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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 47566,7
Während Riker und Troi im Zehn Vorne die
Mannschaftsbeurteilungsberichte verfassen,
unterhalten sich am Nebentisch die
Offiziersanwärter: Fähnrich Sam Lavelle, Schwester
Alyssa Ogawa, die Bajoranerin Sito Jaxa und der
Vulkanier Taurik. Alle fragen sich, weshalb Troi und
Riker beim Verfassen der Berichte so gut gelaunt
scheinen, und natürlich würde jeder von ihnen gerne
wissen, wer überhaupt für eine Beförderung in
Frage kommt. Barkeeper Ben, der nicht zur
Sternenflotte gehört und daher ein kumpelhaftes
Verhältnis zu Riker hat, meint, dass sowohl Sito als
auch Lavelle für einen Posten auf der Ops, also
einer der Brückenkonsolen, vorgeschlagen sind, was
bei beiden Hoffnungen weckt.
Später führt die
Alpha-Schicht, zu der Sito und Lavelle gehören, eine
Kampfsimulation auf der Brücke durch, liegt aber 7%
unter der Zeit, die zuvor die Beta-Schicht erreichte.
Riker gibt Sito einige Tipps, wie man ein Ziel
schneller angreifen kann, nachdem das eigene Schiff
eine Kursänderung durchgeführt hat, was sie dankbar
zur Kenntnis nimmt.
Nach der Übung betritt der Captain die Brücke und
lässt mit Maximum Warp Kurs auf das Argaya-System
setzen - es liegt nahe der cardassianischen Grenze...
Im Maschinenraum
unterbreitet Taurik indes Geordi einige Vorschläge,
wie man die Effizienz des Antriebs um 7% steigern
könnte. Geordi nimmt es zur Kenntnis, meint aber,
dass man vor einem Test erst noch ausführliche
Simulationen benötigen würde, um eventuelle
Probleme auszuschließen. Taurik ist verwundert, hat
er doch als Vulkanier alle erdenklichen Faktoren und
Variablen in seine Überlegungen mit einbezogen, gibt
sich aber zwangsläufig damit zufrieden, dass Geordi
momentan nicht auf seine Modifikationen eingeht.
Auf der
Krankenstation unterhält sich Schwester Ogawa mit
Dr. Crusher und erfährt, dass sie gute Aussichten
hat, ebenfalls zum Lieutenant befördert zu werden,
da Crusher sie vorgeschlagen hat. Im weiteren
Gespräch erfährt man, dass sie ganz frisch in Lt.
Andrew Powell verliebt ist, sich aber auch Sorgen
macht, da er erst kürzlich ein Rendezvous
vorgeblich wegen zu viel Arbeit abgesagt hat. Crusher
rät ihr, das nicht so ernst zu nehmen, es hätte
sicher nichts zu bedeuten.
Später unterhält
sich Fähnrich Sito im Zehn Vorne mit Worf; sie
meint, dass sie in letzter Zeit an vielen Stationen
Dienst tun musste, obwohl sie ja eigentlich nur zur
Sicherheitsabteilung gehört. Worf muntert sie auf
und meint, dass es nie schaden kann einen guten
Überblick zu haben - außerdem hat er sie dafür
empfohlen.
Einige Tische weiter ist Sam Lavelle besorgt und
vermutet, dass Sito den erhofften Posten auf der Ops
bekommt, nicht er. Als Riker den Raum betritt,
erklärt er auch, weshalb er das glaubt: Er denkt,
dass Riker ihn nicht mag. Als Sito an den Tisch
kommt, beschließt Lavelle, von Barkeeper Ben
aufgemuntert, sich mit Riker zu unterhalten, um sich
ihm sympatischer zu machen. Doch das Gespräch
verläuft eher stockend, und er tritt in ein
Fettnäpfchen nach dem anderen: Erst bestellt er sich
einen neuen Drink, um ein Gespräch zu beginnen,
obwohl er noch ein volles Glas in der Hand hält,
dann verwechselt er Rikers alaskanische Herkunft mit
Kanada. Schließlich flüchtet er förmlich aus dem
Raum, um sich nicht noch weiter zu verzetteln.
Am nächsten Tag ist
man im Argaya-System angekommen, jedoch werden keine
Schiffe angezeigt, was den Captain zu beunruhigen
scheint. Doch dann orten die Sensoren ein
Rettungsshuttle, das sich aber noch 50.000 km weit
auf cardassianischem Raum befindet. Um den Passagier
an Bord zu beamen, ohne die Grenze zu überqueren,
muss der Transporterstrahl um 7% verstärkt werden,
was Geordi und Taurik zum Glück schnell gelingt.
