ENT 2.9 EigenartenSingularityvon Yann-Patrick Schlame |
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Episodenbeschreibung
14. August 2152 T'Pol führt eine Analyse durch, um herauszufinden, was mit der Crew passiert ist. Sie schätzt allerdings ihre Erfolgsaussichten als gering ein und vermutet, dass der Effekt nicht umkehrbar ist. In erster Linie will sie für die Sternenflotte dokumentieren, was sich gerade an Bord zuträgt. Die Symptome begannen, als die Enterprise zwei Tage zuvor Kurs auf das trinäre System setzte... Zwei Tage zuvor:
T'Pol macht den Captain auf ein schwarzes Loch der Klasse 4 aufmerksam, das nicht
allzu weit entfernt ist. Zwar haben die Vulkanier bereits über 2.000 solcher
schwarzen Löcher untersucht, aber noch keines, das in einem trinären System liegt.
Den Warpantrieb kann man in der Nähe eines schwarzen Loches nicht benutzen, aber
mit Impulsantrieb sollte die Enterprise bis auf fünf Millionen Kilometer
heranfliegen können. In zwei Tagen könnte man vor Ort sein, also lässt Archer
Kurs setzen. Später feilt Archer am Vorwort für ein Buch, das sich um seinen Vater Henry dreht, als T'Pol mit dem aktuellen Dienstplan hereinkommt. Malcolm möchte ein neues Sicherheitsprotokoll einführen, der Küchenchef hat sich eine leichte Viruserkrankung eingefangen und Hoshi bietet an, für den Küchenchef einzuspringen. Archer ist einverstanden, dass Hoshi vorläufig die Kombüse übernimmt und will sich später mit Malcolm unterhalten. Fürs Erste bittet er T'Pol um Rat, wie er das Leben seines Vaters auf nur einer Seite zusammenfassen soll und fragt T'Pol, wohl nur halb im Scherz, ob sie nicht lieber das Vorwort schreiben will. T'Pol lehnt ab, weil sie dafür kaum hinreichend qualifiziert sei, gibt dem Captain aber zumindest einen guten Ratschlag. In der Kombüse erfährt Hoshi, dass der Küchenchef eigentlich Hühnchen mit Kartoffeln und minaranischem Spinat von Risa geplant hatte, aber dieses Rezept will sie ihn nach seiner Genesung lieber selbst kochen lassen. Ihr schwebt stattdessen Oden vor, eine Spezialität ihrer Großmutter, die das Rezept in der Familie weitergegeben hat. Vom Protein-Resequenzer hält sie nichts, die Zubereitung will sie komplett selbst übernehmen. Auf der Krankenstation bittet Travis den Doktor um ein Mittel gegen leichte Kopfschmerzen, an denen er seit einigen Tagen immer mal wieder leidet. Phlox will aber lieber die Ursache der Kopfschmerzen ergründen und behält Travis erst einmal da. Der Steuermann protestiert, denn eigentlich soll er ein Upgrade der Navigations-Sensoren durchführen, aber als Phlox einen möglichen Zusammenhang zwischen den Kopfschmerzen und den Implantaten herstellt, die Travis vor Kurzem auf der Reparaturstation bekommen hatte, stimmt er dem Arzt zu. Phlox muntert Travis auf, dass es bestimmt nichts Schlimmes sei, erwähnt aber gleich im Anschluss, dass beispielsweise die Terrellianische Pest mit eben solchen Symptomen beginnt... Trip werkelt auf der Brücke lautstark am Stuhl des Captains herum, sehr zu T'Pols Missfallen. Er meint, diese Arbeit wäre jetzt wichtig und er könnte sie nicht unterbrechen. Außerdem mokiert er sich über T'Pol, rühmten sich die Vulkanier doch ihrer Disziplin und Willensstärke. T'Pol stimmt ihm zwar zu - aber Vulkanier hätten eben auch ein sehr feines Gehör. Sie überlässt Trip die Brücke und zieht sich mit ihrer Arbeit in ihr Quartier zurück. In der Waffenkammer spricht der Captain mit Malcolm über das neue Sicherheitsprotokoll. Malcolm meint, dass die Reaktion der Crew auf Bedrohungen schon ziemlich vorbildlich ist, aber gerade bei den Reaktionszeiten könnte man noch deutlich besser werden. Konkret nennt er den letzten Angriff der Suliban und eine Begegnung mit den Mazariten als Beispiele, bei denen die Enterprise überrascht wurde. Ihm schwebt ein schiffsweiter Alarm vor. Archer ist nicht grundsätzlich abgeneigt und bittet Malcolm, das Thema zunächst mit den anderen Führungsoffizieren zu besprechen. Außerdem findet er, der Begriff "Kampfstationen" klingt zu sehr nach einem Kriegsschiff, da sollte sich Malcolm etwas weniger aggressives überlegen.
