DS9 6.2 EntscheidungenRocks and Shoalsvon Thorsten Kroke |
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Episodenbeschreibung Die Crew um Sisko befindet sich immer noch in dem warpantriebsdefekten Jem'Hadar-Schiff, womit die Crew ja die Ketracel White-Fabrik zerstört hat, als sie von Schiffen des Dominion abgefangen werden. Sie machen eine Bruchlandung auf einem Wüstenplaneten, dabei wird Dax verwundet. Auf dem Planeten befindet sich auch eine gestrandete Jem'Hadar-Einheit mit einem verletzten Vorta, über den sich der "Dritte" - zugleich auch Führer der Kampfmaschinen - beklagt. Siskos Crew schwimmt derweil vom Meer zum Sandstrand. Auf DS9 bedrückt Kira mittlerweile ihr monotoner, nervender Tagesablauf, welcher auch den Dienst auf der Ops neben Cardassianern und Jem'Hadar beinhaltet. Es dauert zehn Tage, bis die Jem'Hadar ihr Commsystem repariert haben, aber der verletzte Vorta, dessen Verhältnis zu seinen Jem'Hadar ohnehin schon sehr angespannt ist, hat nicht mehr ausreichend White. Währenddessen sucht die Sisko-Crew in einer Höhle Schutz. Dax ist am Symbionten verletzt und benötigt in nächster Zeit ein Biobett, obwohl Bashir sie erstmal stabilisieren konnte. Auf einer Erkundung werden Nog und Garak von den Jem'Hadar gekidnappt. Zwar tischt Garak ihnen im Lager prompt eine Räuberpistole auf, aber der Vorta durchschaut ihn und sagt, dass er einen Arzt will, damit er dies hier überlebt. Er befiehlt den nervösen Jem'Hadar Siskos Crew zu beschatten, sie aber nicht anzugreifen. Zähneknirschend befolgen sie die Befehle. Jake spricht mit Kira und Odo über Vedek Yassims geplante Protestaktion gegen das Dominion, wo die beiden eine Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen befürchten. Als auf dem Planeten die Crew Nog und Garak sucht, greifen die nervösen Jem'Hadar die Offiziere an und es entbrennt ein Stellungskampf, der vom disziplinierten Dritten beendet wird, er rügt seinen Soldaten. Im Lager versteht der Vorta das Verhalten des Soldaten und seines Kommandanten nicht, was der Dritte wieder mit Zähneknirschen aufnimmt. Kira spricht mit Vedek Yassim über die geplante Protestaktion. Kira wirft der religiösen Frau eine schwarzweiße Sicht bezüglich der Besatzung vor, denn Yassim kann Kira nicht zum Widerstand und Protest gegen die Besetzer bewegen. Der Dritte will allein mit Sisko reden, der Vorta schlage einen Austausch Nogs und Garaks gegen Sisko mit Doktor Bashir vor; er führt die Verhandlung dabei recht plump, was Sisko auf den unfähigen Vorta zurückführt. Er versucht den Jem'Hadar zur Meuterei zu bewegen, indem er auf die Ereignisse anspielt, als ein Jem'Hadar-Trupp seinen Vorta erschoss, doch dieser pocht auf die "Ordnung der Dinge", nämlich dass ein Jem'Hadar einem Vorta zu gehorchen hat. Der Vorta erkläre desweiteren, dass Sisko und Bashir gehen dürften, wann sie wollten, doch Sisko traut dem Vorta nicht, er will, dass der Dritte die Sicherheit verspricht, was er auch tut. Während der Gefangenenaustausch auf dem Planeten stattfindet, versammeln sich Kira, Odo, Jake und Passanten auf dem Promenadendeck von DS9, um Vedek Yassims Protest mitzuerleben: Allerdings erhängt sich die Vedek selbst an einem Strick, ohne dass Kira es verhindern kann, so sah also der Protest von Yassim aus. Nachdem Bashir den Vorta verarztet hat, beginnt wieder Kiras nervender und gleicher Tagesablauf. Nach der gelungenen Operation schickt der Vorta die Jem'Hadar raus und erklärt, er habe nur noch eine Flasche White und könne die Jem'Hadar nicht mehr kontrollieren, daher werde er den Angriff auf die Sisko-Crew befehlen, allerdings will er Sisko den Angriff erläutern. Der Vorta schickt also seine Männer in den Tod, um selbst zu überleben, denn die Jem'Hadar werden nicht rechtzeitig das Commsystem reparieren können. Sisko hat nun keine Wahl, er muss zustimmen. Kira bricht ihren Tagesablauf ab und spricht mit Odo: Sie wollte nur eine mögliche Gewaltbewegung gegen Dukat stoppen, doch bei Yassims Selbstmord war sie geschockt über ihre eigene Handlungsunfähigkeit, sie interpretiert sich sekbst schon als Kollaborateurin. Jetzt will sie etwas unternehmen und Odo hilft ihr, den neuen Widerstand zu planen. In der Deckung spricht Sisko mit dem Dritten, er zeigt dem Soldaten den Verrat des Vorta auf, doch der Jem'Hadar bleibt stur und hart, er appelliert an die "Ordnung der Dinge", obwohl der Vorta seine Loyalität nicht verdient hat. Das Feuergefecht beginnt, die Jem'Hadar haben keine Chance. Als alle tot sind, erscheint der Vorta und ergibt sich. Bewertung "Entscheidungen" lässt sich