Episodenbeschreibung
Während eines normalen Fluges wird die Voyager plötzlich
von einer Druckwelle erfasst und geht unter Warp.
Sämtliche Systeme sperren sich und überall wird der
griechische Buchstabe "Omega" eingeblendet. Chakotay
will die Sperre umgehen, doch in diesem Moment kommt
schon Janeway auf die Brücke und entriegelt sie selbst.
Sie gibt jedoch keine Erklärung ab und schließt sich mit
den Sensorenergebnissen in ihren Raum ein.
Ihr Verdacht bestätigt sich: Omega-Moleküle wurden
gefunden. Von nun an werden alle Direktiven außer Kraft
gesetzt und die Omega-Direktive gilt - die Eliminierung
jeder Spur von Omega bzw. der Moleküle selbst. Die
Besatzung muss dabei helfen, doch da Janeway ihre
Befehle in keiner Weise begründet, gibt es bald
schon Spekulationen und man fühlt sich hintergangen.
Nur Seven weiß mehr als alle anderen, da sie das Wissen
diverser assimilierter Sternenflottenkapitäne hat. Janeway
bestellt sie kurzerhand ein.
Das Omega-Molekül besitzt soviel Energie, dass es einen
ganzen Quadranten und vor allen Dingen den Subraum
zerstören kann. Da es höchst instabil ist, stufte man es
seitens der Sternenflotte als gefährlich ein und erfand die
Omegadirektive. Auch die Borg kennen Omega und haben damit
experimentiert. Für sie war das Molekül ein heiliger Gral
- es stellte die Perfektion dar. Seven schlägt nun vor,
es zu nutzen, doch Janeway lehnt ab. Seven willigt dann
schließlich doch ein, bei der Zerstörung des Moleküls
mitzuhelfen.
Während der Vorbereitungen zur Mission trifft Chakotay
Janeway. Er empfiehlt ihr die Mission mit der ganzen
Mannschaft durchzuführen, da durch den Aufenthalt im
Deltaquadranten die Omegadirektive nicht die gleichen
Rahmenbedingungen hat, wie im Alphaquadranten. Janeway
sieht das endlich ein und stellt die Problematik
kurzerhand den Führungsoffizieren vor. Man beschließt,
gemeinsam die Quelle zu finden und die Moleküle
zu zerstören.
Schon bald hat man den Ursprungsort dann auch gefunden
und beamt sich auf einen Planeten. Dort hat eine große
Explosion stattgefunden, bei der es diverse Verletzte gab.
Die Aliens, die die Experimente durchgeführt haben,
bezeichnen Omega als ihre letzte Chance zu überleben,
da es sonst keine Energiequellen mehr geben würde. Davon
unbeeindruckt lässt Janeway die Omega-Moleküle an Bord
der Voyager beamen, um sie zu zerstören.
An Bord kommt es zum erneuten Konflikt mit Seven,
die in den Molekülen etwas Religiöses sieht. Janeway
autorisiert jedoch keine weiteren Experimente und Seven
beginnt widerwillig mit der Einleitung der Zerstörung.
Derweil haben sich einige Kriegsschiffe an die Fersen
der Voyager geheftet und beschießen sie schon bald.
Es gelingt jedoch, alle Omega-Moleküle zu vernichten
und man entkommt den Verfolgern. Doch bevor alle
Omega-Moleküle zerstört wurden, hat Seven noch gesehen,
wie sie sich plötzlich scheinbar spontan stabilisierten.
Janeway stuft dies für Seven als eine erste spirituelle
Erfahrung ein.
Bewertung
"Die Omega Direktive" ist eine Folge mit vielen
Handlungsfäden, doch in irgendeiner Weise wirkt sie
ziellos. Da ist zunächst einmal die wissenschaftliche Seite
dieser Episode - Omega erinnert mehr als deutlich an die
Atomenergie, im Übrigen wird dies von Janeway ja auch
angesprochen. Gerade die Situation der Aliens auf dem
Mond, die sämtliche Energiereserven ausgeschöpft haben
und die letzte Chance in Omega sehen, ist
nachvollziehbar: Denkt die Menschheit nicht auch, dass
sie in Jahrzehnten selbige Situation erreichen wird? Die
Atomenergie ist das Omega des 20. Jahrhunderts: Große
Gefahren (Beispiel Tschernobyl), aber auch großer Nutzen
(riesige Energiequelle).
Die andere Komponente ist die religiöse: Auch die Borg
scheinen einen Glauben zu haben, nämlich den an die
Perfektion und Omega steht genau dafür. Es ist unklar,
ob sie es bewundern, weil sie selber nach Perfektion
streben oder weil sie ihren Status im Universum daran
definieren.
Was man auf jeden Fall sagen kann ist, dass die
Komponenten Wissenschaft und Religion selten sich gut
ergänzen und so weiß man auch in dieser Episode nicht,
was der Anfang mit dem Ende und umgekehrt das Ende
mit dem Anfang zu tun hat. Nebenbei zeigt sich erneut
der Janeway-Seven-Konflikt und man bringt Chakotay ins
Spiel, der für Teamgeist plädiert. Ferner wäre da noch
die Direktiven-Problematik: Gilt sie auch für eine solch
unberücksichtigte Situation wie die der Voyager?
Meiner Meinung nach sind das eindeutig zu viele
Handlungsstränge bzw. -ebenen, die zwar gekonnt an den
Zeitfaden gebunden sind, jedoch zusammen keine Einheit
bilden.
Insofern ist es auch schwer, "Die Omega Direktive" zu
bewerten. Wir haben da auf der einen Seite sehr gute
Handlungsansätze, aber eine undurchschaubare
Handlung. Und da wäre auch noch die Spannungs-Komponente,
die insofern zu kurz kommt, als dass Ansätze verworfen
werden und Handlungsfäden plötzlich nicht mehr erkennbar
sind. Fiebert man am Anfang der Episode noch dem Ende
des Moleküls entgegen, bekommen wir am Ende eine
zutiefst spirituell beeindruckte Seven präsentiert.
Ist das die Antwort auf die Problematik am
Anfang?
Aus diesem Grunde folgende Bewertung: Die
interessanten Handlungsansätze begünstigen es, die
Gesamtnote "Gut" zu geben. Spannung setzt sich auch
aus den einzelnen Ansätzen zusammen und erhält auch
ein "Gut". Das Einfachste sind wohl die Special Effects,
die ebenfalls ein "Gut" erhalten für den interessant
dargestellten Mond sowie die Verfolgerschiffe. Insgesamt
also ein "Gut" für diese Episode, die es sich meines
Erachtens unnötig schwer macht.
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