In der Messe überzeugt sich Hoshi, dass das Oden allen schmeckt. Malcolm und
Trip sind ins Gespräch vertieft, aber eigentlich reden beide nur über das eine
Thema, das sie gerade am meisten interessiert: Malcolm sucht nach einem neuen
Begriff für das Sicherheitsprotokoll, so etwas wie "Alarmstufe Rot", und Trip
macht sich stattdessen Gedanken um den Stuhl des Captains - ob ein Tassenhalter
eine gute Idee wäre? Immerhin geht er auf Malcolms Frage ein und schlägt "Reed Alarm"
vor. Phlox hat Travis untersucht und bisher nichts gefunden. Und genau das findet er hochgradig verdächtig, deshalb will er Travis über Nacht auf der Krankenstation behalten und einen vollen molekularen Scan durchführen.
Archer feilt noch immer am Vorwort. Er erinnert sich, wie sein Vater ihn einmal
zur Warp-5-Anlage nahe Bozeman, Montana, mitnahm, als er acht Jahre alt war. Dort
traf er auf Wissenschaftler wie Tasaki und Cochrane, deren Bedeutung er damals
noch nicht einschätzen konnte. T'Pol hat Trip in ihr Quartier gebeten. Das trinäre System sendet eine ungewöhnliche Strahlung aus, die sie gerne untersuchen möchte. Dazu soll Trip ihr ein Sensor-Interface installieren. Trip hält das für einen schlechten Scherz und erklärt T'Pol lautstark, dass der Sessel des Captains nun wirklich wichtiger ist als irgendeine Strahlung.
Travis musste tatsächlich die ganze Nacht auf der Krankenstation zubringen und
kam gar nicht zum Schlafen. Nun hat er endgültig die Nase voll und will
endlich das Upgrade durchführen. Phlox sieht die Sache ganz anders und möchte
eine zerebrale Mikrosektion bei Travis durchführen. Immerhin hat ein kortikaler
Scan erhöhte Werte von Serotonin und Neuro-Transmittern festgestellt. Travis ist
davon wenig beeindruckt, sorgt sich viel mehr, dass er vors Kriegsgericht gestellt
werden könnte, wenn er seine Arbeit nicht erledigt. Im Maschinenraum bastelt Trip am Stuhl des Captains herum, als Malcolm einige ausgesprochen unangenehm klingende Alarm-Signale vorführt. Ihren Zweck, Aufmerksamkeit zu erregen, erfüllen sie zweifelsfrei. Außerdem braucht er von Trip noch Hilfe für eine Prozedur, um das EPS-Gitter herunterzufahren. Trip nimmt ihn kaum wahr und meint nur, dass er sich dann später darum kümmern wird. Hoshi hat ihr Gericht inzwischen mehrfach neu gekocht, und wieder ist sie mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden. Kreetassanisches Gewürz und Karotten sollen es diesmal richten. Dass die Crew vor lauter Hunger inzwischen kurz vor einer Meuterei steht, interessiert sie gar nicht, sie braucht jetzt sofort KAROTTEN!
Nachdem Trip ihr nicht geholfen hat, wendet sich T'Pol an Malcolm und will ihn bitten,
das Sensor-Interface anzuschließen. Außerdem fragt sie ihn, ob ihm eigentlich
irgendetwas Ungewöhnliches am Verhalten der Crew aufgefallen ist. Malcolm möchte
am liebsten erst einmal ihren Zugangscode hören, immerhin sucht sie ihn in der
Waffenkammer auf, zu der der Zugang eingeschränkt ist. Nach den Erfahrungen mit Aliens,
die ihre Gestalt ändern können, könnte T'Pol ja schließlich in Wirklichkeit sonstwer
sein. Dass sie in ihrem Quartier Zugriff auf die Sensoren haben will, findet er
besonders verdächtig. T'Pol ist sich nun sicher, dass offenbar alle Besatzungsmitglieder betroffen sind und sich in belanglose Details verrennen, auch der Captain ist davor nicht gefeit. T'Pol selbst scheint als einzige an Bord immun zu sein.
