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Episodenbeschreibung
Sternzeit: nicht genannt
Die Enterprise empfängt zwei Botschafter vom
Planeten Eyar, der bisher noch keinen Kontakt mit der
Föderation hatte. Während Deanna sich um
Botschafter Loquel kümmert, besteht Botschafter
Byleth darauf, Worf als Kontaktoffizier zu haben, und
nicht wie vorgesehen Riker. Zähneknirschend stimmt
Worf zu.
Gleichzeitig soll Picard mit dem Piloten Voval auf
die Heimatwelt der Eyaraner fliegen.
Als bald darauf ein
Empfang zu Ehren der Gäste stattfindet, wird Worfs
Geduld bereits auf eine harte Probe gestellt: Byleth
ist mit dem Essen unzufrieden und verlangt, dass Worf
ihm etwas anderes vom Buffet holt. Deanna hat mehr
Glück: sie versteht sich wunderbar mit Loquel, dem
sie die Freuden des Desserts näher bringt und zu
einem Fan aller Arten von Süßigkeiten macht, da die
Eyaraner normalerweise nur essen, um Nahrung zu sich
zu nehmen, jedoch nicht um des Vergnügens willen.
Picards Shuttle
gerät indes in ein Energieunterbrechungsfeld und
stürzt auf einem Klasse M Planeten ab. Voval ist
schwer verletzt, und Picard macht sich auf die Suche
nach einer Energiequelle, die sein Tricorder anzeigt.
Doch schon nach kurzer Zeit wird er von einem Blitz
getroffen und bleibt bewusstlos liegen - als eine
fremde Person ihn davonschleift.
Als er später erwacht, befindet er sich in einem
ebenfalls abgestürzten terrellianischen Frachter.
Eine menschliche Frau namens Anna pflegt ihn und
erklärt, dass das Schiff vor sieben Jahren hier
abstürzte und sie als einzige überlebte. Seitdem
ist sie alleine. Sie meint, Picard hätte sich
mehrere Rippen gebrochen und bedürfte äußerster
Ruhe, während Voval den Absturz nicht überlebt hat.
Nachdem Deanna etwas
über die eyaranische Fortpflanzung erfahren hat und
Worf weiter von Byleth gedemütigt wurde, findet eine
Besprechung mit Riker statt, in der Worf darum fleht,
sich nicht noch länger um Byleth kümmern zu
müssen. Doch Riker meint, Worf würde seine Sache
gut machen und schlägt ein Treffen mit den
Botschaftern in aufgelockerter Runde vor: beim
Pokerspielen.
Picard hat Anna
mittlerweile veranlasst, eine Kommunikationstafel aus
dem Shuttle zu holen, doch hat Anna die Tafel
versehentlich mit einem Phaser zerstört. Es tut ihr
sehr leid, und sie bittet Picard, sie nicht zu
verlassen - da sie ihn liebt.
Picard erklärt ihr, dass ihre Gefühle für ihn wohl
verständlich seien, dass sie sich aber nicht so
schnell in ihn verliebt haben kann. Anschließend
versucht er, eine Energiezelle aus dem Frachter zu
reaktivieren, um sie als Antriebsenergie für das
Shuttle zu benutzen.
Beim Pokerspiel
treibt Byleth es endgültig zu weit, als er einige
Chips von Worf als Einsatz benutzt. Als er das
abstreitet, bezeichnet Worf ihn als Lügner und
meint, wäre Byleth kein Botschafter, so würde er
ihn niederschlagen. Byleth meint, Worf sollte sich
von seinem Posten nicht abhalten lassen und schubst
den Klingonen herum. Worf schlägt ihn nieder, bis er
von Riker aufgehalten wird, doch Byleth steht wieder
auf und bedankt sich mit freundlichem
Gesichtsausdruck bei Worf für diese lehrreiche
Erfahrung...
Als Picard die
Energiezelle einsatzbereit hat, versucht Anna, ihn
aufzuhalten, doch Picard lässt sich nicht beirren.
Er erkennt außerdem, dass seine Rippen gar nicht
gebrochen waren. Stattdessen scheint es ihm, als
würde Anna ihn wie einen Gefangenen halten. Da er
erneut betont, dass er sie nicht liebt, verlässt sie
das Schiff und verriegelt von außen die Tür.
Doch gleich darauf kommt Voval herbei und befreit
Picard. Er sagt, dass die Eyaraner bei einer
Verletzung ihren Metabolismus verlangsamen, damit
sich ihr Körper selbst heilen kann, daher wird Anna
ihn für tot gehalten haben. Außerdem meint er, er
hätte die Frau auf einen Abgrund zulaufen sehen.
Zusammen mit Picard, der Schlimmes befürchtet, folgt
er ihr. Am Abgrund angekommen, trennen sich die
beiden. Gleich darauf findet Picard Anna, die ihm
sagt, sie würde hinunterspringen, wenn er sie nicht
lieben würde. Doch Picard meint, sie solle ruhig
springen, wenn sie wirklich den Wunsch hat, zu
sterben - was er aber bezweifelt. Er konfrontiert sie
mit all den Widersprüchen und Merkwürdigkeiten,
z.B. das perfekte Timing Vovals, der genau dann kam,
als Anna wegging und Picard direkt zu dem Abgrund
führte.
