Episodenbeschreibung
Sternzeit: 44885,5
Geordi hat sich einen Urlaub verdient und fliegt mit
einem Shuttle auf den beliebten Urlaubsplaneten Risa.
Plötzlich enttarnt sich direkt vor dem Schiff ein
romulanischer Warbird. Geordi wird gefangengenommen
und ein Doppelgänger an seiner Stelle nach Risa
geschickt. Die Romulaner verfügen über ein Gerät,
mit dem sie Geordi alle Bilder vorgaukeln können,
die sie ihm zeigen wollen, wenn sie es an die
neuronale Schnittstelle seines Visors anschließen.
Auf diese Weise können sie ihn einer Gehirnwäsche
unterziehen, ohne dass er es selbst merkt und ohne
dass es physische Beweise gibt.
Die Enterprise hat in der Zwischenzeit den
klingonischen Botschafter Kell aufgenommen, der im
Auftrag des Hohen Rates eine Rebellion auf Krios, der
nächsten Klingonenkolonie an der Grenze zur
Föderation, beenden soll. Die Rebellen haben sowohl
Ferengi- als auch cardassianische Frachter
angegriffen und scheinen über Föderationswaffen zu
verfügen, was Picard aber abstreitet: Die
Föderation unterstützt keine Rebellen, und erst
recht keine, die gegen die Klingonen kämpfen.
Derweil ist Geordis Umprogrammierung abgeschlossen,
sein erster Test besteht darin, auf einer Holoversion
vom Zehn Vorne Chief O'Brien zu erschießen. Nach
kurzem Zögern tut er es...
Bald
darauf kehrt er von seinem Urlaub, wie jeder glaubt,
zurück, und wirkt vollkommen entspannt. Er berichtet
ausführlich von Risa und erinnert sich an jedes
Detail, als wäre er selbst dagewesen. Ihm ist nicht
bewusst, was in der Zwischenzeit vorgefallen ist. Die
Enterprise ist bei Krios angekommen und Picard
kontaktiert den Gouverneur von Krios, als Data eine
merkwürdige Emission im E-Band entdeckt, die
scheinbar nicht von einem Protostern, der einzigen
natürlichen Quelle solcher Signale, stammt. Er kann
die Emission aber nicht zurückverfolgen.
Bei einem Treffen mit Picard und Botschafter Kell
führt Gouverneur Vagh einen der Funde vor: Ein
Standard Sternenflotten Phasergewehr, das man bei den
Rebellen gefunden hat. Picard verspricht, dass er
herausfinden wird, wie es dorthin gelangt ist.
Im Zehn Vorne begegnet Geordi dem Chief. Er bestellt
sich ein Getränk und kippt es O'Brien über die
Uniform. Als würde er aus einem Traum erwachen,
merkt er plötzlich, was passiert ist und
entschuldigt sich bei O'Brien, der das für ein
Versehen hält und es Geordi nicht übelnimmt.
Offensichtlich ist auch dieser Test geglückt...
Im
Maschinenraum testet Geordi anschließend mit Data
das Gewehr, das bei den Rebellen gefunden wurde. Sie
entdecken, dass die Waffe repliziert wurde und nicht
von der Föderation stammt. Das Energiekristall weist
eindeutig romulanische Spuren auf. Picard, der gleich
darauf informiert wird, vermutet, dass die Romulaner
wieder einmal versuchen, einen Keil zwischen
Klingonen und Föderation zu schlagen.
Währenddessen entdeckt Data einen zweiten E-Band
Impuls. Sollte es noch einen weiteren geben, dann
könnte er die Quelle bestimmen, zunächst kann er
aber nur mit Sicherheit sagen, dass der Impuls nicht
von einem Protostern stammt.
Kurz darauf geht Geordi in Frachtraum 4 und werkelt
an den Speicherchips herum, leitet die Energiezufuhr
um und beamt eine Kiste mit Gewehren auf den
Planeten. Der Gouverneur entdeckt den Transport und
beschuldigt Picard erneut, mit den Rebellen
zusammenzuarbeiten. Eilig lässt Picard nach der
Quelle des Transports suchen. Schließlich entdeckt
Geordi, wie es gemacht wurde, doch es gibt keine
Spuren. Nur vier Leute an Bord könnten so etwas
dermaßen geschickt verschleiern; Data, O'Brien und
der Dritte haben ein Alibi, und Geordi sagt
gegenüber Worf aus, dass er in seinem Quartier war.
Worf folgert, dass ein anderer an Bord der Spion sein
muss.
