DSi

TNG 3.2 Die Macht der Paragraphen


The Ensigns of Command

von Yann-Patrick Schlame

Episodenbeschreibung

Sternzeit: 43133,3
Während Data ein Violinenkonzert gibt, wird Picard auf die Brücke gerufen: Die Sheliak, eine nicht humanoide, intelligente Lebensform, wollen den Planeten Tau-Sigma 5 im Tau Zeta System besiedeln und fordern, dass alle dort befindlichen Menschen sofort entfernt werden, sonst würden sie bei der Ankunft der Sheliak in vier Tagen getötet. Die Sheliak hatten seit der Aushandlung eines Friedensvertrages vor über 100 Jahren keinen Kontakt mehr mit der Föderation. Deshalb fliegt die Enterprise sofort zu dem Planeten, der den Sheliak offiziell zusteht, obwohl dort keine menschliche Kolonie verzeichnet ist.
Es zeigt sich, dass die Atmosphäre von Tau-Sigma 5 von Elementarstrahlung durchsetzt und menschliches Leben dort kaum vorstellbar ist. Da durch die Strahlung Scanner und Transporter blockiert sind, soll Data, dem die Strahlung nichts anhaben kann, mit einen Shuttle auf den Planeten fliegen und die Menschen, wenn es dort welche gibt, auf eine Evakuierung vorbereiten.

Zur allgemeinen Überraschung stellt er fest, dass tatsächlich eine Bevölkerung von 15.253 Menschen vorhanden ist, Nachkommen der Kolonisten des Raumschiffes Artemis, das vor 90 Jahren vom Kurs abkam und an Stelle des Septimus Minor Systems das Tau Zeta System erreichte. In der unwirtlichen Umgebung ist ein Drittel der Siedler gestorben, bevor sie lernten, sich der Strahlung anzupassen. Doch trotz allem gelang es ihnen, eine blühende Stadt inmitten einer Wüste zu errichten, mit einen gewaltigen Aquädukt, das die Stadt mit Wasser versorgt.
Der Anführer, Gosheven, will den Planeten auf keinen Fall verlassen und glaubt Data nicht, dass die Sheliak, von denen er noch nie gehört hat, alle umbringen würden.
In Marjory, einer Computernärrin, findet Data eine Verbündete, die ihm glaubt und versucht, ihm zu helfen und Gosheven zu überzeugen. Doch der würde lieber sterben, als den Planeten zu verlassen, zumal beim Bau des Aquäduktes sein Großvater ums Leben kam und er den Planeten als das Eigentum und das Erbe der Siedler ansieht. Picard berichtet Data, dass die Sheliak nicht bereit sind, zu warten, bis die Bewohner evakuiert sind und das 15.000 Leben allein davon abhängen, ob Data sie überzeugen kann.
Nach einer öffentlichen Diskussion, die Gosheven für sich entscheidet, treffen Data und Marjory sich mit einigen Bewohnern, die auch der Meinung sind, dass man besser den Planeten verlassen sollte. Gosheven, der von dem Treffen Wind bekommen hat, platzt herein, versetzt Data einen schweren Stromschlag und lässt den totgeglaubten Androiden liegen.
Doch Data's Selbstdiagnose hilft ihm, schnell wieder aufzustehen, und er bittet Marjory, allen zu sagen, dass er am Abend das Aquädukt zerstören wird. Dabei hofft er, dass Gosheven ihn davon abzuhalten versucht.
Damit der Handphaser funktioniert, muss Data ihn modifizieren. Als er damit fertig ist, geht er zum Aquädukt, lähmt mit dem Phaser drei mit alten Gewehren bewaffnete Männer und gibt einen Schuss auf das Bauwerk ab.
Er erklärt, dass er alleine mit einem einfachen Phaser bereits sehr mächtig sei, und dass die Sheliak noch viel stärkere Waffen hätten. Von dieser Demonstration beeindruckt, stimmt sogar Gosheven der Evakuierung zu.

Picard hat inzwischen den 500.000 Wörter langen Sheliak-Vertrag studiert, um einen Aufschub der Besiedlung zu erreichen; das nächste Sternenflottenschiff mit einer ausreichenden Zahl an Shuttles kann erst in drei Wochen vor Ort sein.
Er hält den Sheliak eine bestimmte Klausel vor, die die Schlichtung des Konfliktes durch einen unbeteiligten Dritten ermöglicht. Als Vermittler bennent er die "Grisella", die sich momentan im Winterzyklus befinden und frühestens in sechs Monaten zur Stelle sein könnten.
Von ihrem eigenen Vertrag überrumpelt, gewähren die Sheliak die geforderten drei Wochen für die Evakuierung und ziehen sich zurück.




Bewertung

"Die Macht der Paragraphen" ist ganz klar eine "Data-Episode", da er den eigentlichen Handlungspart hat. Der lange und steinige Weg, bis Data sein Ziel erreicht und die Siedler überzeugt, ist spannend und präzise geschildert, und seine Entscheidungsfindung, bei der er von der Siedlerin Marjory unterstützt wird, ist gut anzugucken. Zudem gibt er am Anfang der Episode ein Konzert, zweifelt aber an sich selbst, weil er angeblich ohne "Seele" spielt. Im abschließenden Gespräch macht ihm Picard Mut, weiterzuspielen, und Data bemerkt, dass er vielleicht doch kreativ ist.
Unangenehm fällt auf, dass von den 15.000 Bewohnern des Planeten gerade mal ca. 30 bis 40 zu sehen sind und sich die Handlung auf Tau-Sigma 5 in einem winzigen Bereich abspielt. Es wirkt ziemlich an den Haaren herbeigezogen, dass in einer öffentlichen Versammlung gerade mal so wenige zufällig vorbeigekommene Bürger die Meinung von Tausenden repräsentieren, oder dass ein Einziger über all ihre Schicksale bestimmen soll, zumal es offensichtlich keine Medien oder Massenkommunikationsmittel gibt und Gosheven keinen offiziellen Rang oder Posten hat.

Interessant: Gastdarsteller Mart McChesney hat bereits das Teermonster Armus in "Die schwarze Seele" verkörpert.

Unser Leser Christopher W. weist darauf hin, dass Picard am Ende der Folge Datas Geigenspiel als "wundervoll" (EN: "beautiful") bezeichnet. In der Episode "Soongs Vermächtnis" wird Data aber behaupten, niemand habe sein Spiel je als "wundervoll" bezeichnet.

Insgesamt eine sehenswerte Episode mit einem hervorragenden Brent Spiner und einem guten Patrick Stewart.

Spannung: 5 SFX: 3 Handlung: 5 Gesamt: 4
Zusammenhänge

Es gibt keine expliziten Zusammenhänge zu anderen Episoden, allerdings wird mit Datas Konzert darauf vorbereitet, dass er in Zukunft seine kreative Ader weiter ausleben und erforschen wird, bis hin zu seinen Träumen ("Der Moment der Erkenntnis (1)").

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Ausdruck vom: 22. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/tng3_2.htm