Der Insasse des Shuttles wird direkt auf die
Krankenstation gebeamt, wo Dr. Crusher zuvor
Schwester Ogawa hinaus schickt.
Als bald darauf auf
der Brücke der Schichtwechsel stattfindet, bittet
Lavelle Cmdr. Riker, noch eine weitere Schicht
arbeiten zu dürfen, da es ein gutes Training wäre.
Riker lehnt den Vorschlag ab - was Lavelle in seinem
Glauben bestärkt, dass der Commander ihn nicht mag.
Vor der
Krankenstation hält Sito wache; sie hat Anweisung,
niemand außer den Führungsoffizieren hinein zu
lassen. Nach kurzer Zeit kommt Picard dorthin,
mustert sie noch einige Sekunden, bevor er den Raum
betritt. Als er hinauskommt, bittet er Sito in seinen
Bereitschaftsraum. Sie ist glücklich darüber, vom
Captain persönlich zu einer Unterredung gebeten zu
werden - allerdings nicht lange, denn Picard spricht
mit ihr über den Trainingszwischenfall auf der
Akademie, bei dem vor drei Jahren wegen eines
riskanten Manövers ihrer Shuttle-Staffel ein Kadett
getötet wurde. Sie meint, dass sie seitdem hart
gearbeitet hat und ihren Abschlussflug mit dem
Ausbilder durchführen musste, da kein anderer nach
dem Unfall noch mit ihr zusammen fliegen wollte.
Picard ist ob ihrer schweren Zeit nicht gerade
mitleidig, gibt ihr vielmehr zu verstehen, dass die
anschließende Vertuschungsaktion, an der Sito
beteiligt war, ihn zweifeln lässt, ob sie für den
Dienst auf der Enterprise geeignet ist. Eigentlich
sei er sogar der Meinung, sie hätte in der
Sternenflotte nichts verloren. Geknickt verlässt sie
den Raum des Captains.
Zur selben Zeit
beschießt Taurik unter Geordis Anleitung ein Shuttle
mit einem Phasergewehr. Auf Tauriks Frage erläutert
Geordi, dass dies einem Test der strukturellen
Integrität dient. Der junge Fähnrich hält das für
merkwürdig und schlägt ein Verfahren vor, bei dem
das Shuttle nicht beschädigt wird, doch Geordi
wiegelt ab. Als Taurik erwähnt, dass das Muster der
Einschüsse so aussieht, als wäre das Shuttle in
einen Kampf geraten, meint Geordi, das müsse wohl
Zufall sein und gibt dem Vulkanier zu verstehen, dass
er nicht weiter nachfragen soll.
Inzwischen wurde
Alyssa doch auf die Krankenstation gerufen und
entdeckt zu ihrer Überraschung einen
cardassianischen Patienten. Zusammen mit Dr. Crusher
behandelt sie ihn, wird aber aufgefordert, niemandem
davon zu berichten.
Am Abend findet
unter den Offiziersanwärtern eine Pokerpartie statt.
Lavelle äußert noch immer, dass er Riker für
vorurteilsbehaftet hält, während Ben meint, er
solle sich lieber keine Gedanken machen und
versuchen, Riker durch seine Leistungen zu
beeindrucken, nicht durch Anbiederung. Sito
interessiert sich für dieses Gespräch so gut wie
gar nicht, da sie noch immer an ihre Unterredung mit
dem Captain denken muss. Die anderen versuchen, ihr
Mut zu machen, doch so recht will das nicht gelingen.
Zur gleichen Zeit spielen die Führungsoffiziere in
einem ganz ähnlichen Raum Poker. Riker erläutert
nebenbei, dass er Lavelle nicht mag, da der Fähnrich
ständig versuche, sich ihm anzubiedern. Verschmitzt
erwidert Troi, dass Riker als Fähnrich ganz ähnlich
gewesen sei und sogar mit den Offizieren auf der
Potemkin Poker gespielt habe, um sie zu beeindrucken.
Riker überdenkt das und kommt zu dem Ergebnis, dass
Troi wohl Recht hat. Dann meint Worf, dass er Sito
für sehr fähig hält, wo Riker ihm zustimmt; beide
halten viel von der jungen Bajoranerin. Nebenbei
läuft natürlich das Spiel weiter, und wie üblich
gewinnt Riker, da Geordi fälschlicherweise dachte,
der Commander würde bluffen.
