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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 47160,1
Als die Enterprise vom Söldnerschiff beschossen
wird, registriert man nur leichte Schäden an Bord.
Data geht auf das Spiel ein, lässt mit 25%
Phaserstärke zurückschießen und die Energie auf
mehreren Decks abschalten. Als das Feindschiff
flüchtet, bleibt die Enterprise an Ort und Stelle.
Bei der Analyse der Aufzeichnung von Rikers Nachricht
kann Deanna keine versteckte Botschaft feststellen,
doch Geordi hat Erfolg: In der Übermittlung der
Kommandocodes ist eine Mitteilung enthalten, an deren
Entzifferung sich Data macht. Er stellt fest, dass es
sich um den Flugplan der Söldner handelt und lässt
einen Kurs auf deren nächstes Ziel, das Hyralan-System
setzen. Doch zunächst bittet er Lt. Worf in den
Bereitschaftsraum und verdeutlicht ihm, dass es die
Aufgabe des Ersten Offiziers ist, die Befehle des
Captains auszuführen. Worf, der Data mehrfach
widersprochen hatte, fügt sich und meint, dass ihre
Freundschaft dadurch nicht gefährdet ist; vielmehr
entschuldigt er sich für sein unpassendes Verhalten.
Auf dem
Söldnerschiff gibt es nach der erneuten Flucht vor
der Enterprise ein Problem mit dem Antrieb, das die
Weiterreise um einige Stunden verzögert. Picard
entdeckt unter den an Bord gebeamten Artefakten eines
mit der spezifizierten Partikelsignatur. Riker
unterhält sich daraufhin mit Baran, der eine
Meuterei ahnt, und wird von ihm aufgefordert, Galen
zu töten, sobald der das dritte und letzte Artefakt
identifiziert hat.
Kurz darauf kommt Riker zu Picard und berichtet ihm
davon. Indes hat Picard entdeckt, dass das jüngst
gefundene Artefakt nicht wie angenommen romulanisch
ist, sondern stattdessen vulkanisch.
Später spricht er mit Tallera, die von ihm wissen
will, wer er wirklich ist: Sie hat die Botschaft
entdeckt, die er an die Enterprise übertragen hat,
während Riker die Kommandocodes übermittelte. Sie
erklärt, dass sie in Wahrheit keine romulanische
Söldnerin ist, sondern eine Agentin vom vulkanischen
Geheimdienst V'Shar. Die Artefakte, die Baran sucht,
gehören zum "Stein von Gal", einer
telepathischen Waffe, die aus der Zeit stammt, bevor
die Vulkanier friedfertig wurden. Diese unglaublich
starke Waffe wollen nun vulkanische Isolationisten an
sich bringen, um alle fremden Elemente von ihrem
Planeten zu vertreiben - und das muss um jeden Preis
verhindert werden.
Währenddessen kommt
die Enterprise im Hyralan-System an und findet ein
klingonisches Shuttle vor. Auf Worfs Vorschlag hin
holt man es unter dem Vorwand einer Gesundheits- und
Sicherheitsinspektion an Bord, doch Crusher und Worf
können im Shuttle keine Artefakte finden, auf die es
die Söldner abgesehen haben könnten.
Baran erhält kurz
darauf von dem klingonischen Shuttle, mit dem er sich
treffen sollte, die Nachricht, dass es auf die
Enterprise getroffen ist. Er schickt Riker,
Galen/Picard und drei weitere, um das Artefakt direkt
von Bord der Enterprise zu holen, wo sich das Shuttle
nach wie vor befindet. Zudem trägt er Riker auf,
Galen zu töten, sobald er das Artefakt an sich
gebracht hat.
In der Shuttlerampe trifft das Enterkommando auf Worf
und Crusher, schießt sie nach kurzem Disput nieder,
da man festgestellt hat, dass sich das Artefakt bei
Koral, dem Klingonen, befindet, der sich in der
Beobachtungslounge aufhält. Dort angekommen, nimmt
sich Picard das Artefakt von Koral und identifiziert
es. Daraufhin will Riker ihn erschießen, doch Picard
ist schneller und streckt Riker nieder. Troi, die
herbeistürzt, bestätigt ihm Rikers Tod. So kehrt
Picard mit den anderen Söldnern auf deren Schiff
zurück.
