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TNG 7.12 Das Pegasus Projekt


The Pegasus

von Frank Eiffert

Episodenbeschreibung

Die Episode beginnt mit dem "Picardtag", einem Festtag, an dem die Kinder des Schiffes den Captain ehren. Dazu wird ein Bastelwettbewerb veranstaltet. Troi rechtfertigt den Tag, Picard hat Probleme mit dieser Veranstaltung, Riker macht Witze und spielt mit einer Picard-Puppe, geht schließlich auf die Brücke, will aber die Puppe mitnehmen. Troi verhindert das, erklärt anschließend dem Captain, er müsse 3 Sieger küren und 4 Kinder lobend erwähnen. Da meldet Worf ein Gespräch an: Admiral Blackwell ruft mit Priorität 1. Picard will das Gespräch sofort annehmen. Der Admiral fragt nach der Lage, Picard antwortet, sie führen Energieuntersuchungen an einem Quasar durch. Blackwell ordnet an, sie sollen die Mission abbrechen und sich mit der U.S.S. Crazy Horse treffen, sie dürfen für diese neue Mission die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreiten. Picard fragt nach dem Auftrag, erhält aber nur die Antwort, es sei geheim. Der Admiral fragt nach dem "Picardtag"; man kann die Aufbauten dazu im Hintergrund erkennen, Picard ist die Angelegenheit erneut sehr peinlich.

Die Enterprise hat sich mit der Crazy Horse getroffen, Picard ist mit Riker auf dem Weg in den Transporterraum. Sieger des Wettbewerbs im Rahmen des Picardtages ist ein Junge geworden, der ein Gipsskulptur von Picards Kopf angefertigt hat, Riker fragt: "Diese runzelige Orange?" Picard stimmt zu und witzelt, im nächsten Monat werde ein Riker-Tag abgehalten und er, Picard, wolle selbst etwas einreichen.
Im Transporterraum wird Admiral Eric Pressman an Bord gebeamt, dieser war Rikers erster befehlshabender Offizier auf der Pegasus, und genau wegen der U.S.S. Pegasus ist Pressman hier: Die Romulaner haben die Pegasus entdeckt...

Pressman brieft die Führungsmannschaft der Enterprise: Die Pegasus ging vor 12 Jahren in diesem Sektor verloren, es kam zu einem Warpkernbruch, der Captain - Pressman- und Riker als sein Steuermann, insgesamt 8 Mannschaftsmitglieder sind damals der Katastrophe entkommen. Eine Materie-Antimaterie-Explosion zerstörte das Schiff, es wurden keine Wrackteile gefunden. Nun hat man aber beim Abhören des Geheimdienstes der Romulaner erfahren, dass Trümmer im Devolin-System gefunden wurden. Ein Warbird soll diese bergen. Die Pegasus war Prototyp und damit gibt es viele Dinge an Bord, die nicht in die Hände der Romulaner fallen dürfen, daher ist der Auftrag: Bergen oder Zerstören der Pegasus-Reste, letzteres nur, wenn unbedingt nötig. Geordi benötigt noch spezielle Parameter, um das Devolin-System absuchen zu können.

Im Devolin-System: Data scannt, kann keine Romulaner entdecken, Pressman vermutet, dass die Romulaner wohl schon da sind. Im System, das aus unendlich vielen Asteroiden besteht, herrscht eine starke ionisierende Strahlung. Plötzlich enttarnt sich ein Warbird, roter Alarm wird ausgelöst, die Enterprise wird gerufen: Der Captain der Terix, Cmdr. Sirol, meldet sich, er hat schon viel von Picard gehört, und fragt, ob er die Crew erschreckt habe. Picard und Sirol tauschen Plattitüden aus, die Romulaner untersuchen gasartige Anomalien im Devolin-System, Picard entgegnet: "Wir auch." Sirol lehnt das Austauschen der Untersuchungsergebnisse ab. Die Ziele seien zu unterschiedlich, der Warbird entfernt sich und scannt nach Tachyonen, Worf soll sie im Auge behalten. Picard ordnet an, mit dem Scan zu beginnen: Das Absuchen des gesamten Systems dauert wohl 7 Tage.