Noch immer arbeitet Trip wie versessen am Stuhl des Captains. Ihm ist klargeworden,
dass Stühle dieser Art schon auf Forschungs-Schiffen der Neptune-Klasse verwendet
wurden und damit schon seit über einer Dekade auf Warp-2-Schiffen im Einsatz sind.
Der Sitz ist also kaum würdig, auf der Warp-5-fähigen Enterprise eingesetzt zu werden. Deshalb
will Trip bei Null anfangen und den Stuhl von Grund auf neu konstruieren. Vom Captain nimmt
er einige parametrische Scans, denn der neue Sessel soll wie angegossen sitzen. In der Kombüse möchte T'Pol etwas zu Essen haben, kann aber nicht auf Hoshis Hilfe bauen, denn Hoshi hat 83 Besatzungsmitglieder zu versorgen und will den Führungsoffizieren jetzt keine Sonderwünsche erfüllen. Auch Archer kommt hungrig herein und gerät mit Hoshi in eine regelrechte Rangelei um den Suppentopf, als Malcolms Alarm ertönt und alle Besatzungsmitglieder auf ihre Stationen beordert.
Malcolm ist von der Leistung der Besatzung alles andere als beeindruckt, ganze 38% hätten
sich gar nicht auf ihrer Station gemeldet. Der Captain brauchte eine Minute und 15 Sekunden,
Trip sogar eine Minute und 49 Sekunden, um auf die Brücke zu kommen. Archer ist sauer,
weil er gar keine Übung angeordnet hat, Malcolm findet aber, dass eine Übung keinen Wert
hat, wenn vorher alle darüber Bescheid wissen. Da die Situation ihrer Ansicht nach tatsächlich kritisch ist, sucht T'Pol gleich danach den Captain auf. Sie findet das Verhalten der Besatzung hochgradig auffällig, selbst nach menschlichen Maßstäben. Sie schlägt vor, einen medizinischen Notfall auszurufen und Dr. Phlox die gesamte Crew untersuchen zu lassen, angefangen beim Captain. Der aber will davon nichts wissen und drängt T'Pol regelrecht zur Tür hinaus.
Also versucht T'Pol es auf eigene Faust beim Doktor. Der ist kurz davor, eine
Gehirn-Operation bei Travis durchzuführen und freut sich, dass sie offenbar der seltenen
Gelegenheit beiwohnen will. Er hat bei Travis ein chemisches Ungleichgewicht im präfrontalen
Kortex entdeckt und will zunächst die Scheitellappen extrahieren. Eine subzellulare
Analyse soll anschließend Licht ins Dunkel bringen.
Während sich die Enterprise dem schwarzen Loch weiter annähert, geht T'Pol an Bord herum
und nimmt bei den mittlerweile bewusstlosen Besatzungsmitgliedern Scans. Im Logbuch
vermerkt sie, dass die Lebenszeichen der Crew zunehmend unregelmäßig sind und die
Crewmitglieder wohl nur noch wenige Stunden zu leben haben. Allerdings waren Phlox' Scans
sehr hilfreich und brachten sie auf die Spur der Strahlung, die die Probleme verursacht.
T'Pol weckt darauf hin Archer auf, verpasst ihm eine kalte Dusche und flößt ihm Kaffee
ein. Immerhin genügt das, damit der Captain ihr zuhört und sie das Problem schildern kann.
Archer findet zwar, dass er nun wirklich nicht in der Verfassung ist, das Schiff zu steuern,
aber mangels Alternativen lässt er sich von T'Pol auf die Brücke schleppen.
Wohl oder übel steuert der Captain die Enterprise durch das Feld aus Asteroiden-Trümmern,
während T'Pol die notwendigen Kurskorrekturen berechnet und ihm durchsagt. Archer hat
große Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, verwechselt mehrfach den Kurs, aber immerhin
ist die Enterprise nur noch 6 Minuten vom Rand der Strahlung entfernt. Direkt voraus befindet sich plötzlich ein riesiger Brocken. Archer kann zwar zunächst ausweichen, doch genau in dem Moment zerbricht der Brocken in Dutzende, immer noch mächtig große Trümmer. T'Pol soll die Phasenkanonen benutzen, um der Enterprise den Weg freizuschießen, aber ihr fehlt die Zeit, um die Kanonen zu laden. Genau in dem Moment ertönt wieder Reeds Alarm, und wegen des Sicherheitsprotokolls aktivieren sich alle Waffen von selbst. Damit ist T'Pol tatsächlich in der Lage, den Weg freizuschießen, und gleich darauf hat die Enterprise das Trümmerfeld hinter sich gelassen.
