ENT 4.10 DaedalusDaedalusvon Erik Rabung |
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Episodenbeschreibung Hoher Besuch kommt zur Enterprise. Dr. Emory Erickson, der Erfinder des Transporters, kommt mit seiner Tochter Danica an Bord. Die Archers und die Ericksons sind quasi eine Familie, da der Entwickler der Raumschiffe und der des Transporters ständig Zeit zusammen verbrachten. Erickson hat seiner Aussage nach im Sinn, die Sternenflotte überflüssig zu machen. Er arbeitet an einem Subquanten-Teleportationssystem, welches weite Entfernungen wie die 16 Lichtjahre zwischen der Erde und Vulkan überbrücken soll. Die Experimente sollen in einem abgelegenen sternlosen Bereich der Galaxie, genannt die Öde, stattfinden. Dort wurden aus Sicherheitsgründen schon die ersten Transporterversuche durchgeführt. Das ist jetzt 15 Jahre her. Dr. Erickson, den Trip zunächst anhimmelt, sitzt wegen eines Transporterunfalls im Rollstuhl. Er erweist sich als sehr selbstbewusster Mann, der dem Chefingenieur gegenüber beinahe eifersüchtig seine Arbeiten hütet. Dennoch geht Tucker recht bald auf, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Das betrifft freilich nicht nur die Experimente. Nachdem die NX-01 die Öde erreicht, kommt es zu einer seltsamen Erscheinung auf dem Waffendeck. Als Lt. Reed und Crewman Burrows einem seltsam wabernden grob humanoiden Etwas nachspüren, wird der Crewman von diesem Phänomen überraschend am Kopf berührt. Die Folgen sind katastrophal. Der Mann stirbt mit deformiertem Schädel. Zwischen den Ericksons entbrennt ein Streit. Sie haben gewusst, dass es dieses Phänomen gibt, haben aber nicht erwartet, dass es jemanden töten könnte. Die Erscheinung wiederholt sich und die Crew deckt das Rätsel auf, wobei T’Pol durch einen erneuten Zwischenfall schwer verletzt wird und beinahe ihre Hand verliert. Das Energiewesen ist Quinn Erickson, Emorys Sohn, der angeblich vor 15 Jahren bei den Transporterversuchen starb. Sein Transportersignal ging verloren. Erickson deckt dem Captain jetzt auf, dass dieses Signal weiterhin existiert. Die Öde ist ein Subraumknoten, der in den Normalraum ragt, weswegen sich das Signal nicht so schnell verliert. Die Subquantentransportertechnologie ist eine nicht realisierbare Idee, die Erickson nur vorschiebt, um Zugang zur Öde und den Einrichtungen der Sternenflotte zu erhalten. Quinn ging verloren, da er unbedingt als Erster einen Prototyp seines Vaters ausprobieren wollte. Obwohl Emory im Grunde wusste, dass das Gerät noch nicht soweit war, ließ er es zu, da er damit beschäftigt war, vergangenem Ruhm nachzujagen. Obwohl Erickson aus Angst vor einer Ablehnung nicht einmal seinem „Quasi-Sohn“ Archer seine Pläne enthüllen wollte, hilft dieser. Auch gegen die Kritik seiner Offiziere boxt er das durch. Dabei bringt er die Enterprise in Gefahr, da das Quinn-Muster zu Schäden führt und beinahe ein Waffenlager hochjagt. Schließlich ist alles bereit. Erickson fängt das Muster seines Sohnes ein und will es wieder herstellen. 15 Jahre des Treibens durch einen Subraumknoten haben aber zu erheblichen Degenerationen geführt. Dennoch schafft er es gegen jede Wahrscheinlichkeit seinen Sohn zu rematerialisieren. Obwohl körperlich scheinbar unbeeinträchtigt stirbt der junge Mann nach wenigen Sekunden völlig verwirrt in den Armen seines Vaters. Erickson wird von der NX-Sarajevo zur Erde zurückgebracht, wo er sich für den Tod des Crewman verantworten muss. In der Nebenhandlung müssen Trip und T’Pol ihr Verhältnis klären. T’Pol ist in der Scheidung von Kos und könnte Tucker, der ihr eindeutig etwas bedeutet, jetzt näher kommen. Stattdessen zeigt sie sich nach der Heilung vom Phanar-Syndrom und dem Studium des Kir-Shara jetzt ruhiger und distanzierter. Trips Versuch, ihr wegen des Verlusts ihrer Mutter beizustehen lehnt sie ruhig, mit der glaubhaften Begründung, sie habe deswegen keine Gefühle, ab. In stillen Wassern ist aber oft mehr los, als man zunächst denkt. T’Pol ist auf der Suche nach einer neuen Lebenseinstellung. Allerdings braucht es erst einen Anstoß von Phlox, damit sie das Trip gegenüber zugeben kann. Die Vulkanierin versucht sich quasi im Guten von ihm zu trennen und mit ihm befreundet zu bleiben. Trip schafft es das mit Humor zu nehmen. „Wenigstens der Warpantrieb braucht mich noch“, ist sein Kommentar. Bewertung Das Schlechte zuerst: „Die Öde“ ist ein klassisches Baukastendrehbuch nach dem Handbuch der Autorenschule, von den Handlungssträngen über ablaufende Zeit (countdown to desaster) wurden alle üblichen Abläufe durchgenudelt. Außerdem, vergleicht man die unfassbare Größe einer astronomischen Region, in die Sternensysteme passen oder wie bei der Öde eben keine sind, und im Vergleich dazu einen menschlichen Körper, ist es geradezu lächerlich, dass das Quinn-Muster andauernd exakt auf der Enterprise auftritt. Nach dem ersten Ereignis wäre es auch absolut zu erwarten gewesen, dass Archer sein Schiff zwei drei astronomische Einheiten weit wegfliegt oder wenigstens mal fragt, ob das Phänomen die Experimente von Erickson beeinflusst. Was der Spannung extrem abträglich ist, ist die Idee von Erickson, mit einem Supertransporter die Flotte überflüssig zu machen. Wir wissen doch, dass das nicht geht. Wieso hätte sein Experiment nicht etwas ernst gemeintes wie Beamen bei Warp, was später ja funktioniert, sein können? So ist schon nach wenigen Textzeilen die Luft raus. Allenfalls die Frage, ob der junge Quinn lebendig zurückkehren kann, blieb offen. Leider ist die Herkunft der Handlung auch kein Geheimnis. Dr. Jetrels Experiment und das Experiment des alten Daystroms auf Kirks Enterprise sind Vorgänger dieser Geschichte, die einen geradezu anspringen. Die Löcher in der Handlung sind nicht dermaßen schlimm, dass sie wehtun und die Geschichte ist sauber, flüssig und lebendig geschrieben. Bei Bemerkungen über Archer senior und Zeframe Cochrane kann man die Genannten direkt vor sich sehen. Alles in allem also ist die Geschichte völlig in Ordnung, zum Gucken. Kein Highlight von Star Trek, aber handwerklich sauber. |
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Zusammenhänge Bezüge:
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-------------------------------- Ausdruck vom: 22. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/ent4_10.htm |