DSi

TNG 4.24 Verräterische Signale


The Mind's Eye

von Yann-Patrick Schlame

Episodenbeschreibung

Sternzeit: 44885,5
Geordi hat sich einen Urlaub verdient und fliegt mit einem Shuttle auf den beliebten Urlaubsplaneten Risa. Plötzlich enttarnt sich direkt vor dem Schiff ein romulanischer Warbird. Geordi wird gefangengenommen und ein Doppelgänger an seiner Stelle nach Risa geschickt. Die Romulaner verfügen über ein Gerät, mit dem sie Geordi alle Bilder vorgaukeln können, die sie ihm zeigen wollen, wenn sie es an die neuronale Schnittstelle seines Visors anschließen. Auf diese Weise können sie ihn einer Gehirnwäsche unterziehen, ohne dass er es selbst merkt und ohne dass es physische Beweise gibt.
Die Enterprise hat in der Zwischenzeit den klingonischen Botschafter Kell aufgenommen, der im Auftrag des Hohen Rates eine Rebellion auf Krios, der nächsten Klingonenkolonie an der Grenze zur Föderation, beenden soll. Die Rebellen haben sowohl Ferengi- als auch cardassianische Frachter angegriffen und scheinen über Föderationswaffen zu verfügen, was Picard aber abstreitet: Die Föderation unterstützt keine Rebellen, und erst recht keine, die gegen die Klingonen kämpfen.
Derweil ist Geordis Umprogrammierung abgeschlossen, sein erster Test besteht darin, auf einer Holoversion vom Zehn Vorne Chief O'Brien zu erschießen. Nach kurzem Zögern tut er es...

Bald darauf kehrt er von seinem Urlaub, wie jeder glaubt, zurück, und wirkt vollkommen entspannt. Er berichtet ausführlich von Risa und erinnert sich an jedes Detail, als wäre er selbst dagewesen. Ihm ist nicht bewusst, was in der Zwischenzeit vorgefallen ist. Die Enterprise ist bei Krios angekommen und Picard kontaktiert den Gouverneur von Krios, als Data eine merkwürdige Emission im E-Band entdeckt, die scheinbar nicht von einem Protostern, der einzigen natürlichen Quelle solcher Signale, stammt. Er kann die Emission aber nicht zurückverfolgen.
Bei einem Treffen mit Picard und Botschafter Kell führt Gouverneur Vagh einen der Funde vor: Ein Standard Sternenflotten Phasergewehr, das man bei den Rebellen gefunden hat. Picard verspricht, dass er herausfinden wird, wie es dorthin gelangt ist.
Im Zehn Vorne begegnet Geordi dem Chief. Er bestellt sich ein Getränk und kippt es O'Brien über die Uniform. Als würde er aus einem Traum erwachen, merkt er plötzlich, was passiert ist und entschuldigt sich bei O'Brien, der das für ein Versehen hält und es Geordi nicht übelnimmt. Offensichtlich ist auch dieser Test geglückt...

Im Maschinenraum testet Geordi anschließend mit Data das Gewehr, das bei den Rebellen gefunden wurde. Sie entdecken, dass die Waffe repliziert wurde und nicht von der Föderation stammt. Das Energiekristall weist eindeutig romulanische Spuren auf. Picard, der gleich darauf informiert wird, vermutet, dass die Romulaner wieder einmal versuchen, einen Keil zwischen Klingonen und Föderation zu schlagen.
Währenddessen entdeckt Data einen zweiten E-Band Impuls. Sollte es noch einen weiteren geben, dann könnte er die Quelle bestimmen, zunächst kann er aber nur mit Sicherheit sagen, dass der Impuls nicht von einem Protostern stammt.
Kurz darauf geht Geordi in Frachtraum 4 und werkelt an den Speicherchips herum, leitet die Energiezufuhr um und beamt eine Kiste mit Gewehren auf den Planeten. Der Gouverneur entdeckt den Transport und beschuldigt Picard erneut, mit den Rebellen zusammenzuarbeiten. Eilig lässt Picard nach der Quelle des Transports suchen. Schließlich entdeckt Geordi, wie es gemacht wurde, doch es gibt keine Spuren. Nur vier Leute an Bord könnten so etwas dermaßen geschickt verschleiern; Data, O'Brien und der Dritte haben ein Alibi, und Geordi sagt gegenüber Worf aus, dass er in seinem Quartier war. Worf folgert, dass ein anderer an Bord der Spion sein muss.
Vagh ist zunächst erbost und schickt zur Drohung einen Kreuzer und zwei Birds of Prey, die sich neben der Enterprise enttarnen. Dann gibt es einen dritten E-Band Impuls, und Data kann die Quelle jetzt näher eingrenzen. Abends besucht Geordi Botschafter Kell in seinem Quartier. Der Klingone hat ihn schon erwartet; er meint, die Untersuchung geht schneller voran, als erwartet. Am nächsten Tag wird er Gouverneur Vagh auf die Enterprise locken. Er befiehlt Geordi, den Gouverneur dann vor möglichst vielen Zeugen im Frachtraum zu erschießen. Wortlos verlässt Geordi das Quartier. Später am Abend hat er Schlafprobleme und wendet sich an Dr. Crusher, die aber nichts Ungewöhnliches entdeckt, von einer kleinen Irregularität im Sehnerv abgesehen. Sie schickt ihn mit einem Schlafinduzierer zurück in sein Quartier.
Am nächsten Morgen kommt, wie erwartet, Vagh an Bord. Kell schlägt vor, zunächst im Frachtraum den Stand der Untersuchungen zu begutachten. Indes hat Data herausgefunden, dass der erste und dritte Impuls von Bord der Enterprise ausgingen, der zweite vom Planeten. Er entdeckt, dass zum Beispiel ein Visor die Signale, die menschlichen Nervenmustern ähneln, verarbeiten könnte. Um sicherzugehen, untersucht Data das Shuttle, mit dem Geordi auf Risa war. Er entdeckt, dass es minimale Deformationen gibt, die wohl von einem Traktorstrahl herrühren. Außerdem stellt er fest, dass die Memorychips mit romulanischer Technologie repliziert wurden. Sofort gibt er Worf Bescheid, Geordi festzunehmen, doch es ist fast zu spät: Geordi hat bereits einen Phaser in der Hand und zielt im Frachtraum auf Vagh. In letzter Sekunde kann Picard Geordis Arm ablenken, und der Schuss geht daneben. Der Captain lässt ihn einsperren, als Data hereinkommt. Er  hat herausgefunden, dass nur zwei Leute bei allen drei Impulsen am jeweiligen Ort waren: Der Captain und Botschafter Kell. Kell stimmt einer Leibesvisitation nicht zu und bittet Picard um Asyl. Picard gewährt es ihm - vorausgesetzt, Kell erweist sich als unschuldig, was er natürlich nicht ist. Also nimmt Vagh den Verräter in Gewahrsam und dankt Picard für die Rettung.
Schließlich hat Geordi einen Termin bei Counselor Troi, die ihm helfen soll, seine Erinnerung an die wahren Ereignisse zurückzugewinnen, da er fest davon überzeugt ist, auf Risa gewesen zu sein. Deanna meint, es würde viel Zeit kosten, bis Geordi die Ereignisse verarbeitet haben wird...