grob in zwei Handlungsstränge unterteilen: Die Haupthandlung um Siskos Crew zeigt die schonungslose Härte des Krieges auf - hier finden keine Raumschlachten, sondern blutiger Stellungskrieg und hinterhältiges Taktieren statt, darüber hinaus erfährt man mehr über das Verhältnis zwischen Vorta und Jem'Hadar. Der Vorta zeigt sich hinterlistig wie schon lange nicht mehr, er gewinnt das Spiel, indem er seine Männer opfert und das stinkt Sisko. Er kann nichts dagegen unternehmen, er ist gezwungen, sich den Entscheidungen des Vorta anzupassen, wenn er seine Crew nicht opfern will. Zwar versucht Sisko, das Problem anders zu lösen, aber es klappt aufgrund des Loyalitätsverhältnisses zwischen Jem'Hadar und Vorta nicht. Hier sieht man deutlich, dass - egal wie schlecht der Vorta seine Soldaten behandelt und egal was sie von ihm denken - sie ihm bedingungslose Loyalität bis in den Tod bieten. Ausnahmen wie in "Die Abtrünnigen" bleiben auch Ausnahmen, jetzt im Krieg ist kein Platz für solch einen Individualismus. Die B-Handlung ist eigentlich gar keine, denn hier handelt es sich um den in den nächsten Folgen der Kampagne weitergeführten Strang: Die Rückeroberung von DS9, es entsteht hier der Widerstand. Dass eine Vedek wirklich zu solch krassen und unorthodoxen Mitteln greift, ist schon enorm und es erschreckt weiterhin, dass dies die alte Widerstandsverteranin Kira wieder wachrüttelt. Zwar hat sie schon eine Besetzung mitgemacht und geht nun mit Bedachtheit und Ruhe an die Sache, doch Yassims Tat lockt die alte Kira wieder aus der Reserve. Man darf gespannt sein, wie sich die Sache entwickelt, denn das ist ja das Hauptthema der Kampagne. Inszeniert wird das Ganze bestmöglich: Die Kameraführung war nie so genial, man wechselt wirklich treffend zwischen nahen Ansichten und weiten Panoramawinkeln. Wirklich klasse sind die Gesichter, die man vorm Stellungskrieg einfängt oder bevor die Jem'Hadar erschossen werden - das ist natürlich zurückzuführen auf die tolle Leistung aller Schauspieler, die bekannten Gesichter von O'Brien, einem reservierten und depressiv-sarkastischen Bashir und natürlich von Ben Sisko sprechen Bände. Offene und schmutzige Uniformen im sonst sauberen Trekuniversum verstärken den desolaten Eindruck, der Siskos Crew umgibt. Erwähnenswert ist auch die verschwommene Zeitlupeneinstellung, als Kira Yassims Selbstmord sieht, man ist überwältigt von den erschütternden Ereignissen, man bekommt Kiras Emotionen geradezu mit und kann so sehr gut nachvollziehen, was sie in dem Moment durchmacht. Desweiteren werden auch klar die Stärken von DS9 ausgespielt: Neben den glänzenden Charakteren werden auch frühere Ereignisse erwähnt, die Garak-und-Nog-Szene ist zum Beispiel schön, als Nog auf Garaks Verhalten in "Empok Nor" anspielt, daher drehe er Garak nie mehr den Rücken zu. Etwas zu kritisieren habe ich aber auch noch, und zwar wieder die völlig verkorkste Übersetzung des passenden englischen Titels. "Rocks and shoals" bedeutet soviel wie Felsen und Sandbänke, was zum einen auf die geographische Beschaffenheit des Planeten schließen lässt, aber auch Platz für Interpretation der DS9-Handlung lässt: Die Felsen sind zum Beispiel der Widerstand, der sich gegen die umgebenden Sandbänke durchsetzen muss, der Sand ist in einer viel größeren Menge vertreten und kann die Felsen ersticken, aber die Felsen haben eine Chance herauszuragen. Die zweite Bedeutung von "shoals" ist ja "Schwärme" und das symbolisiert noch besser die Masse des Dominions. Das Ganze einfach nur mit "Entscheidungen" zu übersetzen finde ich unpassend. Abschließend bleibt mir nur noch die Notengebung für eine grandiose Episode: Die Handlung ist "Eins", zwar fehlt der typische Star Trek-Plot, aber durch das tolle Charakterspiel und die interessanten Handlungsstränge halte ich dies für gerechtfertigt. Die Special Effects sind sowieso "Eins", denn die Raumkämpfe und die Kulisse sind schon klasse und wenn man als Zuschauer noch mit Sequenzen verwöhnt wird, wie das Jem'Hadar-Schiff hinten im Meer versinkt, dann ist das schon lobenswert. Die Spannung ist passend zur Handlung sehr dicht, allein die Atmossphäre auf dem Wüstenplaneten kann der Zuschauer neben Kiras nervendem Tagesablauf richtig fühlen und die unvorhersehbaren Ereignisse fördern die Spannung noch mehr. Auch hier die "Eins". |
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Zusammenhänge
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-------------------------------- Ausdruck vom: 22. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/ds6_2.htm |