Episodenbeschreibung
B'Elanna und Tom sitzen in der Messe und essen
zusammen. Neelix gesellt sich zu ihnen und erzählt von
seiner neuen Aufgabe als Betreuer für den Botschafter
der Kadi-Mönche. Torres bemerkt derweil, dass sie von
Seven beobachtet werden. Kurzerhand steht sie auf
und geht zu ihrem Tisch, sie fragend, warum sie sie
verfolge. Dabei findet sie heraus, dass Seven ausführliche
Aufzeichnungen über sie angelegt hat, um das menschliche
Verhalten zu studieren. Torres wird sehr wütend und
streitet mit Seven. Tom verlässt mit ihr die Messe.
Janeway bereitet sich auf eine Außenmission vor, hält
aber vorher eine Unterredung mit Seven bezüglich des
Vorfalls. Sie empfiehlt Seven, die Besatzungsmitglieder
nicht zu beobachten und stattdessen selbst Erfahrungen zu
sammeln. Der gleichen Ansicht ist auch der Doktor und er
bietet sich sogleich als Lehrer an. Er macht mit Seven
einen Termin auf dem Holodeck aus, bei dem er ihr
Schritt für Schritt die notwendigen Lektionen erteilen will.
Derweil empfängt man im Transporterraum den
Kadi-Minister und seinen Botschafter. Neelix erhält die
Aufgabe den Botschafter herumzuführen, der an der Crew
feststellen soll, ob sie dem Empfang der Minerale der Kadi
würdig sind. Den Kadi interessiert dabei vor allen Dingen
zunächst das Essen. Man macht sich auf dem Weg in die
Messe.
Derweil auf dem Holodeck beginnt der Holodoc mit den
Grundzügen der Paarung. Seven unterbricht ihn, äußert,
dass sie dieses Wissen schon besitze. Der Holodoc stimmt
zu und lädt sie in die französische Bar von Tom Paris,
jedoch mit kleineren Veränderungen. Mit einem
vorgeschriebenen Text probt er das Kennenlernen mit
Seven, doch es wirkt nur sehr künstlich. Daraufhin kreiert
er einen männlichen Charakter, um es realistischer zu
simulieren. Seven beginnt daraufhin - wie es der Holodoc
vorgegeben hat - mit dem Mann einen Smalltalk, doch es
wirkt sehr distanziert. Derweil ist Tom Paris in das
Holodeck eingetreten und macht sich über den Doktor
lustig, da dieser seiner Meinung nach gar nichts über die
Liebe weiß. Der Holodoc kontert, dass er sehr wohl
Seven das Verabreden beibringen könne und man wettet,
dass Seven bis zum offiziellen Empfang des
Kadi-Botschafters eine Verabredung hat. Derweil ist
Sevens Versuch des Smalltalks von ihr abgebrochen
worden - sie will die nächste Lektion durchnehmen.
Neelix merkt inzwischen, dass der Kadi-Botschafter
scheinbar nur aufs Essen aus ist. Er lässt jeden Termin
verstreichen, um möglichst viele Speisen aus dem Replikator
probieren zu können.
Der Doktor unterrichtet weiterhin Seven. Als er ihr
beibringt, dass sie Interessen haben muss und entdeckt,
dass sie sehr gut singen kann, scheint aus seinem rein
dienstlichen Verhältnis mehr zu werden, doch er lässt es
sich nicht anmerken.
In der Astrometrie bereitet sich Seven inzwischen für das
erste Date vor. Sie sucht einen geeigneten Kandidaten
aus der Liste der Crew der Voyager aus, der weitestgehend
ihren Interessen entspricht. Die Wahl fällt auf Lieutenant
Chapman. Harry Kim, der ein wenig eifersüchtig ist, weil
die Wahl nicht auf ihn fiel, stimmt zu, dass Chapman geeignet
wäre.
Sogleich macht sich Seven daran, mit ihm ein Date zu
verabreden. Der Lieutenant stimmt schließlich zu, wenn auch
Seven ziemlich kühl und rational auf ihn zuging. Man will
sich in Holodeck 2 treffen.
Die Nachricht spricht sich herum. Auch Tom Paris erfährt
davon, als der Holodoc ihm frei gibt, damit er für seinen
Wetteinsatz ausgeruht ist. Der Holodoc schwärmt derart von
Seven, dass der misstrauisch gewordene Paris ihm schließlich
vorhält, selbst in sie verliebt zu sein. Dies bestreitet der
Doktor jedoch vehement.
Das Date mit Chapman entwickelt sich prompt zum Desaster.
Der Lieutenant landet mit verletzter Schulter auf der
Krankenstation. Seven hat kein weiteres Interesse an
Verabredungen, sie findet sie schlichtweg ineffizient.
Der Holodoc versucht sie umzustimmen und bringt ihr
wenigstens das Tanzen bei.
