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ENT 4.16 Die Abweichung


Divergence

von Burkhard Wallner

Episodenbeschreibung

Datum: -
Die Enterprise fliegt noch immer mit erzwungenen Warp 5,2 durchs All. Captain Archer informiert Lt. Reed in der Arrestzelle, dass er gebraucht wird: Cmdr. Tucker ist mit der Columbia unterwegs um die von den Klingonen veränderten Subroutinen des Enterprise-Antriebs wieder in Ordnung zu bringen. Da Beamen jedoch nicht möglich ist, muss ein anderer Personen-Transfer stattfinden. Reed ist der einzige an Bord, der damit Erfahrung hat. Es bleiben nur noch 47 Minuten, bevor der Reaktor explodiert. Reed sichert seine Hilfe zu und wird aus der Zelle geholt.

Die Columbia hat die Enterprise eingeholt und sich mit einer Drehung unter ihr älteres Schwesterschiff geschoben, so dass die Warpfelder beider Raumschiffe sich vereinigen konnten. Bei offenen Ladeluken schießt der im Raumanzug befindliche Reed ein Transferseil zur Columbia und Cmdr. Tucker - ebenfalls im Raumanzug - beginnt sich am Seil zur Enterprise hinüberzuhangeln. Mit sorgenvoller Miene beobachten sowohl Captain Archer als auch Captain Hernandez das riskante Manöver. Trotz auftretender technischer Probleme mit dem gemeinsamen Warpfeld gelingt Trip mit Hilfe von Reed jedoch im letzten Moment die Ankunft auf der Enterprise, bevor das Transferseil samt Halterung aus der Luke fliegt. Noch im Raumanzug erklärt Trip dem Captain die Lösung des Problems: Ein totaler Neustart des Reaktors der Enterprise ist nötig, um die klingonischen Subroutinen zu löschen. Dazu muss man jedoch noch einige Zeit im Warpfeld der Columbia mitfliegen. Das Schwesterschiff ist aber vorbereitet und trotz erheblichen Zeitdrucks führt Trip in Zusammenarbeit mit T'Pol den Neustart aus. Nachdem die Gefahr vorüber ist bedankt sich ein erleichterter Archer bei Captain Hernandez.

T'Pol fragt Trip, wie er sich auf der Columbia inzwischen eingelebt hat, ob er vielleicht auch Schlafstörungen oder Albträume hat. Trip weiß offenbar genau was sie meint, verneint jedoch wider besseres Wissen alles und beide arbeiten weiter.

Auf Qu'Vat findet der klingonische Dr. Antaak seinen Kollegen Phlox schwer misshandelt in einer Arrestzelle vor. Er entschuldigt sich bei ihm für das Verhalten des Generals K'Vagh und zeigt ihm, dass es aufgrund von Phlox' Arbeit gelingen könnte, die geforderten klingonischen Augments auch ohne gefährliche Eigenarten zu erzeugen. Lediglich das Aussehen würde noch verändert sein. Man will dem General nichts davon sagen, schließlich geht es um die Rettung von Millionen Klingonenleben.

Auf der Enterprise wird Lt. Reed in sein Quartier geführt, wo Archer ihn bereits erwartet. T'Pol hat die gelöschten Transmissionen mit dem Agenten der "Sektion" wieder hergestellt und Archer konfrontiert seinen Sicherheitsoffizier mit den gewonnenen Erkenntnissen: Der Agent heißt Harris und war früher bei der Sternenflotte. Seit 5 Jahren gebe es keinen Eintrag mehr über ihn. Wütend will Archer jetzt mehr wissen. Reed verweigert jedoch immer noch Auskünfte, meint, er könne nicht sagen, was er selbst nicht wisse.

Dr. Antaak erzählt seinem denobulanischen Kollegen, der wieder mit ihm im Labor arbeitet, dass er es war, der diese Heimsuchung durch seine fehlgeleiteten Experimente über die Klingonen gebracht hat. Die klingonischen Augments, die die Enterprise überfallen hatten, erscheinen jetzt bei General K'Vagh und berichten ihm von der angeblichen Vernichtung des Sternenflottenschiffs. Der Sohn des Generals sei aber dabei von den Menschen getötet worden. K'Vagh erhält von Dr. Phlox die Information, dass er nur eine Stunde brauche, um den Schalter zu finden, der das Virus abschalten würde. Der General kontaktiert daraufhin den Befehlshaber der Flotte, die die Kolonie in drei Tagen vernichten soll und sagt ihm, dass der Denobulaner das Genom der Augments perfektionieren werde. Der Flottenbefehlshaber, sein Name ist Krell, verspricht daraufhin, die Kolonie im Falle des Erfolgs zu verschonen.