Ein Gespräch im Zehn Vorne zwischen Riker und Pressman: Riker hat seinen Bart jetzt seit 4 Jahren, nicht zuletzt, weil er damit älter aussieht. Pressman fragt nach seinem Spitznamen von früher: "Fähnrich Babyface". Riker erinnert sich nicht gerne daran, er meint, er wäre nun lockerer, damals waren die Zeiten viele ernster. Riker fragt nach dem Experiment, Pressman weicht aus. Riker denkt oft an den letzten Tag an Bord der Pegasus, Pressman meint, das kann man nicht vergessen, es war eine Tragödie, aber es war keiner Schuld, obwohl es andere so sahen. Aber dieses Mal würde es ein Erfolg werden, sie könnten dann das vollenden, was damals gescheitert ist. Es sind nur wenige eingeweiht, Pressman hat Befehle von Admiral Reynar dabei, Riker darf nicht einmal Picard einweihen, Riker hat offensichtlich Bedenken.

Der Scan geht weiter, Pressman und Picard führen ein Gespräch in Picards Quartier. Pressman fragt, warum Picard Riker als Ersten Offizier ausgewählt habe. Picard erzählt, er wollte Rikers Akte schon weglegen. Da habe er gesehen, dass Riker sich auf der U.S.S. Hood einem direkten Befehl widersetzt hatte, weil er glaubte, er hätte Recht. Das war der Grund warum sich Picard für Riker entschieden hat. Pressman fragt nach, ob Picard meint, ein Offizier sollte Befehle missachten? Picard verneint. Ein Offizier soll mitdenken. Pressman ist überzeugt, dass es das Wichtigste ist, zu gehorchen und nicht, Befehle in Frage zu stellen. Picard stimmt zu. Pressman sinniert: Alte Geister würden wach. Wenn man ein Schiff verliert, fragt man sich, was man falsch gemacht hat. Picard fragt, was dem offiziellen, mageren Bericht über den Verlust der Pegasus ergänzen könne. Pressman erwidert, da sein nichts zu ergänzen, lobt Riker als loyalen Offizier.

Riker kommt mit gebrochenen Rippen auf die Krankenstation. Er hat sie sich beim Bat'leth-Training mit Worf gebrochen. Riker erklärt, es sei sein Fehler gewesen, er war im entscheidenden Moment abgelenkt gewesen. Er wusste, was er hätte tun sollen, hat es aber nicht so gemacht. Beverly sagt, es sei ein Fehler ohne Folgen gewesen, das nächsten Mal soll er es einfach besser machen.

