Episodenbeschreibung
Auf der Voyager kommt es plötzlich zu einem
Energieausfall, was zur Folge hat, dass fast sämtliche
Decks dunkel sind. Die Ursache ist schnell gefunden: Das
Deuterium ist fast ausgegangen. Mit sofortiger Wirkung
müssen enorme Einschränkungen hingenommen werden,
damit die Reise überhaupt noch fortgesetzt werden kann.
Doch auch das ist keine Dauerlösung: Es muss neues
Deuterium her, da sonst die Voyager mit der Zeit
zwangsläufig komplett energielos wäre.
Seven findet bei ihrer Suche nach Deuterium im
astrometrischen Labor einen Planetoiden der Klasse Y - in
Sternenflotten-Kreisen auch "Dämon Klasse" genannt.
Die Atmosphäre lässt kein Leben zu und es herrschen sehr
hohe Temperaturen. Da man jedoch keine Optionen hat,
fliegt man dort hin und versucht Deuterium
hochzubeamen - was aber misslingt.
Janeway plant die Mission abzubrechen, doch Kim zeigt
eine weitere Optionen auf. Da es keine greifbaren
Alternativen gibt, stimmt Janeway widerwillig zu, dass
Kim und Paris mit einem Shuttle auf den Planeten fliegen,
um das Deuterium zu holen. Als die beiden dort ankommen,
gibt es einen Zwischenfall: Harrys Raumanzug hat ein Leck
und Paris versucht ihn zum Shuttle zurückzutragen. Doch
in diesem Moment hat auch Paris' Anzug ein Leck und beide
bleiben leblos auf dem Planeten liegen.
Währenddessen will Neelix mit einigen anderen
Besatzungsmitgliedern auf die Krankenstation ziehen, da
Energie gespart wird. Der Doktor sträubt sich zunächst,
doch man lässt ihm keine Wahl. Währenddessen wird der
Energiemangel an Bord immer gravierender. Der Planet ist
die einzige Hoffnung um zu überleben - Janeway wagt die
Landung trotz des vermeintlichen Risikos, dass ein späterer
Wegflug nicht mehr möglich ist.
Auf der Oberfläche finden Chakotay und Seven dann
plötzlich Kim und Paris - ohne Raumanzüge. Angeblich
haben sie sich angepasst. Zurück an Bord kommt es dann
aber zu Komplikationen. Der Doktor diagnosiziert eine
Bio-Anpassung - möglicherweise unumkehrbar. Bei einer
weiteren Mission findet man plötzlich nochmal Kim und
Paris, dieses Mal bewusstlos in ihren Raumanzügen. Es
stellt sich heraus, dass die Deuteriumflüssigkeit imstande
ist, alles nachzubilden, was Janeway und Torres nebenher
auch verifizieren können.
Plötzlich bildet sich ein See der Masse unter der
Voyager in den diese versinkt. Janeway lässt die Masse
beschießen. Daraufhin bittet der falsche Kim darum,
den Angriff einzustellen. Das Motiv dieser Masse sei nur,
die Voyager-Besatzung zu duplizieren, weil man bei
der Nachbildung von Kim und Paris das erste Mal Gefühle
gehabt habe. Janeway willigt ein, dass die Masse die
Crew duplizieren darf. Am Ende sieht man dann die
duplizierte Crew und die abhebende Voyager.
Bewertung
"Dämon" ist mal wieder eine dieser Episoden, die man als
wenig gelungen ansehen kann. Dabei ist der Kern der
Geschichte gar nicht so schlecht: Eine Lebensform, die
etwas Neues - nämlich Gefühle - kennengelernt hat und
diese nicht wieder verlieren möchte. Doch der Weg, bis
wir zu besagter Stelle kommen, ist ein langer und
gleichzeitig unlogischer.
Bereits der Storyansatz, dass die Voyager plötzlich wieder
unter akutem Deuteriummangel leidet, ist an und für sich
ein Relikt der ersten Staffel und vermag nicht zu
überzeugen. Seit der dritten Staffel ging man mit Energie
großzügig um und auf einmal, ganz plötzlich, gehen schon
wieder die Lichter auf dem Schiff aus. Das wirkt nicht nur
weit hergeholt - es ist gleichzeitig auch eine
Rückentwicklung.
Doch teilweise schwache Herleitungen sind wir gewohnt.
Interessant ist es, als Kim das erste Mal die Initiative
ergreift und sich nicht in seiner Meinung beeinflussen lässt.
Eine Situation, auf die wir vier Jahre lang schon gewartet
haben. Kritisch wird es dann aber, als die vermeintlichen
Duplikate von Paris und Kim auftauchen. Beide wirken
von Anfang an nicht echt durch ihre große Zuneigung
zum Planeten. Doch das ist im ersten Moment verzeihbar,
da es so aussieht, als wolle man gerade jenen Eindruck
bezwecken. Widersprüchlich wird es dann, als der Doktor
die Bioumformung bei beiden diagnostiziert. Glaubt man
ernsthaft, dass die Zuschauer das an dieser Stelle noch
abnehmen?
Doch die fallende Handlungskurve ist nicht mehr
aufzuhalten. Der falsche Kim sowie Chakotay und Seven
gehen zurück auf den Planeten und finden die beiden echten
Besatzungsmitglieder. Anstatt die Situation sofort zu
begreifen, was durch den nachgebildeten Finger Torres'
nur noch mehr verdeutlicht wurde, scheint es im ersten
Moment so, als würde man die Duplikate immer noch als die
echten Besatzungsmitglieder in Erwägung ziehen.
Das Finale ist dann fast der einzige Lichtblick, da
nun endlich ein wirkliches Problem auf den Tisch gebracht
wird, das jedoch durch zusätzliche Dramatik (sinkende
Voyager) unnötigerweise versinnbildlicht werden soll. Die
Lösung im Einvernehmen beider ist genauso kurz wie
schmerzlos und beim Duplikat von Kim weiß man
eigentlich auch im Nachhinein nicht so recht, ob er nun
wirklich keine Verbindung zu den anderen hatte oder etwa
doch, weil er sie nachher auch stoppen konnte.
Am Ende sehen wir dann die duplizierte Voyager-Crew auf
dem Planeten und das wegfliegende Schiff. Damit
wären wir auch beim Punkt, der bei dieser Episode
wirklich fast alles andere in den Schatten stellt: Die
Special Effects. Der Flug durch die Atmosphäre, die
Landung und der Planet selbst sind die einzigen wahren
Meisterleistungen dieser Folge, die sonst kein
"Befriedigend" als Gesamtergebnis verdient hätte,
sondern bestenfalls ein "Ausreichend". Logische Mängel
zeichnen diese Episode genauso aus wie ein langweiliger
und viel zu lang geratener Handlungsverlauf.
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