DS9 2.15 Das ParadiesexperimentParadisevon Thorsten Kroke |
||||
Episodenbeschreibung O'Brien und Sisko fliegen mit dem Runabout "Rio Grande" durch den unerforschten Raum, um einen geeigneten Planeten zur Besiedlung zu finden. Während des Fluges unterhalten sie sich über private Dinge, unter anderem soll Jake bei O'Brien ein Sternenflotten-Praktikum absolvieren. Man erfährt auch etwas über O'Brien, der als Soldat im Krieg gegen die Cardassianer in einer Notsituation sein technisches Geschick bemerkte. Sisko erzählt weiter, dass Jake ihn letztens im Baseball geschlagen hat, als die Sensoren einen Planeten der M-Klasse entdecken. Da die beiden durch Scans nichts erfahren können, beamen sie sich hinunter. Sisko und O'Brien materialisieren in einem Wald, das vorher gescannte duonetische Feld verhindert jedoch das Benutzen von technischen Geräten wie Kommunikator, Tricorder oder Phaser, was dazu führt, dass die beiden Offiziere erst einmal festsitzen. Plötzlich werden sie von zwei Humanoiden bedroht, von denen einer mit Pfeil und Bogen bewaffnet ist. Es stellt sich heraus, dass die Humanoiden Menschen sind, die vor zehn Jahren auf dem Planeten abgestürzt sind, da er alle Technik aufgrund des duonetischen Feldes stört. Die Menschen sind Kolonisten und da der Planet sehr idyllisch ist, beschlossen sie direkt hier zu bleiben. Einer der beiden stellt sich als Joseph, ein früherer Techniker, vor, der Sisko und O'Brien zu ihrem Dorf führt, welches sehr angenehm ist. Zwar ist das Dorf ohne Technik wie in einer mittelalterlichen Zeitepoche, jedoch pulsiert das Leben und alle Dorfbewohner sind glücklich. Die Vorsteherin namens Alixus begrüßt die Offiziere und bittet sie, doch in dem Dorf zu bleiben. Sisko und O'Brien willigen ein, dass sie für ihr Essen und Schlafen auf den Feldern arbeiten. Kira und Dax wollen die Rio Grande anfunken, bekommen aber keine Nachricht und wollen das Shuttle nun lokalisieren. Sisko und O'Brien befinden sich in ihren zugewiesenen Zimmern, sie finden ein Buch von Alixus, die sehr technikfeindlich von einer sogenannten "Kernidentität" spricht, in der jeder Mensch jegliche Technik verschmäht und nur seine handwerklichen Möglichkeiten zum Leben nutzt. Alixus' Motto ist, dass jeder Mensch in dem Dorf ein Leben ohne Technik liebt. Der Ingenieur besucht die beiden Offiziere und erklärt, dass seine Tochter schwer krank sei, ohne Technik und medizinische Geräte kann dem Kind nicht geholfen werden. Sisko will dem Mädchen helfen, denn auf der Rio Grande befindet sich eine medizinische Ausrüstung, doch Alixus verbietet Sisko dies, falls er eine Möglichkeit findet, die Geräte zu holen. Der Wald biete genügend Kräuter, die dem Mädchen helfen würden. Alixus droht dem Commander, dass es für ihn außerdem Konsequenzen bedeuten würde, wenn er versucht, das duonetische Feld zu vernichten. Kira und Dax entdecken, dass die Rio Grande mit Warp fliegt, aber unbemannt ist. Sie machen sich auf den Weg, den Runabout einzufangen. Die beiden Offiziere arbeiten bei größter Hitze auf den Feldern, als aus einer sehr heißen, eisernen und engen Kiste ein eingesperrter, völlig erschöpfter Mann rausgeholt wird. In diesem "Loch" befand er sich vierundzwanzig Stunden, da er eine Kerze gestohlen hatte. Sisko ist empört über diesen Mangel an Menschlichkeit und spricht mit Alixus, die wiederum diese Qual als Strafe und Abschreckung für andere rechtfertigt, weil eine gewisse Ordnung im Dorf aufrechterhalten werden müsse. Sisko reicht dies und er will mit O'Brien so schnell wie möglich aus dem Dorf verschwinden, er befiehlt dem Chief, Analysen bezüglich des duonetischen Feldes anzustellen. Alixus schickt eine aufreizende Frau zum Commander, die mit ihm schlafen soll, doch der Commander macht sich verärgert auf den Weg zur Führerin. Alixus sagt, dass Sisko von den idealen Kernverhaltensweisen abweicht. Er sollte durch die Frau überzeugt werden, sich in die Gemeinschaft des Dorfes einzugliedern. Sisko sei noch von der Technik beherrscht und deshalb soll der Offizier zur Strafe die Nachtwache halten. Alixus zeigt Sisko am nächsten Tag die Früchte ihrer Arbeit in Form von Obst und sagt nebenbei, dass das kranke Mädchen durch die Kräuter aus dem Wald gesund geworden sei. Sisko befiehlt O'Brien, seine Analyse fortzusetzen. Kira und Dax erreichen die Rio Grande, Kira will bei Warp hinüberbeamen, doch