Gleich darauf steht Riker wieder auf - Troi hatte die
Situation richtig eingeschätzt und gut geblufft.
Baran sieht sich in
einer desolaten Lage: Picard/Galen kehrt wutentbrannt
zurück und zettelt eine Meuterei an, bei der sich
alle hinter ihn stellen. Als Baran Galen mit dem
Nervenservo töten will, fällt er selbst tot zu
Boden: Picard hatte die Transpondercodes zuvor
umgekehrt, da er mit einer solchen Situation
gerechnet hatte. Dann lässt er Kurs auf Vulkan
setzen, wo die Artefakte übergeben und die Söldner
ausgezahlt werden sollen.
Riker erfährt indes
vom vulkanischen Geheimdienst, dass man gar keine
Geheimagentin an Bord des Söldnerschiffes hat...
Picard ahnt
ebenfalls, dass Tallera nicht die ist, die sie zu
sein vorgibt. Denn sie möchte alleine zu den
Isolationisten gehen und die Artefakte übergeben.
Als Picard meint, sie sollte zunächst nur eines der
beiden Teile mitnehmen, lässt sie seine Tarnung
platzen. Picard erläutert den wütenden Söldnern,
dass Tallera ihrerseits keine Bezahlung vorgesehen
hat, sondern nur alle töten will. So gehen
schließlich Tallera, Picard und zwei Söldner auf
die Oberfläche hinunter. Nachdem Tallera die Waffe
mit dem dritten Teil, das sich noch auf der
Oberfläche befand, zusammensetzt, tötet sie die
beiden Söldner mit dem "Stein von Gal":
Sie richtet ihre Gedanken gegen sie, und ein
merkwürdiges Glitzern erscheint, bevor die beiden zu
Boden geschleudert werden. Doch plötzlich trifft ein
Außenteam der Enterprise ein. Picard befiehlt allen,
die Waffen fallen zu lassen und erläutert, dass jene
telepathische Waffe nur gegen Leute wirkt, die
aggressive Gedanken hegen. Als Tallera es an Riker,
dann an Worf ausprobiert, sieht sie, dass der Captain
recht hat: Es funktioniert nicht. Nachdem sie auch
bei Picard scheitert, gibt sie auf und lässt sich
die Waffe wegnehmen, während Picard auf die
Geschichte eingeht: Nachdem die Vulkanier vor etwa
2000 Jahren friedlich geworden waren, gab es keine
Notwendigkeit mehr für eine Waffe wie den
"Stein von Gal", da er ohnehin nicht mehr
funktioniert hätte.
Riker erläutert, wieder an Bord der Enterprise, dass
er Picards Nervenservosignal auf der Oberfläche
orten konnte und daher wusste, wo sich der Captain
aufhielt. Als Picard einen neuen Kurs setzen lassen
will meint Data, dass er offiziell noch tot ist,
Riker sich zudem offiziell noch für insgesamt 12
Anklagepunkte vor einem Kriegsgericht verantworten
muss, da er immerhin einen Angriff auf die Enterprise
durchgeführt hat. Während Picard schlafen geht und
sich seine wohlverdiente Freizeit gönnt, wird Riker
von Data, der seine Befehle wie üblich gewissenhaft
ausführt, in die Arrestzelle geführt...
Bewertung
Nach einem hervorragenden Auftakt kommt hier eine perfekte
Fortsetzung. Die Story wird geschickt
weiterentwickelt und wartet mit immer neuen und zur
Abwechslung wirklich unerwarteten Wendungen auf, so
z.B. Talleras Zugehörigkeit zurm vulkanischen
Geheimdienst, die sich zudem noch als Finte erweist.
Auch wird das gewitzte und intuitive Zusammenspiel
der Enterprisecrew fortgeführt, das mit Riker und
Picard bereits im ersten Teil begann. Hier sind es
vor allem Worf, Crusher, Troi und Data, die nicht zu
erkennen geben, dass Picard ihnen bekannt ist, als er
auf der Enterprise auftaucht, womit ansonsten seine
Tarnung sofort aufgeflogen wäre. Besonders geschickt
verhält sich Deanna, als sie nach dem Phasertreffer
Rikers Tod verkündet.
