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               Episodenbeschreibung 
  
    Sternzeit: 46125,3 
    Die Enterprise empfängt einen Notruf vom
    Transportschiff USS Jenolan, das seit 75 Jahren
    vermisst wird. Plötzlich wird die Enterprise von
    einem Gravitationsfeld erfasst, und gravimetrische
    Störungen behindern die Sensoren. Ein riesiges
    Objekt ist direkt voraus, wurde aber zuvor nicht
    erkannt. Man vermutet, dass es sich um eine
    sogenannte Dyson-Sphäre handelt, einen Hohlraum von
    enormen Ausmaßen, in dem einem Planeten eine quasi
    unerschöpfliche Energiequelle zur Verfügung
    stände. Die Jenolen ist auf der Hülle der Sphäre
    aufgeschlagen, aber es gibt noch Energieanzeigen von
    dem Schiff. Ein Außenteam entdeckt, dass im
    Transporter, an dem diverse ungewöhnliche
    Modifikationen vorgenommen wurden, noch ein
    menschliches Muster perfekt erhalten ist - nach 75
    Jahren schier unglaublich. Geordi materialisiert die
    Person. Es handelt sich um Captain Montgomery Scott,
    Chefingenieur zweier Enterprises unter James T. Kirk!
    Das Muster einer zweiten Person im Transporter ist
    bereits zu 53 % zerfallen, der Mann namens Franklin
    also verloren. Scotty berichtet, dass er damals nach
    dem Absturz der Jenolan den Transporter modifiziert
    hat, da er und Franklin, die einzigen Überlebenden,
    keine Vorräte hatten, um auf ein Rettungsschiff zu
    warten. 
    Man nimmt ihn mit auf die Enterprise, wo er
    berichtet, dass er als Passagier an Bord war, um in
    die Norpin-Kolonie zu gelangen, wo er seinen
    Lebensabend verbringen wollte. Dr. Crusher meint,
    dass er abgesehen von einem Armbruch, der bald
    verheilt sein wird, absolut gesund ist. Also macht
    sich Scotty sogleich auf, um Geordi bei der Erkundung
    der Dyson-Sphäre zu helfen. Da er ständig in alten
    Geschichten schwelgt und mit den technischen
    Neuerungen der letzten sieben Jahrzehnte nicht
    vertraut ist,  ist er Geordi keine große Hilfe
    und geht ins Zehn Vorne, wo er feststellen muss, dass
    selbst Scotch nicht mehr dasselbe wie früher ist: An
    Stelle echten Whiskeys erhält er Synthehol, den im
    24. Jahrhundert üblichen Ersatz für Alkohol, der
    zwar beinahe identisch schmeckt, aber keinen
    Rauschzustand herbeiführt. Data ist ihm behilflich
    und kramt aus Guinans Vorrat eine Flasche mit
    grünem, alkoholischem Inhalt hervor, an der sich
    Scotty gütlich tut. Anschließend geht er aufs
    Holodeck, wo er die Brücke der Originalenterprise,
    NCC-1701, generiert. Picard, der gerade Freizeit hat,
    besucht ihn und trinkt zusammen mit Scotty einige
    Schlücke. Die beiden berichten sich gegenseitig von
    den guten alten Zeiten, Scotty von der alten
    Enterprise unter James Kirk, Picard von der
    Stargazer, seinem ersten Schiff. 
    Später ruft Picard Geordi in seinen Raum und bittet
    ihn, zusammen mit Scotty noch einmal auf die Jenolan
    zu beamen, um Informationen aus dem Computer zu
    holen, die die Jenolan vor dem Absturz über die
    Sphäre gesammelt hat. Er hofft, dass sich Scotty
    dadurch nicht so nutzlos vorkommt. Obwohl Geordi sich
    von Scotty genervt fühlt, stimmt er zu, und die
    beiden beamen hinunter. 
    Indes entdeckt Data an der Außenseite der Sphäre