Danach erwachen die Besatzungsmitglieder langsam wieder. Trip ist ziemlich groggy,
scheint aber alles in allem okay zu sein - jedenfalls fragt er, ob eigentlich ein paar
nette Fotos vom schwarzen Loch angefertigt wurden.
Einige Zeit später besucht der Captain die Krankenstation und erkundigt sich bei
Phlox, wie es allen geht. Der Doktor sieht keinen Anlass zur Sorge, die Effekte
der Strahlung klingen bereits ab und ansonsten gab es nur ein paar Kratzer und
Beulen, als die Besatzungsmitglieder ohnmächtig geworden sind. Travis' Kopfschmerzen
sind offenbar ganz von selbst verschwunden, denn Phlox hat - zum Glück - nichts
gemacht. Malcolm befürchtet das Schlimmste, als er später in Archers Quartier gerufen wird. Er hat bereits gehört, dass der Alarm im Trümmerfeld losging und entschuldigt sich dafür. Außerdem hat er das Sicherheitsprotokoll schon deaktiviert. Doch Archer wollte ihn gar nicht maßregeln. Ganz im Gegenteil hat das Sicherheitsprotokoll, als es die Waffen aktivierte, das Schiff gerettet. Archer möchte das Protokoll deshalb zur Standard-Prozedur machen. Nur am Alarm-Signal sollte Malcolm noch arbeiten. Auf der Brücke hat Trip inzwischen wieder den alten Stuhl des Captains installiert. Aber Archer ist begeistert, der Stuhl fühlt sich jetzt viel besser und bequemer an. Breit grinsend erklärt Trip, dass er den Stuhl um einen Zentimeter heruntergesetzt hat. Wenn er ein paar Tage Zeit bekommt, könnte er auch wie vorgeschlagen neue Dämpfer und taktische Displays einbauen, was der Captain aber ablehnt - nicht einmal für einen Tassenhalter kann Trip ihn begeistern. Schließlich wendet sich Archer an T'Pol und will ihre Meinung zum aktuellen Entwurf seines Vorworts einholen. Bewertung Der Episode geht es wie Hoshis Suppe: ihr fehlt das gewisse Etwas, und obendrein ist sie versalzen. Dabei ist das Rezept ja eigentlich gar nicht schlecht. Unmengen an Techno-Babble gehören bei Star Trek zum guten Ton, und so haben wir es hier mit einem schwarzen Loch, einem trinären System, mysteriöser Strahlung, Scans, Upgrades, kortikalem irgendwas und zerebralem Foo zu tun, und das alles ist im Wesentlichen dafür da, das zunehmend merkwürdige Verhalten der Crew zu erklären. Da wir die langsamen Verhaltensänderungen aus der Perspektive T'Pols beobachten, ist ein gewisses Maß an Rätselraten und Mitfiebern angesagt.
Aber was ist eigentlich so spannend an einem schwarzen Loch in einem trinären System?
Schwarze Löcher
sind für sich genommen zweifelsohne hochgradig spannende und
faszinierende Phänomene. Heutzutage kann man schwarze Löcher nicht einmal direkt
beobachten (und wird es vielleicht auch nie können). Ihre Anziehungskraft ist so
stark, dass sie sogar das Licht anziehen, deshalb kann man sie nicht sehen. Sie
lassen sich also nur indirekt beobachten. Es gibt vermutlich auch nur eine
überschaubare Anzahl von Wissenschaftlern, die schwarze Löcher einigermaßen
verständlich erklären
können. Enterprise hätte also die Zutat "schwarzes Loch" benutzen können, um den
Zuschauern darzulegen, was schwarze Löcher in etwa sind und warum sie so eine
Faszination auf die Wissenschaft ausüben.
Leider ist das schwarze Loch in dieser Folge ein komplett austauschbares
Phänomen, das irgendwie nach Science Fiction klingt, dessen eigentliche Faszination
aber nicht ergründet wird. Schade, hier wurde die Chance vergeben, dem Publikum
etwas beizubringen und eine wahrhaftige Science Fiction-Geschichte zu erzählen. Die Aufgabe dieses schwarzen Loches ist es also, eine geheimnissvolle Strahlung auszusenden und damit die Crew langsam, aber sicher den Verstand verlieren zu lassen. Anfangs wirkt die Fokussierung auf einzelne Aufgaben und Probleme auch in der Tat recht subtil. Malcolm hat ja tatsächlich Recht, dass ein neues Sicherheitsprotokoll eine gute Idee ist. Phlox erinnert daran, dass Travis' Gefangennahme in Todesstation Spätwirkungen haben könnte. Wer, wenn nicht Jonathan Archer, sollte das Vorwort verfassen für ein Buch über seinen Vater?