Alle Charaktere
werden glaubwürdig verkörpert und konsequent
dargestellt. Erfreulich auch das Aufgreifen des
Konfliktes zwischen Data und Worf: Bereits im ersten
Teil äußerte Worf des Öfteren seine
Unzufriedenheit mit Datas Befehlen. Hier gibt es
eine Schlüsselszene, als Data Worf in den
Bereitschaftsraum bittet und ihn zurechtweist. Zwar
will Worf zunächst nicht einsehen, dass er
überhaupt ein Fehlverhalten an den Tag legte, doch
gelingt es Data, Worf davon zu überzeugen und ihm
klarzumachen, dass er sich so nicht länger verhalten
kann. Besonders schön ist der folgende Teil des
Gesprächs, als Data Worf sagt, dass er hoffentlich
ihre Freundschaft nicht mit dieser Zurechtweisung
beendet hat. Worfs Entgegnung, dass er den Fehler bei
sich selbst sieht und Data gerne weiter als Freund
betrachtet, macht ihn sehr sympatisch.
Riker geht geschickt
auf das Spiel an Bord des Söldnerschiffes ein, indem
er sich zu Barans Liebling entwickelt. Seine
"Ermordung" durch Picard passt hervorragend
und ist gut auf die Situation abgestimmt.
Auch Picard zeigt
erneut höchstes Improvisationstalent und beweist bis
zum Schluss fundierte Kenntnis in vulkanischer
Archäologie, als er den Einsatz der Waffe zur
Wirkungslosigkeit verurteilt. Er spielt seine Rolle
als Galen gekonnt aus und verliert zu keiner Zeit die
Nerven; selbst nachdem er enttarnt wird, kann er das
Ruder herumreißen und zumindest seine sofortige
Exekution verhindern.
Die Handlung wird
durch die Einbeziehung der Hintergrundgeschichte
etwas komplizierter, zumal ja jeder Beteiligte seine
eigene Suppe kocht, was nicht gerade zur
Vereinfachung beiträgt. Trotzdem kann man ganz gut
den Überblick behalten und die Motive der
Handlungsträger gut nachvollziehen.
Zudem enthält die Episode mehrere Pointen: Zum einen
die Erkenntnis, dass Tallera keine Geheimagentin ist,
zum anderen gibt es einen herrlichen Schlussgag, was
für Trek sehr untypisch ist und öfter vorkommen
sollte, als Picard spaßeshalber anmerkt, dass Riker
offiziell seines Postens enthoben ist, was Data zum
Anlass nimmt, Riker nach allen durchstandenen
Strapazen in die Arrestzelle zu führen. Zwar könnte
man sich fragen, weshalb Riker denn seit der
Rückkehr überhaupt das Kommando wiederbekam, doch
tut das der Sache keinen Abbruch, denn die
Inszenierung jener Schlussszene und Rikers verdutztes
Gesicht entschädigen für einiges.
Überhaupt ist die
Inszenierung sehr gelungen, so dass nicht nur die
Handlung als solche, sondern auch die Darstellung im
Detail wirklich vom Feinsten sind und der Episode ein
sehr gutes Gesamturteil bescheren.
Interessant ist die
Ansammlung prominenter und semiprominenter Gäste:
Da wäre zunächst
einmal Robin Curtis (Tallera), die bereits in Star
Trek III und IV als Ersatz für Kirstie Alley die
Rolle der Lt. Saavik übernahm und daher auch eine
Schlüsselrolle erhalten hat.
Und Richard Lynch (Baran), der zu Hollywoods zweiter
Riege zählt und hier Picards Oberwidersacher
darstellt - mit einer beachtlichen Portion
Verschlagenheit.
Bester Dialog,
zwischen Riker und Picard auf dem Söldnerschiff:
Picard:
"Also, was wird Baran tun, wenn ihm das zweite
Artefakt übergeben worden ist?"
Riker: "Sie haben den Auftrag, die Echtheit
festzustellen, und dann muss ich Sie töten - und
dann nehme ich Ihren Platz ein."
Picard: "Will, Sie sind schon immer scharf auf
meinen Posten gewesen."
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