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Episodenbeschreibung
Die Voyagerbesatzung plant, ihren lang ersehnten
Landurlaub auf dem Heimatplaneten der Mari
durchzuführen. Die Mari sind ein den Vulkaniern
ähnliches, telepathisches Volk, das Gewalt in jeder Form,
sowohl als Aktion als auch in Gedanken, untersagt.
Während Tuvok sich mit der Sicherheitschefin unterhält,
kommt es jedoch zu einem Zwischenfall.
Ein Mari stieß, anscheinend aus Versehen, mit B'Elanna
Torres zusammen, während sie mit Janeway und einem Händler
über eine Spule verhandelte. B'Elanna fasste sich zwar
schnell wieder, doch kurz darauf dreht ein Mann durch
und läuft Amok. Die Sicherheitschefin ordnet eine
Untersuchung an, bei der auch B'Elanna und Janeway
aussagen müssen.
Dabei kommt heraus, dass B'Elanna im Moment des
Zusammenstoßes gewalttätige Gedanken gegen den
Verursacher gehegt hat, die sich weiter verbreitet und zu
dem anderen Zwischenfall geführt haben. Unter Protest
von Janeway ordnet die Sicherheitschefin eine "Säuberung"
von B'Elanna an, bei der sämtliche gewalttätigen Gedanken
aus ihrem Gehirn entfernt werden sollen. Janeway erhält
auf ihre Bitte etwas Zeit, um eine eigene Untersuchung zu
führen, doch sie erfährt dabei zunächst nichts Neues.
Doch schon bald darauf gibt es einen erneuten gewalttätigen
Zwischenfall, obwohl die Beteiligten des ersten Amoklaufs
angeblich alle eingesperrt sind. Jetzt bittet die
Mari-Sicherheitschefin Tuvok ihr zu helfen. Dieser nimmt sich
sogleich der Sache an und findet heraus, dass auf dem
Planeten mit gewalttätigen Gedanken Handel getrieben wird.
Unter dem Vorwand, er wolle solche tauschen, gerät er an
den Verursacher der Zwischenfälle und nachdem dieser sich
mit Hilfe anderer einer Festnahme durch den Vulkanier
widersetzt, kann Tuvok ihn mit seinen gewalttätigen
Gedanken schließlich außer Gefecht setzen.
Schließlich wird jeder seiner gerechten Strafe zugeführt
und B'Elanna entzieht sich im letzten Moment der
Säuberung. Nur Seven of Nine ist nicht vollkommen
zufrieden - sie rät Janeway aufgrund der bisherigen
Erfahrungen von weiteren Außenmissionen ab.
Bewertung
Wenn man diese Folge mit zwei Worten zusammenfassen sollte,
kommt man unweigerlich auf "überflüssiger Unfug". Ohne Not
kehrt man hier zu den Anfängen der ersten Staffel zurück.
Nicht nur, dass ein in TNG schon oft genug breitgetretenes
Thema (ein Crew-Mitglied wird auf einer Außenmission wegen
eines nicht begangenen Verbrechens verhaftet) aufgewärmt wird,
auch scheint diese Folge völlig aus dem Serien- bzw.
Staffelzusammenhang herausgerissen: Einige "Monate" zuvor
hatte Janeway Tuvok ausdrücklich jede Art von
Geistesverschmelzung ohne ihre Genehmigung untersagt.
Und nun scheint ein so gewissenhafter Sternenflottenoffizier
wie Tuvok noch nicht einmal mehr etwas von den Weisungen
seines Captains zu wissen. Er verstößt ohne Bedenken gegen
grundlegende Vorschriften, zum Beispiel, dass man niemals
seinen Kommunikator ablegen soll.
Die Mari, die völlig unmotiviert anfangen zu morden, sind
wahllos zusammengewürfelte Aliens. Und den letzten Rest
bekommt die Folge, wenn Tuvok am Ende die ganzen
"spannenden" Begebenheiten in einem endlos moralisierenden
Monolog zusammenfasst. Danke, aber logischer wird es dadurch
trotzdem nicht. Das soll wahrscheinlich denen helfen, die
zwischendurch eingeschlafen sind.
Überraschend ist jedoch, dass der Star-Trek-Fan ganz zum
Schluss in einer Szene zwischen Seven-of-Nine und
Captain Janeway für die vorangegangenen Zumutungen
durch einen pointierten Dialog zumindest einigermaßen
entschädigt wird.
An die Drehbuchautoren geht (zumindest diesmal) die
Aufforderung: "Wegtreten!"
In dieser Episode ist die Message wohl unverkennbar die
Darstellung eines Marktes, der mit Gewaltbildern handelt.
Wer genauer nachdenkt, wird sofort wissen, dass es einen
solchen Markt auch in den heutigen Zeiten gibt und zwar
in Form von Actionfilmen. Der verbreitete Gedanke soll
wohl das Motiv darstellen, was viele Verführte auch
heutzutage haben, um eben die Gewalt aus dem
Fernsehen nachzuahmen.
Die Message stimmt, aber die Verpackung nicht. Denn es
ist schon komisch, dass jedes Mal, wenn ein
Föderationsraumschiff eine Außenmission startet,
irgend etwas Revolutionäres auftaucht oder entdeckt wird.
So entzieht sich diese Episode eigentlich jeglicher
Spannung, denn zu keiner Zeit war einer der Charaktere
ernsthaft in Gefahr. Außerdem war das Rätsel schon
bald gelöst.
Die Special Effects in dieser Episode hingegen fallen recht
positiv aus. Man benutzte nicht wie zum Beispiel bei TNG
immer die gleichen Standardbilder, sondern produzierte neue
Projektionen der Voyager vor dem Planeten. So gibt es
eine interessante neue Kameraperspektive, bei der die Voyager
von oben betrachtet über den Planeten fliegt. Auch die
Darstellung der Mari-Stadt überzeugt.
Dafür Pluspunkte.
Rein rechnerisch müsste hierbei ein "Ausreichend" herauskommen,
doch das trifft auf diese Episode nun doch nicht zu.
Sie ist einfach "Mangelhaft".
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