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Episodenbeschreibung
Als B'Elanna Torres auf dem Holodeck sich gerade in einer
Simulation aus einem Shuttle auf einen Planeten stürzt, mit
ausgeschalteten Sicherheitsprotokollen, wird sie von
Chakotay gerufen. Ein Malon-Schiff verfolgt eine Sonde
der Voyager. Um sie kurzzeitig vor ihnen zu schützen,
lässt man sie in die äußere Hülle eines Gasriesen fliegen,
was aber keine Dauerlösung ist. Man setzt einen Abfangkurs.
Bei einer Besprechung, zu der Torres zu spät kommt,
erörtert man Möglichkeiten, die Sonde zu bergen. Ein
Transport scheint unmöglich, Torres lässt keine
Diskussion zu. Paris schlägt vor, dass man sie mit einem
Shuttle herausholt, doch dazu brauche er zwei und ein
Eintauchen der Voyager in den Gasriesen wäre zu riskant.
Paris hat jedoch noch einen Vorschlag: Er will ein
neues Shuttle konstruieren, was außer dieser Mission
auch anderen Erkundungsflügen im Deltaquadranten gerecht
wird - den Delta Flyer. Janeway genehmigt das Projekt.
Und so treffen sich Paris, Kim, Tuvok, Seven of Nine und
Torres schon kurz danach im Holodeck, um den Delta Flyer
weiterzuentwickeln. Doch schon bald kommt es zu
Meinungsverschiedenheiten über das Design, welches
Paris mit Rallyestreifen und Extraflügeln optimieren, Tuvok
jedoch auf das Nötigste reduzieren will. Die erhoffte
Unterstützung von Torres bleibt auch aus, sie lehnt sich
gelangweilt zurück.
Am Abend kommt Torres zu Paris und bringt ihm einige
Triebwerksspezifikationen, bevor sie ihn schon sofort
wieder verlässt und heimlich, wie gehabt ohne
Sicherheitsprotokolle, im Holodeck eine Kampfsimulation
abfährt, in der sie gegen Cardassianer kämpft, die einige
ihrer damaligen Maquis-Freunde umgebracht haben. Auf
der Brücke, wo man inzwischen Kontakt mit den Malon
aufgenommen hat, erhält man auch eine Kampfansage.
Die Antwort, warum die Malon wirklich noch da sind, gibt
es einige Zeit später im astrometrischen Labor: Sie bauen
ebenfalls eine Art Delta Flyer, praktisch ein
Konkurrenzprojekt. Das erhöht natürlich kurzerhand den
Zeitdruck, das eigene Schiff herauszubringen, bevor die Malon
fertig werden.
Während man engagiert den Bau des eigenen Flyers
vorantreibt, widment sich Torres derweil wieder ihrem neuen
Hobby. Dieses Mal jedoch nicht folgenlos, denn sie wird
bewusstlos und die Simulation hält nicht an. Als die Voyager
von den Malon beschossen wird ist sie nicht erreichbar und
nachdem man sie gefunden hat, wacht sie auf der Krankenstation
auf. Chakotay konfrontiert sie mit ihren kürzlichen Trips
im Holodeck, doch sie versucht abzuwiegeln.
Später besucht Chakotay sie in ihrem Quartier und man
geht gemeinsam aufs Holodeck, um eines ihrer Programme
zu starten, was sie jedoch ablehnt. Dennoch startet
Chakotay das Programm und sieht die toten Maquis. Im
Gespräch kommt heraus, dass Torres die ganzen
Programme nur gestartet hatte, weil sie überhaupt nichts
mehr fühle. Jede weitere Diskussion lehnt sie jedoch ab und
Chakotay geht weg.
Währenddessen ist der Delta Flyer bereit zum Start.
Torres möchte auch mitfliegen und nach einigen
Erläuterungen gestattet Chakotay ihr dies. Man hat
alsbald auch schon Schwierigkeiten, die Torres ohne
Probleme meistert. Die Crew kehrt unbeschadet zurück,
während die Malon nicht aus der Außenschicht des Gasriesen
entkommen können.
Später bedankt sich Torres bei Chakotay für das
Gespräch auf dem Holodeck und meint, dass es ihr
schon besser gehen würde.
Bewertung
Mit "Extreme Risiken" haben wir wieder eine Episode
vorliegen, die einen derart glücklichen Handlungsverlauf
aufweist, dass er schon fast nicht mehr glaubwürdig wirkt.
Da wäre zunächst die Torres-Depression. Neu ist sie
nicht, das muss man zugeben, denn sie entwickelte sich
inbesondere in den letzten zwei Episoden zunehmend, bis
sie jetzt fokussiert wurde. Dennoch kommt die Lösung
recht plötzlich und unerwartet. Warum sollte diese eine
Mission B'Elanna den Kick geben, den sie auf den
anderen Missionen nicht fand? Das wirkt recht fragwürdig,
wenn auch ihre Depression vom Motiv her nachvollziehbar
erscheint. Chakotay als Problemlöser wirkt leider
wieder etwas unglücklich, trägt mit seiner Erlaubnis zum
Mitflug jedoch wenigstens dazu bei, dass ein Lösungsweg
gefunden wird.
Die Malon-Story vermag leider auch nicht sehr zu
überzeugen. Diese Aliens, die im eigenen Müll umkommen,
brauchen gar nicht zu agieren, um im Vergleich zu den
feinen und sauberen Sternenflotten-Menschen unsympathisch
zu wirken. Und so sind sie auch die klassischen
Bösewichte dieser Episode, wobei allerdings der Wettlauf
um den ersten einsatzbereiten Delta Flyer sehr stark an
den Wettlauf um die erste Reise zum Mond zwischen den
Amerikanern und den Russen in den 60er Jahren des
20. Jahrhunderts wirkt. Zufall oder Absicht?
Nett hingegen ist die Einführung des Delta Flyers, die
Lösung gegen den Verschleiß von weiteren Einweg-Shuttles.
Vor allem die kleinen Dispute zwischen Paris und Tuvok
sind nett anzuschauen, da Paris ja lieber etwas Nostalgik
(Capt. Proton-Konsole) und Design (Flügel, Rallyestreifen)
möchte, während Tuvok rein funktionell denkt.
Insgesamt also eine Episode, die auf der einen Seite gute
Ansätze liefert, auf der anderen Seite, gerade wegen ihrer
Berechenbarkeit, wenig zu überzeugen vermag. Sie fällt
zwar nicht ins Bodenlose in der Bewertung, muss sich
jedoch der Durchschnittlichkeit zuordnen lassen, was an und
für sich schade ist.
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