay ebenso
wie Janeway für tot hielten. Die beiden haben in den letzten
Jahren herausgefunden, dass das Schiff in 37 Zeitperioden
unterteilt wurde, jedoch keine auf die Zeit des Unfalls zutrifft.
Chakotay führt Janeway in den Frachtraum, der sich in der
Zeit der Borg-Allianz befindet. Sie finden Seven of Nine als
Borg vor. Sie schlägt vor, mittels des bioneuralen
Netzwerks, das die Voyager durchzieht, ein Chronotonfeld
aufzubauen, wodurch das Schiff zum Moment des Unfalls
zurückkehren müsste. Hierdurch hätte Chakotay ca. 7 Sekunden
Zeit, die Zersplitterung zu verhindern. Es müssen jedoch
zahlreichen Gelpacks mit dem Serum geimpft werden.
Chakotay und Janeway durchstreifen gemeinsam die
Voyager, um nach und nach das Feld aufzubauen. Dabei
stößt Cpt. Janeway auf immer mehr Hinweise über ihre
Zukunft. Sie beginnt, sich Vorwürfe zu machen, für
Entscheidungen, die sie noch gar nicht getroffen hat.
Als sie im Casino, das sich in der Zeit kurz nach dem
Unfall befindet, auf eine verstrahlte Crew treffen, und
Janeway Tuvoks Tod erleben muss, ist sie
entschlossen, die Entführung der Voyager in den
Deltaquadranten zu verhindern. Sie will versuchen, die
Voyager vor ihrem Stranden wieder herzustellen.
Chakotay ist entsetzt über ihre Absicht und erklärt, dass
ihre Odyssee durch den Deltaquadranten nicht nur
negative Folgen hatte. Er erzählt ihr von Tom Paris´
Entwicklung, von dessen Hochzeit mit B´Elanna, von
Seven, Icheb und Naomi. Es gelingt ihm schließlich, sie
davon zu überzeugen, die tatsächliche Gegenwart
wiederherzustellen.
Nun stoßen beide auf das Problem, die Gelpacks des
Maschinenraums zu präparieren. Seska und die Kazon
werden das verhindern wollen. Mit Hilfe der
Crewmitglieder aus den anderen Zeitperioden, die
ebenfalls das Serum erhielten, gelingt es jedoch, die
Kazon zu überwältigen.
Chakotay aktiviert das Feld und er landet kurz vor dem
Unfall. Er präpariert sofort den Deflektor, so dass er die
Energieentladung wie ein Blitzableiter ablenkt.
Die Voyager bleibt unbeschädigt, kann sich problemlos
von der Anomalie entfernen und nimmt wieder Kurs auf die
Erde.
Bewertung
Wieder einmal darf die Serie zeigen, dass sie durchaus in
der Lage ist, das Niveau der besten Star Trek-Folgen zu
erreichen!
Schon oft hat sich gezeigt, dass Episoden mit temporalen
Anomalien zum Besten von Star Trek gerechnet werden
können. Hier bewahrheitet sich diese Theorie aufs Neue.
Die Idee, das Schiff in verschiedene Zeitebenen zu
unterteilen, ist genial. Vor allem in der letzten Staffel stellt
dies schon einen kleinen Rückblick auf die Serie dar,
wenn auch natürlich nur ein paar Punkte aufgegriffen
werden können, die an das Schiffsinnere gebunden sind.
Es gibt ein Wiedersehen mit Seska, die wieder äußerst
klischeehaft agieren darf. Dies verzeiht man jedoch gern
bei dieser Handlung. Seven als Borg ist einfach eine
Augenweide und das Maquis-Outfit steht B'Elanna
hervorragend. Auch Tom Paris' Captain-Proton-Programm wird
nicht ausgelassen und sorgt mit der zum Mitspielen
gezwungenen Janeway für einen fröhlichen Höhepunkt der
Episode. Dass sie danach im Gespräch mit Chakotay erwähnt,
Paris' Holodeckprivilegien streichen zu wollen,
setzt dem Ganzen die Krone auf.
Auch zeigt sich in dieser Episode, dass Chakotay durchaus
in der Lage ist, eine Handlung (fast) allein zu tragen.
Der sonst eher farblose Erste Offizier darf hier einmal vorführen,
dass er nicht nur der "Janeway-Anlächler" und
"Vorgesetzte vom Dienst" auf dem Schiff ist. Leider
kommt diese Entwicklung viel zu spät für diesen
Charakter.
Ebenfalls zeigt sich, wie wenig übermenschliche Weisheit
Janeway verpasst wurde. Ein Cpt. Picard oder Sisko hätte
nie aus Egoismus beinahe die Zeitlinie verändert. Diese
Natürlichkeit bzw. Emotionalität ist sicherlich einer
der Gründe, weshalb Janeway einen der beliebteren
Star Trek-Charaktere darstellt. Die Identifikation mit ihr
fällt dem Zuschauer leichter als bei ihren Vorgängern.
Warum jedoch ausgerechnet hier das erotische Knistern
zwischen ihr und Chakotay Wiederauferstehung erfährt, ist
nicht nachvollziehbar. Da trauen sich die Autoren wohl einfach nicht
an eine Beziehung, was sollen dann diese Andeutungen?
Alles in allem jedoch eine unterhaltsame Episode, die mit
einer innovativen und abwechslungsreichen Handlung
aufwarten kann.
|
|