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Episodenbeschreibung
Tom Paris wird von Janeway zum Fähnrich degradiert und
erhält eine Strafe von dreißig Tagen Arrest, die er in
der Zelle absitzen muss. Als er seine Strafe antritt,
beginnt er einen Brief an seinen Vater, Admiral Paris, zu
diktieren, in dem er ihm schildert, wie es dazu kam.
Rückblende: Paris und Kim spielen mal wieder die Helden
im Captain Proton-Holodeckszenario. Die beiden weiblichen
Bösewichte werden von den Delaney-Zwillingen
verkörpert. Das Rollenspiel wird unterbrochen, als
Chakotay alle Offiziere zusammenruft. Die Voyager hat
einen Planeten mit Sauerstoff und Wasser entdeckt, der
jedoch kein Klasse-M-Planet ist. Die Scans ergeben, dass
er vielmehr ein einziger großer Ozean ist, der von einer Art
Kraftfeld zusammengehalten wird. Plötzlich steigen drei
Schiffe aus dem Wasser auf und greifen die Voyager an.
Janeway nimmt Kontakt mit den Angreifern auf und kann
deren Anführer Burkus davon überzeugen, dass sie keine
Gefahr für sie darstellen. Dieser nimmt das Angebot einer
Schiffsbesichtigung an und entschuldigt sich bei Janeway,
da man schon mehr als einmal den Ozean habe verteidigen
müssen.
Im Konferenzraum erklärt Burkus einiges zu seiner Spezies,
die unter Wasser wohnt, aber nicht genau weiß, wie der
Ozean entstanden ist und was ihn zusammenhält, da man
zum 600 km tiefen Kern aufgrund des großen
Wasserdrucks nicht vordringen kann. Ferner habe man
Probleme, da der Planet immer mehr an Volumen verliert
und man die Ursache nicht kennt. Paris, der von dem
Planeten fasziniert ist, bietet seine Hilfe bei einer
Mission an, mit der man der Sache auf den Grund gehen
könnte. Janeway willigt ein und Paris begibt sich zusammen
mit Kim, Seven und Riga, einem der Bewohner des Planeten,
auf die Reise in die Unterwasserwelt. Sie benutzen dazu den
Delta Flyer. Janeway teilt Burkus derweil mit, dass
Simulationen ergeben hätten, dass sich, sollte keine
Lösung gefunden werden, in fünf Jahren der Ozean
vielleicht schon auflösen würde. Burkus ist unsicher, wie
er diese Hiobsbotschaft an die Politiker des Planeten
weitergeben soll.
Im tiefen Wasser entdeckt man derweil einen Reaktor, der
bereits 100.000 Jahre alt ist und anscheinend den Ozean
zusammenhält. Harry gelingt es die Datenbank des
Reaktors anzuzapfen, doch schnell bekommt man
Gesellschaft von einem Seeungeheuer, das den Delta Flyer
angreift und ihn beschädigt. Gleichzeitig verliert der Planet
wieder sichtbar an Wasser. Man findet heraus, dass der
Reaktor dafür verantwortlich ist. Er zieht Energie an sich,
wodurch das Integritätsfeld des Ozeans geschwächt wird.
Zurück auf der Voyager analyisiert man die Ergebnisse und
kommt zu dem Schluss, dass das Problem aber nicht der Reaktor
ist, sondern vielmehr die Sauerstoffabbau durch die Bewohner
des Planeten.
Gegenwart: Paris erhält Besuch von Kim. Dieser rät ihm
zur Fortsetzung des Briefes, den Paris schon abbrechen wollte.
Schließlich lässt er sich überzeugen und fährt fort.
Rückblende: Man stellt die Ergebnisse der Untersuchung
Burkus vor, woraufhin dieser sich bedankt und der
Voyager eine gute Heimreise wünscht. Riga jedoch fordert
die sofortige Einstellung der Sauerstoffraffination in den dazu
errichteten Minen, was von Paris unterstützt wird.
Janeway blockt jedoch ab, da das allein eine Sache der
Planetenbewohner sei. Sie fordert Paris auf, nichts weiteres
zu unternehmen.
Doch dieser hält sich nicht daran und fliegt zusammen mit Riga
im Delta Flyer zu den Minen, um sie durch Beschuss zu zerstören.
Janeway kann ihren Torpedo jedoch vorher neutralisieren und den
Delta Flyer ausschalten. Man holt Paris an Bord und es findet die
Degradierung statt.
Gegenwart: Tuvok holt Tom Paris aus der Arrestzelle,
nachdem die dreißig Tage vorüber sind. Paris beendet
seinen Brief und schickt ihn ab.
Bewertung
Umweltsünden scheinen ein zentrales Thema der fünften
Staffel von Voyager zu werden. Nach der Müllproblematik
in "Night" nun Raubbau an Ressourcen
mit verheerenden Folgen. Während in "Night" jedoch noch Fragen
über die Richtigkeit oder Falschheit von Entscheidungen des
Captains eine Rolle spielten, ist es in "30 Tage" tatsächlich der
Umweltkonflikt, der halt nach Paris' Dafürhalten nicht so
stehen gelassen werden kann. Ein weiteres Mal wird das
Gebot der Nichteinmischung missachtet, dieses Mal jedoch
im Alleingang durch Paris, der die Konsequenzen tragen muss.
Dabei wäre es doch viel interessanter gewesen, noch
mehr über die Gründer des Ozeans kennenzulernen.
Leider bleibt dies außen vor und weicht einer recht
dünnen Paris-Story, in der dieser seine persönlichen Gefühle
nicht beherrschen kann und aus mehr oder weniger
unerfindlichen Gründen meint, er müsse den Ozean retten.
Psychologisch betrachtet ein typisches Paris-Muster, das
er ja auch in seinem Proton-Szenario stets auslebt. Leider
ist von Einsicht oder genauerer Analyse nicht die Rede.
Paris stellt den Ablauf dar und lässt ihn unkommentiert.
Dass er ausgerechnet seinem Vater schreibt, wirkt wie ein
indirekter Vorwurf, da dieser ja Paris maßgeblich zur
Sternenflotten-Karriere gezwungen hatte, wozu er
anscheinend aufgrund fehlender Rationalität gar nicht fähig
war. Doch auch eine Auseinandersetzung verraucht in
einer kurzen Szene, wo Paris als Kind zu sehen ist und
von seinem Vater einen Befehl erhält.
Es stellt sich die Frage: Was will uns diese Episode
letztlich sagen? Schützt die Meere? Betreibt keinen
Raubbau? Das ist sicher nachvollziehbar, aber auch
sehr offensichtlich vorgetragen. Eine weitere
Entwicklung von Paris' Charakter kann man nicht
erkennen, zu unglaubwürdig erscheint sein spontanes
Parteiergreifen für die Minengegner eines vorher völlig
unbekannten Planeten. Wenn dies schon ein ziemlich
untypischer Charakterzug ist, so fragt man sich auch zu
Recht, wo denn eigentlich seine Vorbildfunktion als
Führungsoffizier geblieben ist. Wirft er diese eben mal
so einfach über Bord? Wenigstens erscheint die von Janeway
verfügte Degradierung und die dreißigtägige Arrestierung
nachvollziehbar, denn soviel Pflichtvergessenheit verdient
einfach eine harte Strafe.
Schön anzusehen sind in dieser Episode die SFX.
Einerseits der Planet aus dem Weltraum und das Wasser,
andererseits aber auch die Unterwasser-Aufnahmen. Die
Handlung ist jedoch gerade einmal ausreichend, die
Spannung mittelmäßig. Insgesamt ein knappes "Gut".
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