Ausgabe v. 23. 12. 2002

 

Diese Woche: 

Nemesis-Besucherzahlen enttäuschend; Kritik an Rick Berman; Stars verteidigen Star Trek Fans; "Nemesis"-Making-Of bei SAT.1; Comic: Aktueller SevTrek Comic
 

  

 Vorwort



"Der Held beweist sich nicht allein im Gewinnen einer Schlacht, sondern auch im Ertragen einer Niederlage."
David Lloyd George (1863-1945), britischer Politiker

Star Trek ist ein schlechter Verlierer. Während der erste Freitag in den USA dem neuen Kinofilm "Star Trek: Nemesis" noch die besten Tageseinnahmen bescherte (wir berichteten), sah es drei Tage später schon schlechter aus. Das laut den Boulevardmedien beliebteste Gesäß der Welt, jenes von Schauspielerin Jennifer Lopez, verwies phasernde Raumschiffe und Gladiatoren-starke Action in ihre Schranken. Welche Schande für Star Trek, nach so einer langen Pause nur einen (wenn auch starken) zweiten Platz in den Ergebnissen des ersten Wochenendes einzunehmen.

Die ersten Stimmen werden laut, dass es nun also der letzte Film gewesen sein soll. Da wird in Interviews schon mit einem großen ABER eingeleitet, um zu sagen, dass der Film ja dennoch ganz schön sei. Und die Rezensenten sind sich auch noch nicht einmal einig. Die einen finden den Film genial - tolle Action, mitreißende Handlung -, andere finden ihn schlichtweg schlecht - an den Haaren herbeizogen, seichte Handlung, Episodencharakter.

Was nun, Star Trek? Ist das Phänomen nach vier Jahrzehnten am Ende? Können die Schauspieler alle nach Hause gehen, die Raumschiffe vorher in die Garage fahren und Captain Picard stempeln gehen?

Es sind wehleidige Zeiten über Star Trek hereingebrochen. Da werden Wunden geleckt, die eigentlich keine sind und Ansprüche gestellt, denen ein Selbstverständnis zugrunde liegt, dass einfach nur günstigeren Zeiten verdanken ist. Die Fans sollten sich die Frage stellen, ob sie mit den Wölfen in Hollywood heulen. Ob sie sich dazu instrumentalisieren lassen wollen, dass die TNG-Besatzung kein weiteres Mal auf der Leinwand erscheint. Und all das nur wegen eines Platzes auf der Rangliste. Wegen einer knappen Verfehlung der Spitze durch einen sonst bisher erfolgreichen Film.

Es ist keine Schönfärberei, zu sagen, dass "Nemesis" bisher trotz und erst recht wegen Platz zwei in den US-Charts erfolgreich war. Erfolglose Filme schaffen keinen zweiten Platz.

In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen und ein frohes Weihnachtsfest,

Ihre DSi Weekly-Redaktion

 

  Nemesis-Besucherzahlen enttäuschend (DSi Newsservice: fp,ys)

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Nachdem die ersten Einspielergebnisse von Nemesis für den 13. Dezember recht positiv ausfielen, sanken die Besucherzahlen in der ersten Woche dramatisch. Denn bereits am Sonntag kamen nur noch gut halb so viele Zuschauer in die amerikanischen Kinos wie am Freitag. Zwar kann ein Teil des Besucherrückgangs durch den Start von "Der Herr der Ringe II" am Mittwoch erklärt werden, die größten Einbrüche gab es jedoch schon vorher. Eine Woche nach dem US-Start zog Nemesis erwartungsgemäß wieder leicht an, was durch das Wochenende bedingt ist.
Nemesis hat mit 18,5 Millionen Dollar am ersten Wochenende das schlechteste Einspielergebnis aller Trek-Filme erreicht (bei an die Inflation angepassten Zahlen). Patrick Stewart (TNG: Picard) sieht deshalb das Ende der TNG. "Ich bin mir sicher, dies ist unser letzter Vorhang. [...] Wenn eine Feier zu Ende geht, ist es das beste zu gehen bevor man der letzte Gast ist." Den Grund für das schlechte Ergebnis sieht er jedoch nicht in dem Film selbst. "Ich denke, wir haben hier einen wahnsinnig guten Film gemacht. Meinem Gefühl nach gibt es keinen Grund aus dem das Star Trek Franchise nicht unendlich fortgesetzt werden sollte. Es werden nur einige von uns aufhören und weitergehen."
Anders wird dies im ersten deutschen Nemesis-Review geschildert. Die Redaktion von Treknews.de sieht in Nemesis einen guten Actionfilm, aber keinen besonders guten Star Trek Film.
Auch das Burger King-Magazin berichtet über Nemesis. Ob Fans mit diesem Review zufrieden sein werden, ist fraglich. Laut Burger King hatte die Star Trek Fanschaft in letzter Zeit wenig zu lachen. "Voyager, von den bornierten Kirk-Verehrern nie ernstgenommen, aber dafür von den wahren Trekkies innigst vergöttert, verabschiedete sich nach sieben glücklichen und spannenden Jahren im Delta-Quadranten und hinterließ eine klaffende Lücke, die die Nachfolgeserie "Enterprise" mit ihrer farblosen bis nervtötenden Crew und ihrer klaren Absage an alle Werte, für die Star Trek seit der "Next Generation" stand, niemals füllen kann." Dennoch stelle "Nemesis alle bisherigen Star Trek-Filme in den Schatten [...], sowohl was die Spannung betrifft, als auch in Sachen Effekten, die diesmal wirklich alles bisher Dagewesene übertreffen. Ein würdiger zehnter Film also, und hoffentlich nicht der letzte. Kleine Bitte an die Trek-Macher: Überspringt doch bitte beim nächsten Kinofilm die fade DS9-Crew und schickt Janeway plus Crew auf die Leinwand!"
Eine genaue Abschätzung über mögliche Fortsetzungen kann jedoch erst gemacht werden, wenn die internationalen Ergebnisse vorliegen. Schließlich haben nicht alle Nationen den gleichen Geschmack und außerdem kann sich auch in den USA noch ein Erfolg für Nemesis einstellen.



