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Episodenbeschreibung
B´Elanna Torres gerät bei dem Versuch, eine Sonde
zurückzuholen, in einen Ionensturm, wobei ihr Shuttle
schwer beschädigt wird. Sie schafft es jedoch, zur
Voyager zurückzukehren, einzig die Landung an Bord des
Schiffes verläuft etwas hart.
Als sie sich zur Erholung auf ihr Quartier begibt, erhält sie
Besuch von Chakotay, der ihr ein Wrackteil präsentiert,
das in einer der Shuttlegondeln eingeschlagen war. Zu
B´Elannas Überraschung befindet sich das Zeichen des
Klingonischen Imperiums darauf. Sie vermutet, dass die
Borg einen Bird of Prey assimiliert hatten und dadurch das
Teil in den Deltaquadranten gelangte.
Chakotay überlässt ihr den interessanten Fund, doch
kurz darauf wird B´Elanna von Halluzinationen geplagt.
Sie sieht Blut aus dem Metallteil austreten und hört
laute klingonische Schreie.
Sie lässt den Gegenstand sofort intensiv untersuchen,
doch es kann nichts Auffälliges gefunden werden.
Daraufhin unterhält sie sich mit Tuvok, der vermutet,
dass das Artefakt ihre Fantasie beflügelte, da
B´Elanna permanent ihre klingonische Abstammung
unterdrücke. In seinem Quartier greift er sie plötzlich mit
einem Bat'leth-Schwert an und beschimpft sie als feige und
unehrenhaft. Anschließend wirft er sie hinaus.
Am Abend wird zur Feier des Fundes eine klingonische
Party gefeiert, was B´Elanna als unangenehm empfindet.
Während Cpt. Janeway eine Rede hält, sieht B´Elanna
plötzlich einen klingonischen Krieger auftauchen, der die
gesamte Crew und anschließend sie selbst tötet.
Sie erwacht auf der sogenannten Barke der Toten, einem
Segelschiff, das dem klingonischen Mythos nach die
unehrenhaften toten Krieger nach Gre'thor, in die Hölle,
befördert.
Der Kapitän des Schiffes weist B´Elanna darauf hin, dass
ihre Zeit jedoch noch nicht gekommen sei. Während sie in
ihrer Verzweiflung versucht, ihn anzugreifen, sieht sie, wie
ihre Mutter auf der Barke erscheint. Im selben Moment
erwacht sie auf der Krankenstation der Voyager, wo Tom
ihr mitteilt, dass sie leblos im dahintreibenden Shuttle
gefunden wurde. Sämtliche Ereignisse auf der Voyager
hätten nie stattgefunden, sie lag bei ihrer Ankunft im Koma
und konnte im letzten Moment wiederbelebt werden.
Chakotay teilt B'Elanna mit, was sie erlebt hatte, und dass sie
nun befürchte, dass ihre Mutter gestorben sei und sich auf dem
Weg zur klingonischen Hölle befinde. Chakotay deutet
ihre Erlebnisse als Symbole, die ihr Unterbewusstsein
während ihres Komas erzeugt habe. B´Elanna erzählt, dass sie
vor zehn Jahren zum letzten Mal mit ihrer Mutter gesprochen
habe und diese nun wohl für die Unehre ihrer Tochter bestraft
werden solle.
B´Elanna schlägt in einigen klingonischen Schriftrollen
nach und kommt zu dem Schluss, dass sie auf die Barke
der Toten zurückkehren muss, um die Verantwortung für ihr
Leben auf sich zu nehmen.
Trotz starker Bedenken genehmigt Cpt. Janeway den
Versuch, sie in den selben komatösen Zustand zu
versetzen wie auf dem Shuttle. Das Experiment gelingt
und B´Elanna findet sich erneut auf der Barke wieder.