Auf dem offiziellen Kadi-Empfang kommt es zum Eklat.
Der Kadi-Botschafter ist vollkommen betrunken und
Seven sowie der Holodoc treten als Paar auf, woraufhin
Paris die Wette für sich als verloren erklärt und Seven
daraufhin - da sie von der Wette nichts wusste - den Saal
verlässt.
Der angetrunkene Botschafter kann künstlich wieder
ernüchtert werden, es bleibt lediglich ein Kater zurück.
Die Mission ist gelungen - das Handelsabkommen konnte
geschlossen werden.
Nun widmet sich der Holodoc seinem anderen Problem:
Seven. Auf dem Holodeck probt er den Ernstfall, die
Offenbarung seiner Gefühle ihr gegenüber. Als sie eintritt,
verlässt ihn jedoch der Mut. Nachdem sie ihm als Dank für
seine Bemühungen einen optimierten Tricorder überreicht
und ihm mitteilt, dass sie derzeit kein Interesse an weiteren
Verabredungen habe, bricht für den Holodoc eine Welt zusammen.
Er beherrscht sich aber und als Seven das Holodeck
wieder verlässt, setzt er sich in die leere Paris-Bar und
spielt ein wenig Piano.
Bewertung
"Liebe inmitten der Sterne" ist zwischen Humor und
Ernsthaftigkeit angesiedelt. In beiden Bereichen gelingt
es der Episode viel herauszuholen. Intensive
Charakterentwicklungen sind die Folge.
Dominierend ist vor allen Dingen die Humor-Komponente.
Die sonst allwissende Seven ist in Sachen soziale
Beziehungen dem Rest der Crew um einiges hinterher.
Dem entsprechend wirkt ihr Auftreten auch schon fast
tollpatschig, was sicherlich für einige lustige Momente
beim Zuschauer sorgt. Das Highlight ist dabei das Date mit
Lieutenant Chapman, der obendrein selbst noch unsicher ist
und auf die äußerlich gefestigt wirkende, aber im Kern nicht
weiter wissende Seven trifft. Das Resultat lässt schmunzeln
und lockert die Handlung ungemein auf.
Auf der anderen Seite wäre da die ernsthafte Komponente.
Der Holodoc als Lehrer in Liebessachen, wobei er selber
mehr lernt als seine Schülerin und sich zu allem Überfluss
in sie verliebt. Eine Beziehung, die allein der Konstellation
wegen nicht glücklich enden kann, was dem Doktor von vornherein
klar ist. Und tatsächlich: Erst die aufgeflogene Wette und
dann das Desinteresse von Seven an ihm. Ein eher tragisch
anmutendes Ende einer sonst so humorvoll erscheinenden
Episode, womit man auch erfolgreich der Annäherung zur
reinen Albernheit vorbeugte.
Es bleiben die Weiterentwicklungen der Charaktere:
Der Doktor muss sich mit dem für ein Hologramm äußerst
schwierigen Thema Liebe auseinandersetzen. Hierbei stößt
er schnell an Grenzen und muss Tom Paris konsultieren.
Und Seven lernt, dass Liebe nicht erzwungen werden kann
und auch nicht erlernbar ist, bestenfalls die äußeren
Handlungen, die dieses sehr starke Gefühl begleiten.
Dementsprechend verzichtet sie auch auf eine möglichst
schnelle Lösung und wartet lieber einen potenziellen
Partner ab - Perfektion und Effizienz sind in diesem
Fall jedenfalls nicht das Patentrezept.
Lustig in den Grundzügen ist auch die B-Handlung.
Den Botschafter, der eine Kultur hauptsächlich am Essen
erforscht und hinterher sturzbetrunken ist, kann
man schon als recht unkonventionell bezeichnen. Die
Frage, ob der Einsatz von Nanosonden zur Ernüchterung
legitim ist, da das ja gegen die Regeln seiner Spezies
verstößt, ist dabei nicht unwichtig. Schließlich gilt die
Oberste Direktive immer noch und man will sie so wenig wie
möglich verletzen. Gleichwohl geht es ja hier um eine Art
von Heilung. Die Episode endet damit, dass man den Einsatz
als vertretbar hinnimmt - eine schon kritische Position.
Alles in allem somit eine sehr gute Episode. Sie erfüllt den
Anspruch zu unterhalten, hat eine durchdachte Handlung
und bietet auch Ernsthaftigkeit, was in Humor-Episoden
nur zu oft fehlt. Spannend ist sie insofern, als dass man das
Ende nicht vorhersehen kann und das Ergebnis der Erfahrungen,
die Seven sammelt, auch anders hätte aussehen können. Was die
SFX angeht, keine hervorstechende Leistung, aber immerhin
eine gute, da keine Mängel auffallen.
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