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Episodenbeschreibung
O'Brien und Sisko
fliegen mit dem Runabout "Rio Grande" durch
den unerforschten Raum, um einen geeigneten Planeten
zur Besiedlung zu finden. Während des Fluges
unterhalten sie sich über private Dinge, unter
anderem soll Jake bei O'Brien ein Sternenflotten-Praktikum
absolvieren. Man erfährt auch etwas über O'Brien,
der als Soldat im Krieg gegen die Cardassianer in
einer Notsituation sein technisches Geschick bemerkte.
Sisko erzählt weiter, dass Jake ihn letztens im
Baseball geschlagen hat, als die Sensoren einen
Planeten der M-Klasse entdecken. Da die beiden durch
Scans nichts erfahren können, beamen sie sich hinunter.
Sisko und O'Brien
materialisieren in einem Wald, das vorher gescannte
duonetische Feld verhindert jedoch das Benutzen von
technischen Geräten wie Kommunikator, Tricorder oder
Phaser, was dazu führt, dass die beiden Offiziere
erst einmal festsitzen. Plötzlich werden sie von
zwei Humanoiden bedroht, von denen einer mit Pfeil
und Bogen bewaffnet ist.
Es stellt sich
heraus, dass die Humanoiden Menschen sind, die vor
zehn Jahren auf dem Planeten abgestürzt sind, da er
alle Technik aufgrund des duonetischen Feldes stört.
Die Menschen sind Kolonisten und da der Planet sehr
idyllisch ist, beschlossen sie direkt hier zu bleiben.
Einer der beiden stellt sich als Joseph, ein früherer
Techniker, vor, der Sisko und O'Brien zu ihrem Dorf führt,
welches sehr angenehm ist. Zwar ist das Dorf ohne
Technik wie in einer mittelalterlichen Zeitepoche,
jedoch pulsiert das Leben und alle Dorfbewohner sind
glücklich. Die Vorsteherin namens Alixus begrüßt
die Offiziere und bittet sie, doch in dem Dorf zu
bleiben. Sisko und O'Brien willigen ein, dass sie für
ihr Essen und Schlafen auf den Feldern arbeiten.
Kira und Dax wollen
die Rio Grande anfunken, bekommen aber keine
Nachricht und wollen das Shuttle nun lokalisieren.
Sisko und O'Brien
befinden sich in ihren zugewiesenen Zimmern, sie
finden ein Buch von Alixus, die sehr technikfeindlich
von einer sogenannten "Kernidentität"
spricht, in der jeder Mensch jegliche Technik verschmäht
und nur seine handwerklichen Möglichkeiten zum
Leben nutzt. Alixus' Motto ist, dass jeder Mensch in
dem Dorf ein Leben ohne Technik liebt. Der Ingenieur
besucht die beiden Offiziere und erklärt, dass seine
Tochter schwer krank sei, ohne Technik und
medizinische Geräte kann dem Kind nicht geholfen
werden.
Sisko will dem Mädchen
helfen, denn auf der Rio Grande befindet sich eine
medizinische Ausrüstung, doch Alixus verbietet Sisko
dies, falls er eine Möglichkeit findet, die Geräte
zu holen. Der Wald biete genügend Kräuter, die dem
Mädchen helfen würden. Alixus droht dem Commander,
dass es für ihn außerdem Konsequenzen bedeuten würde,
wenn er versucht, das duonetische Feld zu vernichten.
Kira und Dax
entdecken, dass die Rio Grande mit Warp fliegt, aber
unbemannt ist. Sie machen sich auf den Weg, den
Runabout einzufangen.
Die beiden Offiziere
arbeiten bei größter Hitze auf den Feldern, als aus
einer sehr heißen, eisernen und engen Kiste ein
eingesperrter, völlig erschöpfter Mann rausgeholt
wird. In diesem "Loch" befand er sich
vierundzwanzig Stunden, da er eine Kerze gestohlen
hatte. Sisko ist empört über diesen Mangel an
Menschlichkeit und spricht mit Alixus, die wiederum
diese Qual als Strafe und Abschreckung für andere
rechtfertigt, weil eine gewisse Ordnung im Dorf
aufrechterhalten werden müsse. Sisko reicht dies
und er will mit O'Brien so schnell wie möglich aus
dem Dorf verschwinden, er befiehlt dem Chief, Analysen
bezüglich des duonetischen Feldes anzustellen.
Alixus schickt eine
aufreizende Frau zum Commander, die mit ihm schlafen
soll, doch der Commander macht sich verärgert auf
den Weg zur Führerin. Alixus sagt, dass Sisko von
den idealen Kernverhaltensweisen abweicht. Er sollte
durch die Frau überzeugt werden, sich in die
Gemeinschaft des Dorfes einzugliedern. Sisko sei noch
von der Technik beherrscht und deshalb soll der
Offizier zur Strafe die Nachtwache halten.
Alixus zeigt Sisko
am nächsten Tag die Früchte ihrer Arbeit in Form
von Obst und sagt nebenbei, dass das kranke Mädchen
durch die Kräuter aus dem Wald gesund geworden sei.
Sisko befiehlt O'Brien, seine Analyse fortzusetzen.