Der Scan geht weiter. Geordi meldet, dass er etwas gefunden hat: eine Subraumsignatur. Vermutlich eine Warpkernsignatur im Suchquadrant Gamma 601, Picard und Pressman kommen hinzu. Data bestätigt die Meldung. Es ist eine Resonanzsignatur unter der Oberfläche eines Asteroiden, der tiefe Spalten besitzt, vielleicht ist die Pegasus in die Spalten geraten. Da kommt der Warbird auf die Enterprise zu. Riker schlägt vor, den Asteroiden zu zerstören. Pressman lehnt den Vorschlag entschieden ab, er will lieber versuchen, die Pegasus oder deren Überreste zu bergen. Er fragt Picard provokant nach Alternativen, um die Signatur vor den Romulanern zu verstecken. Picard schlägt die Bestrahlung des Asteroiden mit Verteronpartikeln vor. Data rät ab, diese würden hier nichtnatürlichen Ursprungs sein. Geordi schlägt die Erhöhung der ionisierten Strahlung vor. Data initiiert den Impuls dazu und die Enterprise setzt die Suche fort, um den Romulanern keinen Hinweis zu geben. Die Romulaner erreichen ebenfalls den Asteroiden und beginnen mit einem Tachyonenscan, führen weitere Scans durch, arbeiten sehr gründlich, schließen schließlich ihre Suche ab und entfernen sich. Picard atmet durch. Um die Romulaner zu überzeugen, dass sie weitersuchen, setzt die Enterprise ihre Scans fort. Picard ordnet an, morgen um 8 Uhr wieder am Asteroiden anzukommen. Riker übernimmt die Brücke, Pressman schlägt ein Abendessen mit Picard aus. Als Picard die Brücke verlassen hat, will Pressman Riker sprechen. Im Raum des Captains wird er von Pressman wegen seines Vorschlags, den Asteroiden zu zerstören, angegriffen. Riker fühlt sich von den Stillschweigebefehlen eingeengt. Pressman meint, Riker habe sich verändert. Er würde nun seine Meinung äußern und dafür einstehen. Riker erwidert, dass sich in 12 Jahren viel ändern könne. Pressman erklärt, dass Riker sein Pflichtbewusstsein und seine Loyalität hoffentlich nicht geändert habe. Das definiere schließlich einen Offizier. Vor 12 Jahren hätten viele Crewmitglieder auf der Pegasus gemeutert, aber Riker nicht. Pressman schließt die Unterhaltung mit der Erklärung: "Ich weiß, ich kann mich wieder auf Sie verlassen".

Picard bekommt in der Nacht die Analyse der Scans von Riker vorgelegt. Picard liest Riker kommentarlos die Untersuchungsergebnisse bezüglich einer Meuterei auf der Pegasus vor. Picard kommentiert: "Das ist schockierend und undenkbar." Er erklärt Riker, es sei nicht einfach gewesen, den Bericht zu bekommen, der Geheimdienst wollte diesen unter Verschluss halten. Picard vermutet laut: Die Pegasus hat nicht nur spezielle Ausrüstung an Bord, es gab auch eine vorgetäuschte Explosion und eine Meuterei. Er will Rikers Version der Meuterei hören. Riker erzählt: Es wurde gelber Alarm ausgelöst, wegen Tests am Antrieb, als eine Explosion im Maschinenraum geschah. In dieser Situation kam es zu einer Meuterei, weil viele Crewmitglieder dachten, Captain Pressman bringe das Schiff in Gefahr. Riker war damals gerade einmal 7 Monate von der Akademie fort, Loyalität und Pflichtbewusstsein waren ihm eingebläut worden, daher hat er Captain Pressman unterstützt. Zusammen mit 6 weiteren Crewmitgliedern haben sie sich den Weg zum Rettungsshuttle freigekämpft und das Schiff verlassen. 5 Minuten später kam es zu einer weiteren Explosion. Picard unterbricht Riker. Laut dem Untersuchungsbericht sollten weitere Untersuchen durchgeführt werden. Er möchte wissen, weshalb. Riker entgegnet, Picard soll Pressman fragen. Er habe den ausdrücklichen Befehl, nicht darüber zu sprechen. Picard erwidert enttäuscht, dass er es ihm nicht befehlen kann, also muss er Riker vertrauen, dass bei dieser Mission nichts schiefläuft, wenn aber doch, muss Picard die Kommandostruktur auf der Enterprise neu festsetzen.