Trip berichtet dem Captain und T'Pol von den Reparaturarbeiten am Antrieb der Enterprise. Er will vor seiner Rückkehr auf die Columbia jedoch auch wissen, was mit seinem Freund Reed geschehen ist. Der Captain will dieses Thema jedoch nicht vertiefen.

Dr. Phlox fragt General K'Vagh wie sein Sohn von der Seuche infiziert wurde. Dieser antwortet, er habe sich freiwillig gemeldet, nachdem der Vorrat an Gefangenen dafür aufgebraucht gewesen sei. Kopfschüttelnd arbeitet der Doktor weiter.

Lt. Reed unterhält sich mit seinem Mitgefangenen in der Nachbarzelle. Dieser lobt den Kadavergehorsam der Klingonen, Reed versucht ihm klarzumachen, dass die größten Siege nicht nur durch Kampf, sondern auch durch den Kopf errungen werden. Beide vertreten völlig gegensätzliche Ansichten und kommen vorerst auf keinen Nenner. Inzwischen sind die Augment-Klingonen auf Qu'Vat von den Symptomen der Seuche befallen. Die Anführerin gesteht K'Vagh, dass sie beim Überfall auf die Enterprise erstmals Angst empfunden habe. Sie fühle Schwäche. Der General jedoch versichert ihr, dass das klingonische Reich sie nicht im Stich lassen werde, denn "der Denobulaner" arbeite an einem Heilmittel.

Captain Archer wird nun von Harris aus der "Sektion" kontaktiert. Harris bittet darum, dass Reed nicht so hart behandelt wird, er leiste immerhin gute Arbeit. Auf die entrüstete Nachfrage des Captains entgegnet er, dass ganze Welten auf dem Spiel stünden, wenn die Enterprise Dr. Phlox an der Erfüllung seiner Aufgabe hindern würde. Eine nähere Erklärung liefert Harris jedoch nicht.

Dr. Phlox hat wieder eine Diskussion mit General K'Vagh: Er will aus ethischen Gründen nicht vier gesunde Klingonen auf der Station mit den von ihm hergestellten Bakterienstämmen infizieren, da drei töten und nur einer heilt. Und er weiß nicht welcher, er braucht mehr Zeit. Der General und auch Dr. Antaak jedoch stellen das Leben von Millionen über das von vier Infizierten. Er soll die Bakterienstämme sofort ausprobieren.

Nachdem Archer ihn mit seinen Erkenntnissen über Harris konfrontiert und ihn ermahnt hat zu prüfen, wo er in seiner Loyalität stehe, offenbart Lt. Reed sich endlich seinem Captain und informiert ihn über die vom Sternenflotten-Geheimdienst vermutete Gen-Forschungsstation in der Qu'Vat-Kolonie. Enterprise und Columbia nehmen sofort Kurs dorthin. Nunmehr darf Reed auch wieder seinen Platz auf der Brücke einnehmen. Auf seinen Vorschlag hin folgt die Columbia in einiger Entfernung wegen der klingonischen Patrouillen in diesem Raum.

Vier Klingonen, einschließlich Dr. Antaak und General K'Vagh, wurden jetzt von Dr. Phlox mit den Bakterienstämmen infiziert. Nach einer Stunde werde man wissen, wer überlebt. Lachend trinkt der General einen vom Doktor genehmigten Blutwein.

Auf der Enterprise leidet jetzt auch K'Vagh's Sohn an den Symptomen der Infektion und liegt auf der Krankenstation. Archer versucht ihn zur Preisgabe der Koordinaten der Forschungsstation zu bewegen, unter Hinweis darauf, dass er damit seinem Volk helfen würde. In der Station sind nur noch Dr. Antaak und der General ohne Symptome. Ein Scan von Dr. Antaak zeigt jedoch, dass der Stamm des Generals das Heilmittel enthält. Dr. Phlox verspricht schnell zu arbeiten, um seinen Kollegen zu retten.
Inzwischen werden die drei im Anflug auf die Kolonie befindlichen Birds of Prey von Harris kontaktiert und über die Enterprise und die Columbia unterrichtet. Der Gagh verschlingende Befehlshaber Krell verspottet den Menschen ob seines Glaubens, ihre beiden Regierungen könnten von einer Zusammenarbeit profitieren und beendet die Kommunikation.

