Episodenbeschreibung
Die Hirogen haben die Voyager gekapert und nutzen jetzt
das Holodeck, um die Besatzung, die durch
Neuronaltransmitter unter Kontrolle gehalten wird, in
brutale Spiele, wie Klingonenkämpfe, zu integrieren.
Der Anführer der Hirogen findet letztlich die ideale
Simulation, um die Voyager-Crew zu jagen: Ein
Zweiter-Weltkriegs-Szenario im besetzten Frankreich.
Hierbei verkörpern Janeway, Seven, Torres und Tuvok
das Personal eines Restaurants in einer französischen
Stadt, die der Resistance angehören, einer
Widerstandsgruppe, die den herannahenden Amerikanern
hilft, einen Vorstoß in die Stadt zu wagen und die Nazis
zu vertreiben. Neelix spielt dabei einen Boten, der jedoch
schon bald niedergeschossen und in eine andere Simulation
transportiert wird, eine Klingonen-Simulation.
Die Einzigen bei vollem Bewusstsein sind der Holodoc, der
dazu gezwungen wurde, bei den Simulationen verwundete
Besatzungsmitglieder zu verarzten, und Harry Kim, der die
Schiffssysteme aufrecht erhalten soll, damit die Simulation
weitergehen und durch Expansion des Holodecks auch
noch vergrößert werden kann. Nachdem Seven infolge
eines Unfalls in die Krankenstation verbracht wird,
gelingt es dem Holodoc bei ihr den Neuraltransmitter zu
deaktivieren.
Seven kehrt zurück in die Simulation und Harry und der
Holodoc versuchen auch die anderen Besatzungsmitglieder
zu befreien. Das gelingt endlich auch
bei Janeway, die sich sofort mit Seven um weitere
Crewmitglieder kümmert.
Währenddessen sind die Amerikaner in die Stadt
eingezogen, unter Leitung von Chakotay, der die Rolle
eines Captains innehat. Paris spielt dabei seinen
Assistenten. Es gelingt, das Nazi-Hauptquartier zu
sprengen, doch dahinter tauchen auf einmal die Decks
der Voyager auf. Sofort gehen viele Holofiguren auf diese
Decks und die Hirogen verlieren die Kontrolle über die
Simulation.
Es gelingt Janeway mit einer Sprengladung sämtliche
Neuraltransmitter zu deaktivieren. Der Anführer der
Hirogen sieht sich letztlich nicht mehr in der Lage, die
Situation unter Kontrolle zu bekommen. Da er auch das
Holodeck unbedingt behalten möchte, nimmt er Kontakt
mit Janeway auf. Man vereinbart einen Waffenstillstand
und den Abzug der Hirogen, wenn diese die
Holodeck-Technologie erhalten. Man setzt alles daran, die
Simulation zu beenden, doch dann erschießt ein anderer
Hirogen seinen Anführer, da dieser nicht mehr im
Sinne ihrer Spezies arbeitete, der sie als Jäger agieren
lässt und der Voyagerbesatzung die Rolle als Beute zuweist.
Der Showdown findet dann auf dem Holodeck statt.
Neelix konnte mehrere Klingonen organisieren, die die
Hirogen und die NS-Soldaten bekämpfen. Kim neutralisiert
schließlich die gesamte Simulation und Janeway hat
die Lage wieder unter Kontrolle. Bevor die Hirogen die
Voyager verlassen, überreicht sie ihnen trotzdem die
Holodeck-Technologie in der Hoffnung, man würde
dadurch nur noch simulierte Beute jagen.
Bewertung
"Das Tötungsspiel" ist von der Handlung her eine der
umfangreichsten und komplexesten Star Trek-Folgen, die
es bisher gab. Der Zuschauer kann sich nur langsam in
die gesamte Szenerie hineinversetzen, ist jedoch am Ende
in der Lage, jeden Sachverhalt zu erkennen. Der
historische Hintergrund dieses Zweiteilers ist
unverkennbar, könnte passender nicht sein. Was
jedoch nicht so positiv auffällt, sind einige
Ungereimheiten hinsichtlich des Holodecks. So weiß man
aus TNG welche Möglichkeiten das Holodeck bietet, aber
auch inwieweit es beschränkt ist. Das simulierte
TNT-Sprengladungen ein halbes Deck in die Luft jagen
können, ist schon in irgendeiner Weise merkwürdig,
genauso wie die Tatsache, dass das Holodeck auf mehrere
Etagen erweitert wird, jedoch die Unterteilungen der Decks
erhalten bleiben. Die Frage, die sich stellt, ist, wie man
diese Mauern durchdringen konnte. Ebenso merkwürdig ist, dass
die strukturelle Integrität offenbar nicht beeinflusst wird
durch diese Holodeck-Expansion. Hier ist ein Handlungsdefizit
zu erkennen, das man jedoch in Kauf nahm, um der Episode
den Charakter zu verleihen, den sie hat.
Auch von der Spannung her kann es kein "Sehr gut"
geben. So ist bei dieser Episode wieder einmal von
vornherein klar wie sie enden wird, nämlich dass die
Voyager-Besatzung siegen wird und die Hirogen
wegfliegen. Zugegeben, dieser Effekt lässt sich häufig
nicht vermeiden, doch Bestbewertung für Spannung kann
es auch nur geben, wenn diese wirklich zu 100 Prozent
vorhanden ist. Der Handlungsverlauf selbst ist dagegen
überzeugend, daher gibt es hierfür ein "Gut".
Die Special Effects konnten sich letztlich dann aber doch
auf "Sehr gut" platzieren, da die Darstellung des
Holodecks mit den halb offenen Schiffsabteilungen und das
ganze Szenario schon einmalig ist. Nur die
Explosionen wirkten partiell etwas computergeneriert,
wobei dies beim Holodeck auch beabsichtigt gewesen
sein könnte.
Die Gesamtnote ist dann nur ein "Gut", dafür eines im
oberen Bereich. Fraglich ist, ob durch Behebung der
Ungereimtheiten in der Handlung die Episode besser
geworden wäre. Sicherlich nicht.
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