URLs zur Meldung:
  http://www.treknews.de

 

  Kritik an Rick Berman (DSi Newsservice: fp)

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In einem Interview mit Star Trek Soundtracks kritisierte Ron Jones, ehemals Komponist bei den Star Trek Fernsehserien, Rick Berman, den Produzenten scharf. "Ricky Berman sah Musik immer als etwas aufdringliches an, als ein notwendiges Übel. Ich kann mich nun in die armen Komponisten hineinversetzen, die vor Stalin gebracht wurden, weil sie zu kreativ waren. Sie wurden gezwungen sich zu entschuldigen aus der Reihe gedacht zu haben. In Hollywood rufen sie einfach jemand anderen an, der einem den Arsch größer und besser küsst, wenn man nicht einverstanden ist. Klingt hart, aber es ist wirklich rau da draußen. Füge Geld ein großes Ego hinzu und mische es mit absoluter Macht und du bekommst etwas hässliches."
Auch die Titelmusik von Enterprise findet er "zum Kotzen. Sie erfasst den Kern der Raumforschung nicht. Sie wäre besser geeignet für die Eröffnungsfeier der WNBA Basketball Spiele".

URLs zur Meldung:
  http://www.startreksoundtracks.com

 

  Stars verteidigen Star Trek Fans (DSi Newsservice: fp)

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"Hört auf gemein zu Star Trek Fans zu sein!" - so lautete die Botschaft von Patrick Stewart (TNG: Picard), Brent Spiner (TNG: Data) und Marina Sirits (TNG: Troi) auf der Nemesis-Premierenfeier in London.
Während William Shatner in seinem Buch "Get A Life" Scherze über den Hang zum Detail der Trekker macht, lobte Patrick Stewart die Fans in den höchsten Tönen. "Es gibt einen winzigen Prozentsatz von Star Trek Fans, die man als besessen bezeichnen könnte. [Aber ich] kenne Fans, die sich nicht im Traum vorstellen könnten eine Folge zu verpassen und die sind Vize-Präsidenten von Universitäten, international bekannte klassische Musiker, Opernsänger, Prominente, Mitglieder im Kabinett von Präsident Bush oder hochrangige Mitglieder des Militärs. Das sind keine Leute, über die man sich Sorgen machen sollte. Es ist faszinierend sie zu treffen."
Data, alias Brent Spiner sieht das ähnlich. "Aus irgendeinem Grund haben [die Fans] den Ruf eigenartig zu sein. Ich denke nicht, dass sie es sind. Auf einer Convention sind 2000 bis 3000 Leute und vielleicht 25, die eine Uniform tragen und sich schminken. Der Rest sind nur Leute, die Star Trek sehen und es genießen. Sie sind nicht annähernd so eigenartig wie Football-Fans. Niemand wird je auf einer Star Trek Convention verletzt."

 

  "Nemesis"-Making-Of bei SAT.1 (DSi Newsservice: jpk,fp)

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Nach Informationen von TrekZone Network bringt SAT.1 zum Start des zehnten Kinofilms einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen.

Bereits am 2. Januar 2003 bringt der selbsternannte Star Trek-Sender um 01.10 Uhr ein Making-of mit ausführlichen Hintergrundberichten, Ausschnitten, Berichten von den Dreharbeiten und Interviews mit den Darstellern und Machern des Films. Dies geschieht im Rahmen der wöchentlichen Reihe von Making-ofs die von US-Firmen produziert werden. Wiederholt wird das Making-of jeweils am 4. und 5. Januar ebenfalls um 01:10 Uhr.

Einen besonderen Leckerbissen für ST-Fans bietet SAT.1 dann mit der Ausstrahlung eines Interviews mit "Captain Picard" alias Patrick Stewart. Voraussichtlicher Ausstrahlungstermin ist kurz vor dem deutschen "Nemesis"-Start Mitte Januar im SAT.1-Frühstücksfernsehen. Stewart wird dann von den Hintergründen zum zehnten Film berichten. Einen genauen Termin für das Interview konnte der Sender allerdings noch nicht mitteilen.

URLs zur Meldung:
  http://www.trekzone.de

 

  Comic: Aktueller SevTrek Comic (DSi Newsservice: Elisabeth Leidenfrost)


 

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