    eine Antennenphalanx und daneben ein riesiges Portal.
    Riker schlägt vor, einen Kanal zu öffnen und zu
    kommunizieren zu versuchen. Der Captain stimmt zu,
    doch sobald ein Kanal geöffnet ist, wird die
    Enterprise von einem mächtigen Traktorstrahl erfasst
    und durch das sich öffnende Portal ins Innere der
    Dyson-Sphäre gezogen. Da der Traktorstrahl eine sehr
    ungünstige Frequenz hat, die beim Antrieb eine
    Resonanz hervorruft, fallen die Triebwerke aus, weder
    Warp noch Impuls stehen noch zur Verfügung. Mit den
    Manövriertriebwerken kann man das Schiff gerade noch
    rechtzeitig auf einen Orbitalkurs um die Sonne
    bringen, die sich im Zentrum der Sphäre befindet,
    aber das Portal ist wieder geschlossen, und die
    geschwächten Schilde können der Sonne in dieser
    Nähe nur noch drei Stunden lang widerstehen. 
    Geordi und Scotty kommen währenddessen zu dem
    Schluss, dass die Jenolan mit den nötigen Teilen
    sogar wieder fliegen könnte, da sie nicht so stark
    beschädigt ist, wie es zunächst den Anschein hatte,
    doch als Geordi Ersatzteile ordern will, bekommt er
    keinen Kontakt zur Enterprise. Die Sensoren des
    Transporters können die Enterprise nirgends
    entdecken, und Geordi vermutet, dass sie
    möglicherweise im Inneren der Sphäre ist. Scotty
    schlägt einige unkonventionelle Maßnahmen vor und
    kann Geordi überzeugen, dass ihnen das Schiff schon
    nicht um die Ohren fliegen wird, und so gelingt es
    den beiden, die Jenolan wieder zu starten und sich
    auf die Suche nach der Enterprise zu machen. Sie
    entdecken das Portal und reimen sich zusammen, was
    passiert sein muss: Dass die Phalanx nicht etwa zur
    Kommunikation dient, sondern vielmehr Schiffe ins
    Innere der Sphäre geleiten soll. Sie erkennen, dass
    die Enterprise offensichtlich unfreiwillig
    hereingezogen wurde und möglicherweise keinen Ausweg
    mehr findet. Also fassen sie einen Plan: Aus sicherer
    Entfernung wollen sie einen Kanal öffnen und
    abwarten, bis die Traktorstrahlen aufhören, um
    anschließend die Jenolan mitten in das Portal zu
    fliegen, so lange es noch offen ist, damit die
    Enterprise entkommen kann, also quasi einen
    "Fuß in die Tür stellen." Es gelingt, und
    Geordi hat wieder Kontakt zur Enterprise. Doch die
    Schilde der Jenolan werden nicht lange halten, zudem
    versagt der Antrieb. Da die Jenolan nicht mehr aus
    eigener Kraft aus der Öffnung fliegen kann, muss die
    Enterprise sie zerstören, kurz bevor sie selbst
    herausfliegt. Picard lässt Kurs setzen, beamt die
    beiden heraus und zerstört die Jenolan mit einem
    Torpedo. Im letzten Moment, bevor sich das Portal
    schließt, kommt die Enterprise heraus, und das
    Schiff ist wieder in Sicherheit. Man lässt
    Forschungsschiffe der Föderation rufen und
    verabschiedet sich von Scotty, dem man ein ganz
    besonderes Geschenk macht: Eines der Shuttles der
    Enterprise, damit Scotty hinfliegen kann, wo er will,
    da ja seine letzte Reisemöglichkeit, die Jenolan,
    zerstört ist. Scotty meint, es wäre später noch
    genug Zeit, in die Norpin-Kolonie zu fliegen und
    macht sich ohne festes Ziel auf den Weg, nachdem er
    sich von allen verabschiedet hat.
   
