TNG 3.24 Die Damen TroiMénage à Troivon Yann-Patrick Schlame |
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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 43930,7 Bewertung Nach "Die Frau seiner Träume" und "Andere Sterne, andere Sitten" ist dies der dritte Auftritt von Majel Barrett-Roddenberry als Lwaxana Troi in der Serie. Wie gewohnt ist die Episode mit einer gehörigen Prise Humor gewürzt.
Mit der Konferenz auf Betazed beginnt erst einmal alles ganz
harmlos, aber Togs Interesse an der angesehenen Betazoidin wird
bereits thematisiert. So ist es dann auch nicht sehr überraschend,
als Tog ins Techtelmechtel hereinplatzt und kurzerhand die Damen
Troi zusammen mit Riker entführt. Unklar ist, warum er Deanna und
Riker mitnimmt, galt sein Interesse doch von Anfang an nur
Lwaxana. Selbst den nicht sehr hellen Ferengi muss klar sein,
dass das Kidnappen zweier Sternenflottenoffiziere mehr Ärger nach
sich zieht, als die Aktion wert ist. In dieser Hinsicht entschädigt dann vor allem das Finale, als die Enterprise das Ferengi-Schiff eingeholt hat und Picard mit umfangreichen "Liebesbekundungen" in Richtung Lwaxanas ein gewaltfreies Ende des Kidnappings herbeiführt. Auch diese Szene ist zwar alles andere als glaubwürdig, aber in humoristischer Hinsicht einfach ein Glanzlicht, das von Patrick Stewart brillant dargestellt wird. Der vielleicht größte Lacher folgt allerdings kurz darauf, als Lwaxana wieder auf der Enterprise ist und Picard mit Warp 9 Kurs auf Betazed setzen lässt - da gab es in der Vergangenheit so manche Krise, die auch mit Warp 6 schnell genug erreicht wurde. Nicht überraschend, aber dennoch erwähnenswert ist, dass Lwaxana bis zum Kidnapping wie immer von ihrem treuen Diener Mr. Homn begleitet wird, der diesmal weniger im Vordergrund steht als bei den vorigen Auftritten, aber allein aufgrund der schieren Größe des Schauspielers Carel Struycken, der ursprünglich aus den Niederlanden stammt, fällt er zwangsläufig ins Auge.
In den Handlungsstrang eingewoben ist die ewige Liebesbeziehung
zwischen Riker und Troi. Schon im Pilotfilm wurde das angedeutet,
und auch in der Zwischenzeit gab es immer wieder Anspielungen,
etwa als Deanna in "Der Barzanhandel"
eine kurzfristige Beziehung einging. Hier nun erinnern sich die
beiden an den Anfang ihrer Beziehung und scheinen bereit, das
wieder aufzufrischen, bis Lwaxana dazwischenplatzt. So wird es
noch einige Zeit weitergehen, unterbrochen sogar von einer
Beziehung zwischen Deanna und Worf, die in
"Gestern, Heute, Morgen" ihren
Höhepunkt hat. Im Kinofilm "Der Aufstand"
finden Riker und Troi dann aber doch wieder
zusammen, und in "Nemesis"
heiraten sie dann endlich.
Recht gut eingearbeitet ist die Story um Wesley, der nun endlich
zur Sternenflottenakademie gehen soll. Zwar wird das immer wieder
erwähnt, aber da die Episode dies nur am Rande aufgreift, ahnt
man bereits, dass es wieder nicht klappen wird. Sehr schön ist
dennoch die Szene, in der Data und Geordi darauf hinweisen, dass
Wesley vielleicht gar nicht wieder der Enterprise zugewiesen wird
und dass Picard dann vielleicht gar kein Captain mehr ist, wenn
Wes die Akademie abschließt. Der deutschen Synchronisation ist im Zusammenhang mit Wesleys Beförderung ein wirklich herber Fehler unterlaufen. Bisher hatte Wes den Rang eines "Fähnrich ehrenhalber" (im Original "Acting Ensign"). Folgerichtig befördert Picard ihn daher am Ende in den Rang eines vollen Fähnrichs - in der deutschen Fassung wurde daraus aber ein voller Lieutenant. Die Rangpins am Kragen von Wesleys neuer Uniform zeigen einen einzelnen Pin, eindeutig das Zeichen eines Fähnrichs. Aber bis zu Wil Wheatons Ausscheiden aus der Serie in "Die letzte Mission" wird Wes in der deutschen Fassung als Lieutenant bezeichnet, was unter den hiesigen Fans der Serie für einige Konfusion gesorgt hat, zumal der Übersetzungsfehler vollkommen überflüssig scheint.
Zu den Kulissen der Episode gibt es leicht unterschiedliche
Eindrücke. Das zeremonielle Musikinstrument beim Empfang sieht
nicht wirklich so aus, als könnte es die Töne erzeugen, die man
hört. Die Außenaufnahmen auf Betazed wirken authentisch,
allerdings hat der Planet keinen individuellen Touch erhalten,
vielleicht abgesehen von ein paar exotischen Pflanzen.
Ein paar Worte zu den Ferengi: Nach dem ersten Auftauchen in
"Der Wächter" haben sie recht schnell
ihre Eigenarten geändert. An die Stelle der brutalen Dümmlinge
sind schon bald die immer gierigen Händler getreten, die
allerdings auch nicht durch ausufernde Intelligenz auffallen. Die
Ferengi in dieser Episode liegen damit ziemlich genau auf der
TNG-Linie. Wirklich interessant wird diese Spezies aber erst mit
DS9, wo neben dem Stammcharakter Quark auch sein Bruder Rom eine
immer wichtigere Rolle einnimmt und wo wir sehr viel mehr von den
kulturellen Hintergründen der Großohrigen erfahren. Interessant: Frank Corsentino (DaiMon Tog) spielt hier bereits seinen zweiten Ferengi. In "Die Schlacht von Maxia" spielte er schon Picards Gegenspieler Bok. Außerdem gibt Corsentino in VOY "Eingeschleust" ein weiteres Stelldichein. Interessanter: Ethan Phillips, hier als Togs Assistent Dr. Farek zu sehen, wird in Voyager als Talaxianer Neelix zur Stammbesatzung gehören. Der Originaltitel "Ménage à Troi" ist wie üblich wesentlich besser als der deutsche, beinhaltet er doch ein Sprachspiel: Frz. 'Ménage à trois' bedeutet so viel wie 'Dreiecksbeziehung', was das Verhältnis Will-Deanna-Lwaxana ziemlich treffend umschreibt, und sich zugleich auf Lwaxana-Picard-Tog anwenden ließe. Insgesamt darf man "Die Damen Troi" nicht allzu ernst nehmen. Die Episode zielt in erster Linie auf die Lachmuskeln, was ihr zwar nicht durchweg gelingt, aber so mancher herzhafte Lacher ist auf jeden Fall enthalten - eine angenehme Auflockerung zwischen den meist ernsteren Episoden gegen Ende der Staffel. |
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Zusammenhänge
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-------------------------------- Ausdruck vom: 24. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/tng3_24.htm |