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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 46041,1
Im Igo-Sektor findet die Enterprise das
Forschungsschiff Yosemite, zu dem vor Kurzem bei der
Beobachtung eines Plasmastroms der Kontakt abbrach.
Trotz einiger ionischer Störungen kann Chief O'Brien
ein Außenteam auf das Forschungsschiff beamen. Doch
Lt. Barclay weigert sich: Er hat fürchterliche
Angst, dass beim Beamen etwas schiefgehen könnte.
Nach einer Sitzung mit Counselor Troi traut er sich
dann doch und assistiert dem Außenteam. Auf der
Yosemite werden nur noch Tote vorgefunden.
Merkwürdigerweise fehlen vier Besatzungsmitglieder,
obwohl alle Rettungskapseln noch an Bord sind. Alles
deutet jedoch darauf hin, dass es im Transporterraum
eine Explosion gegeben hat, obwohl sämtliche
Logbücher der Yosemite gelöscht sind.
Als Barclay zurückgebeamt wird, sieht er im
Materiefluss etwas Merkwürdiges: Ein wurmähnliches
Wesen mit einem großen Maul kommt auf ihn zu und
berührt ihn am Arm, bevor der Transport beendet und
von dem Ding nichts mehr zu sehen ist. Aus Angst, er
könnte halluzinieren, behält Barclay diese
Beobachtung für sich. Er glaubt, möglicherweise an
der so genannten Transporterpsychose zu leiden, die
aber laut Geordi das letzte Mal vor fast hundert
Jahren aufgetreten ist, als die Technik noch nicht
ausgereift war. Für die Psychose, die sich in
Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Dehydration
des Körpers äußert, gibt es keine bekannte
Behandlung.
Bei der Obduktion des Wissenschaftsoffiziers der
Yosemite, Lt. Kelly, bemerkt Dr. Crusher, dass die
Leiche plötzlich wieder einen Puls hat,
anschließend zeigt sich Atmung und Gehirnaktivität,
doch dies verschwindet so schnell wie es kam, und der
Lieutenant lässt sich nicht wiederbeleben.
Möglicherweise war eine Restionisierung für diese
scheinbaren Lebenszeichen verantwortlich, doch wo
sollte er ionisiert worden sein? Geordi vermutet,
dass man auf der Yosemite eine Probe des Plasmagases
an Bord gebeamt hat und plant, ein ähnliches
Experiment am nächsten Tag ebenfalls durchzuführen
um herauszufinden, was schiefgegangen sein könnte.
Barclay steigert sich indes immer weiter in die
Vorstellung hinein, an Transporterpsychose erkrankt
zu sein, so dass Troi ihn vorläufig seiner Pflichten
entbindet, da er nicht darüber reden will. Doch
Barclay fasst einen Entschluss: Er ruft Chief O'Brien
in den Transporterraum und lässt sich mitten in der
Nacht zur Yosemite und wieder zurück beamen, um
seine Beobachtung zu bestätigen. Erneut sieht er
wurmartige Wesen im Materiefluss. Da er sich jetzt
sicher ist, lässt er die Führungsoffiziere wecken
und ein Treffen einberufen, wo er seine Beobachtung
schildert. Der Captain glaubt ihm und veranlasst eine
Untersuchung, Riker lässt vorläufig die Transporter
außer Funktion stellen, damit es keine weiteren
Zwischenfälle gibt.
Als Geordi eine Probe des Plasmas an Bord beamt,
explodiert bei einer genaueren Untersuchung nach
Standardprozedur, wie man sie auch auf der Yosemite
gemacht haben dürfte, der Behälter.
Glücklicherweise hatte Geordi zuvor ein Kraftfeld
errichtet. Somit ist klar, wie Lt. Kelly Plasmaspuren
aufweisen konnte. Auch bei Barclay zeigen sich Spuren
von Ionisierung an der Stelle seines Armes, wo er im
Transporterstrahl von dem Wesen berührt wurde.
Dr. Crusher entdeckt bei einer genauen Untersuchung,
dass sich winzige Mikroben in Barclays Arm befinden.
Offensichtlich sind noch mehr dieser Mikroben im
Musterpuffer des Transporters und wurden von den
Bioscannern nicht erkannt. Geordi schlägt vor, dass
Barclay sich für etwa 30 bis 40 Sekunden im
Transporterstrahl halten lässt, bis man die
Bioscanner manuell einstellen und die Mikroben
herausfiltern kann. Widerwillig stimmt Barclay zu,
denn die Vorstellung, für so lange Zeit im
Transporterstrahl auszuharren, gefällt ihm gar
nicht.
