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Episodenbeschreibung
Der Händler Tiron findet Gefallen an Major Kira, doch seine Avancen stoßen
auf wenig Gegenliebe und um ihn loszuwerden behauptet Kira, Odo sei ihr
Liebhaber. Tiron begibt sich daraufhin in Quarks Holosuite, welche ihm
aber nicht seine Befriedigung verschaffen kann. Er beauftragt Quark
damit, ein Holosuiteprogramm von Kira zu gestalten.
Inzwischen ist die Defiant mit Sisko, Dax, O'Brien und Bashir an Bord
unterwegs, um den Gammaquadranten weiter zu erforschen. Sie stoßen
dabei auf einen Planeten, der wie aus dem Nichts auftaucht. Sie werden
von Seltin, der Anführerin ihrer Siedlung gerufen. Sie lädt die Crew
der Defiant zum Essen auf den Planeten ein. Dort erklären die
Bewohner der kleinen Siedlung, dass ihr Planet aus bisher noch
ungeklärter Ursache zwischen zwei Dimensionen hin- und herwechselt. Die
letzten 60 Jahre hat der Planet Meridian in der anderen Dimension
verbracht. Dort haben alle Bewohner keine körperliche Form. Die
Dimensionswechsel gestalten sich jedoch unregelmäßig. Während die
Phasen in der körperlichen Dimension immer kürzer werden, verbringen
die Bewohner immer größere Zeit in der nicht körperlichen Dimension.
Sie altern nur in der körperlichen Dimension, die jedoch in 12 Tagen
schon wieder beendet sein wird.
Die Crew der Defiant kehrt zusammen mit Deral, dem Wissenschaftler der
Siedlung, auf die Defiant zurück. Sisko schickt eine Sonde zur Sonne
des Systems, denn Deral ist davon überzeugt, dass die Sonne die
Dimensionswechsel auslöst. Bis die Ergebnisse der Sonde ausgewertet
sind, lädt Deral Dax auf Meridian zu einem Spaziergang ein. Die
beiden scheinen Gefallen aneinander zu finden.
Auf Deep Sace Nine versucht Quark inzwischen vergeblich Kira in eine
Holosuite zu locken, um damit ein Holobild von ihr zu machen, welches
er benötigt, um das von Tiron gewünschte Programm zu erstellen.
Dax und Deral haben sich ineinander verliebt und beginnen eine Beziehung.
Die Crew der Defiant findet einen Weg, die Dimensionswechsel zu
stabilisieren, allerdings brauchen die Vorbereitungen einige Zeit und
Meridian wird dann schon wieder in der anderen Dimension sein.
Für die Bewohner heißt das, dass sie erst in 60 Jahren wieder eine
längere Zeitspanne in der körperlichen Form leben können. Deral
entscheidet sich deswegen, Meridian zu verlassen und mit Dax nach Deep
Space Nine zu gehen. Er trifft alle Vorbereitungen und lässt sich nur
noch ein letztes Mal auf den Planeten beamen, als Dax feststellt, dass
Deral Meridian nicht wirklich verlassen will. Als sie dies bemerkt,
bietet sie Deral an, auf Meridian zu bleiben und mit ihm zusammen in
die andere Dimension zu gehen.
Quark versucht inzwischen mit einer Holokamera ein Bild von Kira zu
bekommen, doch auch dieser Versuch schlägt fehl. Daraufhin dringt er
in die personenbezogenen Dateien der Station ein und holt sich dort
seine Informationen. Odo bemerkt dies jedoch und informiert Kira.
Kira und Odo haben inzwichen das Holosuiteprogramm umgeschrieben und
auf Tiron wartet jetzt nicht mehr Kira, sondern Quark. Der empörte
Tiron verlässt wütend die Bar und verspricht Quark Rache.
Bashir trifft inzwischen Vorbereitungen, damit Dax den Dimensionswechsel
übersteht. Sie verabschiedet sich von allen an Bord und kehrt nach
Meridian zurück. Als der Dimensionswechsel beginnt, geht jedoch etwas
schief. O'Brien stellt fest, dass Dax' Anwesenheit die Übergangsmatrix
stört und damit den Dimensionswechsel unterbricht. Sisko beamt Dax
sofort auf die Defiant und Meridian verschwindet in die andere Dimension.
Auf der Defiant bleibt eine traurige Dax zurück.
Bewertung
Liebesgeschichten, in denen die Hauptpersonen von Serien beteiligt sind,
haben fast immer ein Problem. Sie sind meistens nur mäßig spannend, da
von Beginn an klar ist, wie die Folge enden wird.
Liebesgeschichten gab es schon immer in Serien, auch in Star Trek haben
die Romanzen der Hauptpersonen Tradition. In TOS hatte Kirk fast in jeder
zweiten Folge eine neue weibliche Eroberung zu verbuchen. Damals stellte
das jedoch noch nicht das Problem dar, denn es gab kaum eine Folge, in
der die Romanze im Vordergrund stand. Zudem waren Kirks Romanzen
eigentlich immer nur eines von vielen Elementen einer Story und sie trugen
zwar oft einen wichtigen Teil zur Handlung bei, waren jedoch nie der
Hauptbestandteil.