Dasselbe glaubt Ben von Lavelle, allerdings in
diesem Fall zu Recht. Als sich Sito verabschiedet,
fragt sich Taurik, ob er sein Verhältnis zu Geordi
durch seine Vorschläge "irreparabel
beschädigt" hat. Lavelle gibt zu bedenken, dass
Tauriks Vorschläge wahrscheinlich besser waren als
einige von Geordis Ideen. Wenn LaForge ein guter
Commander sei, würde er das anerkennen.
Offensichtlich ist LaForge ein guter Offizier, denn
gleich darauf betritt er das Quartier und bittet den
Vulkanier, ihm bei den Modifikationen zu helfen.
Am nächsten Morgen
gibt Worf Nahkampfunterricht. Am Ende der Stunde
bittet er Sito, noch zu bleiben, da er sie für
fähig hält, nun zu den Fortgeschrittenen
aufzusteigen. Dafür muss sie sofort und ohne
Vorbereitung das "Gi'tahl" absolvieren:
Worf verbindet ihr die Augen und führt sie auf die
Matten, wo er ihr nur sagt, dass sie seinen Angriff
voraussehen und sich verteidigen muss.
Nachdem er sie dreimal zu Boden geschickt hat, hat
Sito die Nase voll: Sie nimmt die Augenbinde ab und
erklärt, dies sei ein unfairer Test und sie werde
nicht länger daran teilnehmen, ob sie ihn nun
besteht oder nicht.
Worf erklärt, dass sie ihn genau jetzt bestanden
hat: Es ging nicht darum, den Kampf zu gewinnen,
sondern den Mut aufzubringen, dem führenden Offizier
zu sagen, dass die Bedingungen unfair sind. Wenn sie
dies nächstes Mal früher tut, dann wird sie auch
weniger blaue Flecken abbekommen.
Sito versteht worauf Worf hinauswill und begibt sich
gleich danach zum Captain. Dort meint sie, dass
Picard sie nach ihren Leistungen beurteilen soll,
nicht nach ihrer Vergangenheit. Wenn er das nicht
könne, würde sie um ihre Versetzung auf ein anderes
Schiff bitten. Picard ist beeindruckt und meint, es
wäre gut, dass sie den Mut aufgebracht habe, ihm das
zu sagen; die Schikanen, denen sie durch seine
Standpauke und Worfs Unterricht ausgesetzt war,
hätten den Zweck gehabt, ihre Widerstandsfähigkeit
zu testen, da sie möglicherweise an einer
Geheimmission teilnehmen soll, die allerdings noch um
einiges unangenehmer werden könnte. Picard bittet
sie, um neun Uhr zur Crewbesprechung in die
Beobachtungslounge zu kommen. Als sie gerade
hinausgeht, erklärt er noch, dass er selbst sie für
die Enterprise angefordert hat, um sicherzustellen,
dass sie nach dem Zwischenfall auf der Akademie eine
faire Chance bekommen würde.
Auf der
Krankenstation unterhält sich Beverly einmal mehr
mit Alyssa. Beverly hatte von Troi gehört, dass
Alyssas Freund Andrew im Zehn Vorne mit einem anderen
Mädchen unterwegs war. Sie will Alyssa gerade davon
erzählen, als Alyssa freudestrahlend berichtet, dass
Andrew ihr einen Heiratsantrag gemacht hat. Beverly
ist beruhigt und wünscht ihr viel Glück.
In der
Beobachtungslounge erfährt Sito, worin der Auftrag
besteht: Joet Dal, ein Mann vom cardassianischen
Militär, liefert der Föderation seit einiger Zeit
wertvolle Informationen. Damit er nun aber wieder in
cardassianischen Raum zurückkehren kann, benötigt
er ein Shuttle der Enterprise. Allerdings würde er
sehr viel glaubwürdiger wirken, wenn er neben den
Beschussspuren, die das Shuttle aufweist, noch eine
bajoranische "Terroristin" gefangen
genommen hätte; auf diese Weise könnte er die
Grenze überqueren, und Sito soll anschließend mit
einem Rettungsshuttle zur Enterprise zurückfliegen,
da ein solches kaum bemerkt werden würde. Allerdings
kann Picard ihr diesen Auftrag nicht befehlen.
Sito braucht jedoch keine Zeit zum Überlegen, denn
sie nimmt den Auftrag freiwillig an.