Kira und Dax
erreichen die Rio Grande, Kira will bei Warp hinüberbeamen,
doch Dax schlägt vor, das Shuttle mit einem
Traktorstrahlmanöver abzubremsen. Dax führt die
Modifizierungen durch und "fängt" den
Runabout.
Joseph berichtet, dass
das kranke Mädchen, seine Tochter, gestorben sei und
die Kräuter nicht geholfen hätten, als Alixus einen
Aufruhr im Dorf verursacht: O'Brien wird angeklagt,
willkürlich Technik benutzt zu haben, da er das
duonetische Feld untersuchen und scannen wollte;
verurteilt und bestraft wird jedoch Sisko, der O'Briens
Befehlshaber ist. Der Commander wird in die Kiste
gesperrt, mit erhobenen Haupt und ohne Widerstand
geht er zu ihr, beim Einstieg blickt er Alixus an.
Dax und Kira beamen
in die Rio Grande und entdecken einen missglückten
Sabotageversuch: Der Runabout sollte in einer Sonne
verglühen, was jedoch fehlgeschlagen ist. Die Logbücher
wurden gelöscht, Dax kann den Kurs aber zurückverfolgen.
Sisko wird aus der
Kiste freigelassen und soll seine Uniform als Zeichen
des Fortschritts ausziehen, um nach seiner
vorausbestimmten Kernidentität zu leben; Sisko muss
sich nun ändern. Alixus will ihn mit einem Glas Wasser
ködern, das er nur bekommt, wenn er seine Uniform
auszieht. Obwohl der Commander sehr erschöpft ist,
geht er wieder Richtung Kiste, mit einem Blick
verbietet er O'Brien, dass er ihm hilft. Stur und
aufrecht geht Sisko wieder zurück in die Stahlkiste,
um seinen Protest weiterzuführen.
Joseph muss O'Brien
bewachen, der bittet ihn jedoch, sich von ihm k.o.
schlagen zu lassen, damit O'Brien der Sache auf den
Grund gehen kann. Der Chief baut einen Kompass und
macht sich auf den Weg. Der Kompass führt Miles an
eine Stelle, wo ein Gerät vergraben ist, was wohl für
das duonetische Feld verantwortlich ist. Ein Bogenschütze
attackiert den Chief, dieser kann den Angreifer aber
überwältigen und das Gerät deaktivieren.
Mit einem Phaserschuss
öffnet O'Brien Siskos Gefängnis. Den
Dorfbewohnern erklärt der Chief, was es mit dem Störfeld
auf sich hatte. Alixus gibt zu, dass sie den
Generator installierte, die Dorfbewohner fühlen sich
daraufhin betrogen. Alixus rechtfertigt sich damit,
dass die Bewohner trotz alledem ein schönes Leben im
Dorf hatten, welches sie ohne Technik aufgebaut haben.
Dies zeigt, dass Menschen auch ohne Fortschritt
auskommen können. Für das Verschwinden des Shuttles
ist die Führerin ebenso verantwortlich, damit wollte
sie die Offiziere zum Bleiben zwingen. Sisko hat dann
aber das letzte Wort, dass Alixus auch bereit war,
Menschen für ein Leben ohne Technik einfach zu töten,
wie zum Beispiel das kranke Mädchen, Josephs Tochter.
Sisko erklärt Alixus, dass sie sich vor einem
Gericht verantworten muss.
Kira meldet sich aus
dem Orbit, Joseph und die Bewohner wollen jedoch in
dem Dorf wohnen bleiben und Sisko, O'Brien sowie
Alixus mit ihrem Sohn verlassen den Planeten.
Bewertung
"Das Paradiesexperiment" ist eine DS9-Folge wie sie
typisch für die zweite Staffel ist: Wenig
Innovation und Spannung, dafür viele Dialoge, die
diese Episode zu einer durchschnittlichen Star Trek-
Folge machen. Gut ist jedoch die Idee, dass die
Thematik mit der Angst vor Zukunft und Fortschritt
auch bei Star Trek erwähnt wird, manche Momente in
der Folge erinnern an das finstere Mittelalter mit
seinen Scheiterhaufen.
Die Handlung ist
noch so gerade Drei, die guten Argumente Siskos
wirken durch eine glänzende Darbietung von Avery
Brooks brillant - hervorzuheben ist Siskos Sturheit
mit der Kistensache - wie Balsam auf die eher bei den
Haaren herbeigezogene Story, in der Sisko und O'Brien
"mal so eben" auf diesen Planeten stolpern.
Vielleicht wirkt diese Konfliktsituation auch so
langweilig, weil man dieses Schema bei DS9 jetzt
schon öfters gesehen hat und alle Ideen die Station
betreffend ausgelutscht erscheinen. Stattdessen erforschen
Sisko und O'Brien in Enterprise-Manier den Weltraum.
Die Special Effects
sind Vier, selbst die Sequenz mit dem Einfangen des
Shuttles ist billig.
Die Spannung ist
Vier, da die meiste Zeit in der Episode nur auf den Höhepunkt
hinzugearbeitet wird. Die vielen Gespräche wirken
ermüdend, die eigentliche Problematik hätte man
ruhig auf die Hälfte der Folgenzeit kürzen können.
Insgesamt ist diese DS9-Folge Befriedigend.
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