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VOY 6.12 Es geschah in einem Augenblick


Blink of an Eye

von Michael Dufner

Episodenbeschreibung

Die Voyager erreicht einen ungewöhnlichen Planeten, der sich extrem schnell um die eigene Achse dreht, wodurch seine Oberfläche aus dem All nur sehr verschwommen wahrgenommen werden kann.

Als das Schiff sich dem Phänomen nähert, wird es plötzlich von der enormen Anziehungskraft des Planeten erfasst und in einen Orbit gezwungen, den man nicht mehr verlassen kann.

Auf der Planetenoberfläche befindet sich eine Zivilisation auf dem Stand der Steinzeit. Dort wird die Voyager als neuer Stern am Himmel wahrgenommen und als Gottheit angebetet.

Auf dem Schiff stellt man fest, dass die Voyager als dritter Pol des Planeten integriert wurde, wodurch starke Erdbeben auf der Oberfläche hervorgerufen werden. Auch läuft die Zeit dort viel schneller: In einer Sekunde auf der Voyager vergeht fast ein ganzer Tag auf dem Planeten.

Während auf dem Schiff an dem Problem gearbeitet wird, entwickelt sich die Zivilisation auf dem Planeten weiter. Mittlerweile hat man den hellen Stern als Schiff wahrgenommen und versucht, Kontakt per Funk aufzunehmen. Als die Voyager die Nachricht nach starker Verlangsamung entschlüsseln kann, sind jedoch bereits wieder 100 Jahre auf dem Planeten vergangen.

Da man nun aber weiß, dass man bereits großen Einfluss auf die Kultur der Bevölkerung ausgeübt hat, will man versuchen, einen ersten Kontakt herzustellen. Zu diesem Zweck beamt man den Doktor für drei Sekunden auf die Oberfläche, um Daten zu sammeln. Der Rücktransfer misslingt jedoch zunächst und kann erst nach einigen Minuten durchgeführt werden. Mittlerweile hat der Doktor drei Jahre auf dem Planeten verbracht. Er berichtet, dass dort ein Wettlauf der Staaten stattfindet, der das Ziel hat, das "Himmelsschiff" als erster zu erreichen. Der Doktor hat derweil Daten über das starke Tachyonenfeld des Planeten gesammelt, und man versucht nun erneut, den Orbit zu verlassen. Als man feststellt, dass dies die seismischen Aktivitäten auf der Oberfläche verstärkt, wird sofort abgebrochen.

Kurz darauf erreicht eine Raumkapsel die Voyager. Zwei Astronauten betreten das Himmelsschiff, stellen jedoch fest, dass die Zeit wie eingefroren wirkt. Als die beiden die Brücke betreten, werden sie von Schmerzen gepackt und fallen in Ohnmacht. In diesem Moment werden sie für die Crew der Voyager sichtbar, da sie in den Zeitrahmen des Schiffes übergegangen sind. Die weibliche Astronautin überlebt den Vorgang jedoch nicht.

Der Überlebende erklärt sich bereit, der Voyager zu helfen, den Orbit zu verlassen. Da wird das Schiff auch schon von der Oberfläche aus mit Antimaterie-Torpedos angegriffen, weil sich inzwischen wohl diejenigen Kräfte durchgesetzt haben, die die Voyager als Bedrohung ansehen. Der Astronaut fliegt zurück auf seinen Planeten, um von der Voyager zu berichten, damit die Angriffe aufhören.

Kurz nachdem die Schilde ausgefallen sind, erreichen zwei Schiffe die Voyager und ziehen sie mit Traktorstrahlen aus dem Orbit. Auf der Brücke erscheint kurz der zurückgekehrte Astronaut, um sich zu verabschieden. Nach wenigen Minuten wird er auf sein Schiff zurückgebeamt, um nicht wieder den Zeitrahmen zu wechseln. Nach zwei Stunden gelingt es der Voyager, den Warpantrieb wieder zu aktivieren.

Auf der Planetenoberfläche beobachtet der greise Astronaut, wie der Stern am Himmel verschwindet.




Bewertung

Nach langer Durststrecke endlich mal wieder ein richtiger Kracher! Grundidee und Umsetzung dieser Episode sind ein absolutes Star Trek-Highlight. Allerdings ist die deutsche Übersetzung des amerikanischen Titels wieder einmal ein Beispiel für unnötige Länge und Kompliziertheit. "Ein Wimpernschlag" wäre dem Original deutlich näher gekommen. Sicherlich nutzt die Serie diesmal eine Ausgangsidee der Classic-Serie. In der TOS-Episode "Was summt denn da?" wurde bereits die Variante des unterschiedlichen Zeitrahmens aufgegriffen. Spätestens als die beiden Astronauten die "eingefrorene" Voyager untersuchen, werden Erinnerungen daran wach. Die gelungene Umsetzung lässt jedoch kein einziges Mal den Gedanken an einen Abklatsch aufkommen. Der Gedanke, eine Zivilisation in wenigen Tagen über Jahrhunderte hinweg zu beobachten, ist schon faszinierend. Dies wird klar, als der Doktor nach wenigen Minuten Aufenthalt zurückkehrt und über die erlebten Jahre hinweg sämtliche Details der Kultur sammeln konnte. Sogar einen Sohn zeugte er auf dem Planeten, ohne dass erklärt wird, wie ein Hologramm so etwas hinkriegen konnte. Alles in allem trotzdem eine sehenswerte Folge, die man auf gar keinen Fall verpassen sollte, denn wie kaum eine andere ist sie geeignet zu zeigen, dass das Format der beiden Vorgängerserien TNG und DS9 erreicht werden kann.

Spannung: 5 SFX: 5 Handlung: 6 Gesamt: 6
Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

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Ausdruck vom: 22. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy6_12.htm