Daraufhin geht mit Anna eine Verwandlung vor, und es
zeigt sich, dass sie in Wirklichkeit Voval ist. Botschafter
Voval, wie er gleich darauf erläutert. Er erklärt,
dass es die Aufgabe von ihm und seinen Begleitern
war, bestimmte menschliche Intimitäten zu studieren,
da man auf diesem Planeten tatsächlich ein Schiff
der Terrellianer gefunden hatte, in dem in einem
Logbuch einer menschlichen Frau von verschiedenen
Gefühlen berichtet wurde, die die Eyaraner nicht
verstanden.
So sollte Loquel das Vergnügen erfahren, Byleth die
Streitlustigkeit und Voval die Liebe, womit er leider
gescheitert ist. Picard erläutert, dass man ein
solches Vorgehen wie das der Eyaraner in der
Föderation als Verbrechen ansehen würde, dass er es
jedoch höchst interessant findet.
Zurück auf der
Enterprise verabschieden sich die Eyaraner herzlich,
entschuldigen sich für eventuell gestiftete
Verwirrung und machen sich auf den Heimweg.
Bewertung
"Indiskretionen" ist eine interessante, obgleich etwas verwirrende
Episode, die zunächst eine gewisse Ziellosigkeit an
den Tag zu legen scheint. Erst mit dem Absturz des
Shuttles lässt sich ein gewisser Sinn der Episode
erkennen.
Am Ende jedoch zeigt sich, dass auch die einleitenden
Szenen mit den Botschaftern bereits ein wichtiger
Teil der Handlung waren, denn nachträglich
betrachtet passt ihr Verhalten genau in das Bild,
dass Voval von ihnen zeichnet.
Von den Charakteren
ragt besonders Worf heraus, der zunächst mit einer
für einen Klingonen unglaublichen Geduld alle Affronts
durch Byleth erträgt, bevor es beim Pokern zum Eklat
kommt. Quasi bei jedem Auftritt Worfs kann man
herzlich über ihn lachen, was bereits in der
Einleitung anfängt: Unter Rikers Drängen zwängt er
sich in die Galauniform und ertrinkt beinahe in
Selbstmitleid darüber, die nächste Stunde auf dem
Empfang verbringen zu müssen - nicht ahnend, dass
aus der Stunde mehrere Tage als Verbindungsoffizier
werden.
Riker, Geordi und Troi machen sich, teils hinter
seinem Rücken, über Worf lustig, und Data tritt
einmal mehr voll ins Fettnäpfchen, als er Worf
vorschlägt, sich die Gemeinsamkeiten mit Byleth
zunutze zu machen, also Ungeduld, Reizbarkeit und
schlechtes Benehmen.
Troi und Riker sind
hier sehr sympatisch dargestellt, nehmen aber
vielleicht etwas wenig Anteil an Worfs Lage und
Byleths Verhalten.
Picard löst einmal
mehr im Alleingang ein Rätsel und vermasselt durch
seine Kombinationsgabe die geschickt ausgeklügelte
Situation, in der Voval etwas über die Liebe
erfahren wollte.
Man muss zwar zugeben, dass die Eyaraner trotz ihrer
Methoden einen freundlichen und liebenswerten
Eindruck machen, aber Picards zurückhaltende
Reaktion ist trotzdem schwer nachzuvollziehen, wenn
man einmal an "Versuchskaninchen" zurückdenkt: in jener
Episode ließ der Captain die außerirdischen
Entführer in ein Energiefeld einsperren, um ihnen zu
verdeutlichen, dass eine Gefangennahme für Menschen
beinahe genauso schlimm ist wie physische
Verletzungen.
Gegenüber den Eyaranern ist er deutlich
diplomatischer und belässt es bei einer kurzen
Bemerkung, obwohl sein Sicherheitschef eine Prügelei
hatte und er selbst für kurze Zeit seiner Freiheit
beraubt war.
Zudem muten die
Eyaraner schon sehr merkwürdig an: sowohl ihr
Vorgehen, um fremde Gefühle kennenzulernen, als auch
die Art und Weise, wie sie diese zu erforschen
versuchen, klingen sehr unwahrscheinlich.
Auf der anderen
Seite ist die Episode größtenteils gut inszeniert
und bietet vor allem am Anfang jede Menge Humor. So
fällt es schwer, ein vernünftiges Urteil zu
fällen, doch mit einer insgesamt befriedigenden
Bewertung sollte allen Aspekten Rechnung getragen
sein.
Bestes Zitat, von Worf an den drängelnden Riker direkt vor der
Begrüßung der Eyaraner:
"Klingonen zögern niemals irgendetwas hinaus - es ist eine
taktische Verspätung."
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