TNG fing damit an, einer Liebesgeschichte auch durchaus mal eine ganze
Folge oder zumindest den Hauptteil der Handlung zu widmen (zum Beispiel
in 6.19: Der Feuersturm). Gleichzeitg galt leider der Grundsatz, dass
eine Hauptperson nie eine feste Bindung eingehen durfte, schon gar
nicht zu einer anderen Hauptperson, denn dadurch wären die Darsteller
ja für eventuelle schnelle Abenteuer mit einem Gastcharakter in
anderen Folgen nicht mehr frei. Erst in der zweiten Hälfte von DS9 und
in Voyager erkannten die Autoren, welches Potenzial sie damit
verschenkten und so hatten Will Riker und Deanna Troi in TNG etliche
Affären und kurze Beziehungen, bis sie dann endlich in
Star Trek IX - Der Aufstand zusammenkommen
durften. Mit Tom Paris und B'Elanna Torres in Voyager wurde ebenfalls
gezeigt, dass feste Beziehungen in einer Serie dieser nicht unbedingt
schaden müssen.
Doch diese Erkenntnis hatten die Produzenten von DS9, wie gesagt, erst
später und so durfte Dax
hier noch einmal eine kurze Beziehung haben und auch in dieser Folge
zeigt sich überdeutlich, welches Problem diese Liebesgeschichten haben.
Schon als klar wird, dass die Folge auf eine Liebesbeziehung zwischen
Deral und Dax hinsteuert ist es klar, dass die Beziehung unglücklich
enden wird, denn als TV-Zuschauer weiß man, dass Deral Dax nie nach DS9
begleiten wird, da sich die Produzenten ansonsten mit der Dax-Figur
viel zu früh festlegen würden. Noch viel unglaubwürdiger ist die zweite
Variante, dass Dax auf dem Planeten verbleibt. Wenn das wirklich
passieren würde, hätten die Fans schon Monate vor der Ausstrahlung der
Folge erfahren, dass Terry Farrell, die Dax-Darstellerin, die Serie
verlässt.
Die einzige spannende Frage die verbleibt, ist letztendlich die nach
dem Grund des Scheiterns der Beziehung. Doch selbst hier kann die Folge
nicht überzeugen, denn der Grund setzte sich letztendlich aus
langweiligem Technogeschwätz zusammen.
Da die Handlung von Anfang an sehr durchschaubar ist, wirkt auch die
Abschiedsszene zwischen Sisko und Dax gezwungen und geht einem als
Zuschauer damit auch nicht wirklich nahe.
Hinzu kommt, dass Dax Entscheidung auf dem Paneten zu bleiben,
unglaubwürdig erscheint. Die Liebesbeziehung wurde zwar gut inszeniert
und die Chemie zwichen den beiden Darstellern stimmt durchaus, man
nimmt ihnen auch ihre Beziehung ab, doch es erscheint trotzdem zu
weit hergeholt, dass Dax nach nur 12 gemeinsamen Tagen mit Deral
bereit ist, ihre Sternenflottenkarriere, ihren Posten auf DS9 und
ihre Freunde aufzugeben, um mit Deral die nächsten 60 Jahre in einem
körperlosen Zustand zu verbringen.
Beim Planeten Meridian handelt es sich leider mal wieder um das
langweilige Weltraumphänomän der Woche, welches den Zuschauer nun
absolut nicht zu fesseln vermag. Hinzu kommt, dass Sisko mit der
Defiant mal wieder aus einem völlig nichtigen Grund im Gammaquadranten
herumdüst. Warum sollte Sisko sich um die Erforschung des
Gammaquadranten kümmern, er hat schließlich eine Aufgabe auf DS9.
Wenn tatsächlich eine Erforschung stattfinden sollte, dann wird diese
bestimmt nicht von Sisko oder der Defiant durchgeführt, sondern von
einem Forschungsschiff der Sternenflotte.
Merwürdig erscheint auch Derals Aussage, dass die Siedlung auf Meridian
in den letzten Jahrzehnten/Jahrhunderten kleiner wurde. Er erklärt,
dass sich die Bewohner nur dann vermehren, wenn sie sich im
körperlichen Zustand befinden, doch das trifft auf den Alterungsprozess
und damit auch das Sterben genauso zu. Warum sollte die Siedlung also
kleiner werden, oder sogar vom Aussterben bedroht sein?
Die B-Handlung auf der Station ist um einiges interessanter als der
Meridian-Handlungsstrang. Quarks Versuche, einen Kunden damit
zufriedenzustellen, ein Holoprgrogramm von Kira anzufertigen, war
um einiges origineller und auch interessanter als die Haupthandlung
und der Schlussgag war wirklich gelungen. Tirons Drohung, es Quark
heimzuzahlen, wurde leider nie wieder aufgegriffen.
Dies ist die zweite von insgesamt drei DS9-Folgen der dritten Staffel, die
unter der Regie von Riker-Darsteller Jonathan Frakes entstanden. Außerdem
ist zum ersten Mal Jeffrey Combs zu sehen. Er spielt hier Tiron, wurde
aber bei Star Trek bekannt durch die wiederkehrenden Rollen des
Ferengi Brunt und des Vorta Weyoun.
Alles in allem stellt die Folge einen ziemlich langweiligen Beitrag zur
dritten DS9-Staffel dar. Es gibt an der Handlung an sich nicht viel
auszusetzen, sie hat wenig logische Schwächen, sie ist solide erzählt.
Das Problem ist viel eher, dass sie einfach uninteressant ist. Das
triftt auch auf die gesamte Folge zu, sie ist nicht wirklich schlecht,
nur ist man inzwischen von Deep Sace Nine deutlich Besseres gewohnt.
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