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Episodenbeschreibung
Ein junger Vulkanier läuft auf einen Altar zu und wird von
einem älteren Landsmann angesprochen. Der Jüngere erzählt
dem Alten, dass er gegen seinen Willen gekommen sei.
Der Alte bietet ihm daraufhin an, zu gehen. Er sei
schlimmstenfalls ein Gefangener seiner Emotionen. Doch
der junge kann nicht zurückgehen. Er sei von allen
verbannt worden. Der Alte erklärt ihm daraufhin, dass er
seine Emotionen nicht verlieren würde, sondern sie nur zu
kontrollieren lerne. Nunmehr erklärt sich Tuvok bereit, zu
bleiben.
Szenenwechsel. Eine Frau läuft in einer Wüste auf ein
Voyager-Shuttle zu. Angekommen trifft sie darin auf Tom Paris
und nimmt ihm sogleich mit vorgehaltener Waffe sein Equipment
weg. Doch kurze Zeit später wird sie selbst überfallen und
kann nur mit Tuvoks Hilfe entkommen.
Der im Shuttle zurückgebliebene Paris hat immer noch keinen
Kontakt zur Voyager. Tuvok befiehlt ihm, zunächst den
Holoemitter des MHN zu reparieren. Die junge Frau stellt
sich derweil als Noss vor. Da die Universalübersetzer ebenfalls
nicht funktionieren, kann man sich nicht mit ihr verständigen.
Aber auch die Räuber sind immer noch auf der Jagd nach ihr,
so dass man gemeinsam zu ihrem Schiff läuft, das sicherer als
das Voyager-Shuttle ist.
Dort angekommen gelingt es auch den Holodoc zu
reaktivieren, der durch seinen eingebauten Übersetzer
imstande ist, mit Noss zu kommunizieren. Man findet
heraus, dass bereits zahlreiche Schiffe hier abgestürzt sind
und bisher keines wieder aufsteigen konnte.
Während Paris und Noss Nahrung suchen, teilt Tuvok
dem Holodoc mit, dass man seine Energie benötigen würde
und ihn deshalb deaktivieren müsse. In der Zwischenzeit
interessiert sich Noss zunehmend für Tuvok. Doch dieser
wiegelt scheinbar emotionslos alle Annäherungsversuche ab.
Paris versucht Tuvok derweil zu überzeugen, dass er doch
seine Frau auf Vulkan nie wieder sehen würde. Dieser
Argumentation kann sich Tuvok aber nicht anschließen.
Rückblende. Der alte Vulkanier findet die Ursache für die
starken Emotionen des jungen Tuvok. Er hat sich in eine
Mitschülerin verliebt, die seine Liebe jedoch nicht erwidert.
Als er ihn damit konfrontiert, dass sie möglicherweise mit
einem anderen zusammen ist, bricht bei ihm die Eifersucht
hervor. Der ältere Vulkanier nutzt dies, um Tuvok vor Augen
zu führen, dass man seine Emotionen kontrollieren müsse.
Blende. Auf der Voyager vermisst man das Shuttle erst seit
einer Stunde. Plötzlich wird das Schiff von einer
gravimetrischen Anomalie angesaugt, dadurch ist man
sich über den Verbleib des Shuttles wenigstens im Klaren.
In der Anomalie existiert ein eigenes Sonnensystem mit
Planeten, wo offenbar auch das Shuttle abgestürzt ist.
Hinzu kommt, dass auch die Zeit dort schneller geht.
Um mehr zu erfahren, startet man eine Sonde. Derweil
erhält man Besuch von den Aliens, die auch Noss auf
dem Planeten angegriffen haben. Sie wollen die Anomalie
am nächsten Tag verschließen, also bleibt nicht mehr
viel Zeit zur Rettung von Paris, Tuvok und dem Holodoc.
Doch die Anomalie droht schon von selbst zu kollabieren.
