Deutscher StarTrek-Index  
  6.2 Überlebensinstinkt  
  Survival Instinct  
 

von Michael Dufner

 
 
 

Episodenbeschreibung

Rückblick: Ein Borgschiff stürzt auf einem unbewohnten Planeten ab. Seven und drei weitere Borg überleben.

Gegenwart: Die Voyager dockt an einem großen Außenposten der Markonianer an, auf dem viele unterschiedliche Spezies leben. Innerhalb kürzester Zeit ist das Schiff bevölkert von zahlreichen neugierigen Wesen. Seven of Nine und Naomi Wildman befinden sich im Kasino, als plötzlich ein Fremder herantritt, und Seven die synaptischen Relais ihrer alten Unimatrix zum Kauf anbietet. Seven erinnert sich an die Zeit vor acht Jahren, als ihr Borgschiff abstürzte und nur sie und drei weitere Drohnen überlebten. Sie kauft dem Fremden die Borgimplantate ab, der kurz darauf unbemerkt telepathischen Kontakt mit zwei weiteren Fremden auf der Voyager aufnimmt.

Rückblick: Die vier überlebenden Borg auf dem Planeten wollen einen Peilsender herstellen und benutzen dazu Implantate einer toten Drohne. Bei einem der Überlebenden treten plötzlich Erinnerungen an seine religiösen Ansichten vor der Assimilierung auf. Seven verbietet jeglichen Rückfall in die Individualität.

Gegenwart: Seven lässt die Relais analysieren und begibt sich in ihre Regenerationskammer. Die drei Fremden werden durch eines der Relais über diesen Vorgang informiert und tauchen vor ihrem Alkoven auf. Einer der Fremden enthüllt Borgimplantate an seinem Arm und stellt eine Verbindung zu Seven her. Diese erwacht jedoch und wehrt sich, durch das Hinzustoßen eines Sicherheitsteams kann sie befreit werden.

Rückblick: Die Überlebenden bereiten sich Nahrung zu, wobei bei allen plötzliche Erinnerungen an ihr Leben vor der Assimilation auftauchen. Sie erinnern sich an ihre Namen und ihre Verwandten. Seven versucht verzweifelt die Borg-Ordnung aufrecht zu erhalten.

Gegenwart: Der Doktor untersucht die drei Fremden und stellt fest, dass es sich um ehemalige Borg-Drohnen handelt, deren Implantate entfernt wurden. Er hat eine neurale Verbindung festgestellt, durch die alle drei miteinander wie in einem kleinen Kollektiv verbunden sind. Seven erinnert sich nun, dass diese drei vor acht Jahren mit ihr abstürzten, und anschließend wieder reassimiliert wurden.
Die Ex-Borg erklären, dass sie nach der Reassimilation eine Verbindung unter sich feststellten, wodurch jeder die Gedanken und Gefühle des anderen empfangen konnte. Das "Rauschen" des Kollektivs war ersetzt worden durch die permanenten Stimmen der beiden anderen, was für die drei eine große Qual darstellte. Als es ihnen nach langer Zeit gelang, aus dem Kollektiv zu fliehen, machten sie sich auf die Suche nach Seven, in der Hoffnung, sie wüsste, weshalb diese Verbindung besteht und wie man sie trennen könnte.
Seven erkennt, dass ihnen Teile der Erinnerung an den Absturz und die darauf folgende Reassimilation gelöscht wurden. Sie möchte ihr neurales Interface mit der Gruppe verbinden, da dadurch voraussichtlich die Erinnerungen wieder hergestellt werden. Trotz des Risikos, dass dadurch Seven in das Kleinkollektiv integriert würde, wird der Versuch gestartet.
Es funktioniert und alle vier haben nun Zugriff auf die Ereignisse auf dem Planeten:
Als die Überlebenden feststellen, dass das Kollektiv sie lokalisiert hat, werden sie von Panik ergriffen. Sie zerstören den Peilsender und flüchten. Seven bleibt allein zurück, ihre beginnende Individualisierung beschert ihr die Angst vor dem Alleinsein. Kurzerhand verfolgt sie die drei Flüchtenden. Einen nach dem anderen holt sie ein und injiziert ihnen Nanosonden, die die Borgverbindung untrennbar wiederherstellen.
In diesem Moment reißt die Verbindung zwischen Seven und den drei Ex-Borg an Bord der Voyager ab. Alle vier werden ohnmächtig. Als der Doktor Seven aufweckt, muss er ihr mitteilen, dass die abrupte Trennung die Kortikalimplantate aller drei Ex-Borg zerstört hat. Nur eine Reassimilation ins Borg-Kollektiv kann sie nun noch retten, ansonsten hätten die drei nur noch ca. einen Monat zu leben. Seven entscheidet sich dafür, sie lieber einen Monat frei leben zu lassen, als sie wieder zu Drohnen zu machen.
Die drei werden aufgeweckt und sind mit Sevens Vorschlag einverstanden, obwohl sie ihr Vorgehen damals auf dem Planeten nur schwer verzeihen können. Alle drei machen sich auf, ihre Zeit in Freiheit und ohne die Gedanken des anderen zu genießen.