In der Qu'Vat-Station hat Dr. Phlox das Heilmittel endlich gefunden und will es Dr. Antaak injizieren, als plötzlich Captain Archer das Labor betritt und vom General die sofortige Freilassung seines Schiffsarztes verlangt. Er hat auch den Sohn von K'Vagh mitgebracht. Erst jetzt erfährt der General zu seinem Ärger, dass Phlox ein Heilmittel und keines zur Perfektionierung des Augment-Gens entwickelt hat. Dr. Phlox bittet Archer um etwas Zeit wegen der Millionen auf dem Spiel stehenden Leben.
Auf der Enterprise registriert man inzwischen die drei unter Warp gegangenen klingonischen Kampfkreuzer. Die Columbia ist nicht erreichbar. Captain Archer und Dr. Phlox sprechen selbst mit Admiral Krell. Dieser kümmert sich jedoch nicht um Laborergebnisse, er will die Kolonie vernichten und die Erdenschiffe als Beute. Archer solle sich ergeben. Und so beginnt das Schiff Krells mit der Beschießung der Kolonie. Die Enterprise versucht das zu verhindern, wird jedoch ihrerseits von den beiden Begleitschiffen angegriffen. Im letzten Augenblick erscheint doch noch die Columbia und hält der Enterprise den Rücken frei.

Die Kolonie und mir ihr das Labor stehen jedoch weiter unter Beschuss. Archer hat eine Idee: Er fragt Dr. Phlox ob es möglich wäre das Heilmittel schneller herzustellen. Der Doktor erwidert, dass er dazu einen Menschen brauche. Archer stellt sich sofort zur Verfügung und erhält von Phlox eine Injektion mit dem Virus, bei ungewissem Ausgang. Auf die Frage von K'Vagh erklärt der Sternenflotten-Captain, dass das Virus die beste Waffe gegen Krell sein könnte.

Während die Columbia sich im erbitteten Feuergefecht mit den beiden klingonischen Birds herumschlägt hat Hoshi die Störfrequenzen zur Kolonie überwunden. T'Pol als Kommandantin kontaktiert Archer, der sich gerade auf einem Stuhl vor Schmerzen windet und nicht sprechen kann. Dr. Phlox jedoch bittet um Zeit und Feuerschutz. T'Pol versteht und weist die Crew an, die Enterprise zwischen Krells auf die Kolonie feuernden Bird of Prey und den Planeten zu bringen. Es entbrennt ein gnadenloser Kampf im Weltraum. Die Columbia kann wegen Ausfalls ihrer Waffen nicht mehr eingreifen. Auch die Schilde der Enterprise geben nach.

Auf der Station schlägt Captain Archer wild um sich und muss mit Hilfe von K'Vagh fixiert werden. Phlox entzieht ihm eine Ampulle Blut und lässt sie sofort auf Krells Schiff beamen. Dann spricht er mit dem Admiral: Die Probe verteile sich gerade auf seinem Schiff und werde ihn und seine Crew töten. Es gebe dank Captain Archer zwar ein Heilmittel, aber wenn der Beschuss weitergehe, sehe es schlecht mit der Heilung aus. Geschlagen muss Krell das Feuer einstellen lassen.

Der klingonische Hohe Rat will Phlox' Heilmittel im gesamten Reich verteilen und das Sterilisierungsprogramm einstellen. Auf der Krankenstation der Enterprise dankt ein geheilter, aber seines Schädelkamms beraubter Dr. Antaak seinem Kollegen Dr. Phlox aus tiefster Seele. Er bedauert noch einmal seine Schuld an der nun vorliegenden "Verunstaltung" seiner Landsleute und will sich ein anderes Fachgebiet suchen, Schädelrekonstruktion vielleicht.
Captain Archer hat dagegen einen leichten Schädelkamm bekommen und auf einmal Hunger nach Gagh. Phlox versichert ihm, dass das wieder vergehen werde. Archer bedankt sich noch einmal bei Captain Hernandez, die die Enterprise ohne Cmdr. Tucker verlässt. Archer hatte ihn gebeten noch zu bleiben, um bei der Reparatur des Antriebs zu helfen.

Bei Lt. Reed meldet sich ein letztes Mal Harris. Dieser dankt dem Sicherheitsoffizier der Enterprise für die geleistete Arbeit. Reed zeigt aber kein Interesse mehr und verbittet sich jede weitere Kontaktaufnahme. Sein einziger Befehlshaber sei nur noch Jonathan Archer, Punkt aus.