Bewertung

"Verräterische Signale" ist, nach einigen Durchhängern, wieder eine Episode mit Hochspannung. Der Zuschauer leidet förmlich mit Geordi und fragt sich, wer dahinter steckt bzw. wie sich die Sache auflösen wird, während er gleichzeitig Zeuge der Ermittlungen wird, die immer wieder ins Nichts führen, da Geordi als Ingenieur bestens qualifiziert ist, seine Spuren zu verwischen, so dass er selbst Probleme hat, die Schritte des Spions nachzuvollziehen - er ist sich ja nicht bewusst, dass er es selbst ist.
Dabei läuft LeVar Burton zur Hochform auf und wirkt in jeder Situation glaubwürdig. Die Story ist bestens durchdacht und bewahrt auf der einen Seite die Spannung, auf der anderen Seite bleibt der Zuschauer ausreichend integriert, um teilweise durchzublicken, ohne die volle Wahrheit zu kennen.
Die Auflösung, bei der Data in einem Wettlauf gegen die Zeit Beweise sammelt, steigert die Spannung auf das Maximum. Angenehm ist auch, dass zumindest erwähnt wird, dass Geordi durch die Gehirnwäsche noch einige Zeit in Behandlung bei Deanna bleiben wird, um die Erinnerung wiederzuerlangen.
Gegen Ende der vierten Staffel steigt mit "Verräterische Signale" und der kurz zuvor gelaufenen Episode "Die Auflösung" das Niveau von TNG wieder an.

Interessant: Der hier erwähnte Planet Krios bekommt in "Eine hoffnungslose Romanze" einen Namensvetter.

John Fleck, der hier den romulanischen Commander Taibak spielt, ist später in verschiedenen Rollen bei DS9 und Voyager zu sehen und verkörpert in Enterprise den Suliban Silik, gewissermaßen Archers Erzfeind.

Denise Crosby, Darstellerin der verstorbenen Tasha Yar, ist in dieser Episode im Hintergrund zu sehen, wird aber noch nicht mit Namen genannt und auch nicht als Darstellerin aufgeführt. Das folgt erst in "Der Kampf um das klingonische Reich", wo sie sich als Sela, Tashas Tochter entpuppt.

Spannung: 5 SFX: 4 Handlung: 5 Gesamt: 5
Zusammenhänge

Neben der Erwähnung von Worfs Entehrung (siehe "Die Sünden des Vaters" und "Tödliche Nachfolge") werden keine direkten Bezüge zu anderen Episoden hergestellt, aber im größeren Zusammenhang zeigt sich erneut, dass die Romulaner versuchen, durch intrigantes Taktieren die Allianz zwischen Föderation und Klingonen zu zerstören, um sich die geschwächten Feinde anschließend einzeln vornehmen zu können. Nach langem Vorlauf wird hier "Der Kampf um das klingonische Reich", der den Abschluss der vierten Staffel von TNG bildet, eingeleitet.

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Ausdruck vom: 22. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/tng4_24.htm