TNG 2.4 Der unmögliche Captain OkonaThe Outrageous Okonavon Yann-Patrick Schlame |
||||
Episodenbeschreibung
Sternzeit: 42402,7 Schnell stellt sich heraus, dass Captain Okona, so sein Name, ein rechtes Schlitzohr ist. Kaum im Transpoterraum materialisiert, macht er schon dem weiblichen Lieutenant Robinson am Kontrollpult schöne Augen. Bald darauf ist er mit Data in den Korridoren der Enterprise unterwegs, und die beiden kommen auf Witze und auf Humor zu sprechen: Data ist das Wesen des Humors nach wie vor fremd. Zwar kennt er unzählige Definitionen für das Wort "Witz", verstehen tut er aber keine einzige davon. Auch Okona, der dem Thema eher intuitiv als analytisch gegenübersteht, vermag Data nicht zu helfen. Schließlich ist Okona am Ziel angelangt: Dem Quartier von Lt. Robinson, die ihn bereits in freizügigem Gewand erwartet. Data
möchte nach wie vor mehr über Humor wissen. Also
fragt er Guinan im Zehn Vorne um Rat, doch auch sie
kann ihm nicht wirklich helfen. Auf einen Tipp von
Guinan hin versucht Data es mit dem Holodeck: Er
lässt einen Komiker des 20. Jahrhunderts generieren
und befragt diesen über Humor - ohne jedoch über
die Witze lachen zu können. Zumindest aber
betrachtet er die gesamte Show des Komikers in hoher
Geschwindigkeit. Indes
bekommt die Enterprise Gesellschaft: Ein
interplanetarischer Kreuzer der Klasse 7 kreuzt ihre
Route und richtet Laser auf die Enterprise. Picard
und Riker sind überaus amüsiert, könnten doch
Laser nicht einmal den Navigationsschild
durchdringen. Von dem Schiff meldet sich ein Mann
namens Debin vom Planeten Atlec, der die sofortige
Übergabe Okonas fordert, da Okona sich auf Atlec
einen Verbrechens schuldig gemacht habe. Als
Picard noch einmal nachhakt, erklärt Debin endlich,
was er von Okona will: Er behauptet, dass Okona seine
Tochter geschwängert hat und nun seinen
Verpflichtungen als Vater nachkommen müsse. Nun
rückt auch Kushell mit seiner Anschuldigung heraus:
Okona habe angeblich das wertvolle Juwel von Thesia
gestohlen, indem er die Freundschaft zu Kushells
Sohn Benzaan ausnutzte. Wes und
Geordi haben Okonas Leitsystem mittlerweile
repariert. Auf dem Weg zu seinem Schiff unterhält
sich Okona noch mit Wesley, der gar nicht verstehen
kann, wie man ein glückliches Leben führen kann,
wenn man wie Okona immer von einem Ort zum anderen
reist und nirgendwo wahre Freunde hat. Das scheint
Okona zum Nachdenken zu bewegen, denn er trifft eine
neue Entscheidung: Er wird sich ausliefern. Um nicht
über den Sichtschirm kommunizieren zu müssen, lädt
Picard alle Beteiligten auf die Enterprise ein, und
sie stimmen zu. So befinden sich bald darauf Picard,
Deanna, Okona, Debin mit seiner Tochter Janaar sowie
Kushell mit seinem Sohn Benzaan im Konferenzraum der
Enterprise. Die Väter schimpfen in einem fort über
Okona und erwarten, dass er ihnen ausgeliefert wird,
als sich Benzaan zu Wort meldet: Er erklärt, dass
Okona wirklich kein Dieb ist. Denn er selbst hat als
rechtmäßiger Erbe das Juwel an sich genommen und es
Okona gegeben, damit dieser es Janaar als
Vermählungsgeschenk übergibt. Janaars Kind ist
dementsprechend von Benzaan, nicht von Okona. Okona
fungierte nur als Bote und hat die beiden Kinder
abwechselnd auf den jeweils anderen Planeten
geschmuggelt, damit sie sich sehen konnten. Data ist indes zum Holodeck zurückgekehrt. Er lässt ein Publikum generieren, um sein neu erworbenes Talent als Witzeerzähler zu testen. Anfangs läuft es wunderbar, aber schnell stellt er fest, dass das Publikum darauf programmiert ist, über alle seine Witze zu lachen, und er beendet das Programm. Guinan gibt Data zu verstehen, dass die Fähigkeit zum Lachen nicht alles ist, was einen Menschen ausmacht. Data stimmt zwar zu, meint aber auch, dass das Lachen schon ein recht wesentlicher Teil des Menschseins ist... Abschließend ist Okonas Schiff wieder startklar. Er verabschiedet sich herzlich von der Crew und macht sich dann wieder auf den Weg, genauso wie die Enterprise. Beste Zitate, in der Schlussszene:
Wes: "Sagen sie auf Wiedersehen, Data."
