Episodenbeschreibung
Sternzeit: 43133,3
Während Data ein Violinenkonzert gibt, wird Picard
auf die Brücke gerufen: Die Sheliak, eine nicht
humanoide, intelligente Lebensform, wollen den
Planeten Tau-Sigma 5 im Tau Zeta System besiedeln und
fordern, dass alle dort befindlichen Menschen sofort
entfernt werden, sonst würden sie bei der Ankunft
der Sheliak in vier Tagen getötet. Die Sheliak
hatten seit der Aushandlung eines Friedensvertrages
vor über 100 Jahren keinen Kontakt mehr mit der
Föderation. Deshalb fliegt die Enterprise sofort zu
dem Planeten, der den Sheliak offiziell zusteht,
obwohl dort keine menschliche Kolonie verzeichnet
ist.
Es zeigt sich, dass die Atmosphäre von Tau-Sigma 5
von Elementarstrahlung durchsetzt und menschliches
Leben dort kaum vorstellbar ist. Da durch die
Strahlung Scanner und Transporter blockiert sind,
soll Data, dem die Strahlung nichts anhaben kann, mit
einen Shuttle auf den Planeten fliegen und die
Menschen, wenn es dort welche gibt, auf eine
Evakuierung vorbereiten.
Zur
allgemeinen Überraschung stellt er fest, dass
tatsächlich eine Bevölkerung von 15.253 Menschen
vorhanden ist, Nachkommen der Kolonisten des
Raumschiffes Artemis, das vor 90 Jahren vom Kurs
abkam und an Stelle des Septimus Minor Systems das
Tau Zeta System erreichte. In der unwirtlichen
Umgebung ist ein Drittel der Siedler gestorben, bevor
sie lernten, sich der Strahlung anzupassen. Doch
trotz allem gelang es ihnen, eine blühende Stadt
inmitten einer Wüste zu errichten, mit einen
gewaltigen Aquädukt, das die Stadt mit Wasser
versorgt.
Der Anführer, Gosheven, will den Planeten auf keinen
Fall verlassen und glaubt Data nicht, dass die
Sheliak, von denen er noch nie gehört hat, alle
umbringen würden.
In Marjory, einer Computernärrin, findet Data eine
Verbündete, die ihm glaubt und versucht, ihm zu
helfen und Gosheven zu überzeugen. Doch der würde
lieber sterben, als den Planeten zu verlassen, zumal
beim Bau des Aquäduktes sein Großvater ums Leben
kam und er den Planeten als das Eigentum und das Erbe
der Siedler ansieht. Picard berichtet Data, dass die
Sheliak nicht bereit sind, zu warten, bis die
Bewohner evakuiert sind und das 15.000 Leben allein
davon abhängen, ob Data sie überzeugen kann.
Nach einer öffentlichen Diskussion, die Gosheven
für sich entscheidet, treffen Data und Marjory sich
mit einigen Bewohnern, die auch der Meinung sind,
dass man besser den Planeten verlassen sollte.
Gosheven, der von dem Treffen Wind bekommen hat,
platzt herein, versetzt Data einen schweren
Stromschlag und lässt den totgeglaubten Androiden
liegen.
Doch Data's Selbstdiagnose hilft ihm, schnell wieder
aufzustehen, und er bittet Marjory, allen zu sagen,
dass er am Abend das Aquädukt zerstören wird. Dabei
hofft er, dass Gosheven ihn davon abzuhalten
versucht.
Damit der Handphaser funktioniert, muss Data ihn
modifizieren. Als er damit fertig ist, geht er zum
Aquädukt, lähmt mit dem Phaser drei mit alten
Gewehren bewaffnete Männer und gibt einen Schuss auf
das Bauwerk ab.
Er erklärt, dass er alleine mit einem einfachen
Phaser bereits sehr mächtig sei, und dass die
Sheliak noch viel stärkere Waffen hätten. Von
dieser Demonstration beeindruckt, stimmt sogar
Gosheven der Evakuierung zu.
Picard hat inzwischen den 500.000 Wörter langen
Sheliak-Vertrag studiert, um einen Aufschub der
Besiedlung zu erreichen; das nächste
Sternenflottenschiff mit einer ausreichenden Zahl an
Shuttles kann erst in drei Wochen vor Ort sein.
Er hält den Sheliak eine bestimmte Klausel vor, die
die Schlichtung des Konfliktes durch einen
unbeteiligten Dritten ermöglicht. Als Vermittler
bennent er die "Grisella", die sich
momentan im Winterzyklus befinden und frühestens in
sechs Monaten zur Stelle sein könnten.
Von ihrem eigenen Vertrag überrumpelt, gewähren die
Sheliak die geforderten drei Wochen für die
Evakuierung und ziehen sich zurück.
Bewertung
"Die Macht der Paragraphen" ist ganz klar eine
"Data-Episode", da er den eigentlichen
Handlungspart hat. Der lange und steinige Weg, bis
Data sein Ziel erreicht und die Siedler überzeugt,
ist spannend und präzise geschildert, und seine
Entscheidungsfindung, bei der er von der Siedlerin
Marjory unterstützt wird, ist gut anzugucken. Zudem
gibt er am Anfang der Episode ein Konzert, zweifelt
aber an sich selbst, weil er angeblich ohne
"Seele" spielt. Im abschließenden
Gespräch macht ihm Picard Mut, weiterzuspielen, und
Data bemerkt, dass er vielleicht doch kreativ ist.
Unangenehm fällt auf, dass von den 15.000 Bewohnern
des Planeten gerade mal ca. 30 bis 40 zu sehen sind
und sich die Handlung auf Tau-Sigma 5 in einem
winzigen Bereich abspielt. Es wirkt ziemlich an den
Haaren herbeigezogen, dass in einer öffentlichen
Versammlung gerade mal so wenige zufällig
vorbeigekommene Bürger die Meinung von Tausenden
repräsentieren, oder dass ein Einziger über all
ihre Schicksale bestimmen soll, zumal es
offensichtlich keine Medien oder
Massenkommunikationsmittel gibt und Gosheven keinen
offiziellen Rang oder Posten hat.
Interessant: Gastdarsteller Mart McChesney hat bereits das
Teermonster Armus in
"Die schwarze Seele"
verkörpert.
Unser Leser Christopher W. weist darauf hin, dass
Picard am Ende der Folge Datas Geigenspiel als "wundervoll"
(EN: "beautiful") bezeichnet. In der Episode
"Soongs Vermächtnis" wird Data
aber behaupten, niemand habe sein Spiel je als "wundervoll"
bezeichnet.
Insgesamt eine sehenswerte Episode mit einem hervorragenden
Brent Spiner und einem guten Patrick Stewart.
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