              Bewertung 
  
    Nach McCoy (Kurzauftritt in "Der Mächtige"), Sarek (in "Botschafter Sarek")
    und Spock (in "Wiedervereinigung ?") ist Scotty der vierte
    Charakter, der aus der Originalserie bekannt ist und
    nun einen Gastauftritt in TNG erhält. Die Episode
    ist ganz auf ihn zugeschnitten, da es jede Menge
    technische Probleme zu lösen gilt. So ist es auch
    zur Abwechslung einmal nicht Picard, der die meiste
    Zeit mit ihm verbringt, sondern Geordi, der einige
    der Weisheiten der früheren Generation mit nach
    Hause nimmt. Beispielsweise versucht Scotty ihm
    beizubringen, dass man als Ingenieur die Zeit, die
    man für eine Reparatur benötigt, immer höher
    veranschlagen sollte als nötig, damit man immer im
    Ruf steht, ein wahres Genie zu sein. Diese Weisheit
    Scottys ließ sich bereits bei TOS und in den Filmen
    beobachten, allerdings scheint Geordi keinen großen
    Wert darauf zu legen: Er nennt dem Captain immer die
    Zeit, die er seiner Einschätzung nach tatsächlich
    brauchen wird. 
    Das symbolisiert auf beispielhafte Weise, wie viel
    sich seit den alten Tagen geändert hat: Der Tonfall
    ist stets sachlich auf der neuen Enterprise, Scherze
    werden nur außerhalb des Dienstes gemacht, im
    Gegensatz zu früher. Vieles mehr hat sich
    verändert, natürlich auch im Bereich der Technik.
    So kommt sich Scotty während seines Aufenthaltes auf
    der Enterprise D alt und nutzlos vor, sucht Zuflucht
    auf dem Holodeck, wo er die Brücke der
    Originalenterprise ("Kein verdammtes A, B, C
    oder D!") generieren lässt, übrigens in einem
    leidenschaftlichen Streit mit dem Schiffscomputer,
    der ja im Original die Stimme von Majel Barrett hat,
    die ihrerseits bereits als Schwester Chapel
    regelmäßig bei TOS dabei war. 
    Gewissermaßen ist
    Scottys Auftritt eine Variation der
    Zeitreisethematik, nur dass es diesmal darum geht,
    sich in der Zukunft zurechtzufinden, was bisher eher
    selten vorkam. Die damit verbundenen Probleme werden
    auf vielfältige Weise dargestellt, und es erfüllt
    Scotty natürlich mit Befriedigung, dass er dem im
    Vergleich viel jüngeren LaForge noch einmal zeigen
    kann, was in ihm steckt, als er den Antrieb der
    Jenolan wieder klarmacht. 
    Etwas problematisch stellt sich allerdings die Dyson-Spähre dar.
    Wie Data berichtet, wurde die Theorie einer solchen Sphäre bereits
    im 20. Jahrhundert von einem Wissenschaftler namens Freeman Dyson
    entwickelt. Tatsächlich war es im Jahr 1959, als sich Dyson Gedanken
    machte, wie eine extraterrestrische Gesellschaft ihren Energiebedarf
    decken könnte, wenn dieser so hoch liegt, dass er mit planetaren
    Ressourcen nicht mehr gedeckt werden kann. Inspiriert durch die
    1937 erschienene SF-Geschichte "Star Maker" von Olaf Stapelton
    entwickelte Dyson die Theorie, dass eine Sphäre, errichtet um
    einen Stern, dessen Energie zu 100% nutzbar machen würde und damit
    den Erbauern eine Energiemenge zur Verfügung stünde, die normale
    planetare Ressourcen um ein vieltausendfaches übersteigt. Bezogen
    auf unser Sonnensystem lieferte er auch gleich die Information mit,
    dass der Jupiter ausreichend Masse besitzt, um so eine Sphäre
    mit einem Radius von einer astronomischen Einheit und einer Dicke
    von 3 Metern zu errichten. Auf der Innenseite dieser Sphäre
    stünde ein Lebensraum zur Verfügung, der ein potenzielles
    Überbevölkerungsproblem für die nächsten paar Tausend Jahre
    lösen würde. 
    Tatsächlich hat Dysons Theorie nicht nur in die Science
    Fiction Einzug gehalten, sondern auch in die Wissenschaft: So
    sucht das SETI-Projekt nicht nur nach außerirdischen Radiosignalen,
    sondern auch nach den Infrarotsignaturen, die von so einer
    Dyson-Sphäre ausgehen würden - bis jetzt allerdings ohne Erfolg.
    