Picard spricht mit Magret - Admiral Blackwell - , fragt vertraulich, was vor sich geht. Blackwell weicht aus, gibt Picard aber den Rat, Pressman zu unterstützen, was Picard nicht zufrieden stellt. Da meldet Worf, dass der Asteroid wieder in Reichweite ist und die Romulaner weit weg sind. Die Enterprise nähert sich dem Asteroiden bis auf 15 km an. Data hat die Region gescannt, wahrscheinlich ist der Warpkern der Pegasus noch intakt. Riker will nicht durch den massiven Fels des Asteroiden beamen. Ein Shuttle kommt auch nicht in Frage: Der Shuttleantrieb könnte in Mitleidenschaft gezogen werden. Pressman will mit der Enterprise hineinfliegen. Data meint, es wäre theoretisch möglich. Der Admiral entscheidet sofort, befiehlt Picard, mit der Enterprise in den Spalt des Asteroiden hineinzufliegen. Picard lässt Data im Logbuch vermerken, dass dies gegen die ausdrücklichen Bedenken Picards erfolgt. Die Enterprise fliegt in den Asteroidenspalt.

Im Inneren des Asteroiden: Alle sind angespannt, die Enterprise ist schon 2 km unter der Oberfläche, Veränderungen in der Magentfelddichte des Asteroiden erschüttern das Schiff. Picard will die Mission abbrechen, wenn der Spalt kleiner als 500 Meter wird. Dann sehen sie die Pegasus, das Schiff steckt halb im Fels. Riker entfährt ein Fluch. Es sieht so aus, als ob die Pegasus halb im Fels materialisiert sei. Pressman will unbedingt ein Gerät aus dem Hauptmaschinenraum bergen. Der Hauptteil dieser Abteilung ist intakt. Ein Hüllenbruch muss durch das Ausdehnen der Schilde der Enterprise versiegelt werden. Pressman lehnt ein Außenteam ab, er will nur mit Riker hinüberbeamen. Picard wird zunehmend ärgerlicher.

Pressman und Riker beamen auf die Pegasus. Der Hauptmaschinenraum war 12 Jahre zum Weltraum hin offen, dadurch wurde alles konserviert. Riker ist sichtlich nachdenklich, berührt Felsen und fragt sich, wieviele Mitglieder der Crew wohl im Felsen stecken. Pressman ruft ihn zur Ordnung, er findet ein Gerät und ist erfreut: Es ist noch intakt. Pressman beginnt mit der Bergung. Riker ist nachdenklich. Er hatte gehofft, es wäre zerstört worden oder im Fels verschwunden. Riker hatte viel Zeit zum Nachdenken und hat eine Entscheidung getroffen: Er will nicht zulassen, dass das Experiment wiederholt wird. Denn beim ersten Mal war dies das Ergebnis: Ein Raum voller Leichen, alle tot wegen des Experiments. Pressman reagiert mit Unverständnis. Es sei tragisch, aber alle seien selbst Schuld gewesen. Sie seien unfähig gewesen, nachdem Riker und Pressman von Bord gegangen waren, das Experiment ordnungsgemäß zu beenden. Riker ist aufgebracht: Wenn es noch einmal zu dieser Situation kommt, dann wird er den Phaser auf Pressman richten und ihn nicht schützen. Pressman wirft ihm vor, dann ist er also kein Held. Riker erwidert, er war zu jung, er hat nur Befehle befolgt. Pressman bezeichnet die Anderen als meuternde Feiglinge. Riker nimmt sie in Schutz. Sie hätten nur einen Vertrag der Föderation schützen wollen. Riker fragt Pressman, wieviele diese Mal sterben sollen: 50? 100? 1000? Pressman verliert die Fassung, droht, er könne Riker vernichten. Da gibt es eine Erschütterung, Picard meldet sich, er will sie zurückbeamen, Riker und Pressman verlassen zusammen mit dem Gerät die Pegasus.

Roter Alarm auf der Enterprise: Der Eingang der Höhle ist durch die Romulaner verschlossen worden. Die Enterprise kann nicht mehr heraus.