Schon bald darauf
verabschiedet sie sich in der Shuttlerampe von Worf
und betritt mit Joet Dal das Shuttle, das Geordi und
Taurik präpariert hatten.
Auf der Reise fragt sie den Cardassianer, weshalb er
seine Heimat verrät. Er erwidert, dass er sich nicht
als Verräter sieht; aber die Kriege, die Cardassia
seit langem führt, gingen ihm zu weit, so dass er es
bereits als einen Gewinn ansieht, wenn er nur helfen
kann, eine kleine Schlacht zu vermeiden. Allerdings
ist er von Sito genauso beeindruckt, da sie als
Bajoranerin bereit ist, ihm zu vertrauen. Dann kommt
ein cardassianisches Patrouillenschiff in
Sensorenreichweite, und die beiden bereiten sich auf
ihre Rollen vor.
Später, im Zehn
Vorne, fragt sich Lavelle, wo Sito nur steckt. Er
vermutet, dass sie in dem Shuttle war und hat
Gerüchte gehört, dass es nach Cardassia geflogen
sei. Als sowohl Ogawa als auch Taurik ihm sagen, dass
er ruhig sein soll, wird ihm klar, dass beide etwas
von Sito wissen, jedoch sind sie zum Schweigen
verpflichtet.
Die Zeit verrinnt,
mittlerweile ist das Rettungsshuttle 32 Stunden
überfällig, als man einen cardassianischen Bericht
abfängt, in dem von der Zerstörung eines
Rettungsshuttles nahe der Föderationsgrenze die Rede
ist. Außerdem erkennen die Sensoren, unterstützt
von einer Sonde, Trümmer, die tatsächlich von einem
Rettungsshuttle zu stammen scheinen.
Betrübt begibt sich Picard in seinen
Bereitschaftsraum und hält an alle an Bord eine
kurze Rede, in der er von Sitos Tod berichtet und sie
als Person lobt.
Im Zehn Vorne
herrscht eine niedergeschlagene Stimmung. Lavelle
wurde befördert, freut sich aber angesichts des
Todes von Sito nicht darüber. Worf trauert für sich
alleine an einem anderen Tisch, als Ben ankommt und
zu Worf meint, ob er sich nicht an den Tisch von
Sitos Freunden setzen wolle, was Worf dann auch tut.
Bewertung
"Beförderungen"
ist eine Episode, wie es schon viel früher eine
hätte geben sollen. Denn wie in wenigen anderen wird
hier einmal das Leben auf der Enterprise aus einer
ganz neuen Perspektive gezeigt und das Schiff
erscheint somit viel lebendiger.
Während es
normalerweise um die wichtigen und schwerwiegenden
Entscheidungen der Hautpdarsteller geht, hat man doch
immer den Eindruck, dass auf der Enterprise
vielleicht bis zu 100 Personen leben: die meisten von
ihnen Sternenflottenangehörige, von denen die
Wenigsten nach Feierabend einmal im Zehn Vorne
herumsitzen. Von all den Fähnrichs und Familien ist
dort kaum eine Spur zu sehen, die knapp über 1.000
Menschen und Außerirdischen, die auf der Enterprise
leben und arbeiten, scheinen sich grundsätzlich im
Hintergrund zu halten.
Genau dies nutzt
"Beförderungen" aus, um den Eindruck der
Lebendigkeit zu erzeugen: Die Handlung wird
größtenteils aus der Sicht jener Statisten gezeigt,
die man ab und zu im Hintergrund herumwuseln sieht,
also jene Leute, die schweigend PADDs reichen oder
wortlos bestimmte Stationen übernehmen, wenn Riker
ein Außenteam zusammenstellt und Data damit von der
Ops, Worf von der Taktik etc. abzieht.
Während es für jene Führungsoffiziere meist um Höheres
geht, ist die Welt aus der Sicht eines Fähnrichs
relativ einfach: Gibt es die heiß ersehnte
Beförderung oder bleibt sie aus, und was kann man
alles tun, um sie zu bekommen?
Die Stimmung wird geschickt eingefangen, so dass dem
Zuschauer vor Augen geführt wird, was sich hinter
den Kulissen abspielt, mit welchen Gedanken und
Gefühlen sich die Besatzungsmitglieder
beschäftigen.
Dabei ist die
Handlung intelligent um diese Erläuterung des
Hintergrundgeschehens herumgestrickt, eben dadurch,
dass die nächsten Beförderungen anstehen, so dass
man um die Gunst der vorgesetzten Offiziere zu buhlen
versucht - zumindest, wenn man es für nötig hält,
wie Lavelle.