  
    Wie dem auch sei, das Errichten einer Dyson-Sphäre wäre nur
    einer weit fortgeschrittenen, interstellaren Spezies möglich, und
    somit von außerordentlicher Signifikanz. Und hier setzt das
    Problem ein: Mit ein paar Nebensätzen wird auf die Dyson-Sphäre
    eingegangen, doch wird das Konzept in der Episode nicht
    ausreichend verdeutlicht und wirkt zunächst einmal wie eine
    spontane Erfindung der Autoren. Auch die Konsequenz, dass man hier
    den Beweis für die Existenz einer alten, hochentwickelten Spezies
    hat, wird überhaupt nicht ausreichend unterstrichen. Sind die
    Erbauer der Dyson-Sphäre vielleicht sogar jene Ur-Spezies, die
    ihre "Samen" in der gesamten Galaxie auslegten (siehe
    "Das fehlende Fragment")?
    Weder in "Besuch von der alten Enterprise" noch später in der
    Serie wird auf diese erstaunliche Entdeckung eingegangen. Das
    verdient klare Abzüge in der B-Note. Vielen Dank an unseren
    Leser Daniel Alexander Kurle für die Hinweise zur Dyson-Sphäre. 
    Weitere Literatur findet sich unter anderem in der Wikipedia:
    de.wikipedia.org/wiki/Dyson-Sphäre.
    
  
    Weitere Nörgelei gibt es an der Rettungsaktion auszusetzen:
    Scotty und Geordi setzen, wie sie sagen, einen Fuß
    in die Tür, um der Enterprise die nötige Zeit zu verschaffen -
    und da gibt es wieder einmal das alte Schutzschild-Problem: Die
    Enterprise muss die Jenolan mit einem Torpedo zerstören, um Platz
    zu haben. Außerdem müssen Scotty und Geordi herausgebeamt
    werden - kann der Beamvorgang wirklich in den paar Milisekunden
    erfolgen, die zwischen dem Zusammenbrechen der Schutzschilde
    und der Explosion erfolgen? Wenn, dann hätte das der
    Plausibilität wegen zumindest einmal erwähnt werden sollen.
    
  
    Schließlich ist da noch das Kirk-Problem: Als Scotty erfährt,
    dass er von der Besatzung der Enterprise gerettet wurde, fragt
    er, ob Kirk persönlich vorbeigekommen wäre, um ihn zu befreien.
    Im drei Jahre nach dieser Episode gedrehten Kinofilm
    "Treffen der Generationen"
    ist Scotty persönlich anwesend, als Kirk zu Beginn des Films in
    den Nexus gezogen und für tot erklärt wird. Ein Logikfehler, der
    wohl von den Autoren des Films übersehen oder in Kauf genommen
    wurde, um Kirk und Picard zusammenbringen zu können. 
    Trotzdem ist die
    Episode insgesamt hervorragend, mit viel Humor und
    auch einer Spur Tragik, in Szene gesetzt und verdient
    ein "sehr gut" in der Bewertung. 
    Bestes
    Zitat, von Data zu Scotty, als er den Inhalt einer
    Flasche aus Guinans Vorrat begutachtet:
   
  "Es ist... es ist... es ist - grün." 
  
    Zu diesem Zitat noch eine Beobachtung unseres TOS-Redakteurs
    Matthias Weber: 
    Datas Ausspruch "Es ist... es ist... es ist - grün" gab es fast
    genau gleich in der Originalserie schon einmal und zwar in der
    Episode 2.22:
    "Stein und Staub". Dort wurde er
    von Scotty geäußert, ebenfalls in Anbetracht eines Flascheninhalts.
   
  
  
    Und noch ein Hinweis unseres Lesers J.Marti:
   
  
    Als Scotti sein Gästequartier bezieht und ihm der Replikator
    erklärt wird, meinte er erstaunt, dass zu seiner Zeit nichtmal ein
    Admiral ein solches Quartier gehabt hätte. Und erzählt die Anektote
    über die Probleme, als sie den Dolman von Elas transportieren mussten. 
    Das bezieht sich auf die TOS Folge 3.13
    "Brautschiff Enterprise".
   
  
    Stimmt, wir haben das in die Zusammenhänge aufgenommen.
   
  
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