Die Enterprise wird vom Warbird außerhalb des Asteroiden gerufen: Sirol spricht von einer "Unglücklichen Lage". Geologische Experimente hätten dazu geführt, dass die Enterprise versehentlich eingeschlossen wurde. Wenn man die Pläne geteilt hätte, hätte man das sicher vermeiden können. Sirol will helfen, die Crew der Enterprise herausbeamen, dann nach Romulus bringen lassen, schließlich der Föderation übergeben. Picard will das überdenken, Pressman natürlich ist dagegen. So würden die Pegasus und die Enterprise in die Hände der Romulaner fallen. Worf will sich durch den Fels herausschneiden, Data rät davon ab, weil der Asteroid instabil würde. Riker bricht endlich sein Schweigen: Das Gerät, das Pressman geborgen hat, sei eine Tarnvorrichtung. Pressman entfährt, das sei das Ende von Rikers Karriere. Picard zitiert den Vertrag von Algeron, worin sich die Föderation verpflichtet hat, keine Tarnvorrichtungen einzusetzen oder zu entwickeln. Pressman kommentiert, der Vertrag sei ein Fehler. Picard erwidert, er habe 60 Jahre Frieden gebracht. Pressman reicht es, er will Picard absetzen, verkündet, er übernimmt das Kommando, Worf soll Picard einsperren. Dieser tut es nicht und Riker erklärt Pressman, dass ihn dieses Mal keiner verteidigen wird. Picard erklärt er, dass das Gerät es ermöglicht, Materie zu durchfliegen, also weit mehr ist, als eine Tarnvorrichtung im herkömmlichen Sinne. Riker glaubt, die Tarnung sei auf die Enterprise anwendbar. Data wird das Gerät studieren und einbauen.

Sternzeit 47457,1. Die Enterprise ist immer noch im Asteroiden, bald ist die Tarnvorrichtung einsetzbar. Geordi hat die kritischen Punkte des Gerätes identifiziert und rät zu einer permanenten Überwachung spezieller Parameter. Vor 12 Jahren kam es wahrscheinlich zu einer Plasmaverpuffung, die Pegasus war im entmaterialisierten Zustand durch Asteroiden getrieben und dort plötzlich materialisiert. Die Tarnung wird angeschaltet, die Enterprise verschwindet, die Tarnung arbeitet normal. Picard gibt den Befehl: "Fliegen sie uns raus!" Die Enterprise fliegt durch den Fels hindurch, Pressman steht stolz im Hintergrund der Brücke. Die Enterprise erreicht schließlich den offenen Raum, der Warbird wartet noch, als sich die Enterprise enttarnt. Picard verkündet, dass das ganze Universum die Wahrheit erfahren wird. Worf soll den Romulanern übermitteln, dass sich beide Regierungen über diesen Vorfall unterhalten sollten. Anschließend stellt Picard Pressman wegen Verletzung der Vertrages von Algeron unter Arrest. Pressman droht Picard: Er habe viele Freunde. Picard murmelt nur: "Die werden Sie auch brauchen." Riker weist Picard darauf hin, dass auch er unter Arrest gestellt werden muss.

In den Arrestzellen: Picard besucht Riker, öffnet seine Zelle und setzt sich zu Riker. Er erklärt ihm, er habe mit Flottenadmiral Shanti gesprochen. Es werde eine Untersuchung folgen, wovon auch viele Mitglieder vom Geheimdienst betroffen sein werden, auch für Riker wird es ein hartes Verhör geben. Picard resümiert: Riker hat vor 12 Jahren einen Fehler gemacht, er hat sich in der Zwischenzeit aber viel Respekt erarbeitet. Einiges davon hat er nun verloren. Aber jetzt hat Riker die richtige Entscheidung getroffen. Picard wäre stolz, Riker als Ersten Offizier behalten zu können. Er nickt ihm zu, und beide gehen aus dem Arrestraum.




Bewertung

Diese Episode hat als Hauptthema den persönlichen Konflikt von Riker, der die Geister der Vergangenheit trifft. Ein längst verdrängter Fehler, den er vor 12 Jahren gemacht hat, wird wieder in sein Bewusstsein zurück geholt. Verstärkt wird das Ganze durch die Tatsache, dass auch die alte Situation in allen Belangen wieder hergestellt wird. Riker trifft seinen alten Captain wieder, geht auf sein altes Schiff zurück, wird vor die gleiche Entscheidung gestellt, als Pressman das Kommando der Enterprise übernehmen will, wie vor 12 Jahren.