Bewertung

Diese Episode schildert erneut sehr detailliert Sevens Beziehung zu den Borg. Obwohl sie mittlerweile große Angst vor dem Kollektiv hat, rufen die drei Überlebenden ihrer Unimatrix familiäre Gefühle in ihr hervor. Sie ist sogar bereit, ein großes Risiko einzugehen, um die Qualen ihrer "Familie" zu lindern.
Sicherlich wirkt es etwas unglaubwürdig, dass das Borg-Kollektiv nach der Reassimilierung die Verbindung der drei Überlebenden nicht bemerkt oder zumindest nichts dagegen unternommen hat, aber in Anbetracht des interessanten Handlungsbogens verzeiht man diesen Logikfehler gern.
Interessant ist ebenfalls, dass Seven in dieser Situation deutlich Gefühle zeigt und mit ihrer Ablehnung, die drei in das Kollektiv zurück zu schicken, eindeutig emotional handelt.
Mit den Einblendungen der kurzen Flashbacks aus der Zeit auf dem Planeten wird enorm viel Spannung erzeugt. Man hofft ständig auf die Fortsetzung derselben, um endlich zu ergründen, was auf dem Planeten passierte, und wie die Borg sich ohne Kontakt zum Kollektiv entwickeln würden. Es ist interessant zu sehen, wie bei allen langsam die Erinnerungen an ihr früheres Leben zurückkehren.
Die Auflösung des Rätsels ist schockierend, da Seven damals aus reiner Angst vor dem Alleinsein schon mit der Reassimilierung ihrer Leidensgenossen begann, ohne Rücksicht auf deren aufkeimende Individualität zu nehmen. Seven war bei ihrer Assimilierung eben noch ein kleines Kind und ihre eigene erwachende Individualität manifestierte sich dadurch in einem unsicheren und verängstigten Menschen, der in panischer Angst ins vermeintlich sichere Kollektiv zurück wollte. Insgesamt eine spannende und unterhaltsame Episode, die neben der komplexen Story auch noch ein paar schöne neue Effekte, wie mehrere Kamerafahrten rund um die angedockte Voyager, bietet.

 
 
 

Spannung

SFX

Handlung

Gesamt

 
 
 

Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

 
 
 
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  Druckbare Version

 Erstausstrahlung USA:
  29. September 1999

 Erstausstrahlung D:
  20. August 2000

 Regie:
  Terry Windell

 Buch:
  Ronald D. Moore

 Gaststars:
  Vaughn Armstrong
  Bertila Damas
  Tim Kelleher



  Zuletzt geändert:
  2016-02-01, 02:31
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