Damit wäre auch ein Überleben nach dem Verschließen nicht
mehr möglich. Ein Herauskommen auf konventionelle Weise
scheint ausgeschlossen - lediglich Datentransmissionen
gelingen. Damit besteht jedoch auch die Möglichkeit
des Beamens über die Sonde.
Auf dem Planeten werden Paris und Tuvok von den Aliens
inzwischen erneut angegriffen und der Vulkanier dabei
verletzt. Der Holodoc kann ihm helfen und Noss offenbart
ihm erstmals offen ihre Liebe. Nachdem Tuvok sie jedoch
erneut zurückweist, rennt Noss weg.
Paris stellt Tuvok wütend zur Rede, da er sein Verhalten
nicht versteht. Tuvok klärt ihn daraufhin über seine
Vergangenheit auf und wie ihn die Emotionen damals
beherrschten. Währenddessen trifft ein Ruf der Voyager ein.
Man teilt mit, dass man mit dem Transport in 30 Minuten
beginnen würde, was aber auf dem Planeten mehrere Tage sind.
Während dieser Zeit versuchen die anderen Aliens in das Shuttle
einzudringen, so dass die Insassen alle Hände voll mit ihrer
Verteidigung zu tun haben. Letztlich gelingt der Transport,
wobei Tuvok Noss während der Reparatur eines Schildgenerators
retten musste.
Die Voyager bringt Noss nun wieder zu ihrem Heimatplaneten.
Sie bedauert inzwischen, Tuvok in eine solche Situation
gebracht zu haben, doch Tuvok sieht keinen Grund mehr,
dass sie sich entschuldigen muss.
Blende. Der junge Tuvok verlässt den vulkanischen
Meister. Dieser gratuliert ihm zum erfolgreichen
Absolvieren des Trainings.
Bewertung
Emotionen - ein kompliziertes, aber zugleich immer wieder
interessantes Thema, insbesondere natürlich in Bezug auf
die vulkanische Kultur.
Es ist wie das Stranden auf einer einsamen Insel und
nachdem man nach zwei Monaten immer noch keine Rettung
von der Voyager erwarten kann, tritt das Gefühl einer
Endgültigkeit der Situation ein. Doch ist Liebe eine
logische Entscheidung? Für Tuvok nicht, aber dennoch
ist die Zuneigung von Noss eingedenk seiner eigenen
Jugenderfahrungen wie ein Trauma, denn er sieht den
Schmerz, den Noss empfindet, als er sie abweist. Ist
Emotionskontrolle auch Emotionsverlust? Offenbar nicht,
wenn man das Ende mit der Handauflegung (und offenbar
Geistesverschmelzung) berücksichtigt - doch alles in allem
scheint für Vulkanier Kontrolle eher Unterdrückung zu
bedeuten. Die Problematik, die sich für Tuvok ergibt, lässt
den Betrachter mitfühlen - dennoch ist das Ende etwas
unbefriedigend.
Ansonsten überzeugt die Episode mit guten SFX und
teilweise auch einem guten Spannungsbogen, bis man
herausfindet, dass die Zeitlinien zwar simultan, aber
unterschiedlich schnell sind. Dass eine Anomalie eine
Einbahnstraße mit Ausnahmen ist, wirkt hingegen
mal wieder etwas künstlich, ist aber noch zu verschmerzen.
Weitere Ungereimtheiten hätten aber nicht sein müssen: Wie
kann der Universalübersetzer so schnell (nach drei vier
Worten) eine gänzlich neue Sprache beherrschen? Üblicherweise
dauert das länger. Wieso ist die Sprachübertragung von der
Voyager in Echtzeit zu hören? Gemäß der langsameren Zeit
müsste sie doch sehr schnell und gar nicht verständlich sein.
Diese Fragen, zusammen mit dem etwas unbefriedigenden
Ende, machen somit eine eher durchschnittliche Episode
aus, die aber durchaus Ambitionen zur "Gut"-Bewertung hat.
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