Déjà Q
von Andrej Schwabe, 17.10.2001
Von Greg Cox' Star
Trek-Romanen sind bisher im Bereich DS9 "Der Teufel im
Himmel" und bei VOY "Das schwarze Ufer"
erschienen.
Handlung:
Der betazoidische Professor Faal kommt an Bord der
Enterprise, um sein Lebenswerk zu vollenden: Die Überwindung
der galaktischen Barriere, dem Energieband, das die Galaxis
umgibt (TOS: "Where No Man Has Gone Before"). Alles
geht gut, bis Q auf der Brücke erscheint.
Kritik:
Und wieder ist ein Buch über Q erschienen, das
allmächtige Wesen, das seit
TNGs "Encounter at Farpoint"
zu Star Trek gehört wie das Beamen.
Man mag nun berechtigterweise mutmaßen, ob dies nicht
inzwischen bereits zu viel des Guten sei, vor allem wenn man
weiß, dass es um die Auflagen von Star Trek bei Weitem nicht
mehr so gut steht wie noch vor einigen Jahren.
Und tatsächlich scheint Greg Cox mit vielen Erklärungen
und Verbindungen zu Episoden und anderen Charakteren den Text
strecken zu wollen. Viel Tempo geht dadurch verloren, dass er
offenbar ziellos zu viele Dinge erläutert, die man einfach
schon kennt.
Außerdem bringt es Cox leider nicht fertig, die neuen
Charaktere (den betazoidischen Professor und seine Kinder)
irgendwie interessant auszugestalten; sie bleiben einfach
farblos und schematisch. Und es bricht der Geschichte
schlichtweg zu oft das Kreuz, wenn er auf sie zurückkommt.
Gelungen sind hingegen die
Q-Picard-Dialoge, die die Geschichte vom Boden heben, wenn
auch nicht hoch, weil ihnen nur ein Bruchteil des Romans
vergönnt ist. Dafür sind sie stimmig und humorvoll erzählt
und passen sich in das Bild ein, das wir seit VOY und
Peter Davids "Ich, Q"
von Q haben.
Einen weiteren Pluspunkt verdient sich die Geschichte an
Cox' stellenweise überraschend fantasievollen Ideen. So
lässt er Q und Picard - fast hautnah miterlebbar - in das
Innere eines Sterns reisen. Oder er zeigt uns eine neue,
faszinierende Perspektive auf das Q-Kontinuum.
Und am Ende fügt sich einiges (aber wirklich auch nur
einiges) zu einem Muster zusammen, das den Leser mit Spannung
auf den zweiten Teil warten lässt.
Es ist schwer, ein passendes
Urteil zu fällen. Will man die nächsten Teile auf jeden
Fall noch lesen, wird man ganz gut mit diesem Buch als
Grundlage leben können. Als allein stehender Roman jedoch
bleibt er einfach hinter den Erwartungen zurück.
(gandalf)
Infos:
STAR TREK -
The Next Generation, Band 71
Titel: Das Q-Kontinuum 1: Die
galaktische Barriere (The Q-Continuum 1: Q-Space)
Autor: Greg Cox
Erscheinungsjahr: Deutschland: 2001, USA: 1998
Deutsche
Übersetzung von
Andreas Brandhorst
Preis: 15,55 DM (7,95)
Wilhelm
Heyne Verlag,
München