Ihm kommt eine
besondere Rolle zu, da er gewissermaßen eine
Neuauflage von Riker darstellt, was Troi ja auch
während der Pokerpartie verdeutlicht: Sam ist
eifrig, lernwillig, karrierebewusst, kurz: Er ist,
wie Riker in seinem Alter gewesen sein muss, und wird
mit hoher Wahrscheinlichkeit einmal ein Kommando
bekommen (wenn er nicht wie Riker ewiger 1. Offizier
bleibt, aber das ist eine andere Geschichte).
Taurik ist ein
Vulkanier, wie er im Buche steht: Immer logisch, er
verfügt über kein Verständnis für Humor und
analysiert seine Beziehungen zu anderen, um aus
seinen Fehlern zu lernen, ähnlich wie Data es als
Android tut. Taurik fehlt die Intuition und die
Impulsivität der Menschen; auf der anderen Seite
macht ihn das zu einem guten Ingenieur, wie sich
zeigt: Er greift auf die Theorien eines namhaften
Theoretikers zurück, baut sie aus bzw. adaptiert
sie, überarbeitet sie und erreicht damit eine
Leistungssteigerung im Antrieb der Enterprise.
Dass Geordi dies erst einmal verdauen muss, liegt
wohl auf der Hand, ist der Antrieb bzw. generell die
Technik doch Geordis Lieblingsspielzeug, an dem er
sich für unübertroffen hält (siehe z.B. auch
"Die Begegnung im Weltraum"). Geordis
charakterliche Qualitäten zeigen sich, als er
Tauriks Leistung anerkennt und mit ihm zusammen die
Modifikationen durchführt.
Erwähnenswert ist, dass Darsteller Alexander Enberg
(Taurik) bereits in
"Gefahr aus dem 19. Jahrhundert"
eine Gastrolle als Reporter
hatte und später bei VOY als Fähnrich Vorik erneut
einen Vulkanier, der im Maschinenraum arbeitet,
darstellt.
Als Nächstes wäre
Patti Yasutake zu nennen: Seit der vierten Staffel
ist sie als Schwester Ogawa mit zunehmender
Regelmäßigkeit auf der Krankenstation zu sehen, und
im Gegensatz zu vielen anderen Gastdarstellern bekam
sie bereits mehrfach kurze Dialoge. Dies ist ihr wohl
größter Auftritt in der Serie; da sie von Crusher
zur Beförderung in den Rang einer Lieutenant
vorgeschlagen wurde, muss ihr aktueller Rang der
eines Fähnrich sein (was sich auch mit dem einen
Knopf als Rangabzeichen deckt), was bisher nie
erwähnt wurde, da sie immer mit
"Schwester" angesprochen wurde.
Am Interessantesten bei ihr ist wohl das Verhältnis
zu Andrew Powell, einem Lieutenant, der allerdings in
dieser Episode nicht gezeigt wird. Damit erhält
Alyssa endlich ein Privatleben, das ihren Charakter
formt und ihm mehr Leben verleiht. Leider wird in den
letzten Episoden der Serie so gut wie nicht mehr
darauf eingegangen, abgesehen von
"Gestern, Heute, Morgen",
wo sie schwanger ist; höchstwahrscheinlich Andrews
Verdienst, obwohl nicht explizit erwähnt.
Abschließend ist
Fähnrich Sito Jaxa, gespielt von Shannon Fill, zu
nennen. Sie ist eine alte Bekannte aus
"Ein missglücktes Manöver",
5. Staffel. Damals gab es auf
der Sternenflottenakademie einen Trainingsunfall, als
die Flugstaffel, der Wes Crusher und Sito Jaxa
angehörten, ein riskantes und verbotenes Manöver
durchführte, bei dem ein Kadett getötet wurde. Die
verbleibenden vier Mitglieder versuchten, den
Zwischenfall zu vertuschen und als Unfall
darzustellen. Unglücklicherweise war Picard mit der
Enterprise zugegen, so dass Wes gezwungen wurde, das
Manöver zuzugeben. Als Bestrafung wurde der
Staffelführer Nicholas Locarno von der Akademie
geworfen, die anderen mussten das letzte Jahr
wiederholen, unter ihnen Sito.
