Episodenbeschreibung
Die Episode beginnt mit einer
schwarzweißen Ansicht mit Untertiteln. Wir sehen einen bellenden Hund
und Tom Paris, der eine Frau umarmt. Es stellt sich heraus, dass der
Beobachter der Mann der Frau ist. Es kommt zum Wortgefecht und Tom Paris
ersticht den Beobachter. Tom wacht auf. Es handelt sich um
die Bestrafung für den Mord auf dem Planeten Banea, den Tom angeblich
begangen haben soll. Die Erinnerungen des Ermordeten und die seiner Frau
haben ihn überführt und werden ihm für den Rest seines Lebens alle 14
Stunden vor Augen geführt - dennoch meint er, dass er unschuldig ist.
Als nächstes wird die Krankenstation
gezeigt. Während man sich weiterhin einen Namen für den Holodoc überlegt,
kommt Harry Kim mit einem Shuttle zurück, das angegriffen wurde. Er war
auf einer Mission zu den Baneanern, um sie um Unterstützung zu bitten. Die
Baneaner sind ein Volk, das sich im Krieg befindet mit einem weiteren Volk,
das auf dem gleichen Planeten lebt, den Numiri.
Auf dem Planeten hatten Tom und Harry den
Auftrag, einen Minister zu kontaktieren. Bald darauf hatte Paris jedoch
eine Affäre mit einer Frau, Lidell Ren, und das nächste, woran er sich
erinnern kann, ist die Ermordung ihres Ehemanns. Janeway beauftragt
daraufhin Tuvok den Fall zu überprüfen.
Als man in das Kriegsgebiet fliegt, wird
man zunächst von den Numiri gewarnt, dass man sie im Auge behalte. Neelix
entwarnt jedoch, da eine solche Drohung noch ziemlich freundlich für die
Numiri sei. Auf dem Planeten trifft man sich mit dem Minister und dem
behandelnden Arzt. Nachdem diese ihren Standpunkt dargelegt haben, trifft
man Paris, der jedoch in einem sehr schlechten Zustand ist. Aufgrund
dieser unerklärlichen Lage autorisiert man seinen Transport auf das
Schiff. An Bord stellt der Holodoc fest, dass Paris' Gehirn langfristig
von den Erinnerungen geschädigt wird - die Technik ist inkompatibel. Bei
Löschung der Erinnerungen würde er jedoch hingerichtet werden.
Um Paris' Unschuld zu beweisen, besucht
er Lidell. Doch diese bestätigt die Version der Baneaner und hilft ihm damit
nicht weiter. Als Paris auf der Krankenstation wieder aufwacht, stellt
Tuvok seine Unschuldsbeteuerungen in Frage und Paris streitet bis zu
einem gewissen Punkt das Geschehen auch nicht ab. Danach jedoch hat er keine
Erinnerungen mehr und weiß nur noch, dass er in einer Gefängniszelle
aufwachte.
Derweil greifen Numiri-Schiffe plötzlich
die Voyager an. Die Schiffe, die der Voyager taktisch gleichgestellt sind,
werden schnell zu einer echten Gefahr, aber Chakotay hat eine Idee: Er
will einen alten Maquis-Trick verwenden, um ihnen vorzutäuschen, dass die
Voyager schwer beschädigt ist. Die Angreifer fallen darauf herein und man
kann sie entscheidend treffen, so dass sie wegfliegen.
Als Tuvok nach dem Zwischenfall seine
Ermittlungen wieder aufnimmt, weiß er zunächst nicht weiter. Er
entschließt sich dann notgedrungen, entgegen der Warnung des Doktors,
zu einer Gedankenverschmelzung mit Paris. Dabei sieht er den
Hergang, fällt jedoch plötzlich in Ohnmacht. Als er aufwacht teilt er
Janeway mit, dass offenbar eine Verbindung zu den Numeri besteht.