Bewertung

Vor dem Hintergrund der Fortführung der Geschichte aus "Die Heimsuchung" besticht diese Episode vor allem durch die beeindruckenden, ja einmaligen visuellen Effekte, für die man schon vorab nur die höchste Punktzahl vergeben kann.
Die Handlung selbst ist allerdings in das enge Korsett der Fortsetzung des ersten Teils und damit der Kontinuität eingebunden. Hierbei verlieren die Handlungsstränge um Lt. Reed und die "Sektion", sowie um die Augment-Klingonen zunehmend an Einfluss, bis sie am Ende allenfalls noch Randerscheinungen sind. Und das, wo sie doch mit soviel Engagement in die erste Folge eingebaut worden waren.

Wenigstens beschäftigen sich diese und die vorhergehende Folge so nah wie lange nicht mehr mit dem kriegerischen Klingonenvolk und wir erfahren durch Dr. Antaak auch ein wenig über familiäre und damit gesellschaftliche Hintergründe. Dadurch werden die Klingonen - wie schon in "Die Augments" - in ihrer Charakterzeichnung differenzierter dargestellt und nicht pauschal als gewalttätig abgetan. Auf der einen Seite steht Admiral Krell in seiner kurz angebundenen, typisch klingonischen Art, auf der anderen Seite dagegen Dr. Antaak in dem verzweifelten Bemühen, Dr. Phlox zu helfen. Ausgerechnet der brutale General K'Vagh fungiert hier als Bindeglied, denn er vereint beide Extreme. So ist er scheinbar skrupellos, wenn es um die Beschaffung von Opfern für medizinische Experimente geht, zeigt jedoch gleichzeitig Mitgefühl für die verängstigten und kranken Augment-Klingonen und verspricht ihnen bei seinem eigenen Leben Hilfe. Zuletzt hält er sogar Archer an seinem Stuhl fest, um Dr. Phlox zu helfen, das Heilmittel herzustellen und Krell aufzuhalten.

Das Hauptaugenmerk liegt gleichwohl bei Dr. Phlox und der Entwicklung des Heilmittels für die Rettung von Millionen Klingonen. Zusammenfassend gesehen sind allerdings die komplizierten Zusammenhänge bei der Entwicklung von Bakterienstämmen, dem Ausprobieren derselben an Klingonen, dann an Menschen, der tödlichen Wirkung für die einen, für die anderen aber nicht, ganz abgesehen von der ursprünglichen Virus-Geschichte, für den Zuschauer manchmal verwirrend.
Völlig aus dem Ruder läuft die Geschichte um die Augment-Klingonen, die die Enterprise überfallen hatten und nun auf Qu'Vat ebenfalls schwer krank sind. Was aus ihnen wird, geht aus der Story gar nicht mehr hervor und man fragt sich, warum sie überhaupt eingeführt wurden. Sie werden dank Phlox' Heilmittel sicherlich wieder gesund, aber irgendwie kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Plot eigentlich überflüssig war.

Ebenso wird nur unzureichend erklärt, warum die Enterprise unbedingt sabotiert werden musste. Man kann zwar vermuten, dass Krell dahintersteckte, aber dass Harris mit seiner "Sektion 31" bei so etwas überhaupt mitmacht und mal eben die Zerstörung eines Sternenflottenschiffs samt Mannschaft in Kauf nimmt, ist völlig unglaubwürdig, auch wenn man die Überlistung durch Krell in Betracht zieht. Möglicherweise erschien den Autoren dieser Plot dann auch zu konstruiert, weshalb man ihn zurückfuhr und am Ende durch Reed selbst "beerdigte". Dabei ist dessen folgenlose Wiedereinsetzung als Sicherheitsoffizier ebenso wenig glaubhaft. Er hätte eigentlich zwangsläufig mit einer Disziplinarmaßnahme bestraft werden müssen, was hier jedoch nicht passiert. Im Gegenteil, es sieht so aus, als hätte der zuvor massiv enttäuschte Archer alles vergessen und vergeben. Es hat schon Episoden bei Star Trek gegeben, wo so etwas überzeugender geregelt wurde, man denke nur an die Degradierung von Admiral Kirk zum Captain in Star Trek IV "Zurück in die Gegenwart". Nur 3 Punkte für die Handlung.