Eine Nebenhandlung gibt es diese Mal nicht, wegen der Komplexität der Haupthandlung. Eine minimale Analogie zur Haupthandlung findet man in dem äußerst kurzen Intermezzo auf der Krankenstation wieder, als Riker mit den gebrochenen Rippen bei Beverly auftaucht und diese ihm sagt, dass der Fehler, den er im Bat'leth-Training gemacht hat, ja keine Folgen hat und er das nächste Mal es einfach besser machen soll. Und genau das tut Riker schließlich am Schluss: Er stellt sich diese Mal gegen Pressman.

Picard seinerseits trifft in Pressman einen starken, beinahe ebenbürtigen "Gegner", der allerdings nicht die klassisch-toleranten, weltmännischen und aufgeklärten Ansichten zur Sternenflotte hat. Schon nach kurzer Zeit läuft es auf offene Konfrontation hinaus, wenn Pressman Bedenken von Picard ignoriert und einfach befiehlt. Pressman erwartet eben gnadenlosen Gehorsam, etwas was Picard gerade nicht fordert, wie er selbst in der Szene über die Auswahl Rikers zu seinem Ersten Offizier beschreibt. Die Frustration, die sich schließlich in Picard breit macht, ist aber auch darin begründet, dass er erkennen muss, dass die Loyalität eine Eigenschaft sein kann, die sich durchaus zu seinem Nachteil entwickeln kann. Rikers positive Eigenschaften in Summe und Bezug auf die Probleme Tarnvorrichtung, Gehorsam und Konfliktlösung müssen sich erst sortieren, bevor das richtige Ergebnis herauskommt.

Neben diesem inneren Konflikt steht die eigentliche Aktion der Bergung und das Navigieren durch das Asteroidenfeld sowie das Geplänkel mit den Romulanern. Interessant und mit guten Effekten ausgestattet, bleibt diese Episode dabei spannend mit guten, aber unaufdringlichen Effekten. Die Gespräche mit dem Romulaner Sirol sind dabei amüsant und der Romulaner agiert eigentlich untypisch. So beredt findet man diese Spezies sonst nicht vor.

Bleibt noch der Einstieg in die Episode mit dem "Picard-Tag" und Picards offensichtliches Unwohlsein darüber, was vor allem von Riker mit Humor aufgenommen wird. Und auch Picard zeigt Humor in dem Vorschlag, einen Commander Riker-Tag einzurichten. Offensichtlich soll uns dieses ein Bild von einer gefestigten Männerfreundschaft zeigen, in der man die Gratwanderung zwischen Humor und Umgang mit Themen meistert, die den anderen schnell verletzen könnten. Bestätigt wird das durch den Schluss der Episode und die Art und Weise, wie Picard Riker aus der Zelle holt: mit einem verschlagenen "Mensch komm, was soll das alles, wir gehen einfach"-Blick.

Alles in allem also eine gelungene Episode mit interessantem Thema, einem guten Spannungsbogen mit dem Verschließen des Höhleneingangs und einem erwartungskonformen Ende. Dass sich Picard herausnimmt, den Vertrag von Algeron, den er offensichtlich hundertprozentig akzeptiert, einfach über die Aktionen des Geheimdienstes der Sternenflotte zu stellen, ist ja für ihn ein schon normales Handeln.

Spannung: 4 SFX: 4 Handlung: 3 Gesamt: 4
Zusammenhänge

Die Ereignisse werden auch in der letzten ENT-Episode 4.22 Dies sind die Abenteuer aufgegriffen.

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Ausdruck vom: 22. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/tng7_12.htm