Episodenbeschreibung
Seven of Nine gelingt es, einen Kortikal-Prozessor zu
entwickeln, der es ihr ermöglicht, innerhalb von Stunden
das gesammelte Wissen von Monaten in ihr Gehirn zu
laden. Sie beginnt sofort damit, die gesamten Daten der
Voyager herunterzuladen, um eventuelle Fehlfunktionen oder
unbeachtete Entdeckungen aufzuspüren.
Gleichzeitig trifft man auf den Fremden Tash, der dabei ist,
eine Art Katapult zu bauen. Dieses soll in der Lage sein,
sein Schiff mittels einer Gravitonwelle über Tausende von
Lichtjahre in Richtung seiner fernen Heimat zu
transportieren. Dabei hat er noch mit einigen technischen
Schwierigkeiten zu kämpfen, woraufhin Cpt. Janeway ihm
Hilfe anbietet. Als Dank bietet er an, nach seinem
eigenen Sprung das Katapult ebenfalls zu benutzen.
Nach einem weiteren Download entdeckt Seven, dass
Tash sein Katapult mit einem Tetrionreaktor betreibt.
Dieser Reaktortyp wurde ebenfalls von der Raumstation des
Fürsorgers benutzt.
Seven analysiert die Aufzeichnung der Vernichtung der
Station noch einmal und entdeckt einen Traktorstrahl
während der Explosion. Sie kommt zu dem Schluss, Tuvok
habe damals mit Absicht eine doppelt so starke
Torpedoladung als benötigt eingesetzt, um den Diebstahl
des Reaktors zu vertuschen. Neelix erlaubt ihr, die
Aufzeichnungen seines Schiffes in ihren Prozessor zu
laden. Kurz darauf ist das Katapult fertig gestellt und Tash
führt seinen Raumsprung erfolgreich durch.
Seven kommt mittlerweile zu dem Schluss, dass die
Voyager absichtlich in den Deltaquadranten entführt
wurde. Sie vermutet eine Verschwörung der Föderation,
um eine militärische Präsenz in diesem Teil der Galaxis
zu etablieren. Es gelingt ihr aufgrund zahlreicher Fakten
Chakotay von ihrer Theorie zu überzeugen. Unter
anderem zeigen Neelix´ Aufzeichnungen, dass wenige
Tage vor der Voyager ein cardassianisches Kriegsschiff
vom Fürsorger geholt wurde und überraschend kurze Zeit
später wieder verschwand.
Seven stellt ebenfalls fest, dass die Voyager die Station
mit zwei Tricobalt-Ladungen zerstörte, welche nicht zum
regulären Arsenal von Föderationsschiffen gehören. Mit
diesen Ladungen ist es aber möglich, einen Subraumriss
zu erzeugen, wodurch ein Schiff den Reaktor stehlen
konnte.
Die Ex-Borg schließt aus ihren gesammelten Daten, dass das
Katapult dazu dienen soll, eine Föderationsflotte in den
Deltaquadranten zu transportieren. Chakotays Misstrauen
ist nun geweckt und er versucht zusammen mit B´Elanna die
zweite Aktivierung des Katapults hinauszuzögern, um erst
weitere Informationen zu sammeln.
Nach einem weiteren Daten-Download kommt Seven
jedoch zu einer anderen Schlussfolgerung. Sie informiert
Cpt. Janeway darüber, dass Chakotay und Tuvok eine
Verschwörung planen würden, die den Maquis die Macht über die
Föderation erlangen ließe. Sie vermutet, dass es sich bei
dem Katapult um eine Waffe handelt, die der Maquis
einsetzen möchte.
Janeway ist trotz zahlreicher Fakten nicht überzeugt von
Sevens Theorie. Sie ist vielmehr irritiert und will Sevens
Alkoven untersuchen. Dabei stößt sie auf Chakotay, der
das Gleiche vorhat. Beide sprechen sich aus und erkennen,
dass irgend etwas mit Seven nicht in Ordnung ist. Der Doktor
entdeckt, dass sie mehr Daten in ihr Gehirn geladen
hat, als sie verarbeiten kann, wodurch ihr Implantat
Fehlfunktionen hervorruft.
In der Zwischenzeit hat Seven jedoch bereits den
Delta Flyer entwendet und fliegt auf das Katapult zu, um
es zu zerstören. Sie ist inzwischen der Meinung, dass
Janeway die Mission verfolgt, sie mit dem Katapult in den
Alphaquadranten zu bringen, um Daten für den Kampf
gegen die Borg zu sammeln.
Janeway beamt auf den Delta Flyer, und es gelingt ihr,
Seven umzustimmen. Sie kehren zurück, der Doktor repariert
Sevens Implantat und die Voyager kann das Katapult einsetzen.
Es gelingt, die Reise nach Hause um drei Jahre zu verkürzen.
Bewertung
Zwar ist diese Episode schon wieder eine Seven of Nine-Story,
jedoch können deren faszinierende Verschwörungstheorien
problemlos über diese "Schwäche" hinwegtrösten.
Bis ins kleinste Detail entschlüsselt Seven die Vorgänge
der letzten Jahre, was dem Zuschauer ein paar kurze
Rückblicke beschert. Ihre erste Theorie wird bereits nach
wenigen Minuten relativ glaubhaft und man überlegt
tatsächlich, ob nicht irgendetwas Geplantes hinter allen
Geschehnissen steckt. Vor allem die ungewöhnlichen
Tricobalt-Ladungen und der sichtbare Traktorstrahl
schüren das Misstrauen.
Gleichwohl ist hier auch die große Schwäche dieser
Folge. Sevens Theorien werden bereits nach ihrem ersten
Umschwenken als unrealistisch entlarvt, die Herkunft
der beiden Hauptindizien jedoch nie erklärt. Was
zeigte Neelix' Aufzeichnung während der Explosion und
was sollten die ungewöhnlichen Torpedos auf der
Voyager? Es wäre natürlich grandios, wenn hierauf in
einigen Episoden wieder eingegangen würde, aber dies
wäre für "Voyager" relativ ungewöhnlich.
Als angenehm ist festzustellen, dass Janeway nicht
sofort an Sevens Theorien glaubt. Dies kann man natürlich
erwarten, geschieht aber gleichzeitig furchtbar klischeehaft.
Der weitere Verlauf der Geschichte zeigt deutlich, dass es den
Autoren immer noch gelingt, mit den Erwartungen der
Zuschauer zu spielen, indem sie bei Janeway und Chakotay
Misstrauen streuen, das erst im gemeinsamen Gespräch
ausgeräumt wird. Hinzuzufügen wäre noch, dass das Ende
wiederum nicht mit einem Showdown aufwartet. Der Konflikt
wird durch Überzeugungsarbeit Janeways gelöst, was
zwar sehr löblich für Star Trek ist, den Spannungsbogen
jedoch abrupt abreißen lässt.
Desweiteren bringt diese Episode die Voyager einen
großen Schritt näher an die Heimat, wobei man schon fast
erwartet hätte, dass irgendetwas dieses Vorgehen
verhindert. Wiederum wurden auch hier die Erwartungen
des Zuschauers gekonnt umgangen.
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