Als großes Plus sind dagegen die Spannungsmomente zu werten. Der rasante Flug der Enterprise mit Warp 5,2 und die periodischen Erschütterungen des Schiffs, die daran erinnern, dass das strukturelle Versagen kurz bevorsteht, fesseln schon zu Beginn. Der enorme Zeitdruck, unter dem Cmdr. Tucker von einem Schiff auf das andere gebracht werden muss, lässt ebenso mitfiebern. Dabei gelingt der Übergang Trips an einem Seil im Weltall mit seinem gewohnt flapsigen Kommentar zu einem wirklichen Highlight nicht nur der Folge, sondern auch der Staffel. Nach dem in dieser Sache zu erwartenden Erfolg lässt die Spannung zunächst deutlich nach, um dann zum Ende der Handlung wieder anzusteigen und sich im Kampf mit den drei klingonischen Birds of Prey und dem Beamen des tödlichen Virus auf Krells Schiff zu entladen. Kleiner Logikfehler: Trip hätte die Anweisung zum Neustart des Antriebs auch problemlos per Funk übermitteln können. Einen solchen dann auszuführen, hätten eigentlich Cmdr. Kelby und T'Pol auch hinkriegen müssen.
Trotzdem 4 verdiente Punkte für die Spannung.

Die SFX sind einfach großartig. Das beginnt schon mit dem gemeinsamen Flug der beiden Schwesterschiffe, dem Manöver der Columbia und dem Weltraumspaziergang von Trip, letzterer bei spektakulärer Kameraführung. Aber auch Details wie zum Beispiel das Übereinanderschieben der Warpfelder beider Schiffe am Display sind in nie gesehener Genauigkeit inszeniert. Keine Wünsche, was Anlage und Ausführung angeht, lässt auch der Kampf besonders der Columbia mit den Klingonen offen. Sie taucht völlig überraschend auf und feuert aus allen Rohren, genau wie man es von einem Sternenflottenschiff in so einer Situation erwartet. Klasse, und längst Spielfilmniveau. Als kleiner Gimmick sei auch das Verspeisen lebender Gagh durch Admiral Krell genannt. Es wird nichts ausgelassen. Volle 6 Punkte.

Die brutale Misshandlung von Dr. Phlox, die man aus seinem Zustand beim Auffinden durch Dr. Antaak unschwer erkennen kann, ist ein negativer Punkt des A-Plots. Sehr gut tun da die mitfühlenden Worte seines klingonischen Kollegen, der den Denobulaner tröstet und wieder aufbaut. Auch hier zeigt sich, dass eben nicht alle Klingonen gleich sind und sie sehr wohl Mitgefühl und Erbarmen für andere Spezies hegen können. Wenigstens erholt Dr. Phlox sich in Gestalt von John Billingsley auch wieder relativ schnell, arbeitet gewohnt effektiv weiter und hat auch noch Zeit zu Diskussionen mit General K'Vagh, dem er die Sinnlosigkeit der Experimente mit Augments eindringlich vor die klingonischen Augen führt. Dr. Phlox hat neben Captain Archer hier wieder den größten Anteil an der Handlung, ist aber ebenfalls streng in die Kontinuität eingebunden, was heißt, dass durch ihn hinsichtlich der verschwundenen Schädelkämme der Klingonen vorerst nichts zu machen ist.

Hoshi und Mayweather haben nicht viel von dieser Folge, sind gleichwohl auf ihrem Posten und tun ihre Arbeit zur vollen Zufriedenheit Archers und T'Pols. Letztere hat auch wieder einmal das Kommando, was schon fast zwangsläufig dazu führt, dass das Schiff von Erschütterungen heimgesucht wird. Captain Hernandez von der Columbia spielt - leider - im Hintergrund, überzeugt jedoch mit entschlossenem Eingreifen zugunsten der Enterprise beim Kampf um Qu'Vat.
Eine Erklärung, warum Trip im Gespräch mit T'Pol nicht auf den erst kurz zuvor erlebten Tagtraum eingehen will, geht aus der weiteren Handlung nicht hervor. Dass der Commander gegenüber seiner Kollegin überhaupt kein Interesse an einer Unterhaltung über solche Dinge zeigt, wirkt jedoch lebensfremd, zumal er nicht gerade als introvertiert gilt.

Fazit: Wegen der ausgezeichneten SFX und der Spannung ist diese Folge sehenswert, wegen der Handlung weniger. Hintergrundwissen über die Geschichte mit den Klingonen ohne Schädelkämme ist hilfreich.

Spannung: 4 SFX: 6 Handlung: 3 Gesamt: 4
Zusammenhänge

Die Story ist die Fortsetzung von "Die Heimsuchung". Die Augment-DNA, mit der die Seuche über die Klingonen gebracht wurde, stammt aus dem zerstörten Bird of Prey in "Die Augments". Ada Maris als schöne Kommandantin der Columbia sehen wir in dieser Folge das letzte Mal.

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Ausdruck vom: 24. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/ent4_16.htm