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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 48300
Gerade als Major Kira sich von Jadzia Dax überreden ließ, mit ihr in die
Holosuiten zu gehen, um Antigravitationssegeln zu machen, kommt ein Ruf vom
bajoranischen Zentralarchiv für sie herein.
Eine Archivarin, die an einer Studie über die Strafanstalt Elemspur
arbeitet, will Kira befragen. Verwirrt muss sie erfahren, dass in den
cardassianischen Aufzeichnungen steht, sie wäre dort gewesen.
In der fraglichen Woche, in der sie angeblich in Elemspur gewesen ist, war
sie jedoch mit der Widerstandszelle in den Bergen. Odo konnte ihre
angeblichen Zellengenossen finden und Kira befragt den einzigen
Überlebenden. Dieser scheint sie zu kennen, obwohl das unmöglich ist. Kira
Nerys muss der Sache auf den Grund gehen und fliegt nach Bajor hinunter.
Wieder einmal treffen sich Bashir und Garak im Replimaten. Garak hat seinen
Laden geschlossen, da durch den Krieg wenig Geschäfte laufen. Sie plaudern
und Garak beneidet den Doktor um seine vielen Reisen, denn er könne die
Station nicht verlassen. Bashirs Fragen blockt er jedoch gekonnt ab.
Es kommt wieder eine Transmission von Bajor herein, Kira wird vermisst.
Gleichzeitig wacht Kira in einem Raum auf und bei einem Blick in einen
Spiegel sieht sie eine Cardassianerin. Ein Cardassianer sagt ihr, sie
würden ihr nur helfen und man hätte sie nach Hause geholt. Sie wäre Iliana
Ghemor, eine Langzeitagentin des Obsidianischen Ordens, und man hätte ihr
Gedächtnis verändert. Nun würden durch ein Medikament ihre Erinnerungen
bald wieder hervortreten. Der Mann, Entek, erklärt weiter, man hätte vor
zehn Jahren eine bajoranische Terroristin, Kira Nerys, entführt und durch
eine Agentin mit deren Aussehen und Gedächtnis ausgestattet ersetzt. Kira
glaubt kein Wort davon.
Auf DS9 läuft die Suchaktion auf Hochtouren, aber bisher ohne Erfolg. An
der Stelle, wo man Kira zuletzt gesehen hatte, konnte man elektrostatische
Strahlung messen, welche durch einen Transporterstrahl oder durch einen
Phaserschuss verursacht worden sein kann.
Entek bringt nun einem Mann herein, Legat Tekeny Ghemor, der behauptet, ihr
Vater zu sein. Er gibt sich besorgt und freut sich offenbar. Sie glaubt ihm
nichts. Er gibt ihr noch Zeit, sich wieder zu erinnern.
Als Bashir gerade seinen Dienst beenden will, kommt Garak mit einer
wichtigen Information bezüglich Major Kira.
Tekeny Ghemor ist weiter freundlich und bringt Kira etwas Bajoranisches zu
essen. Ghemor gibt sich die Schuld dafür, dass "seine Tochter"
sich nicht mehr erinnern kann, weil sie diesen Auftrag annahm und er es
nicht verhindert hat.
Garak weiß, wo sich Major Kira befindet, er ziert sich aber - bis Sisko
ihn mit der bajoranischen Regierung erpresst, für die er ein Dorn im Auge
ist. Er soll mitkommen, um Kira zu befreien. Die Defiant wird falsche
Sensorsignale aussenden, die sie wie einen koperianischen Frachter aussehen
lassen.
In Ghemors Haus wird Entek ungeduldig. Er will Kira Fragen stellen, denn es
wäre schon genug Zeit vergangen, sich zu erinnern. Ghemor lässt das nur
sehr ungern zu.
Als Kira dem Verhör standhält, zeigt Entek ihr den Leichnam von Kira
Nerys. Und als er ihr dann auch noch Geschehnisse aus ihrer Vergangenheit
präsentiert, stutzt Kira.
Als sie fliehen will, kommt Ghemor und warnt sie. Man würde sie entdecken. Freundschaftlich
- ja sogar väterlich - rät er ihr, sich die Aufzeichnung von Iliana Ghemor
anzusehen.
Die Defiant fliegt durch cardassianisches Gebiet. Odo erwischt Garak, der
vor den Phaserkontrollen herumschlendert. Gerade als Sisko ihn in das
Quartier verbannen will, kommen zwei Kriegsschiffe der Galor-Klasse näher.
Ein Gul meldet sich und fragt Commander Sikso, der auf dem Bildschirm wie
ein Kobheerianer aussieht, nach dem Grund ihres Fluges. Gul Benil will eine
Inspektionstruppe an Bord schicken und die Crew kommt in Bedrängnis, denn
wenn die Schiffe noch näher kommen, ist ihre Tarnung nutzlos.
