DSi

VOY 5.13 Schwere


Gravity

von Malte Kirchner

Episodenbeschreibung

Ein junger Vulkanier läuft auf einen Altar zu und wird von einem älteren Landsmann angesprochen. Der Jüngere erzählt dem Alten, dass er gegen seinen Willen gekommen sei. Der Alte bietet ihm daraufhin an, zu gehen. Er sei schlimmstenfalls ein Gefangener seiner Emotionen. Doch der junge kann nicht zurückgehen. Er sei von allen verbannt worden. Der Alte erklärt ihm daraufhin, dass er seine Emotionen nicht verlieren würde, sondern sie nur zu kontrollieren lerne. Nunmehr erklärt sich Tuvok bereit, zu bleiben.

Szenenwechsel. Eine Frau läuft in einer Wüste auf ein Voyager-Shuttle zu. Angekommen trifft sie darin auf Tom Paris und nimmt ihm sogleich mit vorgehaltener Waffe sein Equipment weg. Doch kurze Zeit später wird sie selbst überfallen und kann nur mit Tuvoks Hilfe entkommen.

Der im Shuttle zurückgebliebene Paris hat immer noch keinen Kontakt zur Voyager. Tuvok befiehlt ihm, zunächst den Holoemitter des MHN zu reparieren. Die junge Frau stellt sich derweil als Noss vor. Da die Universalübersetzer ebenfalls nicht funktionieren, kann man sich nicht mit ihr verständigen. Aber auch die Räuber sind immer noch auf der Jagd nach ihr, so dass man gemeinsam zu ihrem Schiff läuft, das sicherer als das Voyager-Shuttle ist.

Dort angekommen gelingt es auch den Holodoc zu reaktivieren, der durch seinen eingebauten Übersetzer imstande ist, mit Noss zu kommunizieren. Man findet heraus, dass bereits zahlreiche Schiffe hier abgestürzt sind und bisher keines wieder aufsteigen konnte.

Während Paris und Noss Nahrung suchen, teilt Tuvok dem Holodoc mit, dass man seine Energie benötigen würde und ihn deshalb deaktivieren müsse. In der Zwischenzeit interessiert sich Noss zunehmend für Tuvok. Doch dieser wiegelt scheinbar emotionslos alle Annäherungsversuche ab. Paris versucht Tuvok derweil zu überzeugen, dass er doch seine Frau auf Vulkan nie wieder sehen würde. Dieser Argumentation kann sich Tuvok aber nicht anschließen.

Rückblende. Der alte Vulkanier findet die Ursache für die starken Emotionen des jungen Tuvok. Er hat sich in eine Mitschülerin verliebt, die seine Liebe jedoch nicht erwidert. Als er ihn damit konfrontiert, dass sie möglicherweise mit einem anderen zusammen ist, bricht bei ihm die Eifersucht hervor. Der ältere Vulkanier nutzt dies, um Tuvok vor Augen zu führen, dass man seine Emotionen kontrollieren müsse.

Blende. Auf der Voyager vermisst man das Shuttle erst seit einer Stunde. Plötzlich wird das Schiff von einer gravimetrischen Anomalie angesaugt, dadurch ist man sich über den Verbleib des Shuttles wenigstens im Klaren. In der Anomalie existiert ein eigenes Sonnensystem mit Planeten, wo offenbar auch das Shuttle abgestürzt ist. Hinzu kommt, dass auch die Zeit dort schneller geht. Um mehr zu erfahren, startet man eine Sonde. Derweil erhält man Besuch von den Aliens, die auch Noss auf dem Planeten angegriffen haben. Sie wollen die Anomalie am nächsten Tag verschließen, also bleibt nicht mehr viel Zeit zur Rettung von Paris, Tuvok und dem Holodoc. Doch die Anomalie droht schon von selbst zu kollabieren. Damit wäre auch ein Überleben nach dem Verschließen nicht mehr möglich. Ein Herauskommen auf konventionelle Weise scheint ausgeschlossen - lediglich Datentransmissionen gelingen. Damit besteht jedoch auch die Möglichkeit des Beamens über die Sonde.