Nun ist sie auf der Enterprise, und zwar seit sieben
Monaten, wie sie Picard gegenüber erwähnt. Es ist
etwas schade, dass sie in jenen sieben Monaten nicht
einmal als Gastdarstellerin zu sehen war, aber man
kann es wohl verzeihen, freut man sich doch jedes
Mal, wenn überhaupt eine bekannte Person noch einmal
mit von der Partie ist.
Sitos Charakter wird hier ausgebaut, man geht auf
ihre bajoranische Herkunft ein, so dass sie
lebendiger wirkt und einem sympathisch wird. Es zeigt
sich, dass sie offensichtlich zu Worfs
Lieblingsschülern gehört, den sie auch zu
beeindrucken weiß, als er mit ihr das Gi'tahl
durchführt, einen Test, den es eigentlich nicht
gibt. Er wollte ihr damit vielmehr klarmachen, dass
sie sich gegen Picard durchsetzen muss, wenn ihr das
Leben auf der Enterprise nicht zur Hölle werden
soll. Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass
Picard sie sicher schon vorher für den Auftrag
vorgesehen hatte und Worf daher die Möglichkeit
ließ, ihr ein wenig Hilfestellung zu geben, immerhin
wird man nicht jeden Tag vom Captain zur Sau gemacht
für einen Fehler, den man längst eingesehen hat.
Bedauerlich und sinnlos, genau deswegen auch tragisch,
ist ihr Tod auf der Geheimmission. Es passiert
generell selten, dass bei TNG ein Besatzungsmitglied
stirbt. Nur in einem Fall gab es dabei irgendeine
Form von anhaltender Betrübnis, nämlich als Tasha
in der ersten Staffel starb
("Die schwarze Seele"), ansonsten beschränkte man
sich auf eine kurze Verlustmeldung (etwa in
"Zeitsprung mit Q",
wo bei einem Angriff der Borg mal eben 18
Crewmitglieder getötet wurden, für die keine
Zeremonie gezeigt wurde). Daher wirken Picards
Niedergeschlagenheit, wie auch die von Worf und Sitos
Freunden, einigermaßen echt und verständlich und
verleihen der Episode einen traurigen Schluss, was
sehr selten ist und den Zuschauer nach einer
spannenden Episode ein wenig nachdenklich stimmen
mag.
Über die Handlung
ist nicht viel zu sagen: Neben dem Beförderungsplot
geht es nur um den cardassianischen Spion, der
irgendwie wieder zurückkommen muss. Als
Haupthandlung hätte man sehr viel mehr daraus machen
können, als Nebenhandlung jedoch gibt es genug her,
um in die Episode zu passen.
Eine geradezu
faszinierende Anhäufung stellen allerdings die
"7%" dar: An drei Stellen, wo es um eine
Leistungssteigerung geht, beträgt diese sieben
Prozent: zunächst Tauriks Verbesserung am Antrieb,
dann die Zeit, die die Beta-Schicht schneller war als
die Alpha-Schicht, und zum Schluss die nötige
Leistungssteigerung des Transporters, um den
Cardassianer aus der Kapsel zu beamen. Ob es sich
hier um einen Zufall handelt oder einen versteckten
Scherz, bleibt wohl der Phantasie des Zuschauers
überlassen.
Zu erwähnen ist auf
jeden Fall noch die wunderbare Szene, als sowohl die
Anwärter als auch die Offiziere pokern: Geschickt
wechselt die Kamera zwischen beiden Räumen, wo die
Gespräche jeweils einen ganz ähnlichen Verlauf
nehmen, und setzt immer da an, wo zuvor aufgehört
wurde. Das bietet sowohl eine gute Prise Humor als
auch einen interessanten Einblick, wie ähnlich sich
manche Leute sind (mit dem Unterschied, dass Riker
immer gewinnt, Lavelle nicht).
Ein interessantes Detail ist unserem Leser Robby Tonn aufgefallen:
Bei der deutschen Erstausstrahlung auf SAT.1 und auch bei den
Wiederholungen auf kabel eins hieß die Episode "Beförderung",
siehe Screen-Capture.
Bei den DVDs wird der Titel im Gegenzug mit "Beförderungen"
angegeben, jedenfalls auf der Packung (die Episodentitel selbst
sind auf allen DVDs im englischen Original).
Abschließend lässt sich festhalten, dass "Beförderungen" das
Leben auf der Enterprise vielfältiger darstellt, als
es sonst der Fall ist und sich dadurch zu Episoden
wie "Datas Tag"
einreiht, wo die Handlung
hinter der Atmosphäre zurücktritt und einem
angenehm anderen Fernsehereignis Platz bereitet.
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