Vagh ist zunächst erbost und schickt zur Drohung
einen Kreuzer und zwei Birds of Prey, die sich neben
der Enterprise enttarnen. Dann gibt es einen dritten
E-Band Impuls, und Data kann die Quelle jetzt näher
eingrenzen. Abends besucht Geordi Botschafter Kell in
seinem Quartier. Der Klingone hat ihn schon erwartet;
er meint, die Untersuchung geht schneller voran, als
erwartet. Am nächsten Tag wird er Gouverneur Vagh
auf die Enterprise locken. Er befiehlt Geordi, den
Gouverneur dann vor möglichst vielen Zeugen im
Frachtraum zu erschießen. Wortlos verlässt Geordi
das Quartier. Später am Abend hat er Schlafprobleme
und wendet sich an Dr. Crusher, die aber nichts
Ungewöhnliches entdeckt, von einer kleinen
Irregularität im Sehnerv abgesehen. Sie schickt ihn
mit einem Schlafinduzierer zurück in sein Quartier.
Am nächsten Morgen kommt, wie erwartet, Vagh an
Bord. Kell schlägt vor, zunächst im Frachtraum den
Stand der Untersuchungen zu begutachten. Indes hat
Data herausgefunden, dass der erste und dritte Impuls
von Bord der Enterprise ausgingen, der zweite vom
Planeten. Er entdeckt, dass zum Beispiel ein Visor
die Signale, die menschlichen Nervenmustern ähneln,
verarbeiten könnte. Um sicherzugehen, untersucht
Data das Shuttle, mit dem Geordi auf Risa war. Er
entdeckt, dass es minimale Deformationen gibt, die
wohl von einem Traktorstrahl herrühren. Außerdem
stellt er fest, dass die Memorychips mit
romulanischer Technologie repliziert wurden. Sofort
gibt er Worf Bescheid, Geordi festzunehmen, doch es
ist fast zu spät: Geordi hat bereits einen Phaser in
der Hand und zielt im Frachtraum auf Vagh. In letzter
Sekunde kann Picard Geordis Arm ablenken, und der
Schuss geht daneben. Der Captain lässt ihn
einsperren, als Data hereinkommt. Er hat
herausgefunden, dass nur zwei Leute bei allen drei
Impulsen am jeweiligen Ort waren: Der Captain und
Botschafter Kell. Kell stimmt einer Leibesvisitation
nicht zu und bittet Picard um Asyl. Picard gewährt
es ihm - vorausgesetzt, Kell erweist sich als
unschuldig, was er natürlich nicht ist. Also nimmt
Vagh den Verräter in Gewahrsam und dankt Picard für
die Rettung.
Schließlich hat Geordi einen Termin bei Counselor
Troi, die ihm helfen soll, seine Erinnerung an die
wahren Ereignisse zurückzugewinnen, da er fest davon
überzeugt ist, auf Risa gewesen zu sein. Deanna
meint, es würde viel Zeit kosten, bis Geordi die
Ereignisse verarbeitet haben wird...
Bewertung
"Verräterische Signale" ist, nach einigen Durchhängern,
wieder eine Episode mit Hochspannung. Der Zuschauer leidet
förmlich mit Geordi und fragt sich, wer dahinter
steckt bzw. wie sich die Sache auflösen wird,
während er gleichzeitig Zeuge der Ermittlungen wird,
die immer wieder ins Nichts führen, da Geordi als
Ingenieur bestens qualifiziert ist, seine Spuren zu
verwischen, so dass er selbst Probleme hat, die
Schritte des Spions nachzuvollziehen - er ist sich ja
nicht bewusst, dass er es selbst ist.
Dabei läuft LeVar Burton zur Hochform auf und wirkt
in jeder Situation glaubwürdig. Die Story ist
bestens durchdacht und bewahrt auf der einen Seite
die Spannung, auf der anderen Seite bleibt der
Zuschauer ausreichend integriert, um teilweise
durchzublicken, ohne die volle Wahrheit zu kennen.
Die Auflösung, bei der Data in einem Wettlauf gegen
die Zeit Beweise sammelt, steigert die Spannung auf
das Maximum. Angenehm ist auch, dass zumindest
erwähnt wird, dass Geordi durch die Gehirnwäsche
noch einige Zeit in Behandlung bei Deanna bleiben
wird, um die Erinnerung wiederzuerlangen.
Gegen Ende der vierten Staffel steigt mit
"Verräterische Signale" und der kurz zuvor
gelaufenen Episode
"Die Auflösung" das
Niveau von TNG wieder an.
Interessant: Der hier erwähnte Planet Krios bekommt in
"Eine hoffnungslose Romanze"
einen Namensvetter.
John Fleck,
der hier den romulanischen Commander Taibak
spielt, ist später in verschiedenen Rollen bei DS9 und
Voyager zu sehen und verkörpert in Enterprise den Suliban
Silik, gewissermaßen Archers Erzfeind.
Denise Crosby, Darstellerin der verstorbenen Tasha
Yar, ist in dieser Episode im Hintergrund zu sehen,
wird aber noch nicht mit Namen genannt und auch nicht
als Darstellerin aufgeführt. Das folgt erst in
"Der Kampf um das klingonische Reich",
wo sie sich als Sela, Tashas Tochter entpuppt.
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