Da tritt Garak in Aktion: Er lässt den Holofilter deaktivieren und befielt
dem Gul seine Schiffe abzuziehen. Dabei verwendet er einige geheime Codes,
die dann auch richtig sind und die Schiffe fliegen davon. Nach dieser
brillanten Vorführung meint er, das hätte er einmal gehört, als er
jemandem die Hosen gekürzt hat. Nun können sie weiter fliegen.
Kira wird immer weiter verhört und ihre Verfassung wird schlechter. Sie ist
augenscheinlich verunsichert. Als Ghemor hereinkommt, beendet er das Verhör
und schickt einen wütenden Entek weg. Der Legat kann nicht mehr mit
ansehen, wie "seine Tochter" zerbricht und will ihr helfen, zu
fliehen.
Später bringt Ghemor einen jungen Mann mit, Ari, der Kira bei der Flucht
helfen soll. Es stellt sich heraus, dass beide Dissidenten sind. Der Legat
meint, ihn schützt seine Position im Zentralkommando und Leute wie Ari
wären die wahren Helden.
In dem Moment, als Kira erkennt, dass alles zu sehr zusammenpasst, kommen
Entek und zwei bewaffneten Agenten herein. Kira wurde nur gekidnappt, um den
mutmaßlichen Dissidenten Ghemor zu entlarven, denn er würde Kira helfen. Als
Ari sich wehren will, erschießt Entek ihn.
In dem Moment kommen Sisko, Garak und Odo herein und Odo kann Entek
entwaffnen. Dieser warnt Garak, nach dieser Aktion würde der Orden sein
Dasein nicht länger ignorieren. Als Garak sich umdreht, um wieder zu
verschwinden, zieht Entek eine versteckte Waffe - doch Garak ist schneller -
und er löst sich im Phaserfeuer auf.
Zurück auf DS9 bringt Kira Tekeny Ghemor zur Luftschleuse. Es stellte sich
heraus, dass der vermeintliche Zellengenosse Kiras in Elemspur offenbar ein
cardassianischer Agent war und untergetaucht ist.
Die echte Iliana Ghemor ist vielleicht noch am Leben - oder auch nicht.
Ghemor warnt Kira noch vor Garak, man könne ihm nicht trauen. Kira
hat noch eine Kette von Iliana in ihrem
Besitz und Tekeny will, dass sie sie behält, denn bis er Iliana findet, ist
sie die Person, die ihm am nächsten steht. Kira gesteht, dass Ghemor ein
ehrbarer Mann ist. Seine Tochter könne sich glücklich schätzen.
Bewertung
Was für eine Episode. "Die zweite Haut" hat für mich alles, was
eine Deep Space Nine-Episode haben muss. Sie ist spannend, interessant und
liegt einem guten Drehbuch zugrunde.
Kiras Charakter wird weiter entwickelt, denn sie merkt, dass nicht alle
Cardassianer überhebliche Schlächter sind, gegen die sie in der
Besatzungszeit gekämpft hat. Manche setzen sogar ihr Leben ein, um das Volk
aus dem eisernen Griff des Obsidianischen Ordens und des Zentralkommandos
zu lösen. Damit haben Tekeny Ghemor und Ari mit ihr mehr gemeinsam, als sie
dachte.
Man leidet mit Kira und fragt sich im Verlauf der Episode, ob sie nicht
wirklich die Angentin ist und die Erinnerungen vom Obsidianischen Orden
bekam.
Doch nicht nur Kira finde ich in dieser Episode sehenswert. Lawrence
Pressman alias Tekeny Ghemor brilliert in seiner Verkörperung des
cardassianischen Legaten und Vater einer Tochter. Es ist nachvollziehbar,
dass er Kira, von der er noch immer glaubt, sie wäre seine Tochter, zur
Flucht verhilft, damit der Orden sie nicht zerstört - auch wenn es ihm weh
tut, sie wieder zu verlieren.
Des Weiteren zeigt sich wieder einmal, dass in Garak mehr steckt, als nur
ein kleiner Ex-Agent des Ordens. Gekonnt rettet er die Defiant-Crew,
obwohl er das eigentlich nicht tun wollte, um danach sofort wieder in die
Rolle des unbescholtenen Schneiders zu schlüpfen.
Interessant ist es weiterhin, dass es eine Dissidentenbewegung auf
Cardassia gibt, die sogar bis in das Zentralkommando vordringen konnte.
Diese Episode brilliert auch ohne viele Special-Effects, obwohl die
Kulissen überzeugend waren, sowie auch der Schuss auf Entek und Odos Formwandeln.
Diese Folge lebt durch das grandiose Drehbuch, die neuen Handlungsstränge
und die schauspielerischen Leistungen.
Deshalb vergebe ich die höchste Gesamtpunktzahl.
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