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Episodenbeschreibung
Bei der Durchquerung eines Mutara-Klasse-Nebels kommt es
auf einmal zu Zwischenfällen: Die Crew bekommt Krämpfe,
alle werden radioaktiv verstrahlt. Tuvok kann in letzter
Minute den Kurs ändern und man fliegt aus dem Nebel wieder
heraus. Es gab jedoch ein Todesopfer.
Man sucht nun nach Möglichkeiten den Nebel zu
umfliegen, doch selbst der kürzeste Weg würde ein Jahr
in Anspruch nehmen. Um schneller nach Hause zu kommen,
muss also die Durchquerung stattfinden. Der Doktor weiß
bereits eine Möglichkeit: Die Crew wird in Stasis
versetzt. Nur Seven of Nine und er selbst werden dafür
sorgen können, dass die Durchquerung gelingt.
Während des nun folgenden Fluges kommt es dann plötzlich
zu Problemen, als die neuralen Bio-Gelpacks reihenweise
ausfallen. Seven of Nine versucht die Ausfälle zu
kompensieren, doch schließlich deaktiviert sich auch noch
der Doktor. In der Zwischenzeit kommt ein Fremder an Bord,
um einen Tauschhandel abzuschließen. Er nähert sich Seven
und versucht sie zu beeinflussen. Dann wieder flüchtet er
und bringt die ehemalige Borg in missliche Situationen.
Letztlich muss sie jedoch feststellen, dass das nur
Illusionen sind. Doch diese werden von Tag zu Tag
schlimmer, bis sie schließlich Seven bei ihrer Arbeit
fast komplett verwirren. Die Situation des Schiffes wird
auf den letzten Lichtjahren auch immer schlechter, so dass
Seven keine Wahl mehr bleibt, als die Lebenserhaltung
in den Antrieb zu transferieren, um den Durchflug erfolgreich
abzuschließen.
Am Ende ist man ihr dann zu großem Dank verpflichtet.
Doch Seven hat sich verändert: Sie setzt sich zu Torres,
Kim und Paris an den Tisch und sucht den Kontakt.
Bewertung
Schon der Titel mutet befremdlich an: "Eine". Viele
werden sicherlich das zweite Wort vermisst haben, aber
dieses "eine" Wort trifft die Episode genau: "Ein"
Handlungsstrang. R"eine" Charakterhandlung. Doch
genug der Wortspiele!
Von einem Wiederaufgreifen von Seven kann man
eigentlich nicht sprechen, denn sie ist ja schon die ganze
Staffel lang Dauerthema bei Voyager. Kein anderer
Charakter dieser Serie hat sich so schnell entwickelt
und profiliert wie sie. Sie ist eigentlich gar nicht mehr
wegzudenken von Bord. Dennoch: Ihre Probleme mit der
Kontaktaufnahme zum Rest der Besatzung und ihre mangelnde
Anpassungsfähigkeit bestanden weiter. Wie, werden sich die
Autoren gefragt haben, kann man sie nun davon abbringen?
Seven ist willensstark und lässt sich nur selten von anderen
belehren. Die Lösung, die "Eine" parat hält, wirkt dagegen
glaubwürdig, denn hier ist sie mit sich selbst konfrontiert.
Dass der Weg dahin etwas lang geraten ist, kann man
verzeihen, obwohl die Anzahl der Zufälle, um die Crew
wegzusperren und Problemsituationen zu erschaffen,
schon recht hoch ist. Auf der anderen Seite vermag diese
Episode wieder durch ein geschicktes Verwirrspiel
zwischen Realität und Illusion zu überzeugen.
Was Seven betrifft, sind wir als Zuschauer wieder um
einiges schlauer geworden: Borg zu sein scheint für sie
keine wirklich denkbare Option mehr zu sein - sie vermag
der Stimme des Kollektivs zu widerstehen. Auf der
anderen Seite sehen wir ihre Angst, vor der Crew zu
versagen, als diese in Form einer Illusion sie auf der
Brücke schlechtmachen. Die Willensstärke verliert an
Substanz - Seven wird menschlicher gemacht, auch wenn
sie nicht bereit ist, das zu zeigen. Da helfen auch ihre
Verdrängungstechniken ("Ich bin Borg!") nicht.
Soweit eine sehr gute Episode, wären da nicht diese
fatalen Logikmängel. 110 Lichtjahre mit
Impulsgeschwindigkeit zu durchqueren (und das definitiv -
man beachte die Stellung der Warpgondeln) ist leider
genauso wenig nachvollziehbar wie die Tatsache, dass
Seven, die ja biologisch gesehen menschlich ist, dem
Nebel bzw. der Strahlung widerstehen kann. Dies wird
übrigens auch nie hinterfragt, hätte jedoch zumindest
bei der Alternativenfindung des Doktors am Anfang
berücksichtigt werden müssen. Neben diesen gibt es noch
weitere logische Mängel.
Erwähnung finden sollten in dieser Episode auch die
Special Effects: Zu 95% sehen wir sehr gute davon,
darunter auch die wundervolle Nebelkarte in der
Astrometrie. Doch in Sevens Traumsituation (Eiswüste)
während ihrer Regenerierung, übrigens eine Szene, die
auch inhaltlich total überflüssig ist, konnte selbst
das ungeschulte Auge ohne Weiteres erkennen, dass es
sich um ein gestelltes Szenario handelte. Durch Sevens
Stellung zum Gesamtbild war offensichtlich, dass sie
vor einem Bluescreen stand.
Insgesamt kann man also sagen, dass es sich um eine
gute Episode handelt, die viele Züge einer sehr guten
aufweist, aber deren vereinzelte Schwächen das
Gesamtergebnis schwächen. Letztlich ist im Vergleich
zu früheren Episoden der Staffel aber eine Besserung
eingetreten.
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