Der Minister streitet ab, dass die
Erinnerungen falsch sein könnten, lässt jedoch mit sich reden. Da Paris
in einem zu schlechten Zustand zum Beamen ist, beschließt man ihn in
einem Shuttle zu transportieren. Dieses wird jedoch von den Numiri
gekapert und an Bord geholt. Janeway droht ihnen mit der Zerstörung,
da sich vierzig Tonnen hochexplosiven Sprengstoffs an Bord befinden
würden. Man erhält das Shuttle zurück und beamt anschließend
(trotz Paris' Schwäche) auf den Planeten.
Dort beweist Tuvok dann
Paris' Unschuld: Erstens sei der Paris in den Erinnerungen körperlichviel
viel zu groß; zweitens traf er genau das Baneaner-Herz (woher sollte er die
Position kennen?) und drittens seien die Untertitel der Erinnerungen
ungewöhnlich, da sie gar nicht beabsichtigt waren. Sie enthalten die
Forschungsergebnisse des Mannes, den Paris angeblich ermordet haben soll.
Somit wäre Paris für die Numiri die Möglichkeit gewesen, unentdeckt
Spionagedaten zu übermitteln.
Der Täter ist vielmehr der Baneaner-Doktor,
was auch ein Größenvergleich beweist. Um diesen Verdacht zu erhärten,
lässt Tuvok den Hund herein, der normalerweise alle Fremden anbellt,
jedoch mit dem Doktor spielen will. Er ist somit als Täter überführt.
Bewertung
Tuvok als Columbo, Tuvok als
Matlock, Tuvok als Derrick - das sind Vergleiche, die diese Episode
beschreiben könnten. "Ex post facto" präsentiert uns einen außerirdischen
Kriminalfall, der in bester Manier von "Kommissar" Tuvok gelöst
wird.
Dabei ist insbesondere anzumerken, dass
dies die erste Episode ist, in der Tuvok im Mittelpunkt der Handlung
steht. Dementsprechend versucht man den Charakter auch ganz eindeutig
darzustellen. Fest steht: Tuvok ist Vulkanier. Gerade diese Tatsache lässt
ihn auch den Mordfall lösen, da ohne die Gedankenverschmelzung und die für
Vulkanier typische Logik, sicherlich manch einer den Fall hätte fallen
lassen. Dennoch gelingt es den Autoren nicht, über die Vulkanier-Klischees
hinauszugehen. Tuvok steht im Schatten eines großen Mannes mit dem Namen
Spock. Das wird schon angedeutet in der Namensdiskussion des Holodoc am
Anfang, der darüber nachdenkt, sich "Dr. Spock" zu nennen.
Tuvok wird zwar im Laufe der Serie mehr an Profil gewinnen, doch in dieser
Episode gelingen noch keine großen Fortschritte.
Auffallend dagegen ist Janeway. Sie
entpuppt sich als wahre Kriegernatur, der auch fast kein Trick (siehe
Maquis-Trick) unbekannt ist. Sie zögert auch nicht, sprengstoffbeladene
Shuttles zu schicken, in weiser Voraussicht, dass man diese kapern würde.
Leider steht das ein wenig im Kontrast zu ihren sonst oft zögerlichen
Entscheidungen.
Sehr charakteristisch dargestellt ist in
dieser Episode Tom Paris. Er als Frauenheld wird uns noch bis zur
vierten Staffel begleiten, wo er schließlich sesshafter wird.
Doch zurück zur Handlung: Es ist ein
geschicktes Verwirrspiel. Die Numiri, zunächst als unwichtiges Anhängsel
um Zeit zu füllen dargestellt, setzen sich immer mehr in Szene, werden
jedoch erst zuletzt enttarnt - auch für den Zuschauer nicht von
vornherein erkennbar. Interessant ist auch Tuvoks Auflösung des Falls,
wenn man auch ausschließlich Details vorgeführt hat, die der Zuschauer
nie in Betracht ziehen konnte aus seiner vorbestimmten Perspektive.
Dennoch eine logische Auflösung und keine aus wilden Vermutungen.
Insgesamt eine von der Spannung her gute,
von der Handlung her ausreichende und insgesamt durchschnittliche Episode.
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