Episodenbeschreibung
Sternzeit: 44429,1
Im Bereich der cardassianischen Grenze wird die
Enterprise von einem cardassianischen Schiff unter
Gul Macet angegriffen. Es gelingt Picard ohne
Probleme, das unterlegene Schiff kampfunfähig zu
machen, doch Macet hat beunruhigende Nachrichten: Er
sagt, ein Schiff der Föderation hätte eine
cardassianische Forschungsstation zerstört.
Picard hält Rücksprache mit dem Hauptquartier und
erhält den Auftrag, Captain Maxwell, der mit der
Phoenix diesen Angriff durchgeführt hat und auf
keinen Ruf antwortet, um jeden Preis zu stoppen,
damit der junge Frieden zwischen Föderation und
Cardassianern gewahrt bleibt. Macet und zwei
Begleiter kommen an Bord der Enterprise, um sich
während der Mission davon zu überzeugen, dass es
der Föderation ernst ist mit dem Frieden.
Picard erfährt, dass Chief O'Brien früher auf der
Rutledge unter Cpt. Maxwell gedient hat und lädt ihn
zur Besprechung ein, wo O'Brien erwähnt, dass auf
Setlik III Maxwells Familie bei einem Überfall der
Cardassianer getötet wurde. Er glaubt aber nicht,
dass Maxwell momentan aus Rache handelt, sondern
vermutet, dass er gute Gründe hat. Da meldet sich
Worf von der Brücke und gibt an, dass man die
Phoenix geortet hat.
Picard und Macet beobachten auf dem Display, wie die
Phoenix außer Reichweite der Enterprise ein
cardassianisches Frachtschiff verfolgt. Macet bittet
Picard eindringlich, ihm die Transponderfrequenz der
Phoenix zu sagen, damit cardassianische Kriegsschiffe
Maxwell abfangen können. Da Maxwell nach wie vor
nicht antwortet, gibt Picard schließlich nach. Es
gelingt der Phoenix trotzdem, ein cardassianisches
Kriegsschiff und den Frachter zu zerstören; dabei
werden fast 700 Personen getötet. Während die
Enterprise sich weiter auf Abfangkurs befindet,
unterhält sich O'Brien im Zehn Vorne mit einem von
Macets Begleitern. Er erwähnt, dass er damals auch
auf Setlik III war und bei einem Scharmützel einen
Cardassianer mit einem Phaser getötet hat; er sagt,
dass er nicht die Cardassianer hasst, sondern was sie
aus ihm gemacht haben.
Dann
treffen die beiden Schiffe aufeinander, und Maxwell
stimmt zu, auf die Enterprise zu beamen und sich mit
Picard zu unterhalten. Er erzählt, dass die
Cardassianer eine neue Offensive vorbereiten und der
Friedensvertrag ihnen nur eine Erholungspause geben
sollte. Deshalb hat er die Initiative ergriffen und
sie angegriffen, bevor sie zu stark wurden. Picard
sieht das von einem anderen Standpunkt aus: Seiner
Meinung nach hat Maxwell die Prinzipien der
Föderation verraten und beinahe einen Krieg
ausgelöst. Da er den Segen des Hauptquartiers hat,
gibt er Maxwell die Order, auf die Phoenix
zurückzukehren und - gefolgt von der Enterprise -
zur nächsten Sternbasis im Raum der Föderation zu
fliegen; sollte er damit nicht einverstanden sein,
ließe Picard ihn in die Arrestzelle sperren und die
Phoenix ins Schlepptau nehmen. Maxwell beugt sich den
Befehlen und fliegt voraus.
Doch
nach einiger Zeit ändert er den Kurs und
beschleunigt. Er fliegt erneut auf einen
cardassianischen Frachter zu. Picard lässt ihn
verfolgen, kommt aber erst kurz nach Maxwell an.
Glücklicherweise hat Maxwell noch keinen Schaden
angerichtet. Er spricht mit Picard und bittet ihn,
auf den Frachter zu beamen und sich dort umzusehen,
andernfalls will er den Frachter zerstören. Das will
Picard auf jeden Fall verhindern, aber er denkt auch
nicht daran, auf den Frachter zu beamen, der von
einem Hochenergie-Subraumfeld umgeben ist, so dass
die Sensoren nicht orten können, was sich in seinem
Inneren befindet.
O'Brien meint, er könnte seinen früheren Captain
umstimmen, wenn er auf die Phoenix gelangt. Er weiß,
dass man etwa alle fünf Minuten ein kurzes
Transportfenster durch die Schilde der Phoenix hat,
und es gelingt ihm, hinüberzubeamen. Er unterhält
sich mit Maxwell und kann ihm klarmachen, dass der
Krieg vorbei ist. Maxwell gibt seinen Plan auf und
unterstellt das Schiff seinem Ersten Offizier. Picard
lässt ihn im Gästequartier der Enterprise
unterbringen.
Erleichtert
kann Gul Macet auf sein Schiff zurückkehren. Nicht
jedoch, ohne vorher noch einmal mit Picard zu
sprechen. Der Captain sagt dem Cardassianer, dass er
deshalb nicht auf den Frachter gegangen ist, um den
Frieden zu wahren. Aber eine
"Forschungsstation" an einer strategisch
günstigen Position und mit Subraumfeldern
geschützte Frachter sind für ihn Beweis genug, dass
Maxwell Recht hat.
Er beschließt die Episode mit den an Macet
gerichteten Worten: "Wir werden Sie
beobachten."
Bewertung
"Der
Rachefeldzug" ist in mehrfacher Hinsicht eine
überragende Episode:
Zunächst erfährt man mehr über Chief O'Brien und
sein neues, noch ungewohntes Privatleben mit seiner
Frau Keiko. Auch wird an seinem Beispiel und dem
Maxwells gezeigt, wie schwer es fällt, den Schrecken
des Krieges zu vergessen und Vergebung zu zeigen.
Vor allem aber wird mit den Cardassianern die wohl
größte und bedeutendste Macht des Alphaquadranten
neben Romulanern, Klingonen und der Föderation
eingeführt, die vor allem bei DS9 wesentlich in die
Rahmenhandlung der Serie mit eingebunden wird.
Marc Alaimo, der hier Gul Macet spielt und nach
"Die geheimnisvolle Kraft" und
"Die neutrale Zone"
seinen dritten TNG Gastauftritt hat, wird
bei DS9 Gul Dukat spielen und dadurch zu den
regelmäßigen Gästen der Serie zählen.
Interessant an "Der Rachefeldzug" ist aber
auch das Verhalten Maxwells, der seiner Meinung nach
an den Prinzipien der Föderation festhält und mit
seinen Angriffen Gutes tut, womit er im klaren
Gegensatz zu Picard steht, der seinerseits den
Cardassianern ebenfalls nicht traut, sich aber an die
Direktiven der Sternenflotte hält und seine Befehle
achtet, vor allem aber versucht, einen Krieg zu
verhindern, auch wenn er glaubt, dass die
Cardassianer einen Angriff vorbereiten.
Kostüme und Masken der Cardassianer sehen hier noch etwas anders aus als
bei DS9, entsprechen aber in den meisten Punkten dem späteren Standard.
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