Worf: "Welcher Kurs liegt an?" Bewertung Nach dem sehr schwachen Beginn der Staffel ging es mit "Sherlock Data Holmes" bergauf, doch bereits "Der unmögliche Captain Okona" senkt das Niveau leider wieder. In erster Linie liegt das an der Unentschlossenheit der Episode, denn eine erkennbare Story entwickelt sich erst gegen Ende hin. Im
Einzelnen: Als Okona auftaucht, ist keineswegs
ersichtlich, ob die Episode überhaupt auf ein Ziel
zusteuert. So beobachtet man Okona im Gespräch mit
verschiedenen Besatzungsmitgliedern, in erster Linie
Wesley und Data, bevor er sich der holden
Weiblichkeit widmet und dabei durchaus Rikers
übliches Niveau an Charme erreicht und sogar
überbietet. Am Beginn der Episode wird erläutert, dass es sich bei Atlec und Straleb um Zwillingsplaneten handelt, die von der selben Rasse bewohnt werden, die aber nur aufgrund eines Vertrages ein einigermaßen friedliches Klima zu wahren vermögen. Der diplomatische Konflikt, der sich während der Episode daraus ergibt, wird allerdings nicht weiter vertieft. Ähnlich verhält es sich mit dem Thema uneheliche Kinder, das am Beispiel Janaars angesprochen wird. Höchst interessant ist dabei, dass Picard Debins Forderung, Okona möge seinen Pflichten als Vater nachkommen, als überalterte Moralvorstellungen bezeichnet. Es wäre nett gewesen, wenn das näher erläutert worden wäre. Wie steht man im 24. Jahrhundert unehelichen Kindern gegenüber? Doch auch dies geht in der Unentschlossenheit der Episode unter. Neben
der Okona-Handlung beschäftigt sich die Episode noch
mit Data, der herauszufinden versucht, was komisch
ist und worüber die Menschen lachen. Zumindest in
dieser Hinsicht entwickelt sich ansatzweise so etwas
wie ein roter Faden, der sich durch die Episode
zieht. Nachdem anfangs Okona ihm nicht weiterhelfen
kann, wendet sich Data an Guinan, die bereits jetzt
Deanna den Rang als Counselor abläuft, und versucht
schließlich sein Glück mit einer Simulation, doch
alles hilft nichts: Das Wesen des Humors vermag er
nicht zu ergründen. Teilweise wirken die Szenen
etwas aufgesetzt, aber es gibt doch eine ganze Reihe
von Stellen, an denen man herzhaft über den gewohnt
naiven Data lachen kann. Besonders mit dem Komiker
ergeben sich einige sehr komische Gags, auch die
Schlussszene vermag jede Menge Lacher auf ihre
Seite zu ziehen, als Data am Steuerpult sitzend
versucht, einige Kalauer zum Besten zu geben, die
allerdings höchstens Wesley zum Lächeln bringen,
den Rest der Brückencrew aber kalt lassen (besonders
Worf ist kurz davor, zu explodieren). Witziges Detail am Rande: Als Data sich beim Holodeck berühmte Komiker auflisten lässt, stammt fast jeder Name aus dem Umfeld der Produktion; so werden etwa David Livingston (Produzent), Tracy Tormé (Beraterin) und Merri Howard (Regieassistentin) aufgeführt.
Bei der Auflistung der witzigsten Komiker stehen u.a. Star Trek-Schöpfer
Gene Roddenberry und Autor und Produzent Maurice Hurley. Abschließend kann man sagen, dass "Der unmögliche Captain Okona" einige interessante Szenen hat, aber für eine gute Bewertung wirkt die Handlung zu wenig stringent, der Zuschauer muss zu lange darauf warten, dass sich endlich etwas ereignet.
Interessant: Mit Teri Hatcher als Lt. Gail Robinson, die am
Anfang der Episode von Okona verführt wird, gibt sich einmal
mehr ein späterer Star ein Stelldichein bei Star Trek. Hatcher
ist vor allem bekannt als Lois Lane in "Superman - die Abenteuer
von Lois und Clark" sowie als Susan Mayer in "Desperate
Housewives". |
||||
|
||||
Zusammenhänge Keine |
||||
-------------------------------- Ausdruck vom: 22. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/tng2_4.htm |