Dax schlägt vor, das Shuttle mit einem Traktorstrahlmanöver abzubremsen. Dax führt die Modifizierungen durch und "fängt" den Runabout. Joseph berichtet, dass das kranke Mädchen, seine Tochter, gestorben sei und die Kräuter nicht geholfen hätten, als Alixus einen Aufruhr im Dorf verursacht: O'Brien wird angeklagt, willkürlich Technik benutzt zu haben, da er das duonetische Feld untersuchen und scannen wollte; verurteilt und bestraft wird jedoch Sisko, der O'Briens Befehlshaber ist. Der Commander wird in die Kiste gesperrt, mit erhobenen Haupt und ohne Widerstand geht er zu ihr, beim Einstieg blickt er Alixus an. Dax und Kira beamen in die Rio Grande und entdecken einen missglückten Sabotageversuch: Der Runabout sollte in einer Sonne verglühen, was jedoch fehlgeschlagen ist. Die Logbücher wurden gelöscht, Dax kann den Kurs aber zurückverfolgen. Sisko wird aus der Kiste freigelassen und soll seine Uniform als Zeichen des Fortschritts ausziehen, um nach seiner vorausbestimmten Kernidentität zu leben; Sisko muss sich nun ändern. Alixus will ihn mit einem Glas Wasser ködern, das er nur bekommt, wenn er seine Uniform auszieht. Obwohl der Commander sehr erschöpft ist, geht er wieder Richtung Kiste, mit einem Blick verbietet er O'Brien, dass er ihm hilft. Stur und aufrecht geht Sisko wieder zurück in die Stahlkiste, um seinen Protest weiterzuführen. Joseph muss O'Brien bewachen, der bittet ihn jedoch, sich von ihm k.o. schlagen zu lassen, damit O'Brien der Sache auf den Grund gehen kann. Der Chief baut einen Kompass und macht sich auf den Weg. Der Kompass führt Miles an eine Stelle, wo ein Gerät vergraben ist, was wohl für das duonetische Feld verantwortlich ist. Ein Bogenschütze attackiert den Chief, dieser kann den Angreifer aber überwältigen und das Gerät deaktivieren. Mit einem Phaserschuss öffnet O'Brien Siskos Gefängnis. Den Dorfbewohnern erklärt der Chief, was es mit dem Störfeld auf sich hatte. Alixus gibt zu, dass sie den Generator installierte, die Dorfbewohner fühlen sich daraufhin betrogen. Alixus rechtfertigt sich damit, dass die Bewohner trotz alledem ein schönes Leben im Dorf hatten, welches sie ohne Technik aufgebaut haben. Dies zeigt, dass Menschen auch ohne Fortschritt auskommen können. Für das Verschwinden des Shuttles ist die Führerin ebenso verantwortlich, damit wollte sie die Offiziere zum Bleiben zwingen. Sisko hat dann aber das letzte Wort, dass Alixus auch bereit war, Menschen für ein Leben ohne Technik einfach zu töten, wie zum Beispiel das kranke Mädchen, Josephs Tochter. Sisko erklärt Alixus, dass sie sich vor einem Gericht verantworten muss. Kira meldet sich aus dem Orbit, Joseph und die Bewohner wollen jedoch in dem Dorf wohnen bleiben und Sisko, O'Brien sowie Alixus mit ihrem Sohn verlassen den Planeten. Bewertung "Das Paradiesexperiment" ist eine DS9-Folge wie sie typisch für die zweite Staffel ist: Wenig Innovation und Spannung, dafür viele Dialoge, die diese Episode zu einer durchschnittlichen Star Trek- Folge machen. Gut ist jedoch die Idee, dass die Thematik mit der Angst vor Zukunft und Fortschritt auch bei Star Trek erwähnt wird, manche Momente in der Folge erinnern an das finstere Mittelalter mit seinen Scheiterhaufen. Die Handlung ist noch so gerade Drei, die guten Argumente Siskos wirken durch eine glänzende Darbietung von Avery Brooks brillant - hervorzuheben ist Siskos Sturheit mit der Kistensache - wie Balsam auf die eher bei den Haaren herbeigezogene Story, in der Sisko und O'Brien "mal so eben" auf diesen Planeten stolpern. Vielleicht wirkt diese Konfliktsituation auch so langweilig, weil man dieses Schema bei DS9 jetzt schon öfters gesehen hat und alle Ideen die Station betreffend ausgelutscht erscheinen. Stattdessen erforschen Sisko und O'Brien in Enterprise-Manier den Weltraum. Die Special Effects sind Vier, selbst die Sequenz mit dem Einfangen des Shuttles ist billig. Die Spannung ist Vier, da die meiste Zeit in der Episode nur auf den Höhepunkt hinzugearbeitet wird. Die vielen Gespräche wirken ermüdend, die eigentliche Problematik hätte man ruhig auf die Hälfte der Folgenzeit kürzen können. Insgesamt ist diese DS9-Folge Befriedigend. |
||||
|
||||
Zusammenhänge Keine |
||||
-------------------------------- Ausdruck vom: 21. 11. 2024 Stand des Reviews: 15. 11. 2024 URL: http://www.startrek-index.de/tv/ds2_15.htm |