|
Episodenbeschreibung
Auf der Voyager wird der 315. Jahrestag des ersten
Kontakts der Vulkanier mit der Erde gefeiert, als Cmdr.
Chakotay die Nachricht überbringt, dass soeben mehrere
Hundert talaxianische Lebenszeichen geortet wurden.
Der Ursprung der Lebenszeichen liegt in einem großen
Asteroidenfeld, in das nur der Delta Flyer eindringen kann.
Neelix, Tom und Tuvok machen sich auf die Suche und
entdecken einen großen Asteroiden, in dessen Innern sich
tatsächlich Talaxianer zu befinden scheinen. Da wird der Flyer
jedoch von mehreren Explosionen erschüttert, die zur
Beschädigung führen und zur Notlandung auf dem Asteroiden
zwingen. Durch das harte Aufsetzen werden die drei Insassen
bewusstlos.
Neelix erwacht im Innern des Asteroiden, wo er von einer
talaxianischen Frau gepflegt wird. Er erfährt, dass sich
die Talaxianer seit Langem auf der Flucht vor verschiedenen
Feinden befinden und vor fünf Jahren in diesem Asteroiden
eine Heimat gefunden haben. Er darf die Gebäude begutachten und wird
anschließend zum Flyer geführt, wo Tuvok und Tom
bereits mit Reparaturen beschäftigt sind.
Die Talaxianer sind sehr scheu und misstrauisch, da sie
mit Fremden nur schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Sie bitten deshalb die Voyagercrew darum, schnellstmöglich wieder
abzureisen.
Kurz bevor der Flyer startbereit ist, wird Neelix jedoch
Zeuge eines Zwischenfalls: Eine Gruppe Fremder, die
Besitzer des Asteroidenfeldes, ist aufgetaucht, um ihren
Anspruch auf Nutzung auch dieses Asteroiden geltend zu machen.
Das würde jedoch seine Sprengung erfordern. Die Talaxianer
haben nur noch ein Schiff zur Verfügung, wodurch eine
schnelle Evakuierung unmöglich ist. Sie erhalten troztdem
nur drei Tage Zeit, um den Asteroiden zu verlassen,
ansonsten werde er trotz ihrer Anwesenheit gesprengt.
Neelix bietet seine Hilfe an und bittet die Fremden um
Verhandlungen. Diese scheitern jedoch und den
Talaxianern droht weiterhin die Vertreibung. Ein absolut
sicherer Klasse-M-Planet ist nicht zu finden, wodurch
Neelix über eine Alternative nachdenken muss.
Mit Hilfe Cmdr. Tuvoks schlägt er den Talaxianern vor,
um den Asteroiden ein Kraftfeld zu errichten. Die Emitter
müssten vom talaxianischen Schiff aus in die Oberfläche
geschossen werden und Neelix würde mit seinem Schiff derweil
Feuerschutz bieten.
Kurz vor Vollendung des Vorhabens werden die Talaxianer
dann auch von den Minenbesitzern angegriffen. Nach
einem Feuergefecht bleibt Neelix nur noch eine
Verzweiflungstat, jedoch wird er kurz vor Zerstörung
seines Schiffes durch Cpt. Janeway im Delta Flyer gerettet
und der Schutzschild kann aktiviert werden. Nach einiger
Zeit geben die Minenbesitzer die Beschießung auf und
ziehen sich zurück.
Neelix kehrt auf die Voyager zurück, jedoch fühlt er sich
nicht mehr richtig wohl an Bord. Cpt. Janeway schlägt vor,
mit ihm einen permanenten Botschafter der Föderation im
Deltaquadranten zu stationieren. Neelix ist erleichtert
und nimmt das Angebot erfreut an.
Unter großer Anteilnahme der Crew verlässt er die Voyager
und kehrt zu seinem Volk auf den Asteroiden zurück.
Bewertung
Bei dieser Episode heißt es: Vergesst die Handlung, dies
ist der Abschied von Neelix!
Der Inhalt kann man schnell vergessen, da von zahlreichen
Western bekannt. Gerade noch unterhaltsam und sehr
oberflächlich und klischeehaft wird das Problem der
Talaxianer und dessen Lösung erzählt. Diese Episode
bezieht ihre Attraktivität rein durch das Wissen um Neelix'
Abschied.
Der Talaxianer war sicherlich fast durchweg ein
unterentwickelter Charakter der Serie, der kaum Möglichkeiten
zu großartiger Weiterentwicklung hatte. Hier wird
nun bis auf wenige Ausnahmen auf Rückblicke verzichtet
und sich voll auf seine Bindungen auf dem Schiff
konzentriert.
Besonders sticht natürlich sein Verhältnis zu Tuvok
hervor, der hier erstmals auf seine Art Gefühle für
Neelix offenbart. So gehört auch der Abschied von Neelix
zu den großen emotionalen Momenten bei Voyager, denn es
kann den Zuschauer schon zu Tränen rühren, wenn man Tuvok
sieht, wie er sich von dem praktisch einzigen wirklichen
Freund auf der Voyager verabschiedet. Insofern ist dies
kurz vor dem Serienfinale auch noch eine Weiterentwicklung
des Tuvok-Charakters.
Dabei erscheint es eigentlich unnötig, den Charakter Neelix
jetzt noch buchstäblich aus der Voyager aussteigen zu lassen.
Er hätte sehr wohl mit der übrigen Crew auf der Erde landen
können, auf der es im 24. Jahrhundert sowieso von Aliens
aller Art wimmelt. Man hätte da nicht einige Überlebende
seiner Spezies auf einem Asteroiden einbauen müssen, eine,
wie gesagt, ohnehin sehr fragwürdige Story, die an Logik rein
gar nichts erkennen lässt. Aber es war offenbar der Wille
der Autoren bzw. der Macher der Serie und so müssen sich die
Zuschauer von dem manchmal nervigen, im Grunde aber
liebenswerten Charakter Neelix verabschieden.
In der Nachbetrachtung sollte jedoch nicht vergessen werden, dass er
als Moraloffizier und Küchenchef einen nicht zu unterschätzenden
Beitrag zum Zusammenhalt der Voyagercrew geleistet hat. Als
Beispiel ist besonders der Vaterersatz für Naomi Wildman
hervorzuheben. Gerade solche ungewöhnlichen Außerirdischen
wie Neelix sind ein wichtiges Element der Kommunikation und
des lebenswichtigen Zurechtfindens von Sternenflottencrews
in fremder, zumeist feindlicher Umgebung. Insofern wären ihm
bei seiner Ankunft auf der Erde sicherlich viele Ehrungen zuteil
geworden, die es ihm ermöglicht hätten, sein Leben auf diesem
Planeten, zum Beispiel als Betreiber eines Restaurants, ohne
Probleme fortzuführen, denn von seinem Heimatplaneten hatte er
sich ja innerlich schon längst verabschiedet.
So bleibt es beim Abschied des Talaxianers und die Voyager fliegt
wieder um ein Besatzungsmitglied ärmer dem Finale entgegen.
|
|