DSi

VOY 4.21 Die Omega Direktive


The Omega Directive

von Malte Kirchner

Episodenbeschreibung

Während eines normalen Fluges wird die Voyager plötzlich von einer Druckwelle erfasst und geht unter Warp. Sämtliche Systeme sperren sich und überall wird der griechische Buchstabe "Omega" eingeblendet. Chakotay will die Sperre umgehen, doch in diesem Moment kommt schon Janeway auf die Brücke und entriegelt sie selbst. Sie gibt jedoch keine Erklärung ab und schließt sich mit den Sensorenergebnissen in ihren Raum ein.

Ihr Verdacht bestätigt sich: Omega-Moleküle wurden gefunden. Von nun an werden alle Direktiven außer Kraft gesetzt und die Omega-Direktive gilt - die Eliminierung jeder Spur von Omega bzw. der Moleküle selbst. Die Besatzung muss dabei helfen, doch da Janeway ihre Befehle in keiner Weise begründet, gibt es bald schon Spekulationen und man fühlt sich hintergangen. Nur Seven weiß mehr als alle anderen, da sie das Wissen diverser assimilierter Sternenflottenkapitäne hat. Janeway bestellt sie kurzerhand ein.

Das Omega-Molekül besitzt soviel Energie, dass es einen ganzen Quadranten und vor allen Dingen den Subraum zerstören kann. Da es höchst instabil ist, stufte man es seitens der Sternenflotte als gefährlich ein und erfand die Omegadirektive. Auch die Borg kennen Omega und haben damit experimentiert. Für sie war das Molekül ein heiliger Gral - es stellte die Perfektion dar. Seven schlägt nun vor, es zu nutzen, doch Janeway lehnt ab. Seven willigt dann schließlich doch ein, bei der Zerstörung des Moleküls mitzuhelfen.

Während der Vorbereitungen zur Mission trifft Chakotay Janeway. Er empfiehlt ihr die Mission mit der ganzen Mannschaft durchzuführen, da durch den Aufenthalt im Deltaquadranten die Omegadirektive nicht die gleichen Rahmenbedingungen hat, wie im Alphaquadranten. Janeway sieht das endlich ein und stellt die Problematik kurzerhand den Führungsoffizieren vor. Man beschließt, gemeinsam die Quelle zu finden und die Moleküle zu zerstören.

Schon bald hat man den Ursprungsort dann auch gefunden und beamt sich auf einen Planeten. Dort hat eine große Explosion stattgefunden, bei der es diverse Verletzte gab. Die Aliens, die die Experimente durchgeführt haben, bezeichnen Omega als ihre letzte Chance zu überleben, da es sonst keine Energiequellen mehr geben würde. Davon unbeeindruckt lässt Janeway die Omega-Moleküle an Bord der Voyager beamen, um sie zu zerstören.

An Bord kommt es zum erneuten Konflikt mit Seven, die in den Molekülen etwas Religiöses sieht. Janeway autorisiert jedoch keine weiteren Experimente und Seven beginnt widerwillig mit der Einleitung der Zerstörung. Derweil haben sich einige Kriegsschiffe an die Fersen der Voyager geheftet und beschießen sie schon bald. Es gelingt jedoch, alle Omega-Moleküle zu vernichten und man entkommt den Verfolgern. Doch bevor alle Omega-Moleküle zerstört wurden, hat Seven noch gesehen, wie sie sich plötzlich scheinbar spontan stabilisierten. Janeway stuft dies für Seven als eine erste spirituelle Erfahrung ein.




Bewertung

"Die Omega Direktive" ist eine Folge mit vielen Handlungsfäden, doch in irgendeiner Weise wirkt sie ziellos. Da ist zunächst einmal die wissenschaftliche Seite dieser Episode - Omega erinnert mehr als deutlich an die Atomenergie, im Übrigen wird dies von Janeway ja auch angesprochen. Gerade die Situation der Aliens auf dem Mond, die sämtliche Energiereserven ausgeschöpft haben und die letzte Chance in Omega sehen, ist nachvollziehbar: Denkt die Menschheit nicht auch, dass sie in Jahrzehnten selbige Situation erreichen wird? Die Atomenergie ist das Omega des 20. Jahrhunderts: Große Gefahren (Beispiel Tschernobyl), aber auch großer Nutzen (riesige Energiequelle).

Die andere Komponente ist die religiöse: Auch die Borg scheinen einen Glauben zu haben, nämlich den an die Perfektion und Omega steht genau dafür. Es ist unklar, ob sie es bewundern, weil sie selber nach Perfektion streben oder weil sie ihren Status im Universum daran definieren.

Was man auf jeden Fall sagen kann ist, dass die Komponenten Wissenschaft und Religion selten sich gut ergänzen und so weiß man auch in dieser Episode nicht, was der Anfang mit dem Ende und umgekehrt das Ende mit dem Anfang zu tun hat. Nebenbei zeigt sich erneut der Janeway-Seven-Konflikt und man bringt Chakotay ins Spiel, der für Teamgeist plädiert. Ferner wäre da noch die Direktiven-Problematik: Gilt sie auch für eine solch unberücksichtigte Situation wie die der Voyager? Meiner Meinung nach sind das eindeutig zu viele Handlungsstränge bzw. -ebenen, die zwar gekonnt an den Zeitfaden gebunden sind, jedoch zusammen keine Einheit bilden.

Insofern ist es auch schwer, "Die Omega Direktive" zu bewerten. Wir haben da auf der einen Seite sehr gute Handlungsansätze, aber eine undurchschaubare Handlung. Und da wäre auch noch die Spannungs-Komponente, die insofern zu kurz kommt, als dass Ansätze verworfen werden und Handlungsfäden plötzlich nicht mehr erkennbar sind. Fiebert man am Anfang der Episode noch dem Ende des Moleküls entgegen, bekommen wir am Ende eine zutiefst spirituell beeindruckte Seven präsentiert. Ist das die Antwort auf die Problematik am Anfang?

Aus diesem Grunde folgende Bewertung: Die interessanten Handlungsansätze begünstigen es, die Gesamtnote "Gut" zu geben. Spannung setzt sich auch aus den einzelnen Ansätzen zusammen und erhält auch ein "Gut". Das Einfachste sind wohl die Special Effects, die ebenfalls ein "Gut" erhalten für den interessant dargestellten Mond sowie die Verfolgerschiffe. Insgesamt also ein "Gut" für diese Episode, die es sich meines Erachtens unnötig schwer macht.

Spannung: 5 SFX: 5 Handlung: 5 Gesamt: 5
Zusammenhänge

Nicht berücksichtigt.

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Ausdruck vom: 22. 11. 2024
Stand des Reviews: 15. 11. 2024
URL: http://www.startrek-index.de/tv/voy4_21.htm