Auf dem Planeten werden Paris und Tuvok von den Aliens inzwischen erneut angegriffen und der Vulkanier dabei verletzt. Der Holodoc kann ihm helfen und Noss offenbart ihm erstmals offen ihre Liebe. Nachdem Tuvok sie jedoch erneut zurückweist, rennt Noss weg.

Paris stellt Tuvok wütend zur Rede, da er sein Verhalten nicht versteht. Tuvok klärt ihn daraufhin über seine Vergangenheit auf und wie ihn die Emotionen damals beherrschten. Währenddessen trifft ein Ruf der Voyager ein. Man teilt mit, dass man mit dem Transport in 30 Minuten beginnen würde, was aber auf dem Planeten mehrere Tage sind. Während dieser Zeit versuchen die anderen Aliens in das Shuttle einzudringen, so dass die Insassen alle Hände voll mit ihrer Verteidigung zu tun haben. Letztlich gelingt der Transport, wobei Tuvok Noss während der Reparatur eines Schildgenerators retten musste.

Die Voyager bringt Noss nun wieder zu ihrem Heimatplaneten. Sie bedauert inzwischen, Tuvok in eine solche Situation gebracht zu haben, doch Tuvok sieht keinen Grund mehr, dass sie sich entschuldigen muss.

Blende. Der junge Tuvok verlässt den vulkanischen Meister. Dieser gratuliert ihm zum erfolgreichen Absolvieren des Trainings.




Bewertung

Emotionen - ein kompliziertes, aber zugleich immer wieder interessantes Thema, insbesondere natürlich in Bezug auf die vulkanische Kultur.

Es ist wie das Stranden auf einer einsamen Insel und nachdem man nach zwei Monaten immer noch keine Rettung von der Voyager erwarten kann, tritt das Gefühl einer Endgültigkeit der Situation ein. Doch ist Liebe eine logische Entscheidung? Für Tuvok nicht, aber dennoch ist die Zuneigung von Noss eingedenk seiner eigenen Jugenderfahrungen wie ein Trauma, denn er sieht den Schmerz, den Noss empfindet, als er sie abweist. Ist Emotionskontrolle auch Emotionsverlust? Offenbar nicht, wenn man das Ende mit der Handauflegung (und offenbar Geistesverschmelzung) berücksichtigt - doch alles in allem scheint für Vulkanier Kontrolle eher Unterdrückung zu bedeuten. Die Problematik, die sich für Tuvok ergibt, lässt den Betrachter mitfühlen - dennoch ist das Ende etwas unbefriedigend.

Ansonsten überzeugt die Episode mit guten SFX und teilweise auch einem guten Spannungsbogen, bis man herausfindet, dass die Zeitlinien zwar simultan, aber unterschiedlich schnell sind. Dass eine Anomalie eine Einbahnstraße mit Ausnahmen ist, wirkt hingegen mal wieder etwas künstlich, ist aber noch zu verschmerzen. Weitere Ungereimtheiten hätten aber nicht sein müssen: Wie kann der Universalübersetzer so schnell (nach drei vier Worten) eine gänzlich neue Sprache beherrschen? Üblicherweise dauert das länger. Wieso ist die Sprachübertragung von der Voyager in Echtzeit zu hören? Gemäß der langsameren Zeit müsste sie doch sehr schnell und gar nicht verständlich sein.

Diese Fragen, zusammen mit dem etwas unbefriedigenden Ende, machen somit eine eher durchschnittliche Episode aus, die aber durchaus Ambitionen zur "Gut"-Bewertung hat.

Spannung: 3 SFX: 5 Handlung: 4 Gesamt: 4
Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

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Ausdruck vom: 21. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy5_13.htm