Als es dann soweit ist, sieht er erneut die
wurmartigen Wesen, während Geordi die Scanner
einstellt. Doch plötzlich greift sich Barclay eins
der Wesen. Als der Transport beendet ist, liegt
anstatt des Wesens einer der Vermissten der Yosemite
neben ihm: Barclay hatte kombiniert, dass man auf der
Yosemite ebenfalls versucht hatte, mittels
Transporter die Mikroben herauszufiltern, doch als es
dann zur Plasmaexplosion des Probenbehälters kam,
bei der Lt. Kelly getötet wurde, konnte niemand die
Leute mehr zurückbeamen, und sie wurden im
Musterpuffer gefangen. Worf und einige
Sicherheitsleute tun es Barclay gleich, indem sie
sich in den Transporter begeben und die drei noch
fehlenden Crewmitglieder zurückholen.
Bewertung
"Todesangst beim Beamen" ist eine Paraderolle für Dwight
Schultz, der hier einmal mehr den immer schusseligen
und verängstigten Reginald Barclay in Höchstform
verkörpert. Wie schon zuvor muss er seinen inneren
Schweinehund überwinden, um sich den anderen
Crewmitgliedern, allen voran Geordi und Deanna, zu
offenbaren. Die anschließende Problemlösung ist der
einfache Teil. Aber wie man sieht, fällt es Barclay
nach wie vor schwer, sich mitzuteilen und seine
Ängste offen einzugestehen, und gerade dadurch
entstehen erst die Probleme, oder zumindest hilft
sein Verhalten nicht, sie zu beseitigen. Auf der
anderen Seite hat er auch einigen Grund dazu, nicht
sofort über alle seine Ängste zu sprechen, denn in
"Der schüchterne Reginald" hat er sich die Crew
zunächst nicht gerade zu Freunden gemacht. So ist es
schön zu sehen, dass er letzten Endes trotzdem mit
der Crew gesprochen hat und sie ihm helfen konnte,
die Probleme zu lösen, was schließlich in der
Rettung von vier Sternenflottenangehörigen mündete,
was man ohne Barclay wohl nicht erreicht hätte.
Nebenbei gibt es einige interessante Sachen, die am
Rande erwähnt werden. So erfährt der Captain vom
Hauptquartier, dass einige Ferengi-Frachter von
Cardassianern angegriffen wurden, so dass man Grund
zu der Vermutung hat, dass auch die Yosemite von
ihnen angegriffen wurde, was sich dann
glücklicherweise als falsch erweist. Die alleinige
Erwähnung der Cardassianer in einer Episode, die
ansonsten nichts mit anderen Spezies zu tun hat,
deutet aber bereits an, dass man sich dieser Thematik
in der sechsten Staffel erneut annehmen wird.
Chief O'Brien hat nach längerer Abwesenheit wieder
eine größere Rolle, was sehr angenehm ist. Er hilft
Barclay, indem er von seiner Angst vor Spinnen
berichtet, die er teilweise besiegen konnte, als er
einmal in einer Jefferies-Röhre voller Spinnen eine
Reparatur durchführen musste und nicht weggelaufen
ist. Er erwähnt, dass er seinen Job schon seit 22
Jahren macht, womit er offensichtlich auf seine
Tätigkeit als Transporterchief bzw. -techniker
anspielt. Das ist seltsam, da man in "Der Rachefeldzug"
erfuhr, dass er bereits taktischer Offizier auf der
Ruttledge war, was herzlich wenig mit der Tätigkeit
eines reinen Technikers zu tun hat. Dieser
merkwürdige Eindruck wird dadurch unterstützt, dass
er Barclay, der ja Lieutenant ist, mit
"Sir" anredet, was von den Rängen her
absolut korrekt ist, sich aber nicht damit deckt,
dass er bereits Führungsoffizier gewesen
sein soll.
Von der technischen
Seite her ist diese Episode besonders faszinierend,
da man das erste mal Einblick in das Innere eines
Transporterstrahls erhält und auch sonst einiges
über die Fachbegriffe der Transportertechnik
erfährt.
Insgesamt ist
"Todesangst beim Beamen" aber trotzdem eine
nicht sehr aufregende Folge, deren eher schwache
Story nur von den Darstellern gerettet wird, so dass
die Bewertung befriedigend ausfällt.
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