Aber je offensichtlicher das merkwürdige Verhalten der Crew zu Tage tritt, desto
langweiliger wird es auch. Als Zuschauer haben wir noch im Hinterkopf, dass T'Pol
von einer tödlichen Bedrohung spricht. Man kann sich also schnell ausmalen, wie
die Beschäftigung der Charaktere mit belanglosen Aufgaben darauf hinwirkt, dass
irgendwann keiner mehr das Schiff steuert. Nun ist also nicht die Frage, was
passieren wird, sondern nur noch, wie es dazu kommt. Und die Klärung
dieser Frage erstreckt sich über einen Großteil der Episode, bis T'Pol endlich
die Strahlung des schwarzen Loches als Quelle der Verhaltensänderungen ausmachen
kann.
Die Auflösung des Dilemmas läuft dann nicht nur schnell und gradlinig ab, sie
wirkt vor allem ziemlich aus dem Hut gezaubert, um nicht zu sagen an den Haaren
herbeigezogen. Warum dehnt sich die Strahlung in der einen Richtung kaum aus?
Hat das irgendetwas mit dem Trümmerfeld zu tun, das sich mit präzisem Gespür für
Dramaturgie genau in dieser Richtung ausbreitet? Gerettet wird die Episode zumindest halbwegs von T'Pol, die das exzentrische Verhalten ihrer menschlichen Kameraden sowieso mit stoischer Ruhe erträgt. Es ist durchaus witzig dargestellt, wie sie sich über längere Zeit keine nennenswerten Gedanken zu machen scheint und das Ganze als die typisch menschlichen Marotten abtut. Bis zu einem gewissen Punkt ist es auch durchaus interessant, der Crew bei der langsam eintretenden Verhaltensänderung zuzuschauen, aber als die Marotten dann auf die Spitze getrieben werden, driftet es ins slapstickhafte ab. Es findet auch leider keine Charakterentwicklung statt. Außer T'Pol sind ohnehin alle von den Auswirkungen der Strahlung betroffen, aber auch ihr Charakter geht ohne erkennbare Veränderung aus der Episode heraus. Der einzige Fortschritt ist die Einführung des neuen Sicherheitsprotokolls. Von Kirks Enterprise kennen wir den roten Alarm (im Englischen: "Red Alert"), und in dieser Episode wird ein wenig damit kokettiert, als Trip den Begriff "Reed Alert" vorschlägt. Da die Enterprise ein Forschungsschiff ist, wirken Marine-Begriffe wie "Kampfstationen" sicher etwas zu militärisch, insofern ist es eine gute Idee, das man sich auf einen "Taktischen Alarm" verständigt. Das Polarisieren der Hüllenpanzerung und das Laden der Waffen sollte also künftig automatisch erledigt werden, wenn der Captain taktischen Alarm gibt.
Immerhin geben ein paar nette Details zu erkennen, dass Autor Chris Black, der
zugleich als stellvertretender Produzent bei der Serie beteiligt war, die vorigen
Episoden kennt und einige Bezüge herstellt. Der Küchenchef wollte einen Spinat
zubereiten, den er auf Risa mitgenommen hat. Risa wurde in
Zwei Tage auf Risa besucht. Die Kreetassaner, deren
Gewürz Hoshi verwenden will, traf man in
Eine Nacht Krankenstation.
Die Suliban waren zuletzt in
Die Schockwelle (2) an Bord, Ärger mit den Mazariten gab es in
Gefallene Heldin. Alles in allem leidet die Folge an Schwächen in der Handlung und unnötig viel Techno-Babble (sie ist versalzen), und die Ereignisse sind letztlich komplett belanglos (es fehlt das gewisse Etwas). Gerade am Ende, als es mit dem angeschlagenen Archer am Steuer noch einmal spannend werden soll, ist längst klar, dass die Enterprise gleich wieder in Sicherheit sein wird. Die Effekte sind gut, vor allem das Trümmerfeld dürfte eine Menge Arbeit bereitet haben. Insgesamt eine eher unterdurchschnittliche Episode. |
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Zusammenhänge Obwohl die Ereignisse fast zur Zerstörung des Schiffes führen, werden sie später nicht mehr aufgegriffen. |
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-------------------------------- Ausdruck vom: 25. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/ent2_9.htm |