Sofort macht sie sich auf die Suche nach ihrer Mutter, die
unter Deck gefangen gehalten wird. Das Zusammentreffen
führt sofort zum Streit. Ihre Mutter wird wütend,
als B´Elanna ihr vorschlägt, dass sie die Verantwortung
für ihr Leben übernehmen, sie dadurch retten und anschließend
durch Wiederbelebung fliehen wolle. Ihre Mutter weist
sie darauf hin, dass sie immer noch nicht den
klingonischen Glauben verstanden habe und sie lieber in
der Hölle schmoren würde, als durch einen Betrug ins Sto'Vo'Kor
zu gelangen.
B´Elanna wendet sich eigenmächtig an den obersten Klingonen
auf der Barke, doch dieser durchschaut ihre Absichten. Er will
ihre Mutter erst freilassen, wenn B´Elanna die Tore zur
Hölle durchschritten hat. Sie trifft daraufhin die Entscheidung,
tatsächlich für ihre Mutter zu sterben und betritt die Hölle.
Plötzlich befindet sie sich auf einer düsteren Voyager. Neelix
erklärt ihr, dass dies ihre persönliche Hölle sei, da sie sich
nie auf der Voyager wohl gefühlt habe. Sie trifft auf die Crew,
die ihr nacheinander ihre negativen Eigenschaften vorwirft.
Unversehens ist sie wieder auf der Barke der Toten bei ihrer
Mutter, die B´Elanna erklärt, dass sie die "Reise" immer
noch nicht verstehen würde und das Ritual daher bedeutungslos sei.
Sie erklärt B´Elanna, dass sie daher das Leben wählen solle.
Plötzlich ist sie von der Voyager-Crew umringt. Tuvok
fordert sie zum Kampf. B´Elanna schreit die Crew an, was
denn jeder einzelne von ihr erwarte. Sie erhält zur
Antwort, dass man nur SIE wolle, sonst nichts. B´Elanna
erklärt, dass sie das permanente Kämpfen satt habe,
woraufhin ihre Mutter ihr erklärt, dass sie nun den ersten
Schritt der Reise hinter sich habe und man sich
wiedersehen würde.
In diesem Moment erwacht sie auf der Krankenstation und
ist froh, am Leben zu sein.
Bewertung
Diese Episode ist für Klingonen-Fans ein Fest. Selten
wurde bei Star Trek so detailliert auf einen klingonischen
Mythos eingegangen.
Der neutrale Betrachter wird jedoch zuerst mit etwas
Verwirrung zurückgelassen. Was hat es denn nun mit der
klingonischen Hölle auf sich? War alles nur Einbildung?
Ich muss gestehen, mir wurde der gesamte Sinn dieser
Folge erst beim zweiten Anschauen klar. Bei der ersten
oberflächlichen Betrachtung wirkte alles sehr wirr und
zusammengestückelt. Ich dachte, hier würde die Serie
erneut vom atheistischen Star Trek-Kurs abweichen und
zeigen, dass es eben doch mehr, als das rein
wissenschaftlich Erklärbare gibt (wie schon in der Folge
"Das Ritual"). Erst bei genauerem
Hinsehen wurde klar, dass es sich tatsächlich um B´Elannas
Unterbewusstsein handelte, das gegen die permanente
Unterdrückung ihrer klingonischen Hälfte rebellierte.
Spätestens nachdem am Schluss B´Elannas Mutter ihr
mitteilte, dass man sich vielleicht nach ihrer Rückkehr
wiedersehen würde, erscheint dieser Vorfall verständlicher.
Alles in allem ist diese Folge vor allem für Klingonen-Fans
empfehlenswert, man kann einen weiteren Aspekt
dieser kriegerischen Kultur kennenlernen. Leider stieß die
angewandte Computeranimation bei der Darstellung des
Meeres und des Eingangs zur Hölle an ihre Grenzen. Es
kam höchstens ein bisschen PC-Game-Flair dabei auf.
Zum Glück wurde dieses Manko durch die - wie immer -
liebevolle Klingonen-Ausstattung wettgemacht.
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