Episodenbeschreibung
Die Voyager wird plötzlich von einer Gravitonwelle erfasst
und durch eine Öffnung im Raum gezogen.
Auf der anderen Seite sind keinerlei Sterne mehr sichtbar
und man wird sofort von zwei fremden Schiffen
angegriffen. Einem der Angreifer gelingt es, die
Achterschilde zu durchdringen und beinahe sämtliche
Vorräte und einen Großteil des Deuteriums auf sein Schiff
zu beamen. Danach gelingt es ihm zu entkommen, da die
Navigationssensoren der Voyager ohne stellare
Anhaltspunkte nur eingeschränkt arbeiten.
Kurz darauf wird man von einem weiteren Schiff
angesteuert, das jedoch Kontakt aufnehmen möchte.
Dessen Kommandant Valen erklärt der Crew, dass er seit
vielen Jahren in diesem Raumphänomen festsitzt und nur
überlebt hat, indem er neu eingesogene Schiffe
angriff und ausraubte. Er möchte die Voyager
als Partner gewinnen, um dadurch länger zu überleben.
Für Cpt. Janeway stellt dies jedoch keine Alternative dar
und sie weist ihn von Bord.
Anhand von Sevens Berechnungen gelingt es, das
Auftauchen einer Öffnung in den Normalraum
vorauszuberechnen, jedoch schließt sich diese zu früh
und die Voyager wird mit verbrauchtem Warpkern wieder
zurück geschleudert.
Frustriert wird die Suche nach dem Deuterium-Dieb
aufgenommen. Man entdeckt das Schiff auch kurz darauf
fast völlig zerstört und ausgebeutet. Nur die Umhüllung
des Warpkerns kann noch als nützlich bezeichnet werden,
und man beamt sie an Bord. Es stellt sich heraus, dass
eine humanoide Lebensform mit an Bord transportiert
wurde. Sie ist friedlich und verfügt über keinerlei
Sprachfähigkeiten. Der Doktor nimmt sich ihrer auf der
Krankenstation an.
Als Chakotay und Tuvok Cpt. Janeway zu einer
Entscheidung über ihr weiteres Vorgehen drängen,
beschließt sie, eine Art Föderation im Kleinformat zu
gründen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelingt es ihr eine
kleine Allianz von Gestrandeten zu bilden, die sich
verpflichten, neu eintreffende Schiffe zu verteidigen und
die gemeinsamen Ressourcen untereinander zu teilen.
Gleichzeitig schafft es der Doktor, seinem fremdartigen
Patienten, dem er den Namen "Phantom" gegeben hat,
eine Sprache in musikalischer Form beizubringen. Ein
neues Mitglied der Allianz erkennt Phantom jedoch wieder
und bezeichnet ihn als Parasiten, dessen Spezies auf
Schiffen lebe und die Systeme schädigen würde. Er ist
dankbar, als Janeway ihm anbietet, die auf seinem Schiff
lebenden "Parasiten" zu sich zu holen.
Die neuen Gäste auf der Krankenstation verfeinern in
Windeseile ihre musikalische Sprache und es stellt sich
heraus, dass sie zu der Anomalie gehören und von deren
"Beute" leben.
Als ein Allianzmitglied ein anderes Schiff angreift und
zerstört, um benötigte Technologie zu erbeuten, beendet
Janeway kurzerhand die Zusammenarbeit mit dieser Crew.
Aus Rache bildet diese mit Valen eine Allianz, um die
Voyager und ihre Begleiter auszubeuten.
Nun gedrängt, möchte Janeway versuchen,
schnellstmöglich die Anomalie zu verlassen. Die mit den
Verbündeten kombinierte Technologie sollte dies
ermöglichen.
Während der Verband die nächste Öffnung anfliegt, greift
Valen mit seinen neuen Helfern an. Es gelingt jedoch
gemeinsam, die Schilde der Angreifer zu zerstören und die
Freunde des Doktors, die in ihrer Heimat bleiben wollen,
auf diese Schiffe zu beamen. Kurz darauf fällt die Energie
auf beiden Schiffen aus und die Allianz dringt in die
Öffnung ein.
Gemeinsam gelingt es, die Anomalie zu verlassen und die
Alliierten können Kurs auf ihre Heimatwelten nehmen.
Bewertung
Eine tolle Folge, die die Werte der Föderation zwar mit
dem Holzhammer vermittelt, dies jedoch auf eine höchst
unterhaltsame Weise.
Der Beginn dieser Episode beginnt sehr humoristisch. Die
Führungsoffiziere lassen sich im Casino von Seven, die die
Faszination des Kochens entdeckt hat, kulinarisch
verwöhnen. Sie kann jedoch nicht aus ihrer Haut und
sieht natürlich auch darin eine Möglichkeit, größtmögliche
Effektivität zu erreichen.
Die nächsten Minuten lassen TNG-Kenner dann vor Angst
zittern, da diese doch sehr an die schwächeren
"Phänomen der Woche"-Folgen der ersten neuen Star
Trek-Serie erinnern. Die weitere Entwicklung der
Handlung zeigt jedoch schnell, wie einfallsreich die
Voyager-Autoren werden können, wenn man es gar nicht
erwartet.
Der Konflikt, dem die Crew in dieser energielosen
Umgebung ausgesetzt ist, lässt den Zuschauer ins
Grübeln kommen. Wie würde man selbst reagieren, wenn
man in so einer Situation wäre? Würde man den einfachen
Weg wählen und anderes Leben vernichten, um
selbst weiterzukommen?
Die Idee einer Allianz ist sicherlich gewagt, jedoch konnte
anhand dieser gezeigt werden, was die Föderation wesentlich
zusammenhält. Janeways Aussage "Das Ganze ist mehr als die
Summe seiner Einzelteile" beschreibt das Prinzip treffend.
Andererseits wird der Weg zur Allianz hier auch unter
extremen Bedingungen bei Zeitdruck fokussiert beleuchtet.
Hier spielt insbesondere die Überzeugungsarbeit Captain
Janeways eine herausragende Rolle. Gleichzeitig werden auch
allgemeine ethische Werte augegriffen, wie zum Beispiel der
Schutz von Minderheiten, die gegenseitige Hilfeleistung in
bedrängter Situation und nicht zuletzt die Rücksichtnahme
Schwächeren gegenüber.
Sehr viel zur Qualität dieser Episode trägt auch das
interessante Ambiente mit dem Fehlen der Sterne und der
totalen Dunkelheit bei. Das düstere Nichts, das die
unbeleuchtete Voyager umgibt, strahlt eine gewisse
Endgültigkeit aus, als ob ein Fluchtversuch von vornherein
zum Scheitern verurteilt ist.
Zu erwähnen wäre noch, dass Jonathan Del Arco, der
Darsteller des "Phantom", bereits bei TNG die Rolle des
Borg "Hugh" spielte, erstmals in
5.23 Ich bin Hugh.
Alles in allem stellt diese Episode eines der zahlreichen
Highlights dieser Staffel dar. Ohne die Voyager ihrem Ziel
auf irgendeine überraschende Weise näher zu bringen,
gelingt es, gegen Ende der Serie einen weiteren
Spannungshöhepunkt zu setzen.
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