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VOY 5.5 Es war einmal...


Once upon a time

von Malte Kirchner

Episodenbeschreibung

Man sieht ein Waldszenario, das jedoch durch seine Farbenvielfalt surreal wirkt. Naomi Wildman unterhält sich mit einigen Fabelwesen, darunter Flotter, einem Wassermann. Auf einmal wird sie vom Comm-Signal unterbrochen und Neelix meldet sich mit dem Hinweis, dass Schlafenszeit sei. Sie fragt, ob sie nicht ein wenig mehr Zeit erhalten könnte, aber Neelix wiegelt ab: Sie kenne die Regeln und jemand besonderes würde gerne mit ihr sprechen. Sie versteht seine Andeutung sofort. In ihrem Quartier spricht sie mit ihrer Mutter über Subraum. Die Übertragung ist jedoch stark verzerrt und reißt plötzlich ab.

Das Shuttle von Fähnrich Wildman und Tom Paris wurde von einem Ionensturm erfasst und schwer beschädigt. Weitere Stürme drohen und bevor man darauf reagieren kann, stürzt der Delta Flyer auf einen Planeten.

Der Voyager bleibt das Unglück nicht lange verborgen und man beginnt zu planen, wie man sie retten könne. Neelix bittet Janeway, Naomi nichts von dem Unglück zu erzählen, da sie sehr sensibel sei und sich nicht unnötig aufregen solle. Janeway sieht das vorläufig ein.

In der Offiziersmesse unterhält er sich mit Naomi. Als plötzlich Seven den Raum betritt, hat das Kind offenbar Angst vor der "Borg-Frau". Neelix versucht sie zu beruhigen. Als er sich kurz mit Harry Kim unterhält und Seven fragt, ob sie den Platz einnehmen könne, verneint Naomi. Ihr ist Seven offenbar unheimlich und sie hat scheinbar Angst vor einer Assimilation durch die Borg.

Nach der Unterrichtsstunde darf sie dann wieder ein Flotter-Szenario aufrufen. Dieses Mal mit einem Feuerwesen, das plötzlich alles verbrennt. Naomi ist geschockt, will jedoch die Simulation nicht abbrechen.

Die Besatzung des abgestürzten Delta Flyers hat in der Zwischenzeit ihre eigenen Probleme. Ausgerechnet Fähnrich Wildman ist schwer verletzt und man beginnt Botschaften für die Hinterbliebenen aufzuzeichnen, weil die Lage so hoffnungslos ist.

In einem späteren Gespräch mit Harry Kim gibt Neelix zu, dass er große Schwierigkeiten hat, Naomi über das Schicksal ihrer Mutter aufzuklären.

Naomi hat in der Zwischenzeit herausgefunden, wie man den Wassermann Flotter möglicherweise zurückgewinnen könnte, nämlich indem man das Szenario abkühlt. So könnte er vom gasförmigen wieder in den flüssigen Zustand übergehen.

Während Naomi guten Glaubens Neelix darum bittet sie zu wecken, wenn ihre Mutter zurückkehrt, quälen Neelix Erinnerungen an seine Vergangenheit, vor allem an seine Schwester Alixia.

Später, auf der Brücke, fragt Janeway ihn, ob er Naomi schon informiert habe. Als er das verneint, droht sie ihm, dass sie es machen würde. Doch es ist schon zu spät, denn Naomi, heimlich auf der Brücke angekommen, hat das gesamte Gespräch mitverfolgt.

Sie flüchtet in die Flotter-Simulation, wo sie sich von den Fabelwesen abschirmen lässt. Erst nach gutem Zureden lässt sie Neelix zu sich kommen, der ihr daraufhin seine Gründe für das Verschweigen nennt, die vor allen Dingen durch das Schicksal seiner Familie beeinflusst wurden.

Schließlich war die Sorge jedoch umsonst und es gelingt den Delta Flyer an Bord der Voyager zu transportieren. Am Ende spielen Naomi, ihre Mutter und Neelix in der Flotter-Simulation und Neelix trifft einen unerwarteten Gast: Capt. Janeway. Sie gibt zu, dass sie die Simulation ebenfalls in ihrer Kindheit gespielt habe.




Bewertung

In "Once upon a time" finden wir zwei verschiedene Stories vor: Einerseits die schlichtere und zugleich langweiligere vom Absturz und den Gedanken und dem Vorgehen der Besatzung und andererseits die von Neelix und Naomi, die beinahe eine unangenehme Erfahrung teilen müssen.

Doch zunächst zur B-Story: Der Absturz des Delta Flyers ist grundsätzlich nicht wegzudenken in der Episode, da er Grundlage für die A-Handlung ist. Dass man diesen Handlungsstrang jedoch derart ausweiten und mit der lebensbedrohlichen Verletzung von Fähnrich Wildman und dem Aufzeichnen der letzten Botschaften der kleinen Crew ausstatten musste, erscheint überflüssig. Es wäre zumindest nicht zwingend notwendig gewesen, denn eine einfach etwas länger dauernde Abwesenheit von Naomis Mutter bei irgendeiner Planeten-Mission hätte es auch getan.

Die A-Story hingegen darf sich gern ein "Sehr gut" anheften. Wenn sie auch nicht direkt an "Mortal Coil" in Hinsicht auf die Dramatik anknüpfen kann, so ist sie doch ein gelungenes Wiederaufgreifen der Teilproblematik mit Neelix' Schwester und macht vor allen Dingen verständlich, warum er Naomi nicht einweiht. Allein schon wie die beiden Charaktere miteinander interagieren, gibt der Situation ein unvergleichliches Flair. Neelix ist weniger Autorität als Freund. Naomi hingegen ist ein realistischer Charakter, da sie weder über Wunderkindambitionen verfügt, wie Wesley Crusher bei TNG, noch großartig Individualität entwickeln will, wie seinerzeit Jake Sisko bei DS9. Sie ist einfach kindlich naiv und traut sich auch Fragen zu stellen, wie, ob man den Doktor umprogrammieren könnte, weil er so viel redet, auch wenn klar ist, dass das abgelehnt wird.

Lustig ist übrigens auch das Flotter-Szenario, das nun endlich die Frage beantwortet, was die Kinder der Zukunft wirklich in ihrer Freizeit machen. Und man kann beruhigt davon ausgehen, dass Lernen und Experimentieren (Wesley) oder bloßes Herumhängen (Jake) im Normalfall nicht die Standardbeschäftigung sein wird. Lustig ist auch, dass viele andere an Bord auch noch Erinnerungen an Flotter haben, so Harry Kim und Captain Janeway.

Insgesamt also eine Episode, die ein "Gut" durchaus verdient hat. Dass es nicht mehr wurde nur deshalb, weil es keine bahnbrechenden Special Effects, große Konflikte oder Raumschlachten gibt. Es ist eine sehr emotionale Episode, die aber dadurch den Akteuren mehr charakterliche Tiefe verleiht.

Spannung: 5 SFX: 5 Handlung: 5 Gesamt: 5
Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

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Ausdruck vom: 22. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy5_5.htm